Princess of Monaco - Charles Leclerc (2/3)
side information: du verbrachtest eine Nacht mit ihm, die mehr Folgen mit sich zieht, als gedacht
genre: drama
words: 1970
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Ich glaube ich habe meinen Vater noch nie so sauer gesehen, wie in diesem Moment. Er zittert förmlich vor Aufregung und Wut, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis diese aus ihm heraus platzt. Dass ich gerade etwas kränklich in meinem Bett liege und völlig fertig bin, ändert nichts an der Tatsache, dass ich mir gleich eine Standpauke anhören darf, sobald der Arzt weg ist. Meine Mutter steht nicht weit im Hintergrund und ich meine ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen, welches aber sofort verschwindet, als mein Vater sich umdreht und, sich die Haare raufend, auf und ab geht. "Okay, also die nächsten Tage sollten Sie sich nicht allzu sehr anstrengen. Geben Sie Ihrem Körper Zeit und Ruhe, mit der neuen Situation klarzukommen. Ich verschreibe Ihnen noch ein paar Dinge, die Sie beachten sollten und verweise Sie an eine Spezialistin.", erklärt der Arzt, bevor er seine Sachen zusammenpackt und sich mit einem höflichen Nicken von mir verabschiedet. Sobald dann nur noch ich und meine Eltern in meinem Zimmer sind, platzt die tickende Zeitbombe auch schon.
"Ich kann es nicht fassen! Wie schlecht wurdest du denn erzogen, dass du dich in einer Nacht betrinkst und dann mit einem Fremden ins Bett steigst! Und dann lässt du dich auch noch schwängern?! Weißt du, was für ein schlechtes Licht es auf uns werfen wird, wenn heraus kommt, dass du ein uneheliches Kind in dir trägst?! Hast du überhaupt einmal über die Konsequenzen nachgedacht, die dein unvorstellbar kindisches und egoistisches Handeln auslösen würde? Natürlich hast du das nicht! Sonst wärst du jetzt nicht schwanger! Ich fasse es einfach nicht! Was haben wir in deiner Erziehung falsch gemacht, dass du so sehr gegen uns rebellierst, verdammt?!"
Ich lasse den Blick gesenkt auf meiner Bettdecke und fummle nervös an der Ecke herum, lasse die lautstarke Standpauke einfach über mich ergehen, während meine Gedanken jedoch bereits wieder wo ganz anders sind. Nicht allein darum, dass ich schwanger bin. Sondern auch, wie ich das Charles beibringen soll. Ich bin mir nämlich ganz sicher, dass er nicht sonderlich erpicht darauf ist, Vater zu werden. Mit jemandem, mit dem er nicht mal eine Beziehung führt. Auch, wenn ich die Prinzessin von Monaco bin. Das tut hier nämlich gar nichts zur Sache. Die Nacht ist mittlerweile schon ein paar Wochen her, in denen ich bereits gemerkt hatte, dass irgendetwas nicht stimmt, aber mit anderen Dingen beschäftigt war, als mich erstmal um mich selber zu kümmern. Und das hat dann eben dazu geführt, dass ich heute Mittag kollabiert bin und ein Arzt gerufen wurde, der dann mit großer Sicherheit eine Schwangerschaft feststellte. Es kann nur von Charles sein. Er war mein erstes Mal und mein einziges Mal seit damals.
Mit schönen Gefühlen denke ich an unsere gemeinsame Nacht zurück, die ich wohl nie wieder vergessen werde. Auch wenn sich zwischen uns nichts weiter bilden sollte, als lediglich ein One-Night-Stand. In der Nacht habe ich so gut wie gar nicht geschlafen, weil wir beide einfach nicht genug voneinander bekommen konnten. Eigentlich hatten wir auch darauf geachtet, dass nichts geschieht. Aber das ist es wohl doch.
"Gib ihr doch mal etwas Zeit zum Durchatmen. Sie hat sicherlich auch nicht mit dieser Nachricht gerechnet.", schreitet dann endlich meine Mutter ein und legt besänftigend eine Hand auf den Arm meines Vaters, der mich immer noch mit einem wütenden Blick besieht. "Sie ist selber Schuld an ihrer jetzigen Situation. Also muss sie auch mit den Konsequenzen leben. Sollte dieser Fremde also keine Verantwortung übernehmen wollen und sie sofort heiraten, dann werden wir jemanden auftreiben, der ein nicht biologisches Kind akzeptiert und sie heiratet. Sonst kommt noch raus, dass meine Tochter herumhurt." Sofort hebt sich mein Blick und wendet sich ruckartig in Richtung meines Vaters, der seine Worte augenscheinlich kein bisschen bereut. "Es war ein mal! Ein VERDAMMTES mal! Und er war kein Fremder! Übrigens schön zu hören, dass du deine Tochter als Hure siehst!", erwidere ich giftig und sehe, wie mein Vater sich zusammenreißen muss, um mir nicht an die Gurgel zu springen. Aber davor muss auch er sich in Acht nehmen, denn ich würde das gerade auch liebend gerne tun.
