1 - Diluc; Masquarade Ball
,,Y/N, dürfte ich dich einen Moment sprechen?", bat der Tavernen Besitzer. Ich nickte und folgte ihn vom Tisch zum Tresen. Ich hatte mich auf einen gemütlichen Abend mit den Favonius Ritter eingelassen, alle waren zufrieden und tranken ihr Lieblingsgetränk. Morgen würde ein anstrengender Tag sein. Ein Ball in der Kathedrale würde stattfinden, in zwei Tagen. Natürlich nahmen die Ritter meine Hilfe mit grossem Dank an. Beim Tresen setzte ich mich auf einen Stuhl und Diluc machte weiter wo er aufgehört hatte, beim Gläser putzen. Er griff nach dem weissen Abtrocknungstuch und schrubbte das Bierglas, welches vor ihm stand. ,,ich brauche deine Unterstützung. Da der Alljährliche Löwen Maskenball stattfindet, bin ich mir sicher dass die Fatui auch dabei sein wird und die Gelegenheit wieder nutzen wird um Wahre zu schmuggeln. Die Favonius Ritter werden selbst beschäftigt sein, worum ich dich bitte, mir zu helfen und die Fatui im Auge zu behalten", sprach er, wie immer geradewegs auf den Punkt. Ich dachte darüber nach, ich könnte meine Zeit unbeschwert geniessen, aber wenn der Diluc Ragnvindr um Hilfe bittet, sollte dass etwas bedeuten. ,,natürlich, gerne helfe ich dir", sagte ich knapp und lächelte ihn an. Diluc und ich waren nie eng befreundet, wie er und Jean, aber er war immer ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Mit ihm konnte ich immer entspannt über alles reden. Diluc antwortete immer etwas knapp oder gar nicht, aber ich wusste er hört immer zu, denn er sah mich an, nickte oder gab ein kleines:,, mhm", von sich. Der Tisch der Favonius lachte kurz auf und wir drehten beide unsere Köpfe. Als ich wieder zu dem Mann hinter dem Tresen blickte, betrachtete ich seine ernsten, aber doch sanften Gesichtszüge. Immer wieder war ich überrascht, wie schön seine Haut doch aussah, als hätte er Haut aus Seide. Seine nähe tat einem wirklich gut, ruhig und das Gefühl von Sicherheit. Rasch widmete er sich wieder seinen Gläser. ,,gut, könnten wir uns dann zuvor bei mir treffen? Um alle Einzelheiten zu besprechen", fragte er direkt. Stellte das Glas auf den Kopf zu den anderen und Griff sich das nächste. Ich nickte:,, ja". Ein sanftes, zufriedenes lächeln schlich sich über seine Lippe: ,,danke, bitte sei pünktlich um 09:00 Uhr da". Eine rote strähne fiel ihm übers Auge, er bewegte seinen Kopf zur Seite und die Strähne fiel zurück an seinen Platz. Seine Augen blieben beim Glas und seine grossen Hände hatten inzwischen an die zehn Gläser geputzt. Bevor ich antwortete, hielt ich inne und bewunderte seine Augen. Selten sah ich jemanden mit solch rubinroten Augen. Sie faszinierten mich immer wieder. ,,werde ich, bis dann Diluc", nickte ich und schenkte ihm ein lächeln. Er musterte kurz meinen Gesichtsausdruck und nickte, Schloss seine Augen kurz, um seinen Dank auszudrücken. Zuletzt schenkte er mir ein beherztes lächeln. Ich rutschte vom Stuhl und gesellte mich wieder zu den anderen mit dem Rücken zu Diluc. Kaeya, Jean, Swan und ein weiterer Ritter, dessen Name ich nicht wusste. ,,hahaha Y/N du hast so viel verpasst", lallte einer der beiden Ritter ohne Vision. Swan der rechts neben mir sass, klopfte mir etwas unsanft auf den Rücken. Ich setzte mir ein grinsen auf und zog die Augenbrauen zusammen. Wie konnte man so betrunken sein. Jean lachte leise auf: ,,ich denke dass ist genug für Heute." Ich sah sie dankend an. Sie stand auf, atmete tief aus verabschiedete uns und wünschte uns eine gute Nacht. ,,ich sollte auch langsam gehen, schliesslich haben wir einen langen Tag vor uns, Kaeya." Mein Ton wurde auf seinen Namen etwas ernster, denn auch er sollte pünktlich bei der Kathedrale sein um die Finalen Vorbereitungen zu treffen. ,,natürlich meine Y/N, bitte erlaube mir den beiden noch nachhause zu helfen", sagte Kaeya gespielt höfflich. ,,sollte der Kaeya Alberich am Morgigen Tag zu spät kommen, werde ich alles Jean vortragen", sagte