[ 10 ] Ben Chilwell - Royality (1/x)

Side Information: du bist die Tochter einer einflussreichen Familie, dieses Jahr bist du im heiratsfähigen Alter und dir wird somit ein Ehemann gesucht

Genre: -

Words: 1880

Authors Note: Inspiriert durch die Serie 'Bridgerton'  (Ein paar Handlungen werden der Serie vermutlich ähneln/ entnommen sein)

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Es ist wieder soweit. Die nächste Saison beginnt und dieses Mal bin auch ich von der Partie. Meine Familie ist durch unseren mittlerweile verstorbenen Vater ziemlich einflussreich in England geworden, weshalb es mich auch kaum wundert, dass sich die Gespräche schon am Anfang der Saison um mich drehen. Es wird immer gemunkelt, wer das neue Juwel der Saison wird. Aber da ich nun, die erste Tochter der Cheshires, mit einer Heirat dran bin, habe ich das Gefühl, das förmlich von mir erwartet wird, das Juwel zu werden. An sich ist das eine große Ehre, aber ich stehe damit ganz schön unter Druck, da ich vor den Augen der anderen perfekt sein muss. Ich darf mir keine Fehler erlauben oder sonstige Skandale aufbringen, weshalb der Saisonbeginn für mich nicht sonderlich ehrsehnlich ist. Dennoch nehme ich mir vor, das Beste aus meiner Selbst zu machen und den Erwartungen meiner Familie und der ganzen Society zu entsprechen. 

"Y/N, die Kutsche ist hier!", höre ich meine Mutter von der anderen Seite der Türe mich rufen, weshalb ich mein Herz kurzerhand bis zum Hals schlagen spüre. Ich schlucke einmal, während ich in den Spiegel mir gegenüber blicke. Meine Zofe kümmert sich gerade noch um meine Haare, weshalb sie immer mal wieder um mich herum läuft und hier und da meine Strähnen mit einer besteinten Klammer festmacht. Zuletzt scheint sie jedoch fertig zu sein, weshalb nun nur noch das Diadem fehlt. Es gehörte einst meiner Mutter. Sie trug es auch bei ihrer Vorstellung vor der Königin. Als dieses dann auch fest in meiner Frisur mit eingebaut ist, mustere ich mich noch einmal, als es abermals an der Türe klopft. "Schwester, wir müssen los.", höre ich dieses mal meinen Bruder sagen, weshalb ich abermals tief einatme und mich erhebe. Meine Zofe öffnet die Türe und zum Vorschein kommt meine ganze Familie, die nur noch auf mich gewartet hatte. Als sie mich in der Türe erblicken und einmal mustern, erkenne ich auf den meisten Gesichtern ein überwältigendes Lächeln. "Du siehst traumhaft aus, Y/N.", sagt dann meine jüngste Schwester als erste, weshalb ich mich etwas verhalten bedanke. "Sie hat Recht, Schwester. Du siehst hinreißend aus.", stimmt nun auch mein mittlerer Bruder zu, weshalb ich einmal in die Runde lächle, bis ich beim ältesten Geschwisterteil ankomme. Jorge sieht mich bisher lediglich stumm an, mustert mich mehrmals und erwidert meinen Blick letztendlich. "Können wir dann los?", sagt er dann nur und dreht sich bereits um, während ich ihm seufzend hinterher blicke. Meine Mutter legt seufzend ihre Hand auf meinen Arm. "Na komm. Gehen wir." Ich nicke lediglich, etwas betrübt über das Verhalten meines Bruders, bevor ich, begleitet von meinen Geschwistern, nach unten zu den Kutschen gehe. Mit meiner Mutter und meinen zwei Schwestern steigen wir in die erste, meine Brüder in die zweite Kutsche, bevor wir zum Königshof losfahren.

Dort angekommen ist bereits reges Treiben vor dem Eingang des Palastes, da einige andere Familien auch jetzt angekommen sind. Als ich aussteige schweift mein Blick einmal über den großen Hof und ich betrachte die ganzen anderen wunderschönen Mädchen meines Alters, woraufhin sich gleich einige Zweifel in mir breit machen. Wie habe ich eine Chance bei all den anderen wunderschönen Konkurrentinnen? Meine Mutter steigt hinter mir ebenfalls aus und hackt sich bei mir ein, wirft mir noch ein aufmunterndes Lächeln zu, bevor wir uns in den Palast begeben. 

