Türchen 4 - Carlos Sainz
Santa Baby - Ariana Grande
Santa baby, forgot to mention one little thing
A ring, I don't mean on the phone
Santa baby, so hurry down the chimney tonight
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Mit einem zufriedenen Blick beobachte ich die zwei Jungs auf dem Sofa im Wohnzimmer, die angeregt Fifa gegeneinander spielen. Ich fand es schon immer amüsant dabei zuzusehen, wie sie sich zwischendrin aufregen, wenn ihre Spieler nicht so wollen, wie sie und sich darauf gegenseitig damit aufziehen. Aber auch die Jubelrufe zwischendrin, wenn einer ein Tor geschossen hat, lassen mich schmunzeln. Die Stimmen sind bis ins Zimmer nebenan zu hören, in dem ich meine Zeit mit einem Buch vor dem Kamin verbrachte. Doch irgendwann legte ich dieses zur Seite und begab mich in den Türrahmen zum Wohnzimmer, in dem ich mittlerweile seit ein paar Minuten stehe und den zwei Freunden zusehe.
Es ist später Nachmittag, was bedeutet, dass dies ihre letzte Runde sein wird, da wir heute noch auf den Weihnachtsmarkt wollten. Da Carlos in den letzten Wochen wenig Zeit mit seinem Cousin Caco verbrachte, haben wir den Namensvetter meines Freundes zum Mittagessen eingeladen und spontan beschlossen, abends noch auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Während die Jungs sich also nach dem Essen ins Wohnzimmer verzogen, vergrub ich meine Nase in einem Buch, bis ich bei einem Blick auf die Uhr bemerkte, dass wir uns so langsam fertig machen sollten. Aber da ich die Beiden nicht in ihrem Spiel unterbrechen wollte, vor allem in dem Carlos gerade am Gewinnen ist, warte ich geduldig im Türrahmen.
Letztendlich beenden sie ihre Partie aber und ich schmunzle, als Carlos seinen Cousin mit seinem deutlichen Gewinn aufzieht, bevor er mich im Türrahmen erblickt. "Cariño, hast du das gesehen? Ich hab Caco auf den Mond geschossen! 13 zu 2", berichtet er mir mit strahlenden Augen, was ich mit einem Lachen bestätige und hinter die Beiden trete. Caco beäugt seinen Cousin mit zusammengekniffenen Augen, weshalb ich gleich dazwischen gehe. "Es wird Zeit, dass wir uns langsam mal auf den Weg machen. Es ist schon 17 Uhr." Nun fallen auch die Blicke der Beiden auf die Uhr und überrascht weiten sie die Augen. "Oh wow, wie lange haben wir bitte gezockt?" - "Lange.", schmunzle ich auf Cacos Verblüffung, der einen Blick mit Carlos auswechselt, bevor beide sich erheben und wir uns schließlich für die Kälte draußen passend anziehen.
Wir verbrachten bestimmt beinahe drei Stunden auf dem riesigen Platz in der Innenstadt, der voll mit Ständen jeglicher Art besetzt war. Mit jedem Schritt wehte einem ein anderer Geruch in die Nase und wir schlugen uns auch ganz schön die Bäuche voll mit allerlei Leckereien, die es meist eben nur auf einem Weihnachtsmarkt gibt. Mittlerweile war es auch schon dunkel, wodurch die ganzen Lichterketten mehr hervorstachen. Irgendwann sind wir in einer Seitenstraße abgebogen und laufen mittlerweile im Park den Weg entlang, in dem trotz des Marktes zwei Straßen weiter immer noch viel los ist. Ich unterhalte mich seit geraumer Zeit mit Caco über dies und jenes, wodurch ich gar nicht mitbekommen hatte, wie Carlos plötzlich von meiner anderen Seite verschwunden ist. Da es wirklich eisige Temperaturen hatte und unsere Hände trotz Handschuhen froren, vergruben wir sie beide in unseren Jackentaschen, weshalb wir nicht wie sonst mit verschränkten Händen spazierten. So merkte ich es, wie gesagt, also nicht, dass mein Freund sich irgendwann davon schlich. Erst nach ein paar Momenten, in denen ich mit Caco den Weg weiter entlang laufe, bemerke ich die fehlende Präsenz neben mir, weshalb ich mich verwirrt umblicke. "Wo ist denn Carlos abgeblieben?" Jedoch antwortet mir Caco nicht, sondern grinst nur und zieht mich plötzlich an meinem Arm vom Weg weg. Zu perplex von der Situation lasse ich mich wehrlos mitziehen, als wir etwas geschützt von Bäumen und Büschen auf einer großen Wiese halten. Bevor ich überhaupt etwas hätte sagen können, wird meine Aufmerksamkeit auch schon von den vielen