ich genauso gespielt zurück, wobei wir beide wussten, es war nur Spass. Kaeya's Auge musterte mich und dann lehnte er sich im Stuhl zurück. Derweilen schien der Ritter Swan, beinahe einzuschlafen. ,,na los. Zeit zu gehen", hörte ich auf einmal eine Stimme hinter mir. Ich zuckte kurz zusammen, ich hatte gar nicht gehört wie Diluc näher kam, denn der Hochgewachsene Mann stand beinahe neben mir. Ritter Swan erhob sich wie ein Sack Reis und schlurfte schwanken zum Ausgang: ,,HE! Warte", rief sein Kumpel hinterher und torkelte ihm nach. Unmöglich. Wir sahen den zwei mit einem schmunzeln hinterher bis sie hinter der Tür verschwanden. Mit einem seufzen richtete ich meinen Blick auf Kaeya, dieser erhob sich gerade und machte zwei Schritte auf mich zu. Die Brüder schienen etwa gleich gross zu sein. ,, machst du schon Feierabend Diluc?", fragte Kaeya belustigt und setzte ein schelmisches lächeln auf. Diluc schenkte ihm keine weitere Beachtung und ging zurück hinter den Tresen um alles Ordentlich hin zu stellen. Die Stimmung im Raum wirkte unangenehm angespannt. Es herrschte stille und so bewegte ich mich auf die Tür zu. Alles was man hörte waren meine Schuhe. ,,eine Gute Nacht, euch beiden", wünschte ich und öffnete die Tür. ,,gute Nacht", kam es von Diluc. Ein letztes mal drehte ich mich zu ihm um. Der Anblick, er in seinem weissem Hemd, war schon besonders. Seine Mantel hing in der Ecke der Bar. Aus Kaeyas Richtung kamen Schritte. Da gähnte der blaue und schritt neben mir zur Tür hinaus. Schulterzuckend winkte ich Diluc und verliess die Taverne. Die Nacht war warm und der Wind angenehm Kühl und nirgends brannten lichter, alle schliefen bereits, nur das Mondlicht erhellte das Nötigste. ,,du und Diluc scheint einen kleinen Streit zu haben", sagte ich zu Kaeya, welcher sich drei Meter vor mir streckte. Seine Vision leuchtete im kühlem blau. Er drehte sich zu mir um und sein Auge schien im Mondschein zu glänzen. ,,oh? Nein, nein, Diluc ist immer so. Merkst du dass nicht? Dann liegt deine Aufmerksamkeit wohl bei jemand anderem", beim letzten Satz kam er mir näher. Der Ritter hatte schon recht, aber in letzter Zeit wirkte er mehr angespannt als sonst. Vielleicht wegen des Plans und der Fatui. ,,um auf deine Frage zu beantworten: Nein, meine Augen und Aufmerksamkeit liegt bei niemandem." Kaeya blieb vor mir stehen, beugte sich leicht zu mir runter und machte ein fragendes Gesicht. Hatte er gehofft, sein Name würde fallen? Nein, niemals.
Kaeya war mir zu aufdringlich, auch wenn höfflich. Kaeya trat einen schritt zurück und richtete sich wieder auf: ,,ach wie schade, nun denn. Sollte ich dich nachhause begleiten?", fragte er freundlicherweise. Nun wirkte er ganz locker, noch etwas wackelig auf den Beinen, wegen des Alkohols, aber ansonsten die höffliche Seite von Kaeya. Ich winkte ab: ,,nein danke, Sorge lieber dafür dass du es unbeschadet zurück schaffst und Morgen früh in die Kathedrale". Etwas erleichtert grinste er und machte eine kleine Verbeugung: ,,nun denn, eine gute Nacht." Grinsend winkte ich und drehte mich um, während Kaeya zurück ins Favonius Gebäude stolperte. Seufzend machte ich mich auf den weg in mein kleines Zimmer, welches ich bekommen habe über Saras Küche.
Ich durfte bei der netten Sara umsonst bleiben, welches ich zutiefst schätzte. Vorbei am plätschernden Brunnen, zur Tür und hinein, die Treppe und endlich in mein gemütliches Zimmer. Es war nicht viel, ein Bett, daneben ein hölzernes Nachtisch, neben der Tür ein Schubladenmöbel und auf dem Boden ein bläulicher Teppich. Ich schlüpfte aus meinen Kleider und rein in mein Schlafgewandt. Geschneidert von Amber, es war süss, sie hatte ihren kleinen Freund drauf gestickt. Müde liess ich mich ins Bett fallen. Vor meinem Bett befand sich das Fenster, durch das der Mond schien. Meine müden Augen fielen schnell zu. Meine Nacht war noch nie so friedlich, ich wusste nicht woran es lag.
