Türchen 7 - Lewis Hamilton
Baby please come home - Mariah Carey
(Christmas) Pretty lights on the tree
(Christmas) I'm watching them shine
(Christmas) You should be here with me
(Christmas) Baby, please come home
-
Mein Gesicht im dicken Schal, der um meinen Hals gewickelt ist, vergraben laufe ich über den Trafalgar Square in London. Es ist bereits dunkel, was die Bewohner Londons aber nicht daran hindert, trotzdem raus zu gehen und sich der beißenden Kälte des Dezembers zu stellen. Durch die Dunkelheit erscheinen die ganzen Lichterketten und sonstige Lichter rauszustechen und erhellen den gesamten Platz in der Innenstadt. Ich war bis eben noch in ein paar Läden, um Besorgungen für Weihnachten zu machen, weshalb ich nun auch zwei Taschen in meinen Händen halte. Gerade komme ich am Cristmas Tree vorbei, der wie jedes Jahr am hellsten leuchtet. Immerhin ist er genau so riesig, wie sonst auch. Ich bleibe also einen Moment stehen und lasse meinen Blick an diesem hinauf wandern. Genau so schön, wie jedes Jahr. Ich liebe es, dass die Stadt diese Tradition beibehält und uns jedes Jahr einen wunderschönen Baum präsentiert, der dazu noch bunt geschmückt ist. Meine Gedanken schweifen zu letztem Jahr, als ich hier mit Lewis stand und wir beide den Baum betrachtet hatten. Das war unser erstes Weihnachten zusammen, nachdem wir drei Monate zuvor erst zusammengekommen waren. Wir machten, wie ich heute, gemeinsam Besorgungen für das anstehende Weihnachtsfest, bevor wir uns noch eine Weile hier aufgehalten hatten und einfach dieses weihnachtliche Ambiente genossen haben. Dieses Jahr stehe ich hier alleine und betrachte den leuchtenden Baum. Seufzend wende ich den Blick ab und mache mich weiter auf den Weg zu meiner Wohnung, die glücklicherweise nicht mehr allzu weit entfernt ist, da ich relativ nah an der großen Fläche des Trafalgar Square wohne. Und mir ist mittlerweile echt kalt. So bin ich sehr froh, wenige Minuten endlich daheim angekommen zu sein. Mit zitternden Händen sperre die Türe auf und stelle die Tasche erst einmal im Flur ab, bevor ich mich aus meinen Schichten an Klamotten schäle und im Wohnzimmer sofort den Kamin anmache. Danach setze ich mich bewaffnet mit Geschenkpapier und den dazu gehörigen Geschenken auf den Boden etwas weiter entfernt davon, um diese einzupacken. Zwei Geschenke, die beide für meine jüngeren Geschwister sind, schaffe ich auch, als sich mein Handybildschirm erhellt, welches auf dem Wohnzimmertisch neben mir liegt. Ich hatte mich zuvor damit noch mit den Musikboxen verbunden und etwas weihnachtliche Stimmung erzeugen wollen, was nun durch den Klingelton unterbrochen wird. Doch als ich den Anrufer ausmachen kann, nehme ich den Videocall sofort an und kurz darauf erscheint das Gesicht meines Freundes auf dem Bildschirm. Lächelnd betrachte ich ihn und lehne mich gegen die Couch, solange ich mit ihm telefoniere.
"Hey, Darling." - "Hi." - "Störe ich dich gerade bei etwas?", will er gleich wissen, als er sieht, dass ich auf dem Boden sitze. Ich lächle jedoch nur kopfschüttelnd und werfe einen kurzen Blick auf die restlichen Geschenke, die ich irgendwann noch einpacken werde. "Ich war gerade nur dabei, ein paar Weihnachtsgeschenke einzupacken. Aber das kann ich auch später machen. Wie geht es dir?", möchte ich dann sofort fürsorglich wissen und verziehe das Gesicht, als Lewis kurz darauf einmal schwer hustet. "Naja, den Umständen entsprechend, schätze ich. Aber besser, als noch vor drei Tagen. Es geht langsam wieder Bergauf und dann kann ich endlich wieder zu dir." Ich lächle verliebt, aber auch sehnsüchtig, da wir uns nun schon seit über einer Woche nicht mehr gesehen haben. Lewis hat sich leider mit Corona angesteckt, als er offizielle in die Winterpause gehen konnte, weshalb wir noch keine richtigen freien Tage zusammen hatten. Verständlich dann, dass wir uns nach dem jeweils anderen sehnen. Ich kann es wirklich kaum abwarten, ihn endlich wieder persönlich zu sehen. Bevor ich etwas hätte sagen können höre ich ein paar mal ein aufgeregtes Bellen, weshalb ich amüsiert lache. Lewis dreht kurz darauf dann auch die Kamera so, dass auch sein treuer Begleiter im Bild zu sehen ist. Als dieser mich im Bildschirm erkennt, bellt er abermals. "Hey, Roscoe. Na? Vermisst du mich auch schon?" - "Ganz sicher. Schließlich ist jetzt keiner mehr da, der ihm heimlich Leckerlies zusteckt.", antwortet Lewis gespielt vorwerfend, woraufhin ich nur lache und Roscoe wieder aus dem Bild verschwindet. Einen Moment lang bleiben wir still und schauen uns über den Bildschirm nur an, bevor ich seufze. "Ich vermisse dich so." Lewis lächelt traurig und will gerade etwas erwidern, als er sich hastig zur Seite beugt und ein lautes Niesen zu hören ist. "Sorry, ich vermisse dich auch.", antwortet er mit kratziger Stimme, weshalb er kurz darauf auch schon einen Schluck aus seiner Tasse nimmt. "Hast du noch genug Medikamente daheim?", frage ich nach, woraufhin er überlegend den Blick abweichen lässt. "Der Hustensaft ist fast leer, aber ansonsten müsste ich den Rest noch auf Vorrat haben." - "Ich komme nachher vorbei und bringe dir nochmal was.", bestimme ich und setze auf die Liste in meinem Kopf, noch schnell in die Apotheke zu fahren und dann geschwind bei Lewis vorbei zu schauen. Dieser lächelt warm und nickt nur. Wir reden noch eine Weile, bis ich bemerke, dass er müde ist und ihn dazu bringe, etwas zu schlafen. Seufzend lasse ich dann mein Handy sinken, sobald der Anruf beendet wurde und komme nicht umher, mir nun umso mehr zu wünschen, jetzt bei ihm zu sein.
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