Kapitel 1
Bis vor einer Minute hätte ich gesagt, dass es mich immer extrem anmachte, wenn mein Verlobter Erik seinen Körper mit einer Hand an der Wand abstieß und seine Augen vor Lust und Verlangen verschleiern. Nun wusste ich es besser. Es machte mich nur an, wenn ich der Grund dafür war.
Auf dem Mann, mit dem ich seit fast 5 Jahren zusammen war, von dem ich dachte, dass er mich wirklich, wirklich liebt, bewegte sich ein perfekt gerundeter Melonenhintern. Seine großen Hände bewegten sich seitlich auf und ab, krallten sich in ihren Rücken.
Langsam, ganz langsam hebe ich meine Hand, in der ich das Ultraschallbild unseres Kindes hielt, zu meinem, Mund, als würde ich gleich schreien, doch ich bleibe ganz still.
,,Genau da, Babe", stöhnte Erik.
,,Babe?!", stieß ich entsetzt aus.
Erik stieß den Melonenhintern von sich und saß plötzlich kerzengerade im Bett: ,,Püppchen?!"
,,Püppchen?!", äffte ihn das kleine Luder nach.
,,Püppchen, was machst du denn hier?"
,,Was machst du denn hier?" Ich betonte das ›Du‹, nicht das ›Hier‹, wie er es getan hatte.
,,Wer ist denn Püppchen? Ist der, die... oder das wichtig?", Ein Kichern klang mit, als der Melonenhintern mich neugierig ansah und dabei herausfordernd ihren Busen vorstreckte, der zugegebenermaßen deutlich beeindruckender war als meiner und in einem Hauch aus schwarzer Spitze steckte. Ich fragte mich unwillkürlich, wie so wenig Stoff so viel Oberweite so stramm halten konnte.
,,Püppchen, Ich dachte, du kannst nicht weg, jetzt, wo Hochsaison ist und das Hotel bis oben voll ist ...", Erik lief auf mich zu und hatte nicht mal ansatzweise versucht, sein Ding da unten, was sich übrigens immer noch im Standby-Modus befand, zu verdecken.
,,Und deshalb kamst du auf die Idee, dich mit ... ihr zu trösten?"
,,Nein. Ich wollte das nicht. Ehrlich, Püppchen, du weißt das. Aber sie war da und ich hatte solche Sehnsucht. Sie hat das ausgenutzt und ich habe sie machen lassen. Scheiße, Püppchen, das tut mir leid, das musst du glauben."
,,Ausgenutzt?" Der Melonenhintern sah plötzlich nicht mehr so erotisch aus, mit ihren Melonenbrüsten, sondern ziemlich bedrohlich für so einen kleinen Menschen. ,,Du machst mich an, willst mit mir schlafen und dabei sehnst du dich nach ... ihr?" Ihr Tonfall war wie ein Messer, jedes Wort schnitt tief und verletzte mich ungemein.
,,Nun ja ... ja", Erik setzte sein zerknirschtes Gesicht auf. Dieses Gesicht war für mich ungefähr so wie bei anderen der Hundeblick, er kam immer durch damit. Bis heute.
Ich schaute den Melonenhintern herablassend an: ,,Ich glaube, du gehst jetzt besser." Nach außen hin tat ich kühl und abgehärtet, doch innerlich hielt jede Faser meines Körpers meine aufkommenden Tränen zurück.
Sie erhob sich vom Bett, hob ihre Bluse auf, auf der auch das Logo des Hotels zu sehen war und streckte dabei noch provokant ihre Kehrseite in Eriks Richtung, der sich keine Blöße gab und ungeniert darauf sah. Sie rauschte aus der Suite, im Gegensatz zu mir schloss sie die Tür nicht leise und vorsichtig, doch sie wollte ja auch niemanden überraschen. Vielleicht hätte ich genauso schlau sein müssen, aber hinterher weiß man es immer besser.
,,Püppchen, das eben ... Es tut mir leid, ich weiß nicht, was da über mich kam, das war wirklich das erste und letzte Mal, dass so etwas passiert ist. Ich hatte einfach solche Sehnsucht nach Nähe und Berührungen. Scheiße, wir haben uns seit Wochen nicht gesehen." ,,Das stimmt. Wir haben uns seit Wochen nicht gesehen. Trotzdem habe ich mich nicht mit irgendeiner Schlampe vergnügt", ich blieb erstaunlich ruhig, was mich selbst überraschte, angesichts der angestauten Wut und Trauer in mir drin.
