[ 9 ] Lucas Hernández - El Internado (2/x)
Side Information: -
Genre: cute
Words: 1743
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Anfangs konnte ich mich noch an meinen Vorsatz halten: Ich bilde mir auf diesen Blickkontakt nichts ein.
Aber nach nur zwei Wochen habe ich gemerkt, dass es unmöglich ist. Nicht nur, dass Lucas auch in unsere Klasse gekommen ist, sondern auch dass er Theos Bruder ist trägt nicht wirklich dazu bei, ihm aus dem Weg zu gehen. Dazu kommt noch, dass Zoe mich immer wieder dazu bringt, mit ihr und den zwei Brüdern Zeit zu verbringen, weshalb ein Gespräch zwischen Lucas und mir unausweichlich war. So kamen wir nach einer Zeit also langsam ins Gespräch und ich muss zugeben, dass er wirklich sympathisch ist. Meine ersten Vermutungen über ihn haben sich komplett in Luft aufgelöst. Zumindest kam mir das in dieser nicht allzu langen Zeit vor, die ich bisher mit ihm verbracht habe.
Dafür habe ich jedoch deutliche Blicke meiner Klassenkameradinnen geerntet. Wobei eigentlich jedes Mädchen in unserer Stufe ziemlich neidisch drein schaut, wenn ich mit Lucas durch die Schulflure gehe. Er hat auch bereits Anschluss an Theos Freundesgruppe gefunden und wurde schon ins Fußballteam aufgenommen. Hugo und Raphaël waren direkt von Theos Bruder begeistert, als er das erste Mal beim Training mit machte.
Gerade findet ein Fußballspiel zwischen unserer Schule gegen eine andere statt. Spielen tun sie auf unserem Feld, neben dem Campus, weshalb Zoe und ich nun zwischen den anderen Schülern des Internats auf der Tribüne sitzen und das Spiel-Geschehen verfolgen.
"Du kommst doch nach dem Spiel mit in die Stadt, oder?", fragt mich Zoe dann, weshalb ich meinen Blick abwende und sie ansehe. "In die Stadt?" - "Ja, die Mannschaft will im Pub den Sieg, nach dem es augenscheinlich gerade aussieht, feiern." Kritisch blicke ich sie an, bin mir unsicher, ob ich erwünscht bin. Schließlich habe ich so gut wie gar nichts mit dem Team zu tun. Zumindest bis jetzt. Doch seit Lucas da ist gehe ich sogar mit Zoe auf Spiele. Früher habe ich an Spieltagen immer in der Bibliothek gelesen und jetzt sitze ich hier. Aber ich habe auch nicht damit gerechnet, dass Lucas mich persönlich fragt, ob ich beim Spiel dabei sein möchte.
Ich bin gerade in ein ziemlich interessantes Buch vertieft, als ich nach einer Weile eine Präsenz vor mir wahrnehme. Deshalb löse ich mich von den Zeilen und blicke auf, überraschenderweise in Lucas' Gesicht. Leicht lächelnd steht er vor mir, die Hände fast schon nervös in den Hosentaschen vergraben. "Hey." - "Hey. Alles in Ordnung?", frage ich immer noch verwundert nach, während ich geduldig zu dem Älteren aufblicke, der von einem Fuß auf den anderen tappt. Diese Nervosität ist ziemlich untypisch für ihn. Von Tag eins kam er mir eigentlich immer ziemlich selbstbewusst und mutig rüber, doch jetzt scheint es beinahe so, als wäre er unsicher und zurückhaltend. "Ja, ja alles gut. Ich, äh...ich wollte nur fragen, ob du am Freitag beim Spiel dabei bist.", bringt er dann letztendlich den Grund seines Auftauchens hervor und perplex schließe ich mein Buch. "Was?" - "Also du musst natürlich nicht. Ich dachte nur, vielleicht, dass du kommen könntest. Aber ist nicht so schlimm, wenn du nicht möchtest.", erklärt er sich gleich darauf und macht schon Anstalten, zu gehen. Da ich noch immer zu überrumpelt von dieser Frage bin bleibe ich still, was mein Gegenüber vermutlich als Antwort sieht und kurz darauf aus der Bibliothek hastet.
