Kapitel 6 - Langeweile?
Die ersten beiden Stunden vergehen wie im Flug. Ich habe Geschichte, es ist okay, auch wenn es langweilig ist. Während der ersten beiden Stunden, musste ich die ganze Zeit an meinen Traum denken, ich kann einfach nicht glauben, dass er echt ist. In der Pause muss ich Mary unbedingt alles erzählen, schließlich fehlte vorhin schlichtweg die Zeit dafür. Dank Mary geht es mir aber wieder viel besser, sie hat mich wirklich aufgemuntert und ich bin wirklich froh sie zu haben. Sie ist einfach die beste. Auch wenn ich bei ihr übernachte, will ich eigentlich gar nicht zu meinen Eltern zurück, meine Mutter hat mich zum ersten Mal geschlagen. Ich habe echt Angst davor, wohin das alles noch führen wird. Warum schmeißen sie mich nicht endlich raus? Worauf warten sie? Ich will doch nur endlich frei sein. Denn dann hätte ich ein schreckliches Problem weniger in dieser furchtbaren Stadt. Der Gong ertönt und unser Lehrer verabschiedet uns in die Pause.
Da ich heute gar nicht mit Mary zusammen Unterricht habe, treffen wir uns in den Pausen auf dem Schulhof. Dieser Ort ist zumindest sicherer als die Cafeteria und wir können dort ungestört reden. Unsere Räume für die nächste Stunde sind auch viel zu weit auseinander. Mal abgesehen von der Pünktlichkeit, sehe ich da einfach viel zu viele Gefahren alleine auf den Fluren, zumindest für mich. Vor allem haben wir so mehr Zeit und niemand muss früher gehen, denn selbst wenn sie zu mir kommt und dann fünf Minuten eher gehen müsste, um pünktlich zu sein, wären das fünf gefährliche Minuten für mich, die ich wartend vorm Raum sitze.
Leicht grinsend gleich wieder bei Mary zu sein, laufe ich den Schulflur zum Pausenhof entlang. Draußen angekommen, sehe ich auch schon Mary auf der anderen Seite auf einer Bank sitzen und kann sie dabei beobachte, wie sie zu mir winkt. Also ein unauffälliger Mensch ist sie bei weitem nicht, aber das ist halt typisch Mary und genau deswegen habe ich sie auch so lieb.
Endlich bei der Bank, begrüße ich sie mit einem fröhlichen ,,Hey" und setze mich zu ihr.
,,Na da strahlt aber jemand vor Freude, war denn Geschichte so herausragend und spannend?", fragt sie mich grinsend und schwingt dabei ihre Beine hoch und runter.
,,Haha guter Witz, nein der Unterricht war echt langweilig, du weißt ja, wie es halt mit Geschichte so ist."
,,Hmm und warum dann so fröhlich?", fragt sie mich verwundert und schaut mich dabei schief an.
,,Deinetwegen, denn du hast mir vorhin echt den Tag gerettet, danke das ich heute bei dir schlafen kann", spreche ich dankend zu ihr.
,,Natürlich", sagt sie kurz und legt ihre Hand auf meine Schulter. ,,Ich bin immer für dich da, egal was passieren mag, bei mir bist du immer willkommen."
,,Danke", flüstere ich und stoße vorsichtig meinen Kopf an ihren, worauf wir beide lächeln müssen.
,,Aber Nathan?"
,,Ja?", antworte ich verwundert über ihren plötzlich ernsten Ton.
,,Du solltest wirklich mal mit Frau Smith reden, denn das deine Mutter dich geschlagen hat, ist wirklich nicht gut. Ich habe eben recherchiert und eine Backpfeife gilt sogar als Körperverletzung. Außerdem sagtest du, sie zeigte keine Reue und ich glaube das es nicht das letzte Mal sein wird, das sie dich schlägt."
,,Ich weiß nicht... recht hast du ja aber..."
Nachdenklich blicke ich nach vorne. Innerlich bin ich gerade mehr als nur überfordert. Wenn Mary das alles so sagt, hört sich das echt gut und vor allem richtig an, aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich habe mittlerweile auch einfach eine Scheiß Angst vor meiner Mutter, sie könnte mich wirklich wieder schlagen, wenn ich mich gegen sie auflehne. Ich kann das aber auch nicht alles ignorieren, denn dann wird sie nur noch wütender und alles über mich ergehen lassen kann ich auch nicht, dafür habe ich einfach keine Kraft mehr. Aber hey, sie wünscht sich, dass sie mich nie geboren hätte, besser kann es gar nicht sein.
,,Nathan", unterbricht plötzlich Mary meinen Gedankengang, wodurch ich sie ansehe.
,,Ich sehe doch wie du über all das nachdenkst, ich weiß, dass es hart ist, aber wirklich, geh zu Frau Smith, wenn du Angst hast ihr zu vertrauen, dann vertrau mir wenigstens bei der Sache. Ich habe wirklich ein gutes Gefühl bei ihr, denn nicht jeder in dieser Stadt kann ein schlechter Mensch sein."