Am Morgen wachte ich auf, machte ich mich auf den weg ins Bad. Bereits im oberen Flur roch ich Sara's köstliches Essen. Im Bad, welches ebenfalls sehr schmal war, wusch ich mir im Steinbecken das Gesicht und betrachtete mich kurz im kleinen Spiegel. Mit einer wunderschönen, violetten Bürste, welche mir Lisa als dank einst schenkte, machte ich mir die Haare und verliess das Bad wieder. In meinem Zimmer zog ich mich um und machte das Bett wieder sauber, wie an dem Tag zuvor. Gemütlich lief ich über den ächzenden Holzboden und die Treppe runter. In der Küche stand Sara. ,,ahh..guten Morgen Y\N", grinste sie und beugte sich über den glühenden Herd. Dazu roch es auch nach rauch, da der Herd mit Feuer angeheizt wird, der rauch stieg hinter dem Herd durch ein Loch nach Oben, hinaus über die Dächer von Mondtsadt. Doch der Rauch entrann den kleinen Lücken und spalten des Ofens, aber mir machte es nichts aus, da ich den ganzen Tag draussen verbringen würde. ,,das riecht lecker!", sagte ich begeistert und warf einen blick über ihre Schulter.
Sie hatte Speck und Eier angebraten. ,,setz dich, es ist gleich fertig." Gesagt, getan. Ich setzte mich an den kleinen Holztisch, welcher in der Mitte des kleinen Wohnzimmers stand. Sara hielt alles einfach, hin und wieder konnte man einige persönliche dinge entdecken, zum Beispiel eine Steinfigur auf dem Möbel auf der anderen Seite des Herdes. Die Figur zeigte einen jungen, der auf einer Harfe spielte. Barbartos. Diese Figur hatte ihr ein guter Freund gemacht, welcher nun für längere Zeit in Liyue war. Sara stellte mir einen Teller mit knusprigen Speck und perfektem Rührei hin. Sie setzte sich gegenüber von mir hin, ebenfalls mit einem Teller. Genüsslich assen wir zusammen. Sie war schon angezogen und bereits für den Tag: ,,und viel zu tun für den Ball?" Fragte ich zwischen dem kauen. Die braunhaarige nickte:,,ohja! Aber keine sorge. Viele helfen mir, sogar einige aus der Kathedrale, Xiangling und wenige der Favonius Ritter."
,,Xiangling? Wie schön! Wir werden uns bestimmt sehen, ich helfe in der Kathedrale, die Letzen Vorbereitungen zu treffen", freute ich mich. Sara nickte mit einem lächeln und schloss kurz ihre Augen. Sie atmete tief ein und aus. Dann schaute sie mich an, denn sie war bereits mit dem Essen fertig, stand auf und wusch ihr Geschirr ab. Ich folgte ihr bald darauf. Zusammen verliessen wir ihr Haus und verabschiedeten uns. So wie die Sonne stand, musste es etwas später als 07.00 Uhr sein. Genug Zeit um mich auf den weg zur Kathedrale zu machen. Noch nicht ganz Mondtsadt war wach, etwa diese, die frühe Lieferungen bekamen oder selbst noch dinge erledigten mussten. Ich begrüsste die meisten mit einem winken und einem freundlichen winken. Die kühle Morgenluft und die aufgehende Sonne machten das perfekte Wetter. Voller Vorfreude auf das Fest, schlenderte ich die Treppe hoch und dachte an all die herrlichen Kleider und Anzüge. Dann fing ich mich an zu wundern, was würde Diluc tragen? Oh nein! Ich hatte doch noch gar kein Kleid. Schon etwas panisch stieg ich die Treppen nun hoch, lief eilig neben Barbatos Statue durch, hoch die Kathedrale Treppen. Vielleicht könnte mir Barbara helfen. Ich zog an der schweren Türe und ging hinein. Erstaunlich wie riesig die Halle war, ohne Bänke. Staunend glitt mein Blick der Wand entlang, hoch zur Decke und auf der anderen Seite wieder runter. Plötzlich stolperte ich, als ich gegen jemanden stiess.