Und ich hatte mich nach langem Überlegen dazu entschieden, hier aufzutauchen. "Hallo? Bist du noch anwesend?" Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Zoe leicht an mir rüttelt. "Was?", frage ich perplex und blicke sie wieder an. Sie zieht nur misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe, bevor sie ihre Frage wiederholt: "Kommst du nun mit oder nicht?" - "Ja, Okay.", stimme ich letztlich zu und erkenne nun ein wissendes Grinsen auf den Lippen meiner besten Freundin, was ich nur mit einem Augenüberdrehen kommentiere.
Als das Spiel, wie erwartet, mit einem Sieg für unser Team endet, dauert es nicht lange, bis dieses von den Fans auf dem Feld gefeiert wird. Auch Zoe und ich begeben uns hinunter auf den Rasen und drängeln uns durch die Massen. Sobald wir durchgedrungen sind, fällt Zoe ihrem Freund auch schon in die Arme, weshalb ich das Paar einen Moment lächelnd anschaue. Dann kommt auch schon jemand auf mich zu. "Du bist also doch gekommen." - "Ich habe nie nein gesagt.", meine ich, das Grinsen erwidernd. "Glückwunsch zum Sieg. Ihr wart super." - "Danke. Mit Rückenwind ist so ein Spiel einfacher.", meint er, weshalb ich nicht verhindern kann, geschmeichelt zu Boden zu blicken. Jedoch verlässt das Lächeln meine Lippen nie.
Es dauert zwar noch etwas, da gefühlt die ganze Schule auf dem Feld feiert. Doch letztendlich verschwinden die Spieler kurz darauf in ihren Kabinen, bevor wir letztendlich als recht große Gruppe in die Stadt fahren. Im Pub angekommen gibt der Barkeeper dem Team sofort eins aus, zum Sieg.
Wir sind nun schon eine Weile hier, wobei ich eher größtenteils an der Bar saß. Nicht jedoch zum Trinken, sondern weil ich mit keinem anderen außer Zoe etwas zu tun habe. Und die feiert mit ihrem Freund. Lucas habe ich aus den Augen verloren und die anderen interessieren mich nicht wirklich. So nippe ich also seit einer Stunde an meinem zweiten Glas. Da ich nicht trink fest bin, spüre ich schon, dass sich der Raum etwas dreht, doch ich fühle mich ansonsten noch ziemlich nüchtern. Plötzlich setzt sich jemand neben mich, weshalb mein Blick zur Seite schwenkt und ich Lucas erkenne. "Keine Lust zu feiern?", ruft er über die laute Musik hinweg, beugt sich dabei etwas zu mir, wobei ich seine merkliche Fahne riechen kann. Aber es sei ihm gegönnt nach seinem ersten Sieg. "Bin kein Partygänger.", erkläre ich ebenso rufend, bevor ich den letzten Schluck meines Getränks trinke. Auf die Frage vom Barkeeper, ob ich noch etwas haben möchte, hebe ich nur verneinend die Hand, bevor ich langsam aufstehe. "Ich denke, ich geh dann mal zurück. Bin ziemlich kaputt von der Woche." - "Ich begleite dich." - "Nein, nein. Du hast heute dein erstes Spiel gespielt und gewonnen. Du solltest noch mit den anderen feiern." - "Es ist nicht der letzte Sieg. Außerdem bin ich dann beruhigter, wenn ich weiß, dass du heil ankommst." Ich blicke mit leicht geröteten Wangen zu ihm auf und sehe anhand seines Blickes, dass er keine Wiederworte duldet, weshalb ich seufzend nachgebe. Zuerst will ich Zoe noch Bescheid geben, doch belasse es bei einer kurzen Nachricht per WhatsApp, als ich sie auf die Schnelle nicht direkt finden kann.
