Wage es nicht!


Ich fuhr mir mit einer Hand durch meine Haare. Wie sollte ich einen hilflosen Vampir einfach so töten können? Beunruhigt fing ich an in der Wohnung auf und ab zu laufen. Ich beschloss zu duschen in der Hoffnung, dass das warme Wasser mich beruhigen würde, doch sobald ich im Bad war, konnte ich einfach nicht aufhören im Kreis zu laufen. Also tigerte ich weiter rastlos durch die Wohnung. Immer wenn ich meinte, eine Tätigkeit könnte meine jetzige Situation in den Hintergrund verdrängen, rief mir mein Gehirn wieder den Ernst der Lage in Erinnerung und ließ mich meine Ablenkung abbrechen.

Am Ende wirkte die zuvor aufgeräumte Wohnung so, als habe eine Horde wilder Affen hier gewütet. Der Kühlschrank war offen, Gläser fast noch bis zum Rand mit Wasser gefüllt, standen überall in der Wohnung verteilt, mehre Teller teilweise leer, teilweise bereits mit einer Kleinigkeit auf ihnen, stapelten sich in der Küche und der Fernseher grölte laute Delfingeräusche in die Wohnung, Bücher lagen aufgeschlagen auf den Boden, das Schlafzimmer wirkte, als habe ein Tornado die Decken und Kissen überall hingeschleudert, doch Damian war immer noch nicht zurück.

Gab es vielleicht weitere Probleme? Er wollte doch nur kurz wegbleiben und nun waren schon wieder eineinhalb Stunden vergangen. Ich hob ein Buch vom Boden auf und betrachtete den dicken, wunderschön verzierten Buchrücken. Früher hätte ich denjenigen mit meinen eigenen Händen gelyncht, der ein so kostbares Buch auf den Boden gelegt hätte und nun wusste ich nicht einmal mehr, ob ich es wirklich nur auf den Flur abgelegt oder eher in wilder Wut dort hingeschmissen hatte. Ich raufte mir mit einer Hand durch die Haare und versuchte mich verzweifelt zu beruhigen. Die Geräusche der Dokumentation über Meerestiere regten mich furchtbar auf. Ich wirbelte herum, um in das Wohnzimmer zu rennen, damit ich endlich diesen furchtbaren Krach ausschalten konnte,

als mich plötzlich jemand am rechten Arm packte. Pfeilschnell drehte ich meinen gesamten Körper um meine eigene Achse um und holte dabei zu einem Tritt unter der Gürtellinie aus, während ich versuchte, die Finger meiner linken Hand tief in die Augen meines Angreifers zu rammen.

Der Fremde wich meinen Tritt jedoch viel zu geschickt aus und musste dabei nicht einmal den Griff um meinen rechten Arm lockern, sondern schaffte es sogar blitzschnell nach vorne zu schießen und mein noch freies Handgelenk mit seinen Fingern eisern zu umschlingen. Seine Bewegungen waren viel zu schnell für meine Augen, sodass seine Gestalt zu nichts weiter als einem undeutlichen Schemen verschmolz. Mit der gesamten Kraft meines Körpers und all meiner gelernten Technik, versuchte ich meine Hand wieder zurückzuziehen, doch es war zu spät. Mein Angreifer hielt sie so fest umklammert, dass ich mir höchstens selbst wehtun konnte, mich aber nie befreien würde. Ich bemühte mich, so viel Abstand wie möglich zwischen unsere Körper zu bekommen und holte zu einem weiteren verzweifelten Kick aus.

