WHC2 - Ungutes Zielen und Weihnachtskugeln

Diese Aufgabe des Weihnachtscamps setzte sich als Gruppenarbeit zusammen.

Sie sollte bestimmte Dinge behinhalten wie:
-Malfoy hat den Charakter in die Christbaumkugel gezaubert
-ich Perspektive
-Dialog (in unserem Fall Trialog), weil der eigene Charakter nicht allein in die Kugel geworfen wurde.
- rein und raus sollten wir uns selbst gestalten unabhängig der anderen.

Meine beiden Partnern danke ich für die gute Zusammenarbeit, die wir irgendwie schafften trotz wenig Zeit in Kommentaren zu managen.

Danke an SoulDragon19 und NuNobody!

Auch mein Text ist etwas länger geworden als die vorgebenen 300-500 Wörter, jedoch ist das als Dreiergruppe mit Trialog gar nicht so einfach. Der Trialog allein beansprucht schon viel Platz. Ich hoffe zudem, dass ich keinen Charakter durcheinander gebracht habe! Es tut mir leid, wenn doch!

⸻ ᓚᘏᗢ ⸻

Resignation war das erste, das sich in mir ausbreitete, als meine Füße wieder festen Boden spürten. Musste der Zauber von Malfoy ausgerechnet mich treffen? Warum war der Slytherin überhaupt so schlecht darin, ordentlich zu zielen? Warum hatte er sein eigentliches Ziel verfehlt? Ich biss mir auf die Wange und begann dann mich umzuschauen. Der Weihnachtszauber hatte ordentlich etwas geleistet. Auch wenn ich es nicht deuten konnte, so wusste ich, es war nicht das erste Mal, dass ich hier war. Der Puderschnee bedeckte den Boden und tausende Tannen, die standhaft ihren Posten bezogen und nur so klar und viel wirkten, weil die verspiegelten, kugelförmigen Wände sie zurück warfen. Wenn ich lange auf die Wände starrte, dann sah ich Bilder. Erinnerungen, die so flüchtig waren, dass ich keine fassen konnte, um sie mir genauer anzuschauen.

Ich war nicht allein. In einer Spiegelung konnte ich die beiden Mädchen erkennen. Slytherin und Hufflepuff. Was für eine Mischung. Da fehlte ja knapp nur noch ein Gryffindor und wir wären komplett. Mit einem leisen Seufzen ging ich meinen Weg zu ihnen.

"Hey, wer bist du denn?", fragte die kleinere sogleich. Sie hatte einen aufgeweckten Blick und Grübchen im Gesicht.

"Hat Malfoy dich auch erwischt?", fragte die Slytherin zugleich und ließ mir gar keine Möglichkeit überhaupt zu antworten. Ich würde sie auf die Älteste der Runde schätzen und nickte, um ihr möglichst schnell eine Antwort zu geben.

"Oh, tut mir leid. Kennen wir uns? Ich bin Adeline."

Himmel. Die Hufflepuff konnte schnell reden. Doch anscheinend sah sie das selbst auch so, denn zum Glück bekam ich jetzt eine Pause zum Antworten.

"Fynwar", stellte ich mich vor und wusste nicht Recht, was ich auf ihre andere Frage sagen sollte. Ich glaubte vage, ihren Namen schonmal gehört zu haben. War das nicht eine der Unruhestifterinnen? Andererseits war das auch unwichtig. Ich war mit Hal verabredet und hatte eigentlich nicht vor, zu spät zu kommen.

"Wisst ihr schon, wie wir hier wieder rauskommen?"

"Und ich bin Amadea", stellte sich die letzte der Runde vor und ich biss mir auf Wange wegen meiner Unhöflichkeit nicht nach ihrem Namen gefragt zu haben. Jedoch schien sie zum Glück nicht sauer deswegen zu sein. "Wir haben es gerade versucht, aber es hat nicht sonderlich gut funktioniert."

"Dabei hätte es das müssen! Ich habe den Zauber perfekt ausgeführt", fügt Adeline hinzu und verzieht dabei schmollend ihren Mund. Eine kleine, niedliche Geste, die einen unterschwellig frechen Ton besaß.