Lichtern in nicht allzu weiter Ferne angezogen. Mit großen Augen lasse ich meinen Blick über die Lichterketten und auf Ständer befestigten Kerzen schweifen, was mir mit einem Mal die Sprache verschlägt. Was mich aber am meisten überrascht ist, dass ich so ungefähr in der Mitte des Ganzen meinen Freund erblicke, der so plötzlich verschwunden ist. "Was..", verwirrt drehe ich mich zu Caco, der jedoch nur eine auffordernde Bewegung mit seinem Kopf in Richtung Carlos macht, weshalb ich wieder zu meinem Freund blicke. Er steht umringt von Lichtern einfach nur da, blickt mit einem zaghaften Lächeln zu uns und scheint tatsächlich auf mich zu warten. Mein Körper scheint schneller zu verstehen, was zu tun ist, da ich mich unbewusst in Bewegung setze und erst kurz vor Carlos wieder anhalte. Mein Blick schweift noch einmal umher, bevor ich Carlos komplett ahnungslos anblicke. "Carlos, was... Warst du das hier?" Besagter lacht leicht und ergreift meine Hände sanft, bevor er mich ein Stück näher zu sich zieht. "Natürlich war ich das, mi amor. Sonst würde ich jetzt nicht hier stehen.", antwortet er, etwas amüsiert über meine Planlosigkeit. Aber was erwartet er? Dass ich in seinen Kopf schauen kann und verstehe, was hier abgeht? "Aber..warum?" Nun wird er merklich nervöser, da er nun sein Gewicht von einem auf das andere Bein verlagert, während er den Blick kurz gen Boden wandern lässt. Das verwirrt mich nur noch mehr.
"Es gibt so viele Dinge, die ich dir sagen will, aber gleichzeitig auch zu wenige Worte, um es zu beschreiben. Ich liebe dich, mehr als alles andere, was ich mir nicht mal im Traum zugetraut hätte. Du hast mit deiner leichten Art, deinem Humor, deinem Charakter, deiner Leichtigkeit mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt und meine Prioritäten neu gesetzt. Ich würde alles dafür tun, dass jegliches Leid von dir fern bleibt und du nur Freude erfährst. Mein Herz sehnt sich in jeder Sekunde nach dir, wenn wir nicht beieinander sind und ich kann es kaum erwarten, nach jeder Entfernung zueinander endlich wieder in deine Arme zurückzukehren. Ich könnte stundenlang in deine Augen blicken und mich darin verlieren, ohne das Interesse daran zu verlieren. In meinen Augen bist du das Beste, was mir hätte passieren können und ich bin unheimlich froh, dass du mich damals umgerannt hast.
Aber ich komme jetzt zum Punkt, weil es echt kalt geworden ist.
Ich finde, mein Nachname passt perfekt zu deinem Vorname.
Gewährst du mir die Ehre und wirst meine Frau?"
Daraufhin kramt er eine Schatulle aus seiner Jackentasche, öffnet diese und mir blinkt ein wunderschöner Ring entgegen.
Ich dachte nicht, dass ich jemals so sprachlos bin, wie in diesem Moment. Und diesmal scheint mein Kopf schneller zu schalten, als mein Körper. Ich bringe zwar kein Wort raus, während ich Carlos mit geweiteten Augen anblicke. In diesen spiegeln sich nun langsam Tränen und gleich danach nicke ich stark mit einem überforderten Lächeln, bevor ich ihm um den Hals falle. Und nun finde ich auch meine Sprache wieder. "Ja, ja, verdammt. Ich will.", hauche ich mit zitternder Stimme und presse mich fest gegen ihn, während sich auch seine Arme fest um mich geschlossen haben. Doch dann drückt er mich sanft von sich und ergreift zaghaft meine Hand, bevor er mir den Ring ansteckt. Völlig auf Wolke sieben schaue ich ihm dabei zu, wenn auch etwas erschwert durch die Tränen, bevor mein Blick wieder nach oben zu seinen strahlenden Augen wandert. Doch auch darin erkenne ich deutlich den leichten Tränenfilm, der sich über das sanfte Braun gelegt hat. "Ich liebe dich." - "Ich liebe dich auch." Fast schon ungeduldig lege ich meine Hände auf seine Wangen, bevor ich meine Lippen auf seine presse. In diesem Kuss schwingt so viel Freude, Liebe, Zuneigung und vieles vieles mehr mit, dass es mich glatt um den Verstand bringt.
"Ich hab dich nie umgerannt.", kontere ich dann, sobald wir uns lösen, worauf er nur lacht, mich an sich zieht und mir dabei einen Kuss auf den Kopf haucht.
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