Diesmal musste er mich für eine winzige Sekunde loslassen, als er meinem Bein auswich, das mit voller Wucht auf seine Rippen gekracht wäre. Ich witterte meine Chance, doch ehe mein Fuß wieder auf den Boden stand, hatte der Angreifer meinen gesamten Körper fest in seine harten Arme gezogen und verhinderte somit, dass ich mich irgendwie gegen ihn verteidigen konnte. Vollkommen wehrlos musste ich mich mit den Gedanken anfreunden, dass meine letzte Waffe nur noch ein lauter Schrei und ein Biss in seinen Hals sein konnte. Innerlich bereitete ich mich schon auf das heiße Blut meines Angreifers in meinem Mund vor, als mir der so bekannte männliche und herbe Duft in meine Nase stieg. „Damian?" Meine Stimme war schwach, fast erstarrt von dem Schock, der sich in mir auftürmte, als mir bewusst wurde, wen ich da angegriffen hatte.

Meine Nerven brannten durch und ich begann zu zittern. „Es tut mir leid! Ich...", ein Hustenanfall brachte meine Stimme zum Verstummen.

Damian strich mir sanft über meinen Rücken. „Alles ist gut. Ich hätte mich bemerkbar machen müssen, du sahst nur so aufgebracht aus. Ich hatte das Gefühl als würdest du gleich wutentbrannt aus der Wohnung in den Krieg stürmen."

Ich konnte wieder etwas freier atmen und musste trotz meiner Situation leicht lächeln. „Ich wollte nur den Fernseher ausschalten", erklärte ich ihm mit immer noch sehr zaghafter Stimme.

Damian zog spöttisch eine Augenbraue hoch: „Seit wann ärgern dich Korallenfische und Seeschildkröten denn so sehr, dass du am liebsten mit gewetzten Klingen auf den neuen Fernseher losgehen würdest? Ich bin mir fast sicher, du hättest ihn nicht nur zum Verstummen gebracht, sondern ihn fein säuberlich in seine Bestandteile zerhackt."

Ich hämmerte mit einer Hand gegen seine muskulöse Brust und versuchte mich halbherzig aus seiner Umarmung zu winden, doch meine Kräfte waren viel zu gering und Damian schienen meine winzigen Zeichen des Protests höchstens zu erheitern. „Ich wäre niemals mit irgendwelchen Waffen auf den Fernseher losgegangen!"

„Ach nein? Das sah aber gerade eben noch ganz anders aus. Deine Augen haben buchstäblich Funken gesprüht und hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gemeint, du würdest in eine Schlacht ziehen, so grimmig und entschlossen war deine Haltung."

Wieder versuchte ich, ihn von mir zu schubsen, doch seine Arme umschlossen mich nur noch fester. „Lass mich los!", befahl ich, doch Damian wich kein Stückchen zurück. „Lass mich los, habe ich gesagt!"

„Wieso sollte ich dich loslassen?", seine Stimme klang sanft, lockend und spielend.

„Weil ich es gesagt habe!", erwiderte ich trotzig, langsam gewann ich meinen Kampfgeist wieder zurück. Meine Stimme wirkte zwar immer noch nicht so selbstsicher wie zuvor, aber jetzt wo ich darüber nachdachte, war es auch ein bisschen Damians Schuld, dass ich so aufgewühlt gewesen war und ihn sogar angegriffen hatte. Wer hatte schließlich versprochen, bald wieder zurück zu sein und mich dann doch so lange allein gelassen, dass meine Nerven mit mir durchgebrannt waren?

„Wieso willst du, dass ich dich loslasse?" Damians Stimme hatte nun nichts Leichtes oder Neckisches mehr an sich. Der Ton erinnerte nun eher an einen wilden Jaguar auf der Pirsch, der einem Singvogel in Gedanken süße Verlockungen zurief, nur um ihn endgültig zu fangen. Trotzdem wirkte dieser Ton eine Faszination auf mich aus, die ich unbedingt näher erkunden wollte.

Ich versuchte mich, aus seinem Bann zu befreien, was mir jedoch nur halbwegs gelang. Mein Vorwurf verlor deshalb an Schärfe und wurde zu einer fast schon verzweifelten Frage: „Wieso hast du mich solange allein gelassen?!"

