Repetition - Max Verstappen*
Side Information: du bist eine Formel 1- Fahrerin und führst das Erbe deines Vaters fort, bei einem Rennen gerätst du in einen Unfall, der dem deines Vaters sehr ähnelt
genre: drama
words: 1956
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Es ist nicht einfach in die Fußstapfen meines Vaters zu treten und seinen Traum weiterzuführen, nachdem er vor fünf Jahren bei einem Unfall starb. Ich war erst 15, mit meiner Mutter direkt an der Strecke, um ihn anzufeuern, als es passierte. Der Moment hat sich so sehr in meinen Kopf gebrannt, dass ich noch genau den Moment vor Augen habe, jedes Mal, wenn ich das Paddock betrete. Wie ich und meine Mutter damals in der Garage seines Teams standen, den Blick starr auf den Bildschirm gerichtet, als er mit einem anderen Fahrer kollidierte, sich überschlug und mit voller Wucht in die Bande knallte. Eine Weile stieg nur Rauch in die Luft, bis es anfing, in Flammen aufzugehen. Die Marshalls kamen zu spät an und konnten schließlich nicht mehr zu ihm vordringen, als das Auto in Flammen stand. Sie löschten das Feuer, aber meinen Vater konnten sie nicht mehr retten. Es war das größte Tief meiner Familie, aus dem wir noch immer nicht heraus gekommen sind. Mein Vater hatte mir seine Leidenschaft vererbt, weshalb ich ab und an mal mit einem Kart gefahren bin. Eigentlich hatte ich nicht vor, auch ein Rennfahrer zu werden. Aber nach seinem Tod habe ich es als meine Pflicht gesehen, seinen Traum fortzusetzen, weshalb ich mit 17 auch begann, zu karten. Ganz zum Unmut meiner Mutter. Schließlich hatten wir Dad so verloren. Aber sie konnte mich nicht davon abhalten, weshalb unsere Beziehung zueinander sehr gelitten hatte. Lange hat sie nicht mehr mit mir gesprochen, mich bei keinen Kartrennen begleitet oder auch bei meinem schnellen Aufstieg in der Formel 3, ein Jahr später Formel 2 und nur zwei Jahre danach in die Königsklasse. Auch nach einem Jahr, dass ich nun schon in der Formel 1 verbrachte, bekam ich nie eine Nachricht von meiner Mutter, obwohl ich von meiner kleineren Schwester weiß, dass sie es alle mitbekommen haben. Zu ihr habe ich auch als einzige noch Kontakt. Der Rest war ebenso sauer auf mich, dass ich mich derselben Gefahr aussetze, wie Dad.
Nun bin ich meine zweite Saison hier und nachdem ich letztes Jahr noch ein paar Probleme hatte, mit dem Wagen klarzukommen, umso besser fing die Saison dieses mal für mich an. In den ersten Rennen war ich schon unter den Punkten, während ich im Letzten sogar auf dem Podium stand. Gemeinsam mit meinem Freund, mit dem ich bereits seit einem halben Jahr zusammen bin. Max und ich sind Teampartner, so haben wir uns kennen gelernt. Anfangs war er eher weniger nett zu mir, behielt die Teampartner-Rivalität aufrecht. Er kam mir auch schon von Anfang an sehr arrogant und kaltherzig vor, bis er mich nach dem ersten Rennen mit einem Nervenzusammenbruch vor meinem Fahrerraum gefunden hatte. Da war er überraschenderweise richtig hilfsbereit und nett, was ich niemals von ihm gedacht hätte. Ich wollte zwar zuerst nicht, dass er mich so sieht. Meine schwache Seite, um sie dann später gegen mich zu verwenden. Doch er half mir immer wieder durch meine Panikattacken, die ich immer wieder nach jedem Rennen bekam. Die Erinnerungen an meinen Vater zu präsent. Max war jedes mal an meiner Seite, kam nach dem zweiten mal immer sofort in mein Fahrerzimmer und nahm mich in den Arm, beruhigte mich und sprach ruhig auf mich ein. Und dann, an der Strecke, wo er starb. Da war es am Schlimmsten. Schon vor dem ersten Free Practice. Ich konnte nicht einmal aus meinem Hotelzimmer, hatte mich unter der Decke verkrochen und geweint. Max wurde geschickt, mich zu holen. Nach erfolglosem Klopfen stand er plötzlich irgendwann in meinem Hotelzimmer, hatte die Reservekarte von meinem Trainer bekommen. Als er mich so sah, kam er wieder sofort zu mir, nahm mich in den Arm, wiegelte mich sanft hin und her und brachte mich wieder runter, sodass ich irgendwann nur noch ruhig und erschöpft in seinen Armen lag. Am selben Wochenende nach dem Rennen, in dem ich DNFte, lief ich völlig verzweifelt und am Boden in meinem Fahrerzimmer auf und ab. Max hatte keine Chance, mich zu beruhigen. Erst, als er plötzlich seine Lippen auf meine legte, stoppte ich und war sofort wieder da. Und seit damals sind wir sozusagen auch zusammen.