Ich konnte mich geradeso auffangen, anders erging es Barbara. Sie sass auf dem Boden und rief sich die Schulter: ,,oh bitte verzeih. Ich bin einfach so aufgeregt", entschuldigte ich mich schnell und half ihr auf. Rasch legte sie sich ihre zwei blonden Zöpfe zurecht und sagte in ihrer hellen Stimme: ,,Ohh Barbatos. Keine sorge, alles gut, aber was machst du denn hier? Die anderen kommen später." Etwas peinlich berührt gab ich zu, dass ich noch nichts zum anziehen hatte. Ihre Augen weiteten sich, wurden dann aber wieder normal. Sie schüttelte den Kopf: ,,mach dir keine Sorge, ich kümmere mich darum." Ich war verwirrt. Das war alles, was sie mir sagte? Seltsam, aber ich vertraute ihr. ,,kann schon bei etwas behilflich sein?" , fragte ich anschliessend, als sie sich nach meinem Wohlergehen erkundet hatte. Barbara war wie ich, voller Vorfreude und aufgeregt. Sie nickte, wobei sich ihr Haar niedlich mit bewegte: ,,ja gerne, bitte hilf uns die Blumenkränze an den Säulen aufzuhängen." Und so verbrachten wir die Stunde, bis die anderen eintrafen. Alle schienen wohlauf zu sein, auch Ritter Kaeya, was sehr zu meiner Überraschung kam. Ich würde nie verstehen, wie ein Mann so lange und viel trinken konnte und am nächsten Tag top fit. ,,Y/N hat es dir die Sprache verschlagen?", säuselte er vor meinem Gesicht, als er bemerkt hatte, dass ich ihn, Gedanken versunken, anstarrte. Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. ,,Jeeaann!", erklang es hinter der, halb geöffneten Kathedralen Tür. Eine helle Kinder stimme. Bestimmt Klee.
Ein kleines Mädchen sprang hinein mit einem Rucksack auf dem Rücken, ich hatte recht, es war Klee. Jean versuchte enttäuscht auszusehen, aber versagte als Klee ihre Beine umarmte. Ich nahm an das Klee unter Hausarrest stand, dennoch erlaubte ihr Jean uns zu helfen, solange nichts explodierte. Kaeya, Jean, Klee, Barbara und weitere Mitglieder der Kathedrale halfen bei der Dekoration und Aufstellung der Tische. Bis in den frühen Abend hinein. Natürlich wurde die Tür dekoriert und schwach, grünliche Teppiche wurden ausserhalb der Kathedrale ausgerollt. Der Tag verging wie im Flug und ich traf tatsächlich Xiangling, als wir uns bei Sara etwas zu Mittagessen holten. Die zwei waren schwer mit Kochen und Desserts vorbereiten, beschäftigt. Es duftete herrlich. Zuerst gingen Jean und Klee, da Klee dringenden ne ins Bett musste. Dann schliesslich Kaeya, da er noch: ,,besonders private dinge zu klären", hatte, wie er sagte und mit einem winken uns den Rücken kehrte. Zuletzt schleppte ich mich gähnend aus dem grossen Gebäude. ,,bis Morgen Barbara."
,,tschüss Y/N, ich freu mich schon", jubelte Barbara, beinahe. Woher nahm sie nur diese Energie? Wieder zuhause ass ich mit Sara eine Schüssel Rettich Suppe und anschliessend ein Glas Milch. Mit vollem Bauch ging ich ins Bad, machte meine Routine und müde ins Bett. Ich hatte Sara beim Essen gebeten, mich am nächsten Tag früh zu wecken, da ich noch zu Diluc muss. Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung, an den Gedanken, ihn zu besuchen. In dieser kühlen Nacht hatte ich einen wunderschönen Traum. Darin lief ich über eine grüne wiese, befleckt mit Zuckerblumen und von irgendwo her hörte ich ein Kind lachen. Immer wieder drehte ich mich im Kreis, aber da war niemand. ,,alles in Ordnung meine liebste?", hörte ich eine raue, aber dennoch sanfte Stimme, an meinem Ohr. Erschrocken drehte ich mich um, aber sobald ich die Person erblickte, lächelte ich. Der rothaarige Mann stand vor mir und hielt mir seine Hand entgegen. Hatte er mich liebste genannt? Leider verschwamm das Bild, bevor ich seine Hand nehmen konnte. ,,Y/N? Du musst aufstehen." Hörte ich. Augenreibend setzte ich mich in meinem Bett auf. Die Nacht lag mir schwer auf den Augen. Sara verschwand wieder nach unten.