Damian seufzte. Er schien sich zu beruhigen und lockerte etwas seinen Griff. Seine Hände wanderten nun beruhigend meinen Rücken hinauf und herab und er küsste sanft mein zerzaustes Haar. „Ich wollte nicht so lange wegbleiben."

„Wieso hast du es dann getan?" Meine Stimme wirkte quengelig und ich schämte mich dafür, wie ein kleines Kind zu klingen. Kein Wunder wenn Damian dachte, er müsse mich beschützen, wenn ich mich wie eine Siebenjährige mit Trotzanfällen aufführte.

„Ich habe noch rasch im medizinischen Labor vorbeigeschaut", erklärte er kurz angebunden, doch seine Arme um meinen Körper übten unweigerlich einen etwas stärkeren Druck aus und seine Hände verweilten auf meinen Rücken und pressten mich ein Stück näher an seine Brust, so als habe Damian Angst, dass ich mich schon in der nächsten Sekunde in Rauch auflösen würde. Waren die Nachrichten, die er erhalten hatte, etwa so schlecht?

„Was haben sie gesagt?" Meine Stimme war leise, doch auch eindringlich. Ich musste wissen, was Damian so beunruhigte.

Damians Stimme wurde zu einem wütenden Knurren als er antwortete: „Sie haben viel gesagt, doch nichts was von Bedeutung wäre. Nicht eine Information, nicht ein winzig kleiner Hinweis, wieso du von diesen Hustenanfällen heimgesucht wirst! Das Einzige, was sie mir sicher sagen konnten, war, dass einige Tests noch mehr Zeit benötigen, da man gute Ergebnisse nicht innerhalb von ein paar Stunden erwarten könnte." Er wirkte so aufgebracht, dass ich gar nicht begreifen konnte, wie eine solch winzige Sache ihn so gewaltige Sorgen bereiten konnte.

„Damian, das ist nichts Schlimmes. Jeder Mensch wird einmal krank. Es ist doch nur ein winziger Husten." Meine Stimme klang drängend und ich wusste, dass ich diese Tatsache nicht nur Damian, sondern auch mir selber einreden wollte. „Es ist nur ein bisschen Husten"- war die beste Methode, um uns beide zu beruhigen.

Für einen winzigen Augenblick schienen ihn meine Worte eher noch mehr aufzuwühlen als zu beruhigen, doch dieser Eindruck wich schlagartig aus seinen Zügen, als er mir mit sanfter Stimme antwortete: „Du hast Recht, es ist normal für Menschen ab und an krank zu werden."

Für einen Moment kniff ich erstaunt meine Augen zusammen, weil ich auf das große „ABER" wartete. Ich blickte in Damians tiefe grauen Augen, in deren Iris die dunklen Facetten gegen die hellen Farbtupfen einen wilden Kampf auszutragen schienen. Seine große Hand streichelte mir beruhigend über meinen Rücken und ein winziges Lächeln lag auf seinen Lippen, als er mich ebenfalls betrachtete. Schließlich nickte ich, immer noch leicht verwirrt keine Erwiderung von ihm bekommen zu haben, war aber in den dunklen Tiefen meines Herzens auch sehr froh darüber, mich wenigstens nicht mit diesem Problem auseinandersetzen zu müssen, da ich nicht einmal genau sagen konnte, ob ich mit den Rest fertig wurde. Ich stellte mich auf meine Zehnspitzen und hauchte Damian einen zarten Kuss auf seinen Mund, nicht nur um mir Vergessen zu schenken, sondern auch um ihm alle Sorgen wenigstens für diesen Moment zu nehmen.

Damians Haltung veränderte sich noch ein bisschen mehr. Sie erinnerte mich nun wieder sehr stark an den Jaguar auf der Jagd, den ich schon vorhin so gerne erforschen wollte. Auf seinen Mund thronte ein arrogantes Lächeln, als er mir mit rauer, verlockender Stimme mir zu knurrte: „Du willst es doch nicht dabei belassen, oder?"

