Zwei

Sie fuhren auf das hellgrüne Gras.

Es war zu perfekt gemäht, die Hecken waren makellos. Es würde etwas Eingewöhnungszeit brauchen, so viel war klar.

Ihr neues Haus war ein eher älteres Gebäude. An vielen Stellen aus Holz, der Rest war verwittert.

Es war groß genug für sie alle und Bucky's erster Gedanke war daß es sehr schön aussah.

Es gab drei Etagen und der Dachboden mit den halbrunden Fenstern schaute direkt auf den Balkon des Nachbarhauses.

Ein kleiner, weißer Balkon mit Platz für zwei Personen.

Die Kinder stiegen aus und George quetsche seinen mäßigen Körper aus dem kleinen Van und kratzte sich am Kopf.

Winifred stieg vorsichtig aus und lehnte sich gegen George, während sie ihre Arme um sich schlang.

"Schönes Haus oder nicht, Becc?"

Bucky zog sie an sich und wuschelte ihr durch die Haare.

Rebecca lachte und schob seinen Arm spielerisch zur Seite.

"Alles klar, Kinder! Helft uns die Sachen hereinzutragen!", sagte George und führte Winifred, liebevoll haltend ins Haus.

Bucky schaute sich skeptisch um und schürzte die Lippen. Die Gärten waren alle so wohlgepflegt, die Auffahrten glatt und poliert, die Häuser hoch und hell.

Er besah sich das Nachbarhaus und entdeckte einen blonden Jungen, welcher auf dem Balkon stand und zu ihm sah.

Sofort schaute der blonde Junge weg.

Bucky runzelte die Stirn.

Er hoffte, daß seine neuen Nachbarn, die von der höflichen Sorte waren.

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Die erste Etage war überraschend sauber.

Sehr viel Holzarbeit, poliert und ordentlich. Der Teppich war veraltet, doch dieser war unter den vielen Kartons begraben.

Der zweite Stock war angenehm aber schrecklich veraltet; die Blumenteppiche sahen aus, als hätte man sie aus den 80er geklaut und die Tapete fiel ab. Wenigstens waren die Fenster groß und ließen ein blasse, weißes Licht herein, welches alles viel wärmer und gemütlicher aussehen ließ.

"Ich beanspruche den Dachboden!", rief Bucky bevor irgendwer protestieren konnte. Es hatte die Größe eines kleinen Raumes, gerade genug für eine Person. Auch war es sehr warm, egal wie dunkel oder staubig.

Der Geruch von Moschus und Leder lag in der Luft.

Das Fenster war enorm und auf zwei Scharniere geöffnet, führte es auf eine winzige Plattform, aber groß genug, um darauf zu stehen. Fest gegen die Hauswand gepresst.

Bucky polterte die Treppe hinauf und hörte noch Emmas Beschwerden hinter sich.

Er hörte Charlie hinter sich die Treppe hinaufdonnern, was ihn noch mehr anspornte. Charlie war groß - ziemlich hoch und kräftig.

In seiner Familie wurde er oft als 'Riese' bezeichnet, ein Spitzname, den er schon seit der High-School hatte.

"Dad sagt, wir teilen uns ein Zimmer. Es ist sonst nicht genug Platz für alle.", sagte Charlie als er durch die Tür trat. "Tja, wir werden das Beste daraus machen müssen." Buck seufzte kurz als er sich vors Fenster stellte. Charlie musterte ihn still. "Komm schon. Wo ist dein Lächeln, Buck?"

Bucky drehte sich zu ihm um und setzte ein nervöses Lächeln auf. "Denkst du, wir gehören hier her?"

Charlie setzte sich auf das Bett. "Zur Hölle, ob wir so aussehen, als ob wir hier hingehören. Wir sind hier, oder nicht?" Er machte eine Pause und schätzte seinen Gesichtsausdruck ab.

"Schau, es ist egal, was sie anderen denken.", sagte er endlich und Bucky nickte widerwillig.

"Es wird hier toll werden."

"Richtig." Buck setzte sich auf das andere Bett und vernahm nochmals den komischen Dachboden-Geruch. Er könnte sich daran gewöhnen.

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"Kinder!", rief George und verschränkte die Arme.

Die Sechs kamen die Treppe heruntergetrottet und unterhielten sich.

Sie quetschen sich auf die braune Couch und schauten zu ihren Eltern. "Wir haben die Schule angerufen."

Emma und Charlie tauschten kurz einige, hastige Blicke aus.

"Und?" mischte sich Chris ein und blätterte durch sein Buch.

Teddy heilt sich für's Erste raus.

George runzelte kurz die Stirn. "Wir müssen eine Gebühr bezahlen, damit ihr alle aufgenommen werdet und-"

"Wir können uns das im Moment nicht leisten. Mit dem neuen Haus und alle dem..."

Winifred verstummte wieder. Emma verschränkte die Arme und schaute wütend auf den Boden.

Bucky starrte seine Eltern an.

"Wir werden warten und dann weitersehen.", fügte sie hinzu, um ihnen noch etwas Hoffnung zu geben.

"Ich kann nächstes Jahr auf's College gehen.", meldete sich Charlie freiwillig.

"Wir haben bereits die Gebühr bezahlt. Du wirst gehen.", sagte George ernst.

Emma blickte weiterhin finster drein, mit hochrotem Gesicht. "Uns wird schon was einfallen.", versicherte George ihr. "Jetzt kommt. Lässt uns endlich alles auspacken."

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Nachdem sie etwas sie Nachbarschaft erforscht hatten, entdeckten Teddy, Bucky und Rebecca einen kleinen Bach hinter ein paar Häusern und blieben dort für eine Weile.

Außerdem war sie Nachbarschaft schön und Bucky versuchte, sich nicht entmutigt zu fühlen, bei den Aussichten, nicht zur Schule zu gehen. Sie hatten beschlossen, wenn sie es schaffen würde, daß ihre Mutter sie zu Hause unterrichtete, nach besten Kräften.

"Alles wird gut.", murmelte er, während er auf der hölzernen Plattform saß.

Als er es vorhin getestet hatte, knackte es unter seinem Gewicht und brach fast zusammen.

Nun war er nur noch einen Sprung von dem weißen Balkon entfernt.

Bucky saß dort und ließ die Beine baumeln. Er musterte den Blonden, als dieser wieder auf den Balkon trat. Bucky hielt den Atem an.

Es war an der Zeit, sozial zu sein.

Es war an der Zeit, Steve Rogers zu treffen.

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