Wir waren die letzten Erstklässler, die die Halle verließen. Ich sah noch einen roten Haarschopf, der verdächtig nach Annie aussah eine Treppe nach oben verschwinden, gefolgt von einer Gruppe Ravenclaws, aber dann bogen wir in einen Gang ein und liefen eine Treppe nach unten. Und ich verlor sie aus den Augen. Gemma war auch schon eine Weile verschwunden.

Zu erst war der Gang noch hell erleuchtet und an den Wänden hingen bunte Bilder, dann kamen wir an eine Abzweigung. Wir bogen nach rechts ab. Der Weg führte um eine Kurve und direkt danach kam eine Treppe. Als wir am unterem Ende ankamen, kam es mir vor, als wäre die Temperatur um mindestens 5°C gesunken. Alles war dunkler als oben und an den Wänden hingen kaum noch Bilder. 

Von dem Gang gingen ein paar Türen ab. Auf manchen waren Zahlen, auf anderen nicht. Der Vertrauensschüler, der uns durch die Gänge führte, erzählte, dass die Türen mit Zahlen Klassenzimmer waren und die ohne entweder unbenutzt, Abstellkammern oder als Räumlichkeiten für AGs dienten. 

Ein anderer älterer Schüler, der uns überholte, unterbrach ihn und behauptete in manchen Räumen gäbe es noch Skelette von unartigen Schülern. Mir lief es kalt den Rücken hinunter. Möglich wäre es, wenn man bedachte, dass wir gerade durch die Kerker liefen. Während Jacob und Dennis überlegten, ob es dort wirklich Skelette gab und man dann eins verzaubern und damit dem Freund von Jacobs Schwester einen Streich spiele konnte, hoffte ich, dass es dort keine Skelette gab.

Schließlich kamen wir in einer Sackgasse an. Ich dachte schon, wir hätten uns verlaufen, was bei dem Gewirr an Gängen vermutlich keine Schwierigkeit gewesen wäre, aber dann ging Ryan (der Vertrauensschüler) auf die Wand zu und sagte, „Portschlüssel". Eine in der Wand versteckte Tür schwang auf. Der dahinterliegende Raum war groß und alles war grün, die Wände, die Teppiche, die Sofas, ja sogar die Polster von den Stühlen. Eigentlich mochte ich die Farbe grün, aber das war einfach zu viel des Guten. Ich hoffte inständig, dass Gemma und Annies Gemeinschaftsräume nicht ebenfalls so monoton ausfielen.

Besonders cool fand ich aber die Fenster. Ryan behauptete, dass man manchmal, wenn es besonders hell draußen war, die Tiere im See beobachten konnte. Jetzt war es natürlich viel zu dunkel. Trotzdem bildete ich mir ein einen Schatten am Fenster vorbei huschen zu sehen. Vielleicht war es der Riesenkrake?

Es sah zwar alles gemütlich aus, aber ich hoffte, dass ich mehr Zeit draußen als hier verbringen würde. Ich würde Dennis einfach mit mir mit schleifen, ihm täte ein bisschen mehr Sonne sicher auch nicht schlecht und Jacob wäre bestimmt auch dabei. Hoffentlich durften wir in den Pausen Quidditch spielen, sonnts würde es ganz schnell langweilig werden.

In der Muggelschule, auf der ich vorher war, hatten wir in den Pausen immer Fußball gespielt, aber Quidditch war tausendmal besser. Aber da fiel mir wieder ein, dass Erstklässler ja keinen eigenen Besen haben durften. Und die Schulbesen waren bestimmt nur für die Flugstunden und Quidditch Mannschaften. Oh Nein! Aber Fußball konnten wir hier auch nicht spielen. Oh man was sollten wir in den Pausen nur machen? Wir durften nicht Zaubern und kein Quidditch spielen, was sollte man den sonnst machen?! So sehr ich mich auf Hogwarts gefreut hatte, jetzt hatte ich Angst, dass es die langweiligsten Jahre meines Lebens werden würden, zumindest das erste Schuljahr. Wir konnten doch nicht bis in alle Ewigkeit nur Karten und Schach spielen!

Schließlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als Ryan uns erklärte wo unser Schlafsaal bzw der der Mädchen lag.

Auch im Schlafsaal war alles grün. Oh man, da bekam man ja Augenkrebs von, aber vielleicht konnten wir ja die Wände in einer anderen Farbe streichen und andere Bettdecken bekommen. Vorausgesetzt Dennis und Jacob waren auch so genervt von dem ganzen Grün. 

Weil wir nur drei Jungs waren standen auch nur drei Betten in diesem Raum. Auf dem einem Bett (genau genommen dem hinterstem) erkannte ich meine beiden Katzen Light und Night. (Ja ich war sehr kreativ, als ich ihnen die Namen gegeben habe aber egal.) Eigentlich durften sie nicht in mein Bett (weil dann alles voller Haare war) aber die hatten schon zuhause oft auf meinem Bett gelegen wenn ich nicht da war. 

Light war aufgewacht, steckte sich und sprang dann von dem Bett herunter. Sie wusste ja, dass sie eigentlich gar nicht auf Betten durfte, was sie natürlich trotzdem ständig machte. Night hob nur kurz den Kopf und ignorierte mich dann. 

Dennis lies sich auf das Bett in der Mitte fallen und meinte "Ich bin so müde, ich könnte auf der Stelle einschlafen" Jetzt erst bemerkte ich wie müde auch ich war. Wir packten noch schnell aus, teilten die Betten auf, ich schlief hinten, Dennis in der Mitte und Jacob vorne, dann schliefen wir auch schon ein. Naja Dennis und ich jedenfalls, ob Jacob ebenfalls so schnell einschlief wusste ich nicht.