12.12.2017 ~ 12. Türchen
Endlich wieder Freitag, war mein erster Gedanke als ich aufwachte. Trotzdem kam ich mir vor wie durch den Fleischwolf gezogen. Schniefend lief ich ins Badezimmer und zog mich erst einmal an. Den dicksten Pulli, meine Jogginghose und einen dicken Schal um den Hals. Als ich mich im Spiegel betrachtete, sah ich das ich eine dicke rote Nase hatte. Seufzend schlurfte ich in die Küche und sah meine Mutter beim Frühstück machen. "Morgen Mama!", meine Stimme klang total heiser. Schnell drehte sich meine Mutter um und sah mich an. "Och Gott Kind! Wo hast du dir denn das eingefangen?", fragte sie und wuselte auf mich zu. Mit sanfter Gewalt drückte sie mich auf den Stuhl am Esstisch, kochte mir einen Tee und schmierte mir eine Nutellasemmel. "Wie lange hast du denn heute, Schatz?", fragte sie mich sanft, als ich die Hälfte der Semmel gegessen hatte und nun meinen Tee schlürfte. "Bis um 13 Uhr!", antworte ich ihr. Gerade als ich aufstehen wollte, klingelte es. Meine Mutter lief zur Tür und öffnete sie. "Hallo, mein Name ist Lyon! Ich wollte Mimi abholen!", erklang eine mir bekannte Stimme. Überrascht stand ich auf und ging langsam zur Tür. "Lyon?", mit einem Lächeln im Gesicht stand ich dem Blonden gegenüber. "Guten Morgen Mimi, bist du erkältet?", fragte er mich besorgt. "Ja aber das ist nicht so schlimm. Was machst du denn hier?" Jetzt fand das Grinsen wieder seinen Platz auf seinem Gesicht. "Wir haben uns entschieden heute Auto zu fahren und da dachten wir uns, nehmen wir dich doch einfach mit. Immerhin haben wir noch einen Platz frei im Auto.", erklärte er. Meine Mutter stand neben uns und grinste in sich hinein. "Na dann, ich hol dir mal deine Sachen! Zieh du dich schon mal an!" Nickend schlüpfte ich erst in meine Stiefel, dann in meine Jacke. Lyon hielt mir meinen Schal und meine Mütze hin, die ich ihm dankend abnahm. Als ich auch das aufhatte, kam meine Mutter schon wieder. "Hier ist deine Tasche und hier noch eine Thermoskanne Tee! Wenn du heute heim kommst, bin ich arbeiten! Also sehen wir uns erst heute Abend. Du wirst nach der Schule sofort heimkommen und dich ausruhen Fräulein und keine Ausflüge!" Schmunzelnd beobachtete der Blonde die Szene während ich nur nickte. "Jaha Mama! Keine Ausflüge, sofort heimkommen! Bis später! Komm schon Lyon!", ich packte ihn am Arm und zog ihn aus der Wohnung. "Tschüss Mrs Anderson!", rief er noch, bevor ich ihn die Treppe runter zog. "Tschüss!", hörte ich mein Mum noch, dann eine Tür die ins Schloss fiel. "Es ist echt nett das ihr mich mit nehmt!", murmelte ich leise und lies seinen Arm los. "Ist doch klar!", erwiderte er. Unten angekommen hielt er mir die Tür auf und mit einem Danke lief ich an ihm vorbei ins freie. Da ich nicht wusste, was für ein Auto die Jungs hatten, lief ich Lyon hinterher, der auf einen schwarzen BMW X5 M zulief, das Traumauto meines Vaters. Allerdings war das so überhaupt nicht unsere Preisklasse.