Heute ist wieder Sonntag, ein weiteres Rennen. Meine Augen sind auf den Ampeln über mir fokussiert. Ich bin P3 gelangt und habe somit gute Chancen, dieses Rennen heute auf dem Podium zu beenden. Sobald die Lichter aus gehen, drücke ich sofort aufs Gas und bin direkt auf das Geschehen vor mir fokussiert. Charles ist direkt vor mir, während Max auf P1 gestartet ist und auch jetzt noch vorne liegt. Ich leiste mir ein nervenraubendes Battle mit Charles, bis ich es tatsächlich schaffe, ihn zu überholen und somit auf Max aufschließen kann. Off-track sind wir Max und YN, aber schon von Beginn an haben wir uns darauf geeinigt, dass wir On und Off-track trennen, weshalb mich nichts daran hindert, in Lap 34/56 zu versuchen, den anderen RedBull zu überholen. Ich schleiche mich direkt neben ihn und wir fahren Rad an Rad in die Kurve. Doch plötzlich erscheint sie enger, als ich sie in Erinnerung habe und so kommt es, wie es kommen muss: Unsere Räder berühren sich.
Bei der Geschwindigkeit, die wir drauf haben, dreht es uns beide sofort und ich versteife mich sofort, als mir klar wird, dass ich gleich gegen irgend eine Seite der Strecke knalle. Doch anders wie erwartet macht mein Auto plötzlich einen Satz nach oben und ich sehe nur, wie die Welt plötzlich Kopf steht und dann für einen Moment alles schwarz wird.
YNs Bolide dreht sich mehrmals, als sich ihr und Max' Reifen sich berühren, genau wie den anderen RedBull-Fahrer. Doch anders wie Max, der nur kräftig durchgeschüttelt wird und dann in den Reifen stehen bleibt, trifft YN auch noch ein anderes Auto. Denn bevor die zwei sich berührt hatten, war ihnen Lando auch auf den Fersen, der nicht so schnell reagieren konnte und somit mitten in die Kollision fuhr. Oder eher gesagt die Rampe für YNs Auto war, dass an seinem hinteren Heck einmal nach oben gedrückt wurde und sich dann mehrmals überschlug, bevor es mit einer Wucht auf der anderen Seite der Strecke zum stehen kam, dass es jedem im Paddock geschwind selber schlecht wurde. Lando's McLaren drehte sich nur einmal leicht und er konnte gerade noch so bremsen, sodass er kurz vor der Bande zum stehen kam, jedoch durch den Schaden an seinem Hinterteil nicht weiterfahren konnte. YNs RedBull liegt auf dem Kopf in der Bande, während Rauch aus diesem strömt. Ihre Engineure versuchen, sie zu erreichen, doch es kommt kein Lebenszeichen zurück. Max währenddessen braucht geschwind einen Moment, bis sich seine verschwommene Sicht wieder klärt und er direkten Blick auf den anderen RedBull hat, der auf der anderen Seite kopfsteht. Er bemerkt den Rauch und sofort fährt es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Natürlich kennt er die Geschichte von ihrem Vater und hat den Unfall selber live gesehen, als er damals mit seinem Vater im Paddock war.
Deshalb entfernt er gleich sein Lenkrad und hievt sich schmerzvoll aus dem Auto, als auch schon zwei Marshalls zu ihm rennen und ihm die letzten wenigen Zentimeter helfen. Mittlerweile gibt es auch eine Red Flag und er sieht, wie die anderen Boliden langsam an der Unfallstelle vorbei fahren. Max will gerade ohne nachzudenken über die Strecke, wird aber noch rechtzeitig von einem Marshall zurück gehalten, da noch immer die Autos der anderen vorbei fahren. Ungeduldig blickt er immer wieder zu dem qualmenden Auto seiner Freundin und der Strecke vor sich. Plötzlich hält jedoch einer, der Wagen an, weshalb Max sofort seinen Blick zu eben diesem wendet. Es ist ein roter Ferrari und Max erkennt, wie Charles ihm eine auffordernde Bewegung zuwirft. Ein kleines Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen und er haucht ein tonloses Danke, bevor er sich von den Marshalls losreißt und über die Strecke zu seiner Freundin rennt.
