Kapitel 30
Gegenwart
Jeongin sah, dass Felix etwas bedrückte. Als er Felix und sich etwas zu essen gemacht hatte, fragte er ihn nach. „Ach nichts. Das Essen schmeckt übrigens sehr gut", lobte Felix seinen Freund. Jeongin hatte in den letzten Wochen öfters mit Seungmin und Felix gekocht und hatte den Dreh bald raus. Er ernährte sich nicht mehr nur von Fertigramen. „Danke...Lixie...ich kann doch sehen, dass es dir nicht gut geht". Felix seufzte und legte die Essstäbchen zur Seite. „Es ist nur so, dass Heimweh habe. Ich vermisse meine Familie und Changbin." Felix hatte sie seit vier Monaten nicht mehr gesehen. „Vielleicht sind sie froh, dass ich nicht mehr da bin. Ich bin das schwarze Schaf der Familie und sie waren nicht zufrieden mit mir." Jeongin stand von seinem Stuhl auf und lief zu Felix, um ihn über die Stuhllehne zu umarmten. Tröstend schmiegte sich Felix an Jeongin. „Ich bin mir sicher, dass sie dich auch vermissen."
Seit ein paar Tagen schlief Felix schlecht und deswegen hörte er auch das Klingeln der Tür. Er weckte Jeongin auf, der müde sich die Augen rieb. „Was ist los?" Felix kroch aus dem Bett. „Jemand hat an der Tür geklingelt." Er war schon auf dem Schlafzimmer geeilt und an den Treppenstufen, als er ein „Felix?" von der Richtung der Haustür hörte. Er konnte die Stimme von überall hören. So viele Jahre hatte er sie gehört. Christopher. Felix stürmte zur Tür und riss sie auf. Dort stand er, sein ältester Brüder, im sechsten Monat schwanger und besorgt.
Als er seinen kleinen Bruder sah, fiel ihn sofort in die Arme. „Ich hab dich so sehr vermisst! Wo warst du nur?!", fragte er ihn besorgt. Christopher hielt ihn fest, als könnte er ihn jederzeit verlieren. „Ich hab dich auch vermisst, Chan", flüsterte Felix mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Wie lange ist es her, dass du mich nicht mehr Chan genannt hast? Zehn Jahre?" Im Koreanischkurs hatten sie sich alle koreanische Namen gegeben und Christopher nannte sich Chan und Peter Jisung. Seine größeren Bruder hörten auf ihn mit seinen korenischen Namen anzusprechen, als sie älter wurden aber Felix hatte die Namen Chan und Jisung gerne. Er fühlte sich dann zu ihnen verbunden, weil es ihn an seine schöne Kindheit erinnerte. „Sehr lange....wie hast du mich gefunden? Willst du reinkommen?" Felix löste sich von ihm und betrat den Flur mit seinem großen Bruder. „Die königliche Garde hat dich aufgespürt und haben es mir erzählt. Sie haben gesehen, wie glücklich du hier bist, deswegen habe ich mir gedacht, dass ich dich lieber hier leben lassen soll. Du warst als Prinz nie glücklich, oder?"
„Seit Jisung und du dich von mir abgewendet haben, ja. Ich vermisse euch. Ich vermisse die Zeiten, wo wir zusammen waren. Aber jetzt hast du nur noch den Thron im Kopf und Jisung will nichts mehr mit mir machen...und ich durfte Changbin nicht mehr sehen." Christopher strich ihm sanft über das blonde Haar. Seit die Garde ihm erzählt hatte, dass es Felix auf der Erde viel glücklicher war als im Königreich driftete er oft in seinen Gedanken. Er reflektierte seine Gedanken und stellte fest, dass Felix recht hatte. Er wollte so ein guter Nachfolger seines Vaters werden, dass er seinen kleinen Bruder vernachlässigt hatte. „Es tut mir Leid, dass ich so wenig Zeit für dich habe. Bist du hier denn glücklicher als im Schloss?" Felix nickte aber sagte ihm, dass er sein Zuhause vermisste. „Du kannst immer noch zurück. Mom, Dad und Peter vermissen dich schrecklich. Komm wieder Nachhause, kleiner Bruder."
„So gerne ich wollte, ich kann nicht zurück", gab Felix zu. Er hatte mit seiner Pflichtverletzung nämlich die wichtigste Regel verletzt. Felix kannte die Folgen. Ihr wird den Titel als Prinz verlieren. Die ganze Zeit behielt er das Geheimnis vor Jeongin versteckt, weil er ihn nicht noch mit größeren Sorgen belasten wollte. Jeongin lief die Stufen nach unten und sah Felix mit einem fremden jungen Mann da stehen, der wie er schwanger war und etwas ähnliches anhatte wie Felix damals, als er in zum ersten Mal gesehen hatte. Das konnte nur eins bedeuten: Es war einer von Felix Brüdern. „Hey", begrüßte er und merkte, dass er da jemanden Königlichen vor sich hatte. „Entschuldigen, Sie sind sicher einer von Felix Brüdern. Es freut mich Sie kennen zu lernen...eure Hoheit", fügte Jeongin hinzu. „Das ist Christopher mein ältester Bruder." Dann hatte er den Kronprinzen von Bokkaria vor sich. „Ich bin Jeongin, hoffentlich ist es okay, wenn ich mit Ihrem kleinen Bruder zusammen bin", sagte er nervös. Er hatte Angst, dass er die Beziehung mit einem Menschen für seinen kleinen Bruder nicht duldete. „Wenn du mit ihm glücklich bist, dann bin ich auch glücklich. Behandelt er dich denn gut?", fragte er seinen kleinen Bruder, worauf er ein „Oh ja..und zwar sehr."
„Möchten Sie etwas zu trinken?", bot Jeongin Felix ältesten Bruder an. „Wenn das okay ist. Bekomme ich ein Glas Wasser? Die Reise war anstrengend gewesen." Er strich sich über den schwangeren Bauch. Bei der Aufregung um Felix hatte er ihn nicht länger betrachten können. Er war immer noch schwanger aber er sein Bauch sah nicht so aus, als würde er hochschwanger sein, denn eigentlich müsste er jetzt ungefähr im neunten Monat sein.
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