„Bei was belassen?" Ich konnte einen leicht amüsierten Ton nicht aus meiner Stimme heraushalten.

„Bei diesem hier." Damian beugte sich vor und küsste mich ebenso flüchtig, doch ich hielt seinen Kopf fest, bevor er ihn wieder ganz wegziehen konnte. Seine sinnlichen Lippen schwebten nur ein winziges Stück über meinen, seine Nasenspitze berührte sanft die meine und ich vergrub meine Finger tiefer in seine weichen dunklen Haare.

Ein freches Lächeln lag auf meinen Lippen und aus meinen Augen blitzte der Schalk herausfordernd. „Was ist, wenn ich es nicht dabei belassen will."

„Hm..." Das Wort klang wie ein Schnurren, dass tief aus seiner Kehle zu kommen schien. „Vielleicht wäre auch ich gewillt, noch ein Stückchen weiterzugehen."

Er beugte sich etwas weiter vor und überwand den winzigen Abstand zwischen uns. Der Kuss begann ebenso sanft wie die zuvor, doch dann saugte er leicht an meiner Unterlippe. Mein Herz fing bereits an zu rasen und schlug mir bis zu meinem Hals. Ich wollte mich schon an ihn schmiegen, doch da wich er schon wieder zurück. Ich protestierte und übte etwas Druck auf seinen Kopf aus, um ihn zu zeigen, dass ich mehr wollte und mich ganz sicher nicht so abspeisen ließ. Auf Damians Gesicht lag ein siegessicherer zufriedener Ausdruck und er beugte sich wieder zu mir hinab. Doch sein Kuss war auch dieses Mal viel zu zart und zu vorsichtig.

Ich umschlang seinen Hals mit meinen Armen und zog seinen muskulösen Körper näher an meinen. Begierig drängte ich ihn dazu, seinen Mund zu öffnen. Bereitwillig ließ er meine Zunge ein. Mein Herz versuchte mit den Rhythmus unserer Zungen mitzuhalten und führte einen wilden Stepptanz auf.

Ich begann leicht zu zittern und löste mich von Damian, doch nur weil ich dringend meine Portion Sauerstoff brauchte.

Als ich allerdings wieder etwas zu Atem gekommen war, ergriff er auch diesmal nicht die Initiative, was mich nur umso mehr anstachelte. Ich konnte spüren, dass er mich begehrte und ich wollte ihn auch. Ich brauchte ihn! Meine Hand wanderte hinab zu seiner Hose. Er hielt sie nicht auf und in seinen Augen brannte das Feuer, das auch in meinem Inneren tobte und für einen Moment meine Schüchternheit verbrannte und nur Begehren übrig ließ.

Ich zog ihn wieder in einen Kuss, doch diesmal dirigierte seine Zunge mich, als wir den wilden Tanz der Leidenschaft ausführten. Ein anderer Teil meines Gehirns versuchte meiner Hand begreiflich zu machen, wie ich ihn von seiner Hose befreien konnte. Dieser winzige Teil war allerdings durch den Kuss stark abgelenkt und es brauchte mehrere Versuche, bis endlich der Soff von Damians Hose zu seinen geschmeidigen Füßen lag.

Unser Kuss wurde noch wilder und pure Energie durchzuckte meinen Körper. Meine Beine schienen auf einmal keinen Halt mehr zu finden und ich taumelte zurück. Nur Damians Arme und eine Wand halfen mir stehen zu bleiben, doch ich war noch lange nicht zufrieden. Als Damian sich wieder zu mir hinunterbeugte, entfloh ich seinen Lippen und knabberte stattdessen neckend an seinem Hals.