Er hat das Gefühl, als würde sich der Unfall ihres Vaters wiederholen, als er plötzlich Flammen erkennt, die sich im hinteren Teil des RedBulls bilden und sofort flackern die Bilder von damals vor seinen Augen. Seinen schmerzenden Fuß ignorierend rennt er auf ihr Auto zu, während endlich auch die Marshalls eintreffen. Sie versuchen, das immer größer werdende Feuer zu löschen, während Max sich an ihnen vorbei drängelt und auf die Knie sinkt, sich zu dem Halo beugt. "YN!", ruft er und versucht, seine Freundin durch den Rauch in ihrem Sitz ausmachen zu können. Er meint, einen schemenhaften Schatten auszumachen, der sich langsam bewegt. "YN! Hörst du mich?!" - "Max?" - "O mijn God, je leeft!" Doch die Erleichterung verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist, da er nun auch die Hitze des Feuers spürt. Ein Marshall will ihn vom Boliden wegziehen, aber er schüttelt diesen nur hektisch ab und rückt näher zu seiner Freundin. "YN, kommst du da raus?" Er hört sie leise, aber er kann hören, dass sie schmerzhaft aufzischt. "Meine Beine stecken fest. Max! Ich will nicht sterben." - "Das wirst du nicht, okay? Du kommst hier raus. Du wirst deinen Dad stolz machen, Y/N! Versuch, dich irgendwie rauszuziehen." Er versucht, seine Hand nach ihr auszustrecken, doch er erreicht sie noch nicht. "Max... ich kann nicht... ich..." Sie bekommt eine Panikattacke.
"Hey! Hör mir zu! Hör nur auf meine Stimme, okay? Du schaffst das. Du wirst nicht sterben. Das lasse ich nicht zu. Ich bin bei dir, okay? Du schaffst das, mijn liefje! Du musst es nur so weit alleine schaffen, dass du meine Hand ergreifen kannst, okay?" Er kriegt langsam Probleme, ihre Statur zu erkennen, während er weiterhin seine Hand ausgestreckt in ihre Richtung hält. Der Rauch und die Hitze werden mehr. Er spürt den Schweiß seine Stirn entlang fließen. Das Feuer kommt immer näher und brennt langsam auch auf seiner Haut, obwohl noch sein Rennanzug und sein feuerfestes Shirt dazwischen sind. Er hört nichts, außer die Marshalls um ihn herum und das Knacken des Feuers, das sich den Weg immer weiter zu ihnen bahnt. "Y/N!", ruft er panisch, nachdem er eine Weile nichts von ihr hört, als er plötzlich eine Hand spürt, die die seine ergreift. Sofort zieht er sie so gut es geht aus ihrem Sitz, merkt die Flammen nun direkt neben ihm, die sich schon ihren Weg auf seinen Anzug suchen. Doch er denkt nicht daran, loszulassen und YN hier alleine zurück zu lassen. Sein Arm brennt höllisch, alleine durch seine Verletzungen, aber auch durch das Feuer, das mit jeder Sekunde näher kommt. Doch nach mehrmaligem Stocken spürt er, wie seine Freundin endlich aus ihrem Sitz gleitet und sofort zieht er sie unter dem Trümmerhaufen hervor. Schnell bringen beide Fahrer auf Knien Abstand zwischen sich und dem brennenden Haufen, werden sofort von Marshalls empfangen, als sie weit genug weg sind und das Feuer sie nicht mehr erreichen kann. Max sieht noch, wie einige der Marshalls mit Feuerlöschern die Flammen versuchen zu bändigen, doch seine Aufmerksamkeit gilt sofort jemand anderem. Um mehr Luft zu bekommen, zieht er sich schwer atmend seinen Helm und seine Haube vom Kopf, blickt zu Yn neben ihm, die ihren Blick auf den orangenen Flammen liegen hat. Vorsichtig öffnet er ihren Helm, zieht ihn vorsichtig aus, ebenso wie ihre Haube, bevor er ihr Gesicht zu sich dreht. Sein Blick huscht geschwind über dieses. Aber außer schwarzem Ruß, ein paar Schrammen und nassen Wangen scheint alles gut zu sein.
Erleichtert zieht er sie in seine Arme, auch ihre schlingen sich fest um ihn und sie vergräbt ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, um ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Sie wäre fast gestorben. Das ist das, was Max pausenlos durch den Kopf geht, bis es durch Erleichterung ersetzt wird: Sie hat es überlebt.
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