Es roch köstlich nach Pfannkuchen und wenn ich sage, Sara machte die besten. Im Halbschlaf stieg ich, im Schlafgewandt, die Treppe hinunter an den Tisch. Unhöflicherweise stemmte ich meinen Ellenbogen auf den Tisch und darauf meinen Kopf. Sara lachte: ,,da muss wohl noch jemand wach werden. Keine Sorge, ich habe das Richtige für dich." Vor meiner Nase landete ein Teller voller köstlichen Pfannkuchen. In einem perfekten gebratenen braun, übergossen mit Sirup. In Rekordzeit war mein Teller mit blauer Umrandung, leer. Nun war ich hellwach, schlüpfte eilig in meine alltags Kleider. ,,danke dir Sara!", ich umarmte sie und huschte zur Tür hinaus. Ich wollte so pünktlich wie nur möglich bei Dilucs Anwesen sein. Doch kaum machte ich einen schritt nach draussen, plätscherte kühles nass über mich. ,,verdammt", fluchte ich leise und ging zurück in die warme Stube. ,,ich wollte dir noch sagen, dass es regnet, aber du warst etwas zu schnell", sagte Sara beklemmend. Ich seufzte: ,,alles gut. Könnte ich bitte deinen Mantel ausleihen?" Sara bejahte dies und ich holte ihren Wasserdichten Mantel aus dem kleinen Wandschrank unter der Treppe. Nun war ich bereit und machte mich auf den weg. Meine Stimmung sank mit jedem Regentropfen, der mir im Gesicht landete. Ich hatte das Gefühl, mit jedem Schritt dem ich Diluc näher kam, desto grösser wurden die Tropfen. Mit zusammen gekniffenen Augen erblickte ich die Weingut Morgenröte, in der ferne. Schliesslich schaffte ich es und betrat das Anwesen ohne zu Klopfen. Normalerweise würde ich dies nicht tun, aber ich hatte die Nase gestrichen voll von den dunkeln Wolken und Regen. Ich streifte mir der tropfende Mantel ab und eine von Dilucs bedienstete kam entgegen: ,,guten Morgen Y/N, wie schön das ihr uns wieder besucht. Bitte, ich nehme ihnen den Mantel zum trocknen ab." Sie streckte mir ihre Hand entgegen. Kurz musterte ich ihr bedienstetes Kleid, süss. Schnell überreichte ich ihr den nassen Mantel und strich mir meine Kleidung glatt. ,,willkommen Y/N", sprach eine Männliche, bekannte Stimme. Ich hob meinen Kopf. Der Master Diluc selbst, stand auf der Treppe im elegantesten Anzug den ich je gesehen hatte. Mein Mund öffnete sich, um eine Begrüssung auszusprechen, aber die Worte fehlten mir. Seine Hosen und das Hemd schwarz, darüber eine weisse Weste. Schwarze, polierte Schuhe, einen weissen Mantel darüber mit feinen goldenen Stickereien rund um das Handgelenk. Goldene Knöpfe und schwarze Handschuhe. Die Aufteilung am Rücken des Mantels, in zwei Teile, welche sich in zwei spitzen schlossen und bis zu seinen Knöchel reichten. Auf dem um gefalteten Teil des Kragens hielt sich eine wunderschöne rote Rose. Dazu hing seine Vision auch von seinem Hals und hielt das rote gerüschte Tuch, welches die Krawatte ersetzte. Ich bemerkte nicht einmal, als er näherkam. ;,alles in Ordnung meine gute?", aber ich bemerkte, welchen pink Ton seine Wangen annahm. ,,du siehst...wunderschön aus", würgte ich heraus. Seine roten Haare hatte er in einen hohen Pony gebunden. Seine Miene änderte sich, als er an mir herunter sah, er sah mich verwirrt an: ,,danke dir, wo ist dein Kleid?"