Als Lyon merkte das ich stehen geblieben war, drehte er sich zu mir um. "Alles okay? Kommst du?" "Ist das dein's?", fragte ich mit leichter Verunsicherung in der Stimme. "Ja hab ich zum 18 bekommen, warum?", er war sichtlich verwirrt. "Äh.. Nichts alles gut!", zaghaft lächelte ich ihn an und setzte mich wieder in Bewegung. Seine grauen Augen folgten jeder meiner Bewegungen. Das die Jungs aus reicheren Kreisen kamen, wusste ich, aber das er so ein Auto besaß, verunsicherte mich schon ein wenig. "Darf ich bitten?", grinste er mich an und hielt mir die Beifahrertür auf. "Dankeschön!" Als ich eingestiegen war, merkte ich das ich die einzige im Auto war. Lyon stieg auch ein, schnallte sich an und fuhr los. "Die anderen holen wir jetzt nach und nach ab." "Okay." Im Auto war es angenehm warm, was sicher auch meiner Erkältung gut tat. "Deine Mutter ist Hebamme oder?", fragte er mich nach ein paar Sekunden Stille. Überrascht schaute ich ihn an. "Ja, woher...?" Schnell unterbrach er mich. "Meine Mutter ist Gynäkologin und schwärmt immer richtig von deiner Mutter!" Lachend schaute ich ihn an. "Deine Mum ist Lydia Black?" Zur Antwort nickte er nur und sah mich mit funkelnden Augen an. "Dann ist dein Dad dementsprechend Florian Black, einer der besten Ärzte New Yorks!" "Richtig, aber da geb ich nicht viel drauf!", tat er es mit einem Schulterzucken ab. Ich fand es immer wieder erstaunlich wie bodenständig er war, dass war mir schon bei früheren Gesprächen aufgefallen. An einer großen Villa angekommen, drückte er auf die Hupe und kurze Zeit später kam Nikki heraus. "Morgen!", murrte er, als er sich ins Auto schwang. "Guten Morgen Sonnenschein!", grinste der Blonde. "Halt die Klappe Black!', funkelte der Schwarzhaarige ihn an. "Schlecht geschlafen Nikki?", fragte ich gespielt mitfühlend. Kindisch wie er war, streckte er mir die Zunge heraus. Schnell fuhr Lyon weiter und schon nach kurzer Zeit saßen auch Benjamin und Dave im Auto. An der Schule angekommen, suchte er einen Parkplatz und parkte ein. "Wir treffen uns dann um 13 Uhr hier am Auto, ja Mimi?", fragte Benjamin. "Ja ist klar. Bis später Jungs!", rief ich und lief zu meinem Klassenzimmer.
Pünktlich um 13:05 Uhr stand ich am Auto gelehnt und wartete auf die Jungs. Die kamen auch nach weiteren fünf Minuten. Ich bibberte mittlerer weile schon. "Kommt ihr auch endlich mal!", funkelte ich sie an. Schnell stiegen wir ein, ich wieder vorne und Lyon startete den Motor. "Sorry, aber wir hatten Mr. Lopez, denn kennst du ja.", erklärte Nikki. Ich sah das Lyon irgendwelche Knöpfe drückte und schon nach kurzer Zeit spürte ich wie mein Sitz warm wurde. Seufzend kuschelte ich mich mehr in den Sitz, was den Jungs ein Grinsen ins Gesicht trieb. "Man Ly, verwöhn sie doch nicht so!", lachte Benjamin. "Halt die Klappe King!", murrte ich nach hinten. Jetzt lachten alle. Als erstes wurde Dave rausgelassen, dann Benjamin der mir ein Bussi auf die Wange drückte und schlussendlich Nikki. Er gab mir mit einem Zwinkern das kleine Päckchen und wünschte uns ein wunderschönes Wochenende. Nun waren Lyon und ich wieder alleine im Auto. Als wir schließlich vor meiner Haustür ankamen, machte er den Motor aus. "Nochmal Danke fürs Mitnehmen!", murmelte ich leise. Es war sehr angenehm neben ihm zu sitzen. "Bitteschön!', er lächelte mich an und ich stieg aus. Bevor ich die Tür zumachte meinte er noch. "Gute Besserung und einen schönen 3 Advent am Sonntag!" "Wünsch ich dir auch, also den Schönen 3 Advent. Wir sehen uns am Montag?", fragte ich nochmal nach bevor ich die Tür schloss. "Wir sehen uns am Montag.", bestätigte er. Mit einem letzten winken, schloss ich die Tür und ging in das Wohnhaus. Erst als ich die Treppe hinauf stiegt, hörte ich den Motor angehen.
In meinem Zimmer angekommen zog ich mich erst mal um, lies mich dann aufs Bett fallen und holte das Päckchen hervor, vorsichtig machte ich es auf und heraus kam eine kleine Schatulle. In ihr war ein passender Anhänger zu meinem Armband. Es war ein silberner Flügel mit einem kleinen goldenen Herz. Lächelnd machte ich ihn am Armband fest und kuschelte mich unter die Bettdecke. Kurz darauf war ich mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht eingeschlafen.
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So hier ist ein neues Kapitel 😉 ich hoffe es gefällt euch wieder 😊 das ist mit 1197 Wörtern das bisher längste Kapitel des Adventskalenders.
Würde mich über einen Kommentar und einen Vote freuen ❤
Eure Biene ❤🐝
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