Amadea überlegte: "Und was ist, wenn es gar keinen Zauber gibt, der uns hier rausbringen kann?"

Doch, den gab es. Ich war mir plötzlich ganz sicher, dass es eine Möglichkeit gab, hier heraus zu kommen, bevor der Zauber sich von selbst auflöste.

"Den muss es geben", widersprach ich also und überlege weiter. Hatte es nicht ein Schlüssel gegeben? "Was ist, wenn der Zauber nicht funktioniert, weil der Schlüssel bereits hier drin ist?"
"Du meinst, so eine Art verborgener Ausgang?", fragte Amadea und nickte: "Ja, das könnte gehen."

Auch Adeline stimmt zu: "Oh, das würde es tatsächlich erklären."
"Dann müssen wir ihn nur noch finden."

Die Sache war klar und wir verstreuten uns in der Christbaumkugel. Doch, ganz klar. Ich war schon einmal hier gewesen. Doch wo war nochmal der Schlüssel? Wie hatte der nochmal ausgesehen?

Adeline war die erste, die ihren Frust laut machte: "Nichts! Einfach nichts! Habt ihr etwas?"
Ich schüttelte den Kopf, auch wenn ich wusste, sie würde es nicht sehen können, da ich gerade ganz am anderen Ende der Christbaumkugel stand.

"Ich bin mir nicht sicher. Aber ich glaube, da oben ist etwas eingraviert", meldete sich Amadea zu Wort. Überrascht wandte ich mich zu ihr. Auch Adeline lief zu ihr hinüber und wir schauten gemeinsam auf das, was die Hufflepuff gefunden hatte. 

Des tiefsten Winter ist dein Herz, 
was du begehrst, ist nur der Schmerz.
So lächle und geh wohl voran,
dein Weihnachtsfest ist glücklich dann.

Ich las das eingravierte Gedicht nicht zum ersten mal. Es war mein Gedicht. Die Erinnerungen durchfluteten meinen Kopf, an das erste Mal, als ich diese Zeilen gelesen hatte.

"Ist das ein Rätsel oder soll das ein Gedicht sein? Das ist ja sau seltsam, woher weiß das das über mich?", fragte sich Adeline und schien dabei leicht verwirrt. Doch ich konnte ihr eine Antwort geben.

"Weihnachtszauber schauen für gewöhnlich in dein Inneres. Es ist ein persönliches Rätsel, nur du kannst es lösen. Im Umkehrschluss heißt das, jeder von uns hat sein eigenes zu lösen, das er hier liest", erkläre ich also und spürte schon, wie mein Inneres vor Hitze brodelte.

"Wow, das ist echt cool. Muss man die Lösung laut sagen?" Amadea wirkte fasziniert und ich spürte, wie mich die Ruhe durchfloss. Ich würde pünktlich zu meinem Treffen sein.

"Nein", lächelte ich also, "Du musst sie nur wissen, fühlen und dir dann wünschen, wo du gerade sein möchtest."

Adeline musterte mich: "Woher weißt du das?"

"Ich war schon mal als Kind in dem Zauber. Nur hab ich mich erst mit dem Rätsel dran erinnert. Es ist lange her", erklärte ich schnell und räusperte mich, "Nun denn, viel Glück euch, ja? Spätestens beim Essen sehen wir uns wieder."

Ich winkte beiden nochmal zu und spürte dann, wie die Hitze überhand nahm. Liebe, Hadrian, Korridor vor den Tränkeklassenzimmern. Ich wusste ganz genau, wo ich jetzt sein wollte und was meine Lösung war.

Als meine Füße erneut festen Boden spürten, musste ich lächeln. Auch wenn ich damals knappe fünf Jahre alt gewesen war, als Hadrians älterer Bruder ihn und mich in die Christbaumkugel eingeschlossen hatte, so fand ich es doch äußerst erstaunlich, dass sich seit damals nichts geändert hatte. Naja, darin zumindest nicht.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top