Er rächte sich, in dem er mich blitzschnell aus meiner gesamten Kleidung schälte. Protestierend zog ich an seinem Hemd, dass er immer noch anhatte. Er machte jedoch keine Anstalten es auszuziehen. Ich öffnete seinen ersten Hemdknopf, doch es dauerte mir viel zu lange. Vor Ungeduld und freudiger Erwartung zitternd, riss ich an dem Stoff und die Hemdknöpfe flogen nur so aus den Löchern und einige schossen sogar gleich durch den gesamten Raum, doch das war mir in diesem Moment egal, ich wollte nur meine Hände über seine stattlichen Rücken hinab wandern lassen.

Er gab ein faszinierendes Lachen von sich, dass so unbeschwert klang, dass es mir eine Gänsehaut beschaffte. Ich zog mich ein Stück zurück und betrachte sein Gesicht. Er sah einfach so unglaublich sexy mit seinen verstrubbelten Haaren aus. Allein sein Anblick brachte mich zum erröten und zu träumen und seine unglaublichen, wunderbaren, tiefen Augen lagen nur auf mir. Er begehrte mich, mich allein und niemanden sonst.

„War das etwa schon alles?" Seine Stimme klang unglaublich erotisch, wie Samt der einen Wasserfall gleich über meine Haut und schließlich zu Boden glitt.

„Was glaubst denn du?" Ein rauchiger, verführerischer Ton schwebte in meinen Worten mit und meine Augen funkelnd voll Verlangen.

„Hm..." Damian tat so als würde er angestrengt überlegen. „Ich glaube, dass du genug hast." Er wagte es tatsächlich den Griff um meine Taille zu lockern und wollte sich zurückziehen.

Ohne es wirklich zu begreifen, krallten sich meine Finger tief in die Haut seines Rückens und zogen ihn zurück. Sein Lachen daraufhin war unglaublich. Ich blinzelte und blickte ihn verwirrt an. Aus Damians Augen sprach der reine Schalk, als er ziemlich überheblich erklärte: „Da habe ich mich wohl doch getäuscht, du bist ja unersättlich meine kleine Füchsin."

Ich knurrte und zog ihn noch enger an mich. Mir fiel in diesem Moment wieder ein, dass er nur ein weit offenes Hemd mit einigen fehlenden Knöpfen und ich nicht mehr als meine blanke heiße Haut am Leibe trug und eine noch stärkere Hitze legte sich über meinen Geist. Gierig ließ ich unsere Lippen wieder verschmelzen. Als ich spürte, dass er nicht wieder zurückwich, lockerte ich langsam meine Hände und umschlang besitzergreifend seinen Hals.

Als wir uns wieder lösen mussten, weil ich dringend Luft brauchte, spürte ich etwas Ungewohntes, Feuchtes an meinen Fingern. Ich blickte an ihnen herab und stieß einen Entsetzensschrei aus. Unter meinen Fingernägeln befanden sich Hautfetzen und ich konnte eindeutig auch rotes Blut sehen. Die kalte Realität traf mich wie eine Faust in die Magengrube. Ich hatte Damian verletzt! Hass auf mich selbst stieg tief in meinen Inneren auf und verwandelte die heißen Flammen der Leidenschaft in kaltes Eis. Doch Damian zog mich wieder in seine warmen Arme zurück.

„Es... es... tut.....", stotterte ich und ein heftiger Zitteranfall ergriff von meinen Körper Besitz.

„Nicht. Entschuldige dich nicht dafür!" Seine Stimme klang forsch und duldete keine Widerworte.

Ich schluckte meinen Verzweiflungsschrei hinunter und flüsterte stattdessen: „Aber ich habe dich verletzt!" Wieder versuchte ich mich aus seinen Armen zu wenden, doch ich hatte nicht die geringste Chance. Seine Umarmung war fest und sein Körper wich kein Stückchen zurück.

„Vergisst du bei deinem Entsetzen nicht etwas?" Seine Stimme war sanft, freundlich und doch beruhigte sie mich nicht wirklich.