* Zeitsprung zum ersten Ball der Saison *

Nun war es an mir, meine besten Tanzkünste vor den Augen heiratswilliger Männer zu zeigen. An diesem Abend hatte ich, anders wie das weiße Kleid am Tag der Vorführung, ein samtes Hellblau kombiniert mit einer schönen Hochsteckfrisur. Auf meiner Tanzkarte stehen bereits ein paar Namen drauf, doch bisher führte ich Gespräche mit Männern, die mir nicht wirklich zusagten. Außerdem war ich auch ziemlich nervös auf die Ansprache der Königin, die heute Abend verkünden wollte, wer das diesjährige Juwel sei. Ich beendete also gerade den Tanz mit einem ganz sympathischen jungen Mann, der bisher einen guten ersten Eindruck gemacht hatte, bevor ich mich höflich für diesen Tanz bedanke und zu meiner Mutter und Schwester begebe, die mir bereits entgegen blicken. "Sir Marshall und du hattet augenscheinlich ein gutes Gespräch miteinander." - "Bisher war er der einzige, der nicht ständig über sich redete und mir weis machen wollte, dass ich keinen besseren als ihn finden würde.", erzähle ich von meinen bisherigen Erfahrungen, woraufhin meine Schwester unter vorgehaltener Hand sich ein Lachen verkneifen muss. Ich schmunzle nun auch. "Also eine potenzielle Wahl?", fragt meine Mutter interessiert nach und ich will gerade darauf antworten, als ich die Stimme meines Bruders hinter mir höre. "Sir Marshall hat eine fragliche Familiengeschichte. Sein Vater habe vor der Hochzeit bereits einen Sohn gezeugt. Außerdem geht das Gerücht herum, dass seine Cousine mit ihrem Stiefbruder erwischt wurde. Daher wird er nicht zur Auswahl stehen." Ich seufze und lasse meinen Blick einmal durch den Raum schweifen. "Wie wäre es mit Sir Ludington? Man sagt er habe studiert und er wäre ein äußerst wortgewandter Mann.", wende ich mich dann mit einem anderen Vorschlag zu meinem Bruder. Doch auch dieser scheint ihm nicht zuzusagen. "Sir Ludington hat zwar studiert, aber er habe seinen Abschluss, so sagt man sich, nur durch die nächtlichen Machenschaften mit seinem Vorgesetzten erlangt." - "Du willst ihm also unterstellen, er sei an Männern interessiert?", frage ich perplex nach, woraufhin Jorge abwehrend die Hände in die Luft hält. "Das wird gemunkelt. Ich unterstelle ihm gar nichts. Nur wären diese Gerüchte keineswegs von Vorteil für dich. Vor allem, wenn sie sich bestätigen.", verteidigt er sich, weshalb ich langsam genervt von ihm den Kopf schüttele. 

Plötzlich geht ein aufgeregtes Raunen durch den Raum, weshalb ich den Blicken der anderen verfolge und kurz darauf auf eine vierköpfige Gruppe stoße, die gerade den Ballsaal betreten hatte. Anders als den anderen sagen mir die Männer jedoch redlich wenig, anders als meiner Schwester. "Das sind sie." - "Das sind wer?", frage ich verwirrt nach und erhalte einen aussagekräftigen Blick meiner Schwester, der mir vermitteln soll, dass ich nicht mehr von Sinnen sei. "Das sind die Lords, von denen Lady Whistledown in ihrer neuesten Ausgabe berichtet hatte. Lord Mount, Lord Rice, Lord Grealish und der kürzlich gekürte Herzog Chilwell. Die begehrtesten Lords dieser Saison. Das kann doch nicht sein, dass du noch nie von ihnen gehört hast. Schon letzte Saison waren sie von einigen Müttern belagert worden, die ihnen ihre Töchter vorgestellt hatten. Aber sie sind auch dafür bekannt, dass sie bisher noch keinerlei Interesse an einer Heirat gezeigt hatten. Manchen wird auch unterstellt, sie seien des Öfteren in den Frauenhäusern unterwegs gewesen.", erklärt mir Cloe, die mittlere Cheshire, die es schon kaum abwarten kann, bis sie dran ist. Daher wundert es mich auch kein bisschen, dass sie beinahe die halbe Biografie der besagten Männer kennt. 

