•Kapitel 13 - Verräter sein
Ein paar Tage später saß ich vor der Hütte, in der Silvanus und ich die letzten Tage verbracht hatten. Sie war so etwas wie unser Zuhause geworden. Ich fühlte mich zwar bei den Germanen wohl, konnte aber Lloyds Worte über Arminius nicht vergessen.
Ich wollte sie nicht vergessen. Klar, viele Germanen hatten Hass auf Römer, aber nicht so großen, oder?
Ich wollte es nicht wissen. Da hinkte Silvanus auf mich zu und setzte sich neben mich.
,,Wusstest du, dass vorhin Römer hierwaren?"
Erstaunt blickte ich auf. ,,Nein."
Silvanus seuftzte. ,,Es war auch nicht sehr schön."
Silvanus hinkte durch das Dorf. Irgendwie fand er es schön, auch wenn er sich so sehr nach seiner Familie sehnte, dass es wehtat. Alwina rannte vor ihm her und rief immer wieder. ,,Das musst du dir ansehen und das auch!"
Sie erinnerte ihn an seine Tochter. Plötzlich ertönte ein Horn. Mit einem mal brach im Dorf hektik aus. Jeder versuchte so schnell es ging, sein Hab und Gut in Sicherheit zu bringen.
Obwohl Silvanus noch nicht sehr lange hier war, wusste er was los war: Römer waren auf dem Weg ins Lager.
Während der Anführer mit Lloyd sprach, ging Silvanus in Deckung. Er wollte nicht mit ansehen, wie seine Kameraden getötet wurden. Zum Glück geschah nichts dergleichen. Im Gegenteil die Römer schienen Handeln zu wollen.
,,Zenturio Silvanus?"
Silvanus drehte sich um. Hinter ihm stand ein einzelner Römischer Soldat. Silvanus erkannte ihn. Es war Aulus, ein Soldat, den er ebenfalls Unterrichtet hatte. Er war, genau wie Marcius, ein hoffnungsloser Fall gewesen, bis er ihn Unterrichtet hatte.
Aulus blickte ihn mit großen Augen an.
,,Ihr lebt?", fragte er. ,,Ihr habt die Schlacht überlebt?"
Stumm nickte Silvanus.
,,Wie habt ihr das gemacht? Und wieso tragt ihr diese Kleidung? Ihr seid Römer!"
Aus den Augenwinkeln schaute Silvanus, ob ihn jemand beobachtete. Offenbar nicht, denn alle hatten nur Augen für die Römer.
,,Marcius und ich-",begann er.
,,Marcius lebt auch?" ,fiel ihm Aulus in Wort. Silvanus erinnerte sich. Marcius, Aulus und Quintus waren gute Freunde gewesen.
,,Ja. Wir wurden von Germanen ... gerettet."
Aulus zog scharf die Luft ein.
,,Das soll ich euch glauben?"
,,Tu es oder nicht. Es ist die Wahrheit."
Aulus wandte sich ab.
,,Verräter", knurrte er.
Silvanus schluckte. Seine Hoffung, nach Hause zurückzukehren, verblasste.
Verräter.
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