•Kapitel 12 -Vorstellen?! Ohne Mich!

Ich fragte mich wie es weitergehen sollte. Wiedereinmal. Silvanus und ich konnten nicht zurück. Niemand würde uns glauben, dass wir von Germanen gerettet worden waren.
Ich seuftze innerlich.
Selbst wenn sie uns glauben würden, sie würden denken, dass wir mit Arminus unter einer Decke stecken würden.
Egal, wie ich es drehte und wendete wir waren immer Verräter. Es sei denn, wir blieben bei den Germanen.
Allerdings sah Silvanus das anders. Er war der Meinung, dass wir zurückkehren konnten. Er würde seine Familie holen und zurück nach Rom gehen. Der Glückliche.
Auf ihn wartete jemand.

Obwohl ich nicht wusste, was ich davon halten sollte, war mein Plan, wie sich gleich herausstellte das, was am besten funktionieren würde.
Außerdem hatte ich mich in der römischen Armee immer fehl am Platz gefühlt. Kämpfen war einfach nicht mein Ding.

Arvid betrat die Hütte. Er sah nicht sehr begeistert aus.
,,Was ist?" ,fragte ich.
,,Alwina ist nicht sonderlich gut darin Geheimnisse zu bewaren. Jedenfalls weiß es fast das ganze Dorf."
Ich schluckte.
,,Allerdings hat sie gesagt, dass ihr euch im Wald versteckt haltet. Erstaunlich, da sie schon lange nicht mehr auf mich gehört hat. "
,,Wie geht es jetzt weiter?"
Arvid seuftzte.
,,Heute Abend findet ein großes Dorffest statt. Dort werde ich euch vorstellen." Mit einem kurzem Blick auf Silvanus, der noch in den letzten Tagen nur kurz bei Bewusstsein gewesen war, fügte er hinzu.
,,Vorausgesetzt er wacht auf."

Ich konnte es kaum glauben, aber etwas später stand ich tatsächlich in hermanischer Kleidung neben Silvanus,  der inzwischen tatsächlich wieder aufgewacht war und ebenfalls germanische Kleidung trug, am Rand des Dorfes. Wobei Silvanus sich schwer auf einen Stock stützte und Tyr so dicht neben ihm stand, dass er im Notfall verhindern konnte, dass er umfiel.
Langsam setzten wir uns in Bewegung und betraten das Dorf, aus dem bereits Gesang ertönte. Offenbar waren einige Bewohner schon sehr betrunken.
,,Folgt mir", sagte Arvid und es schien als müsste er eine schwere Last auf seinen Schultern tragen.
Kurze Zeit später wusste ich auch, warum, denn wir gingen genau auf Lloyd zu.
Mir lief es eiskalt den Rücken herunter. Ich durfte mir bloß nichts anmerken lassen. Auf keinen Fall durfte ich ihn direkt anschauen! Dann war alles vorbei.
Was, wenn er mich erkannte?
Lloyd, der gerade mit zwei anderen ein Gespräch führte, blickte auf.
,,So, Arvid. Das sind also die zwei, die du mit diesem Vollpfosten gerettet hast."
Tyr ballte die Fäuste und ich hätte Lloyd am liebsten angeschrien, dass ich disen ,,Vollpfosten" mein Leben verdankte. Doch ich schwieg. Im Augenblick war es besser so.
Misstrauisch zog Lloyd die Augenbrauen hoch.
,,Kenne ich euch nicht von irgendwo her?"
Ich zuckte zusammen, doch da lachte Lloyd los. Offenbar hatte auch er auch schon reichlich getrunken.
,,Zur Abwechslung mal muss ich dir dankbar sein, Arvid. Du hast zwei Germanen gerettet. Auch wenn diese beiden hier aus Rom kommen und irgendwie auch Römer sind."
Obwohl ich erleichert war, dass er mich nicht erkannt hatte, war ich trotzdem wie erstarrt.
Es war egal, was er tat.
Ich würde den Lloyd aus der Schlacht niemals vergessen.

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