So machen Lucas und ich uns nun auf den Weg zurück zum Internat. Die kühle Nachtluft tut gut und macht meinen Kopf nochmal etwas klarer, da allein die zwei Gläser Rosé mir etwas den Verstand vernebelt haben. Es bleibt überwiegend ruhig und überraschenderweise läuft meine Begleitung gerade Linien, was ich bei seiner Fahne niemals gedacht hätte. Aber da ist er vermutlich einfach trinkfester als ich. Kurz vor zwölf in der Nacht kommen wir dann auch vor meinem Zimmer an, welches ich öffne und mich dann zu ihm drehe. "Danke, dass du mich begleitet hast."-"Gerne. Schließlich kann ich nicht verantworten, dass dir etwas passiert.", erwidert er nur grinsend, weshalb ich schmunzle und es für einen Moment still ist. Mein Blick liegt kurz nachdenklich auf dem Boden, bevor ich wieder aufblicke und sehe, dass Lucas mich die ganze Zeit angesehen hatte. "Dann...-" Ich komme nicht dazu, mehr zu sagen, da er plötzlich den Abstand zwischen uns verringert und unmittelbar vor mir steht. Da ich damit nicht gerechnet hatte zucke ich etwas zurück und stoße mit dem Rücken gegen den Türrahmen, weshalb Lucas nochmal ein Stück näher an mich heran rückt. Ich kann bereits seinen Atem auf meinem Gesicht spüren, während er mir direkt in die Augen schaut. Normalerweise würde ich andere Jungs jetzt abweisen, da mir das definitiv zu nah ist. Doch bei Lucas...da pocht mein Herz und Glücksgefühle breiten sich in meinem Körper aus.
Er wartet einen Moment ab, um zu schauen, ob ich mich ihm entziehe. Doch ich bleibe regungslos vor ihm stehen und atme etwas schwerer. Mein Herz pocht, mein Verstand ist wie benebelt und mein Körper macht, was er will. Denn nun legen sich seine Lippen sanft und leicht auf meine, verharren in dieser Position, um mir die Möglichkeit zu geben, zurückzuweichen. Doch mein Körper reagiert von alleine. So überwinde ich recht schnell den ersten Schock und lehne mich seiner Berührung entgegen, wodurch nun nichts mehr zwischen uns passt. Nach kurzer Zeit bewegen sich unsere Lippen auch schon harmonisch miteinander und seine Hände legen sich sanft auf meine Hüfte, um mich näher an seinen Körper zu ziehen. Auch meine Hände finden ihren Platz um seinen Nacken geschlungen, während mein Herz förmlich aus meiner Brust fällt.
Wegen Luftmangels lösen wir uns einen Moment, jedoch nur minimal, um in die Augen des anderen sehen zu können. Doch dann treffen unsere Lippen wieder hektisch aufeinander, leidenschaftlicher und verlangender, weshalb er mich kurzerhand langsam ins Zimmer drückt, die Tür hinter uns zu wirft und mich zu meinem Bett hinüber lotst. Sobald ich mit dem Rücken auf der Matratze liege setzt mein Kopf komplett aus und ich genieße die Berührungen meines Gegenübers. Dieser stützt sich über mich, während meine Hände bereits unter seinem Oberteil verschwinden und seinen Körper erkunden. Dieses ist er jedoch recht schnell los und nun löst er sich, um mich fragend anzusehen. Doch ich spüre im Moment nichts weiter, als dieses Verlangen nach ihm. Mehr will ich gerade nicht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es nicht bereuen werde.
Am nächsten Morgen, als Zoe kurz vor 12 Uhr in ihr Zimmer geht, um sich frisch zu machen, bleibt sie mit einem mal stocksteif im Türrahmen stehen. Zuerst hatte sie die beiden schlafenden Personen in einem der Betten gar nicht bemerkt. Doch sobald sie das erste Kleidungsstück auf dem Boden sah, sieht sie die ineinander verschlungenen Personen, die zum Glück eine Decke über sich gelegt hatten. Auch Theo, der seine Freundin begleitet hatte, bleibt neben ihr stehen und blickt auf das vermutlich neue Paar. Denn Zoe kennt ihre Freundin: Sie würde nie wahllos mit einem ins Bett gehen, für den sie nicht etwas empfindet. Und ebenso weiß sie, dass Lucas keiner ist, der Namen auf einer Liste sammelt und abhakt. Sie hatte ja von Anfang an gehofft, dass die zwei zueinander finden. Dass sie aber nicht einmal wirklich was dafür machen musste, überrascht sie schon etwas.
"Das kam jetzt unerwartet.", kommentiert Theo neben ihr, weshalb sie ihren Blick zu ihm wendet.
"Das kam überraschend schnell."
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