"Dann schlage ich vor, dass du mit diesem 'Nicht Fremden' redest und ihn davon überzeugst, dich zu heiraten. Ansonsten, wie gesagt, wird sich jemand finden, der dich in diesem Zustand heiratet." Ohne mich nochmal zu Wort kommen zu lassen, verlässt er mein Zimmer und lässt mich sprachlos zurück. Fassungslos sehe ich zu meiner Mutter, die entschuldigend den Kopf zwischen die Schultern zieht und ihrem Mann dann hinterher geht, sodass ich nun alleine zurück bleibe. Wie schön, dass ich so einen großen Beistand meiner Familie habe.
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Nervös spiele ich mit meinen Fingern und blicke durch meine Sonnenbrille über das Gelände, was von Menschen nur so wimmelt. Seien es nun Mitarbeiter oder anderweitig andere Menschen. Das Rennen ist vor guten zwei Stunden zu Ende gewesen und mittlerweile etwas ungeduldig tummle ich mich nun schon auf dem Paddock-Gelände herum, während ich Ausschau nach Charles halte. Nachdem ich den Schock erstmal verdaut hatte, informierte ich mich im Internet darüber, wo das nächste Rennen stattfinden würde und flog noch am selben Abend nach Spanien. An ein Ticket kam ich relativ schnell noch, auch, wenn es spontan war. Doch da spielte mir mein Status wieder in die Karten, auf den ich nur im äußersten Notfall zurück greife. Doch das gerade ist ein großer Notfall. Um jedoch unerkannt zu bleiben, trage ich die Haare offen mit einer Capi und einer Sonnenbrille, sowie relativ unauffälliger Kleidung. Keiner ahnt, dass ich hier bin, weshalb ich recht gute Karten habe, nicht erkannt zu werden.
Plötzlich sehe ich ihn. Er kommt gerade aus dem Ferrari-Motorhome, leider in Begleitung seines Teamkollegen. Aber da muss ich jetzt durch. Ich hoffe, er hält mich jetzt nicht für verrückt, weil ich hier plötzlich in Spanien auftauche. Dass sein Rennen nicht so gut war, macht mir auch noch einen Strich durch die Rechnung und ich hoffe, er lässt mit sich reden bzw. nimmt die Nachricht einigermaßen gut auf. Ich gehe also auf die beiden Fahrer zu und werde zuerst von seinem Teamkollegen Carlos bemerkt. "Hallo. Kann man dir helfen?" Nun liegt auch Charles' Aufmerksamkeit auf mir und augenmerklich scheint er nicht sofort zu wissen, wer ich bin. "Hi. Ähm, nun ja. Ich würde gern geschwind mit dir reden, Charles.", bringe ich irgendwie stotternd hervor und ziehe meine Sonnenbrille ab, was genau das bewirkt, was ich erhofft hatte. Er erkennt mich. "Äh, ja. Okey. Ist es dringend? Ich würde gerne ins Hotel zurück gehen." Das habe ich bereits vermutet, weshalb ich nur leicht nicke, weshalb er sich seufzend einmal durch die Haare fährt. "Geh schon mal vor, Carlos. Ich komme gleich."
"Also, was ist so dringend?" Er hat mich zwischen zwei Motorhomes gezogen, wo wir in Ruhe miteinander reden können, weshalb ich nochmal etwas Luft holen muss, um mir die Worte nochmal richtig legen zu können. "Ich bin schwanger. Und bevor du darüber nachdenkst: Ja, es ist deins." Wieso sollte ich drum herum reden? Auch, wenn ich ihn damit womöglich vor den Kopf stoßen werde, ist die harte Wahrheit vermutlich am Besten. Und wie nicht anders zu erwarten ist er eine Weile lang sprachlos, blickt mich nur mit geweiteten Augen an und sagt erstmal gar nichts. "Du... du bist schwanger." - "Ja." - "Von mir." - "Ja." - "Von... von damals." - "Ja, Charles. Ich bin schwanger, von dir, von damals.", verdeutliche ich nun doch etwas ungeduldig, wobei ich ihm seine Unbegreifbarkeit nicht vorwerfen sollte. Ich hätte sicherlich nicht anders reagiert.