„Was sollte ich vergessen haben?" Nicht nur meine Wörter, sondern mein gesamter Körper zitterte wild. Mir war mittlerweile so kalt als schwämme ich in Eiswasser.

„Ich bin ein Vampir und nicht nur irgendeiner. Meine Verletzungen sind längst geheilt." Seine Stimme klang hart, fast schon verbittert.

„Aber ich habe dich verletzt! Und wenn du kein Vampir wärst, was dann?", schrie ich vollkommen verzweifelt.

„Dann würde ich wie jeder Mann, der Stolz darauf ist, ein guter Liebhaber zu sein, mit diesen Zeichen deiner Begierde vor jedem anderen Mann prahlen und dich somit gleichzeitig als mein Eigentum beanspruchen." Seine Stimme hatte an Schalk gewonnen. Er schien die ganze Situation sogar amüsant zu finden. „Ich würde stolz allen erzählen, dass die schönste und begehrenswerteste Frau der Welt ihre Finger in meinen Rücken verkrallt hat, als ich mich nur spielerisch zurückziehen wollte. Ich würde der ganzen Welt erklären, wie sehr du mich und niemanden anderen begehrst und diese Kratzer wären meine Beweise gewesen und wenn sie verheilt wären, hätte ich dich erneut rasend vor Lust gemacht, in der Hoffnung wieder das Zeichen deiner Begierde auf meinen Rücken tragen zu dürfen." Sein Ton am Ende war gleich einem verlockenden Versprechen gewesen. Etwas tief in meinem Herzen schmolz dahin und die Flammen in mir fingen langsam wieder an, an meiner Haut zu lecken. Ich hätte Schuld verspüren müssen, doch als Damian sanft seinen Körper an dem meinen rieb, steigerte sich damit meine Begierde wieder ins Unermessliche.

„Du bist unglaublich", stöhnte ich. Einer seiner geschickten Hände wanderte hinab zu meiner Klitoris und massierte sie sanft.

„Das sind die Worte, die jeder Mann aus dem Mund einer so begehrenswerten Frau hören will. Ich hoffe doch, du zeigst mir das auch durch Taten, denn ich halte es nicht mehr lange aus. Ich muss jetzt einfach in dich eindringen, sonst fügst du mir wirklich echte Schmerzen zu und verletzt mein Ego unheilbar."

Ich konnte nicht anders als zu lachen: „Na dann wollen wir mal dafür sorgen, dass dein Ego keine unheilbaren Wunden davon trägt, schließlich könnte ich das nicht verkraften."

Er grinste mich siegessicher an und mein Herz klopfte, als würde ich einen 100 Meter Sprint gerade in Rekordzeit hinter mich bringen. Er brachte seine Hüfte in Position und ich war bereit wie nie, ihn zu empfangen. Zuerst war er vorsichtig, langsam, doch als er spürte, wie feucht ich nur für ihn war, drang er schneller in mich ein und tiefer. So tief, dass ich winzige Sternchen sehen konnte. Er hob mich hoch und ich umschlang mit beiden Beinen seinen so wohlgeformten Rücken.

Ich schwebte mit meinen Körper wortwörtlich und gleichzeitig mit meinen Verstand weit über der Erde. Blinkende Flecken schwirrten hin und her, während Damian sich genüsslich und langsam Stückchen um Stückchen aus mir herauszog, nur um wieder in mich einzudringen und das Ganze ein weiteres Mal und immer wieder zu tun. Ich hatte das Gefühl als würde sich mein Verstand von dieser Welt, der Zeit und allen um mich herum verabschieden. Es gab nur Damian und mich.