Peinlich berührt erklärte ich, das Barbara meinte, sie würde sich darum kümmern. Diluc lachte leise. So entspannt und offen, erlebte ich Diluc zum ersten Mal. ,,und sie hat sich darum gekümmert", setzte er fort. Nun war ich die, die ihn verwirrt ansah. Wie meinte er dies? ,,Mary würdest du Y/N ins obere Ankleidezimmer begleiten?" Seine angestellte kam auf uns zu, nickte und nahm mich bei der Hand. Ich war immer noch verwirrt. Mein Blick glitt an den Wänden entlang, die Weingut Morgenröte war wahrhaftig und besonderer Ort. Es widerspiegelte Diluc fast zu perfekt. Ruhig und das Gefühl von Sicherheit. Mary zog mich die Treppe hoch und wir verschwanden in einem Zimmer. Diluc sah mir hinterher mit den Mundwinkeln nach oben. Im Zimmer waren überall Stoffe und Nadeln zu sehen. Seit wann hatte Diluc seine eigene Näherei? Liess er seine Kleidung etwa selbst anfertigen? In der Ecke stand eine schwarze, alte Nähmaschine und neben dem Fenster ein riesiger, goldig umrahmter Spiegel. Davor ein kleiner Hocker, um drauf zu stehen, damit man sich besser selbst betrachten konnte. Daneben etwa eine schwarze Trennwand, um sich dahinter umzuziehen. Dann hörte ich, wie Mary eine grosse Decke von einer Puppe zog. Mir blieb fast der Atem stehen. An der Oberkörper Puppe hing das wohl schönste Kleid, dass ich je gesehen hatte. Es war Feuerrot, lockeres Oberteil mit Schulterfrei und wurde Korsett artig um den Oberkörper und auf dem Korsett waren goldene Muster. Der untere Teil war luftig und auf der Seite der hüfte waren einige Rosen angenäht, welche nach unten hin immer wie kleiner wurden. Wie ein Kleid einer Prinzessin. ,,erlaube mir, die zu helfen", bat Mary. Immer noch staunend stand ich vor dem Kleid und nickte langsam. Meine Kleidung liess ich auf einem Sessel, diese stand auf der anderen Seite des Fenster. Es regnete immer noch, die riesigen Tropfen plätscherten gegen das Fenster. Mary half mir ins Kleid, der Boden unter uns ächzte und quietschte. Im Kleid, stellte ich mich sofort auf den Hocker, vor dem Spiegel. Es passte perfekt, aber wie? ,,wartet. Eure Schuhe und Schmuck." Sagte sie gerade Schmuck? Sie öffnete eine Schublade von einem hölzernen Möbel, welches zwischen Nähmaschine und Spiegel stand. Ich trat langsam an das Möbel heran. Funkelnder, frisch polierter, goldener Schmuck lag auf einem rotem samt Kissen. Drei Ketten, dünne goldene, und jede ein wenig grösser als die davor.
Von der ersten hingen kleine weisse Diamanten, die zweite war ein goldenes Kettchen und die letzte hatte wieder, etwas grössere, weisse Diamanten in Regentropfenform. Träumte ich? Es war ein Ball, warum sollte ich so dort hin gehen? War dies alles nur für die Mission? Ohne weitere Worte legte mir die Bedienstete Mary, den Schmuck um. ,,bitteschön", sie grinste, hielt mir weisse Handschuhe hin, welche mir bis zu den Oberarmen reichte. Zögernd griff ich nach ihnen und hielt sie fest, als könnte ich sie verlieren. ,,setz dich", sagte sie schliesslich und deutete mit ihrer Hand auf den Sessel, auf dem meine Kleidung lag. ,,machen wir eure Haare. Und nur so, das Kleid war Master Diluc's Wahl", ich nickte einverstanden und gleichzeitig blieb mir der Mund offen stehen. Langsam liess ich mich auf den Sessel sinken. Was sollte dies alles? Mary war sehr sanft zu meinen Haaren, sie kämmte sie und steckte Nadeln hinein, dabei war sie sehr flink, denn nach einer guten Halben stunde war sie fertig. ,,ah, noch etwas fehlt", kicherte sie, ihre Schritte bewegten sich Richtung Schmuck Möbel. Sie trat wieder hinter mich und setzte etwas auf meinen Kopf. Verwundert drehte ich mich zum Spiegel. Ich keuchte auf. Ein kleines goldenes Diadem sass in meinem Haar. Ich sah aus wie eine Prinzessin aus dem Bilderbuch. ,,ihr seht Fabelhaft aus", quietschte Mary aufgeregt und schwang dabei ihre Uniform. Sie war so aufgeregt, dass sie mich an den Schultern griff und mich aus dem Ankleidezimmer schob. Perplex stand ich auf dem oberen Flur und schielte nach unten. Diluc stand nachdenkend am Fusse der