Kapitel 12
Als ich am nächsten Abend von der Arbeit nach Hause kam, redeten wir kein Wort. Ich konnte meine Gefühle nicht einordnen. Sie schwankten zwischen Wut, Angst und Bersorgnis hin und her.
Doch als Leo mich mit einem Teller Spaghetti überraschte, zog ich den kleinen Jungen zu mir.
"Es tut mir leid..."
Wir verschlangen die Spaghettis und tranken danach noch eine heiße Schockolade mit Marshmellos, damit uns warm wurde. Den Kamin hatten wir bisher noch nicht verwenden können, da wir kein Brennholz besaßen.
Wir machten es uns gerade mit einer großen Decke auf dem Sofa bequem und ruhten uns von dem langen Tag aus, als es an der Tür klingelte.
Wir beide schauten uns mit dem Blick 'das kann nichts wichtiges sein' an und ignorierten das Klingeln. Als wir es jedoch beim dritten Mal ignorierten, machte es eine riesigen Krach.
Ich sprang von dem Sofa auf und konnte erkennen wie die Tür niedergetreten auf dem Boden lag und Männer hereinstürmten.
"Miss Owlsen wir haben hier einen richterlichen Dursuchungsbefehl", blaffte er und hielt mir ein paar Blätter vor die Nase.
Bevor ich es überhaupt lesen konnte steckte er den Zettel wieder weg und die Soldaten strömten aus. Ein paar in die Küche, andere ins Schlafzimmer und weitere nach oben auf den Dachboden.
Ich zitterte und bekam richtige Panik. Hatten sie es herausgefunden? Wurden wir jetzt verhaftet? Was passierte mit Yasmin?
Weitere Fragen kamen mir nicht mehr da jemand von oben rief "Chef, wir haben hier was gefunden!"
Zwei Männer packten Leo und mich am Arm, damit wir nicht flüchten konnten.
Ich sah noch wie die Männer unsere Maschine nach unten trugen, bevor mir Handschellen angelegt wurden und ich hinaus geführt wurde.
"Miss Owlsen, Sie sind verhaftet. Alles was sie sagen kann im Gericht gegen sie verwendet werden. Ihnen steht rechtlich ein Staatsanwalt zu, wenn sie sich keinen leisten können".
Ich brüllte in meine Kopf den Typen an, Wie sollte ich einen Anwalt bezahlen können wenn ich eine Geld fälscherin war!!!
Sagte es jedoch nicht laut, da wie er sagte alles gegen mich verwendet werden könnte...
Fassungslos zappelte ich im Polizeiauto umher. Leo hatten sie von mir getrennt und in ein anderes Fahrzeug verfrachtet. Die Fahrt dauerte ewig und ich hatte große Angst.
Das Auto parkte und die Türen wurden aufgerissen. "Aussteigen", blaffte einer und zog mich am Arm aus dem Auto.
Ich wurde wie ein Schwerverbrecher abgeführt. Im Gebäude roch es nach Papier und Druckertinte. Sie brachten mich in einen Raum und ich musste mich setzten. Danach wartete ich eine halbe Ewigkeit, bis sich endlich die Tür erneut öffnete.
"Guten Tag, Frau Owlsen", grinste mich der Polizist triumphierend an.
"Du hast dein Land in große Schwierigkeiten gebracht, wie du weißt. Die Politiker haben beschlossen jedem die gleiche Menge an Geld zu nehmen. So herscht die Gerechtigkeit und alles wird wieder so wie es war. Nur müssen wir erst mal alle falschen Scheine vernichten und dafür müssten wir ungefähr wissen, wie viel Geld sie gedruckt haben."
"Ich möchte einen Anwalt!"
"Den kriegen Sie, jedoch kann ich ihnen versichern dass er ihnen nicht sehr viel helfen kann. Wir haben stichfeste Beweise!"
Darauf hin stand der Mann auf und wollte schon den Raum verlassen als ich fragte "Wenn ich ihnen alles erzähle, sagen sie mir dann was mit Leo passieren wird?"
Er drehte sich mit einem Lächeln zu mir und setzte sich wieder.
"Wer ist euer Anführer?"
"Wie Anführer? Was meinen Sie?"
"Na so als ob zwei Kinder eine Geldfälschungsmaschine bauen können. Erzähl die Warheit!"
"Wir hatten niemanden..obwohl in dem Haus gab es eine Anleitung für die Maschine und eine schon fertig gebaute. Wir musste sie nur noch mit Strom versorgen und Papier. Und das Haus gehörte so wie ich weiß Simon Brown. Wir sind Waisender die aus dem Jugendheim entflohen waren und wir waren hungrig. Am anfang nutzen wir das Geld nur für Essen und Trinken. Doch dann kauften wir uns auch Kleidung und anderes um endlich auch Mal einen guten Lebenstandard zu haben.
Nur haben wir nicht an die Konsequenzen gedacht, was passieren würde. Ich habe dadurch aber angefangen zu Arbeiten und wir konnten als die Inflation begann, uns damit durchschlagen. Doch als dann die Kosten für das Haus anfielen, mussten wir ja irgendetwas unternehmen..."
"Dieser alte Drecksack. Brown, sogar nach deinem Tod bringst du uns alle noch in Schwierigkeiten!", fluchte der Polizist.
Ich schaute ihn verdutzt an und wartete auf eine Erklärung und darauf dass er mir erzählte was mit Leo passieren würde.
"Simon Brown hat schonmal eine seiner dummen Erfindungen an jemanden verschenkt, das auch ein großes Drama ausgelöst hatte!"
"Oh davon wusste ich gar nichts. Ich hatte davor nie von Simon Brown gehört..."
"Aber zu deiner Frage, da Leo minderjährig ist und das sogar noch unter vierzehn Jahren, ist er unzurechensfähig. Weshalb wir ihn gleich mit einer Ermahnung ins Jugendheim zurück geschickt haben."
"Das können sie doch nicht machen", flüsterte ich und Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln.
"Dein Gerichtstermin ist morgen früh, weshalb du eine Nacht in der Zelle verbringen musst", sagte er und verlies den Raum.
Zwei Männer kamen dann zu mir und führten mich zu einer Zelle. In der ein Bett, ein Waschbecken und ein Klo stand. Ich setzte mich auf das viel zu harte Bett und schluchzte.
Mein kleines Genie musste wieder zurück zu diesen schrecklichen Menschen, die uns angeblich helfen sollten uns aber eher wir Gefangene behandelten. Da gefiel es mir hier fast besser.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top