Küchenunfall
Harry Pov
Nach langen hin und her, hatten wir entschieden, dass wir trotz Leigh-Annes Selbstmord noch bleiben würden. Doch war die Stimmung ziemlich betrübt.
Die Lehrer hatten uns erst mal alle auf unsere Zimmer geschickt, damit sie sich um alle kümmern konnten.
Um etwas Ablenkung zu bekommen, sollte am Abend ein Lagerfeuer gemacht werden. Davor wollten wir grillen. Mit einigen Leuten waren wir in der Küche und bereiteten einiges vor. Aus irgend einen Grund fehlte mir die Kälte auch wenn ich nicht wusste, woher sie eigentlich kam. Ich wollte mich zurück lehnen und mich auf die Küchenanrichte hinter mir abstützen, doch plötzlich wurde meine Hand festgehalten. An der Stelle spürte ich die Kälte wieder. Ich drehte mich um, doch Niemand stand in meiner Reichweite. Mein Blick fiel auf meine Hand. Erschrocken starrte ich auf die heiße Herdplatte, die sich knapp unter meiner Hand befand. Hätte mich ... die Kälte? nicht festgehalten, hätte ich meine Hand auf die Herdplatte gelegt.
>>Nick? Ist der Salat fertig?<<, fragte Danielle. Der Angesprochene nickte nur und schnitt weiter, was auch immer er da Schnitt. Danielle ging zu ihm und nahm sich die Salatschüssel. Mit gerunzelter Stirn lehnte sie sich vor und betrachtete den Inhalt. >>Was ...?<< Kreischend ließ sie die Schüssel fallen, die kaputt ging. Der Inhalt verteilte sich auf den Fliesen. Die Kälte verschwand in dem Moment, wo ich erkannte weswegen Danielle geschrieen hatte. Im Salat befanden sich blutige Finger. Mein Atem stockte. Simon neben mir, fasste sich ans Herz.
>>Was soll der Schwachsinn, Nick? Das ist echt ein bescheuerter Scherz.<< Wütend marschierte Simon auf Nick zu. Okay, alles gut, Harry, das sind keine echten Finger, sondern nur ein Scherz von Nick. >>Oh Gott!<< Simon stolperte rückwärts von Nick weg. Wir alle starrten auf seine Hand, die tatsächlich keine Finger mehr hatte. Überall auf der Arbeitsfläche war Blut. Sein Gesichtsausdruck war völlig ausdruckslos.
>>Nimmt ihm das Messer weg!<<, kreischte Sophia. Simon lief wieder auf Nick zu um ihm das Messer wegzunehmen, doch warf dieser das Messer auf Simon, der sich schreiend auf den Boden warf. Viel zu spät realisierte ich, dass das Messer auf mich zu kam. Kurz vor mir stoppte das Messer einfach in der Luft und fiel dann scheppernd zu Boden. In der nächsten Sekunde sackte Nick zusammen. Er bäumte sich noch einmal auf und lag dann bewegungslos dort.
>>Holt die Lehrer und Liam!<<, rief Simon, der auf Nick zu lief und nach seinem Puls fühlte. Danielle, Sophie und ich rannten los. Die anderen blieben in der Küche.
>>Ihr die Lehrer! Ich Liam!<<, bestimmte ich und lief zu Liams Büro. Doch dort war er nicht. Ich rannte durchs komplette Haus, bis ich in der 3. Etage ankam, wo sich der Aufenthaltsraum befand. Dort fand ich auf Liam, der gerade Billard spielte. Einer der Queues schwebte gerade in der Luft und wollte die weiße Kugel anstoßen. Liam entdeckte mich und haute auf den Queue. Jemand gab einen erschrockenen Laut von sich, doch außer Liam und mir war Niemand im Raum.
>>Ist alles okay?<<, fragte er mit ruhiger Stimme.
>>Du sollst in die Küche kommen.<<
>>Warum?<<
>>Erklären sie dir dann.<<Schulterzuckend legte Liam den Queue zur Seite, den er in der Hand gehabt hatte. Der andere lag ruhig auf dem Tisch. Bei der Tür blieb Liam kurz stehen und sah zum Sofa, dann zu mir.
>>Kommst du mit?<<
>>Ne, ich bleib hier.<<
>>Okay.<< Mir fiel auf, dass Liam die Hand wieder so hielt, als würde er etwas festhalten. Irgend was stimmte hier ganz und gar nicht. So langsam war ich mir sicher, dass hinter dem Gerücht mit den Geistern mehr steckte. Langsam ging ich auf den Billardtisch zu und nahm Liams Queue in die Hand um die weiße Kugel anzuspielen. Ich lief um den Tisch herum, bis ich kurz von der Kälte umgeben war. Einen Schritt macht ich noch, dann drehte ich mich um und sah genau auf die Stelle.
>>Du bist.<<
>>Und wenn ich nicht mit dir spielen will?<<, fragte eine wunderschöne Stimme zurück. Erschrocken zuckte ich zusammen. Mit einer Antwort hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
>>Dann ist es so.<< Ich hörte nicht auf auf die Stelle zu starren.
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