Treppe. Ich hatte das Gefühl vor Nervosität zu platzen. Nun denn, ich schritt zur Treppe. Der rothaarige hob seinen Kopf. Er schien zufrieden sein, denn seine Mundwinkel zogen sich ganz leicht nach oben. Langsam stieg ich die Treppe hinunter, zum Glück durfte ich meine Schuhe behalten. Diluc kam mir langsam entgegen: ,,es steht dir perfekt", sagte er leise, reichte mir seine Hand und half mir die Treppe hinunter. ,,diluc..ich weiss es ist ein Ball, aber dieser aufwand, wäre doch nicht nötig gewesen", schluckte ich. ,,keine sorge, ich habe es gerne getan, nun zum Punkt", sagte er und musterte mich von Kopf bis Fuss. Unten an der Treppe erklärte er: ,,es werden Botschafter der Fatui dabei sein. Ich bitte dich, alle so gut wie möglich zu beobachten oder zu belauschen, begib dich aber nicht unnötig in Gefahr." Ich nickte Einverstanden. ,,Master Diluc!", ein Mädchen in derselben weiss grünen Uniform, wie Mary, kam die Treppe hinunter gestürzt. Keuchend kam sie bei uns an. ,,Y/N ihr Schirm und Mantel", sprach sie, hielt einen roten Schirm entgegen und einen weissen Mantel. Als ich es nehmen wollte, war Diluc schneller und nahm es ihr ab. Dann entfaltete er den Mantel und legte ihn über meine Schultern. ,,danke Irene", sagte er ernst. Dann richtete er seinen Anzug, ich streifte mir meine Handschuhe über. ,,wir werden gehen Irene. Passt gut auf dass Haus auf", mit diesen Worten öffnete Diluc die Tür. Irene verbeugte sich kurz. Diluc öffnete den roten Schirm und winkte mich zu sich. Neugierig reckte ich den Kopf, um nach draussen zu sehen. Eine holzige Kutsche stand vor der Tür, gespannt mit zwei weissen Pferden. Die Kutsche war ebenfalls weiss mit roten Einzelheiten. ,,woahw..", entwich es mir und ich trat unter den Schirm. Diluc hielt seinen Arm hin und ich hakte zögerlich ein. Etwas ungewöhnlich war es, an seiner Seite zu sein. Meine Wangen wurden auf einmal so warm, als würden sie glühen.
Ohje..dabei waren Diluc und ich nur Freunde und all dies war nur für eine Mission. Diluc öffnete mir die Tür zur Kutsche und ich stieg hinein. Der Innenraum der Kutsche war so rot, wie mein Kleid. Diluc setzte sich gegenüber von mir und der Schirm lehnte er an die Tür, welche er davor noch zu zog. Mittlerweile war es Mittag und er Regen milderte. ,,oh..etwas noch. Es ist ein Maskenball", erwähnte er. Griff in seinen Mantel und holte zwei Masken heraus. Beide deckten die rechte Gesichtshälfte, über den Wangenknochen, ab. Beide waren weiss und hatten Glitzer und kleine Perlen daran. ,,danke", ich setzte sie mir auf. Aus dem Fenster betrachtete ich die Landschaft und vor den Toren Mondstadt's hielt dien Kutsche. Die Tür wurde uns von einem Ritter geöffnet. Ich streifte mir meinen Mantel ab und liess ihn in der Kutsche, denn, wie durch ein Wunder, zeigte sich die Sonne. Diluc ging voraus und hielt mir die Hand her. Ich ergriff sie und stieg aus dem Gefährt. Mondstadt war in Blumen dekoriert und es duftete herrlich. ,,Augen offen halten", mahnte er. Arm im Arm stiegen wir die Treppen hoch, hoch zu der Kathedrale. Viele Leute waren bereits da. Ich entdeckte bei Sara's Restaurant einen Fatui, der gerade genüsslich, ins Fleisch am Stiehl, biss. ,,da", zischte ich zu Diluc. Er drehte seinen Kopf in dessen Richtung und nickte. Rund um die Statue Barbatos standen viele Leute. Gekleidet in all ihrer Pracht. Anzüge und Kleider wohin das Auge reichte, über grün bis über zu orange. Von extravagant bis zu glatten Kleidern ohne Muster. Noch nie hatte ich die Mondstadt Leute so gesehen. ,,gehen wir in die Kathedrale", seine Stimme war ganz ruhig, wieder kam das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Die Türen der Kathedrale standen weit offen und wunderschöne Tanz Musik kam aus dem Gebäude. Drinnen hingen die Blumenkränze, welche wir aufgehängt haben und die Tische für kleines Essen. ,,da, den müssen wir im Auge behalten", murrte Diluc und seine roten Augen wanderten zu einem Fatui, welcher in der Ecke stand und mürrisch in der Welt umher blickte. ,,gut. Ich