Eine Spannung bildete sich in mir. All meine Muskeln spannten sich an und ich klammerte mich noch verzweifelter an Damian fest. Ich hörte, wie er etwas sagte, doch ich verstand die Worte nicht, konnte ihre Bedeutung nicht begreifen, sondern bestand nur noch aus Verlangen, aus Spannung und aus Begierde. Er drang noch einmal in mich ein und mein Blickfeld geriet aus den Fugen. Alles schien zu explodieren, Glücksgefühle überfluteten mein Gehirn und ich war überfordert damit, Luft in meine Lungen zu pumpen. Ich schrie, versuchte die Gefühle zu begreifen und spürte in diesem Moment wie Damian mir folgte, meine Ekstase noch weiter anheizte und meine Erfüllung mich höher immer höher davon trug.

Auf einmal fühlte ich eine metallische Flüssigkeit in meinen Mund. Sofort war der Zauber des Moments gebannt. Ich schlug meine Lider auf und sah Damians bebenden Hals vor meinen Augen. Entsetzt riss ich meinen Kopf zurück und begriff erst in diesem Moment, was ich getan hatte. Ich hatte ihn in den Hals gebissen, meine stumpfen Zähne tief in sein muskulöses Fleisch gehackt. Ich spuckte die rote Flüssigkeit auf den Boden und fing an zu Husten.

Übelkeit breitete sich in mir aus und ich rannte ins luxuriöse Bad, gerade noch rechtzeitig um meinen gesamten Mageninhalt der Kloschüssel zu übergeben. Lange Zeit konzentrierte ich mich nur darauf, dass nichts der ekelhaft Flüssigkeit auf den Boden tropfte oder in meinen Haaren hängen blieb, doch als ich endlich aufschaute, kniete Damian neben mir und hatte eine Hand stützend auf meinen Rücken gelegt. Ich wollte zurückweichen, doch er knurrte wütend: „Wage es nicht!"

Aus diesem Grund blieb ich stehen und blickte ihn verzweifelt an. Der Blick seiner dunkelgrauen Augen strich forschend und sanft über mein Gesicht und passte überhaupt nicht zu der zuvor so befehlenden Stimme. Ich zitterte und er schloss mich sofort in seine Arme. Mein Körper schien verlernt zu haben, sich zu wärmen, denn seine sonst etwas kühlere Haut war mit einem Mal warm und tröstend. Ich presste meinen Kopf einfach nur an seine Brust und konnte die Tränen des Entsetzen und erfüllter Angst nicht länger zurückhalten.

Ich wagte es nicht, auch nur einen Laut von mir zu geben, aus Angst Damian würde mich zurückstoßen, würde erkennen, was für ein Monster ich war, doch er tat genau das Gegenteil. Seine großen so schützenden, starken Arme hielten mich noch fester, während er mir immer wieder befahl: „Wage es nicht, vor mir zu fliehen! Wage es ja nicht!"



Aus den Chroniken der Tagwandler - Ein Bericht eines Ratsmitglieds:

Wir müssen endlich mit allen Mitteln die Lösung für das Rätsel der Tagwandler finden! Drei Tote hat mein Zögern bereits verlangt und ich kann mir selbst dafür nicht länger in die Augen sehen. Sie waren drei tapfere, noch sehr junge Vampire, die den alten erfahrenden Jägern vollkommen unterlegen waren, doch sie alle haben uns etwas geschenkt, was wir nicht dringender brauchen könnten: Zeit, die Zeit endlich zu Handeln und nicht mehr davor zurückzuschrecken auch Experimente an uns mithilfe echten menschlichen Blutes zu testen. Natürlich werden die gefährlichen und wahrscheinlich schmerzvollen Untersuchungen nur an Freiwilligen durchgeführt, doch bereits jetzt haben sich viele für diese Maßnahme entschieden. Es sind bereits unzählige Geliebte und Freunde von Ihnen verstorben und keiner kann einen weiteren Toten ertragen, besonders nicht, wenn es möglicherweise Rettung für diese geben könnte. Ich werde das erste Experiment sein und mit stolzen Haupte jeden Schmerzen entgegentreten, die meine Freunde retten könnten.

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