,,Sie ist nicht ... ach, egal. Püppche, ich war so dumm, aber zum Glück bist du rechtzeitig gekommen. Du weißt doch, dass ich sie gar nicht wollte. Ich will doch nur dich..."
,,Nenn mich nicht immer Püppchen. Und komm mir nicht auf die Tour.", plötzlich war ich einfach nur noch müde. Müde und fast ein wenig erleichtert. ,,Erik, ganz ehrlich. Wie lange sehe ich schon dabei zu, wie du unter jeden Rock siehst, der dir entgegenkommt? Wie lange nehme ich schon hin, dass du einfach jeder Frau hinterhersiehst? Und dauernd diese Flirts... Hier und Da und überall. Aber das ... Ich wollte es dir glauben, dass es bloß ein Spiel ist, dass du es nie zu weit treiben würdest, doch insgeheim wusste ich immer, dass es einmal passiert." Ich hoffte, dass es das erste Mal war, aber angesichts der neu gewonnenen Tatsachen, war meine Hoffnung relativ klein.
,,Püppchen!"
,,Nein, Erik, Ich bin nicht mehr dein Püppchen. Und was ich dir schon immer sagen wollte: Ich hasse diesen Namen!"
Ich hatte Erik 3 Monate, bevor wir zusammenkamen kennengelernt. Im Nachhinein, zeugte schon allein die Unromantik des Treffens für eine nicht wirklich verheißungsvolle Zukunft unserer Beziehung. Mein Vater besitzt eine große, renommierte Firma für Hotelausstattung, spezialisiert für automatische Türöffner und Hotelzimmertüren mit Karte. Nachdem er und Eriks Vater jahrelang zusammen Geschäftspartner waren, beschlossen sie, sich mal privat zu treffen. Was eignet sich da nicht besser, als ein gemeinsames Familienessen? Natürlich war das ganze nicht privat und es wurde sich den ganzen Abend nur um das Geschäft gekümmert.
Jedenfalls kamen Erik und ich in Gespräch und er haute mich mit seinem Charme total um. Er hatte so etwas an sich, was jedes Mädchen magisch anzog. Wie ich heute wieder schmerzvoll mitbekommen musste.
Ich beschloss, das Ultraschallbild fürs erste geheim zu halten. Zumindest vor ihm. Es war seine Wohnung, also rief ich meine Mutter an. Sie sollte mit ihrem Auto kommen und mir beim Ausräumen helfen. Sie klang empört, aber angesichts der Tatsache, dass sich in meinem Bauch eine mildernde Tatsache befand, würde sie es mir bestimmt verzeihen können.
Wir waren relativ schnell fertig, obwohl Erik ständig um mich rumwuselte und mich anflehte bei ihm zu bleiben. Ich wollte nichts behalten, was dort war, außer meinen Klamotten. Außer meinen Gedanken sollte mich nichts an dieses Arschloch erinnern. Ich packte die Sachen für Oleg, meinen kleinen Berner Sennenhund ein, der zuhause bei meinen Eltern im Außengehege herumstromerte. Danach ging ich zur Spüle, goss Spülmittel auf meine linke Hand und zog mit einem lauten Ploppen unseren Verlobungsring vom Finger. Dann drehte ich mich um, drückte dem fassungslosen Erik den Ring in die Hand und verließ erhobenen Hauptes seine Wohnung.
Erst bei meinen Eltern zuhause, brachen meine Dämme. Schluchzend saß ich im Schneidersitz auf der Couch. ,,Und sie hatte so einen tollen Körper, so einen Riesenhintern und so riesige Brüste!", mit überzeugenden Gesten, versuchte ich meiner Mutter alles zu veranschaulichen. Sie umarmte mich still. Meine Mutter war kein Typ der großen Worte, dafür aber die beste Zuhörerin der Welt.
,,Mama....", setzte ich leise an und kramte in meiner Tasche nach dem Bild. ,,Mein Kind hat keinen Vater." Sie schaute mich mit großen Augen an: ,,Ich werde Oma?!" ,,Ja", nun lachte und weinte ich zugleich: ,,Mama, ich werde Mama." Sie saß nun ebenfalls heulend neben mir. In diesem Moment hörten wir den Schlüssel in der Tür: ,,Mädchen, meine Mädchen, was ist denn los?! Warum schluchzt ihr beide so laut, dass man euch bis in die Garage hört?" Er drückte beiden von uns jeweils mit einer Hand die Schulter. Es dauerte eine Weile, bis unsere Tränen ein wenig versiegten, aber meine Mutter fasste sich als erstes.
,,Mira hat ihren Nicht-mehr-Verlobten in flagranti mit einem Melonenpopo erwischt und wir zwei werden Großeltern."
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