"Sieh mal einer an, wer wieder zu Lande ist.", höre ich dann plötzlich meinen Bruder wieder sagen, weshalb ich mich zu ihm umdrehe und sehe, dass einer der heißbegehrten Männer auch schon hier ist. Jorge scheint ihn zu kennen, da sie sich kurzerhand mit einer erfreulichen Umarmung begrüßen. "Wie jedes Jahr, alter Freund. Ich kann doch den Saisonauftackt nicht verpassen, wenn du dir endlich eine Frau an die Seite holst.", sagt der mir noch Unbekannte, da ich keinerlei Ahnung habe, welcher Name zu welchem Mann gehört. Dennoch muss ich sagen, dass mir dieser bisher vom Aussehen her zusagt. Braune Haare, einen leichten Bart. Sein Kostüm ist weinrot mit einem schwarzen seidenen Hemd und steht ihm, meiner Meinung nach, ziemlich gut. Er scheint meinen Blick allerdings auf sich gespürt zu haben, da sich unsere Blicke kurz darauf kreuzen. 

Doch ich wende den Blick sogleich wieder ab, da mir ein weiterer Tanz angeboten wird, den ich natürlich nicht ablehnen kann. Auch, wenn der Mann, der ihn mir stellt, keinerlei meiner Erwartungen entspricht, was sich im Verlauf des Tanzes und unseres Gesprächs auch deutlich herausstellt. Letztendlich wird die Ankunft der Königin angekündigt und kurz darauf warten alle jungen Frauen darauf, dass endlich verkündet wird, wer das neueste Juwel dieser Saison sei. Die Königin tritt vor an den Balkon und überblickt ihre Gäste von oben herab. "Es zeugt von unglaublicher Freude, dass wir auch dieses Jahr wieder ein Juwel küren können. Ich habe viele junge Frauen gesehen, die eine schöner wie die andere. Manche graziös, manche aber auch trampelhaft. Wie auch immer. Dennoch habe ich mich für eines der Mädchen entschieden, auf welcher der diesjährige Fokus ganz besonders gelegt wird." Sie macht einen Moment eine Pause und lässt ihren Blick abermals über ihre Gäste schweifen. "Das diesjährige Juwel und somit die wichtigste Partie der Gesellschaft heißt...Y/N Cheshire." Es ertönt lauter Applaus und meine Mutter zieht mich sofort in eine erfreute Umarmung, während ich noch nicht ganz verstanden habe, dass gerade mein Name aus dem Munde der Königin ertönte. Auch meine Schwester ist außer sich vor Freude, als bereits die ersten Männer wieder vor mir stehen und um einen Tanz bitten. 

Einige Zeit und einige Tänze später wird mir der ganze Trubel um mich herum doch etwas zu viel, weshalb ich mich unauffällig von der Feier entferne und mich in den königlichen Garten begebe, um etwas Luft zu schnappen. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich das Juwel der Saison werde. Es freut mich, keine Frage. Jedoch ist mir die ganze Aufmerksamkeit und der steigende Druck bereits jetzt schon zu viel und ich bin unendlich froh, nun etwas alleine zu sein und die frische Luft zu genießen. Dabei laufe ich etwas durch den Garten, weiß jedoch wohl, dass ich bei Dunkelheit niemals alleine hier draußen sein sollte. Doch ich brauche einen Moment für mich und diesen kriege ich hier sonst nirgends. 

"Ist Ihnen bewusst, wie gefährlich es hier draußen für Sie alleine sein kann?", höre ich dann plötzlich hinter mir, weshalb ich mich erschrocken umdrehe und einen, der vier begehrten Lords erkenne. Um genau zu sein ist es derjenige, der mit meinem Bruder geredet hatte. Allerdings liegt in seinem Blick keinerlei Vorwurf, anders wie in seiner Aussage. "Nun, ich könnte Sie auch fragen, was Sie hier draußen suchen.", erwidere ich und mustere meinen Gegenüber einmal. Dieser schmunzelt einmal, die Hände hinter seinem Rücken verschränkt,  während er seinen Blick standhaft auf mir behält. "Nun, ich komme jedes Jahr zum Begin der Saison hier her zurück und mache Bekanntschaft mit den neuen Juwelen." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Also versuchen Sie jetzt herauszufinden, ob ich eine geeignete Frau wäre? Sehr romantisch." Mein Gegenüber schmunzelt. "Ich sehe, Sie sind nicht erpicht darauf." - "Nun, ich bin nicht darauf aus, irgendeinen Mann zu heiraten, der keine besonderen Absichten hat." - "Ich bin also nur irgend ein Mann?" - "Nun ja, bisher kenne ich Sie nicht.", wende ich ein und blicke ihm herausfordernd entgegen. Ich meine einen Anflug von Erstaunen zu erkennen, bevor er sich einmal räuspert. "Richtig, wie anstandslos von mir. Bei all den anderen Frauen dachte ich, dass auch Sie mich kennen würden. Aber wie dem auch sei. Ich bin Herzog Chilwell."

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