werde mich unter die Leute mischen", meinte ich und löste mich aus seinem Arm. In der Mitte der Halle tanzte den die schönsten paare. Sogar Noelle und ein Favonius Ritter. ,,hallo Y/N. Dein Kleid sieht wunderschön aus, wobei es woanders auch gut aussehen würde", hörte ich an meinem linken Ohr. Etwas erschrocken drehte ich mich um. Ein Kapitän lachte mir entgegen. ,,Kaeya..", sagte ich in ernstem Ton. Schnell sah ich mich um, Diluc war verschwunden. Na toll. ,,würdest du mir einen Tanz gewähren", bat er und hielt mir seine Hand in weissen Handschuhen hin. Sein ganzer Anzug war weiss. Eine blaue Eis Blume hing an seiner Öffnung der Weste. ,,sehr gerne", ich ergriff seine Hand. Der blauhaarige Mann in blau- weisser Maske zog mich in die Mitter der Tanzfläche. Meine Hand wanderte auf seine Schulter und die andere lag ruhig in seiner, während seine linke, sich an meine Hüfte legte. Der Mann machte einen Schritt vor und ich einen zurück wir drehten uns zur Seite und ich folgte seinen Schritten. Dabei sah ich ihn an und fing an zu wundern, was war wohl unter seiner Maske versteckt, wo sonst immer seine Augenklappe war. ,,du siehst wunderschön aus. Diluc hatte den richtigen Geschmack", sulzte er. Ich musste ein wenig lachen: ,,danke. Sie Kaeya. Dein Anzug ist allerdings umso faszinierender", gab ich zurück. Sein Griff um meine Hüfte wurde stärker. Kurz blickte ich an ihm vorbei, der Fatui Mann stand immer noch in derselben Ecke wie zuvor. Beruhigt lächelte ich Kaeya an. Kaeya war äusserst höfflich zu mir, aber er war nicht der Typ Mann, den ich als Partner mögen würde. Zu anhänglich und schleierhaft, auch sein Alkohol Konsum würde mir nicht gefallen. ,,ich bräuchte eine kurze Pause", sagte ich schliesslich, denn mir wurde langsam schwindelig, der Mann gegenüber nickte und wir Tanzten von der Fläche. Mit einem lauten Ausatmen stellte ich mich neben eine Dame. ,,ich hole uns etwas erfrischendes", sagte Kaeya und liess von meiner Hand ab.
Eine Weile stand ich da, sah den Menschen zu, wie sie Tanzten und es genossen. Natürlich liess ich den Fatui Mann nicht aus den Augen, aber die Tanz Fläche war zu schön, um zu ignorieren. Auf der anderen Seite entdeckte ich Jean. Sie trug ein weiss blaues Kleid, offene Haare und eine dazu passende Maske. Als sie mich ebenfalls sah, winkte sie zu und ich erwiderte. Sie drehte sich ab und verschwand in der Menge. Plötzlich griff mich eine Hand von hinten, die Person lief ein mir vorbei und zerrte mich auf die Tanzfläche. Erschrocken und geweiteten Augen, starrte ich Diluc an. War er wütend? ,,bitte, erlaube mir einen Tanz", er verbeugte sich und hielt, sehr Edel, seine Hand vor mich hin. Verwirrt nahm ich sie. Sein Mantel schien er nicht mehr zu tragen. Auf einmal startete eine anderes Lied vom Orchester, welches vor dem Herzen der Kathedrale sass. Geigen, Kontrabasse und Querflöten, sassen nebeneinander. Natürlich hockte noch jemand an der Orgel, welche man wohl am besten hörte. Dilucs Augen musterten mein Gesicht. Seine Schritte leiteten mich so sicher und klar, wie kein anderer es könnte. Völlig fixiert auf ihn, merkte ich nicht wie alle anderen aufgehört hatten zu Tanzen und uns nun die Aufmerksamkeit schenkte. Wir drehten uns im Kreis und zurück, vor, wieder im Kreis. ,,das Kleid..du siehst so perfekt aus, wie es sonst niemand könnte", seine Stimme war sanft und zurückhaltend. Hatte er etwa Angst? ,,wir hatten eine Mission, aber dich so zu sehen machte mich...ich kann dir nicht widerstehen", gab er zu und atmete tief ein. ,,diluc..",setzte ich an und war verwirrt was ich sagen sollte und doch, mochte ich es. Ich mochte ihn. Diese Gefühle die er mir gab. Dann drehten wir uns und nutzten die ganze Fläche um zu Tanzen. Alle Augen lagen auf uns. Auf einmal legte er mich dann zurück, so dass ich in seinen armen lag. Seine Augen schienen mich genau zu studieren und als würde er vergeblich versuchen sich zurück zu halten.
,,würdest du mit mir weiter Tanzen?"
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