Ich sehe deutlich, dass er einmal schluckt und sich abermals durch die Haare fährt. "Wie... ich meine, wir haben doch verhütet?" Daraufhin zucke ich lediglich unwissend mit den Schultern und seufze, während ich mich an die Wand des Gebäudes hinter mir lehne, da mich das doch etwas mehr Nerven gekostet hatte. Nun, als es raus ist, ist mir eine riesige Last von den Schultern gefallen. Eine Weile ist es wieder ruhig, bevor ich wieder das Wort ergreife, nachdem ich ihn kurz gemustert hatte. "Ich wollte, dass du es weißt. Und... weil ich noch wegen etwas anderem hier bin." Nun hebt sich sein Blick wieder und bleibt auf mir haften. "Was kommt denn noch?" Unsicher reibe ich mir den Nacken und druckse etwas herum, da diese Sache dann doch nochmal eine Nummer größer ist, als die bloße Schwangerschaft. Auch, wenn ich nicht genau weiß, was ich erwarte.
"Nun ja. Der Fakt, dass ich die Thronfolgerin bin und ein uneheliches Kind ein schlechtes Licht auf uns werfen würde..." Seine Augen weiten sich nun vor absoluter Fassungslosigkeit und er sieht mich an, als hätte ich den Verstand verloren. "Warte, warte, warte. Du willst mir hier gerade nicht ernsthaft weismachen, dass ich dich heiraten soll, damit du kein uneheliches Kind zur Welt bringst, was ein schlechtes Bild auf eure Familie werfen würde?" - "Naja, so kann man es auch sagen." - "Du spinnst doch! Ich heirate ganz sicher nicht durch Zwang oder weil es ein schlechtes Bild auf euch werfen würde. So sehr mir Monaco auch am Herzen liegt, aber das ist leider keines meiner Probleme." Nun bin ich diejenige, die die Augen fassungslos weitet. Natürlich habe ich nicht erwartet, dass er ja sagt. Ich hatte ehrlich keine Ahnung, was ich mir erhoffte, denn Zustimmung war definitiv nicht zu erwarten. Aber ich hatte dennoch gehofft, mehr Verständnis zu erhalten... und vielleicht auch, dass er doch irgendwie zustimmt, weil ich ganz sicher keinen arroganten Arsch heiraten werde, den mein Vater mir aussucht.
"Nicht- Nicht DEIN Problem? Schon vergessen, dass das auch dein Kind ist? Ich habe nicht erwartet, dass du zustimmst. Aber dass du dieses 'Problem', wie du es nennst, so abwertend sofort abschiebst, hätte ich echt nicht von dir gedacht." - "Wir kennen uns nicht einmal wirklich, Y/N! Das sollte bei einer Nacht bleiben und nicht für immer! Mit welchen Erwartungen bist du denn her geflogen? Ich habe gerade ganz andere Probleme im Kopf und ein Kind passt sowieso auch überhaupt nicht in mein Leben rein. Ich bin mitten im Weltmeistertitelkampf und muss mich auf meine Karriere vollends konzentrieren. Außerdem lasse ich mich auch nicht zu einer Hochzeit zwingen. So leid es mir für dich tut, aber das kann und werde ich nicht tun." Ich verstehe seine Sicht, aber er versteht meine nicht. Oder zumindest will er sie nicht verstehen.
"Ich bin doch auch ohne Erwartungen her gekommen. Aber ich dachte, dass du zumindest etwas mehr Mitgefühl zeigst. Denkst du, für mich ist es einfach? Mein Vater hat mich regelrecht hierzu gezwungen und falls du nicht zustimmst, mit was ich natürlich bereits gerechnet habe, hat er mir angedroht, mir jemanden zu suchen, der mich 'in diesem Zustand' noch will. Er hat mich Hure genannt, mir nicht mal eine Sekunde Zeit gegeben, damit klarzukommen, dass sich mein ganzer Körper verändern wird und ich ein Leben auf die Welt bringen soll! Aber entschuldige, dass es dir gerade nicht passt. Denn ich habe mir mein Leben auch anders vorgestellt, als so jung schon Mutter zu werden!" Er bleibt still, sieht mir bei meinem emotionalen Ausbruch nur stumm zu. Die Hormone machen mich fertig.
Frustriert streicht er sich wieder durch die Haare, während ich mir die Tränen von den Wangen streiche und versuche, mich zu beruhigen. "Und wenn du es abtreibst?" Jetzt hat er den Vogel komplett abgeschossen. Mein Blick hebt sich heftig und mit starrer Miene blicke ich seiner verzweifelten entgegen. "Wenn du es nicht willst, dann ist es eben so. Ich werde dir keine Last auflegen, die du nicht willst." Damit verlasse ich den kleinen Rückzugsort wieder und setze hastig meine Brille wieder auf, wische mir die letzten Tränen von der Wange und verlasse das Paddock, lasse mich zurück nach Monaco bringen. Es war meine Entscheidung, mit ihm zu schlafen. Jetzt muss ich eben die Konsequenzen tragen. Auch wenn ich das alleine meistern muss.
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