,,Okay, ich gehe morgen zu ihr, nur für dich", antworte ich etwas seufzend, da, auch wenn ich Mary vertraue, mir einfach nicht wohl damit ist, denn ich wurde einfach schon zu oft hintergangen. Ich hoffe das dies kein Fehler sein wird.
Daraufhin kuschelt sich Mary an mich ran, lehnt ihren Kopf an meinen und legt ihren Arm um mich.
,,Halt durch, wir schaffen das, das weiß ich. Wir schaffen das für all die anderen in dieser Stadt, denen es genauso ergeht wie dir."
Spürbar nicke ich. Sie hat recht, schließlich bin ich nicht der Einzige Schwule in dieser Stadt, es wäre mir wahrscheinlich nur viel leichter ergangen, hätte mich nicht ein fremder in dieser Stadt geoutet, ich wünschte ich wüsste, wer das war, irgendwer muss mich doch derartig hassen, um etwas wie das zu tun? Aber klar, es sind ja nicht nur Schwule, es sind allgemein die LGBTQ+ Menschen in dieser Stadt.
,,Jetzt aber genug Trübsal geblasen", sagt sie, als sie plötzlich von mir abgeht und zu lächeln beginnt. Was ist denn jetzt los? Wieso ist sie auf einmal so glücklich? Überfordert mit großen Augen sehe ich sie nur an.
,,Sag schon, was ist letzte Nacht passiert, erzähl mir alles, hast du ihn gefunden? Weißt du, wer ist? Was hat er gesagt?", fragt sie mich ganz hektisch vor Aufregung. Sie ist ja neugieriger bei dem Thema als ich. Ich weiß nicht, lasse ich sie noch etwas zappeln? Sie sieht mich ja mit derartig großen Augen an, das ist nicht anders kann als zu grinsen. Leider sind die Infos echt wenig und nicht wirklich zu gebrauchen.
,,Na gut, ich erzähle es dir, aber sei nicht zu sehr enttäuscht, und zwar..." An dem Punkt beginne ich ihr vom ganzen Traum zu erzählen, das reicht sogar aus, um die ganze Pause herumzubekommen. Ihre Mimik dabei verändert sich immer wieder, mal wirkt sie richtig ernst und mal ist sie am Grinsen, vor allem gegen Ende.
,,Wie jetzt, andere antworten sind dir nicht eingefallen? Nathan. Ahhh, das ist doch nicht dein ernst."
Plötzlich packt Mary meine Arme und schüttelt mich kraftvoll hin und her.
,,Jetzt warte doch mal."
Ich versuche sie mit meinen Händen zu unterbrechen und packe dabei ihre beiden Arme.
,,Mary jetzt beruhig dich mal wieder, ich war nur so aufgeregt, ich bekam kaum richtige Wörter raus", antworte ich ihr leicht lachend, weil sie so aufgebracht ist und mich echt durchgeschüttelt hat.
,,Ist ja gut, wäre mir wahrscheinlich auch passiert", gibt sie grinsend zu. ,,Er war aber wieder so süß und sanft wie beim letzten Mal, oder?"
Ganz verlegen sieht sie mich an, ich kann spüren wie warm meine Wangen werden.
,,Ja das schon", antworte ich ihr, reibe mir dabei am Hals und weiche ihrem Blick nach unten aus.
,,Aber ein erneuter Versuch ist wirklich ausgeschlossen? Gibt es echt kein weiteres Mal? Da kann man nichts machen?"
,,Ding Dong"
Ich verneine ihre hoffnungsvolle Aussage mit einem Kopfschütteln. Ihr Blick ist wirklich enttäuscht, für sie war die ganze Sache schon fast wie ein Abenteuer. Ich hatte mir aber irgendwie auch mehr erhofft, aber was soll ich machen, erneut dorthin ist selbst für mich als erfahrener Träumer einfach zu gefährlich.
,,Na komm, wir müssen zum Unterricht, denn desto schneller er rum ist, desto schneller sind wir bei dir und können chillen."
,,Du hast recht", antwortet sie mir grinsend und steht auch auf. ,,Dann bis später."
,,Bis später, freue mich schon."
Wir gehen auseinander und begeben uns zu unseren Räumen. Mary hat jetzt Deutschunterricht, während ich Religion habe, obwohl ich nicht wirklich religiös bin und mich das alles null interessiert. Dieses Desinteresse habe ich wohl meinen Eltern zu verdanken ist, denn durch sie, habe ich erst eine derartige Abneigung zur Religion entwickelt. Aber wirklich an einem Gott geglaubt, habe ich nie. Und das die nächsten zwei Stunden daher ebenfalls langweilig werden würden, kann man sich glaube ganz gut vorstellen. Was solls, sind nur zwei Stunden, das schaffe ich schon.
Zeitgleich komme ich, wie auch der Lehrer, am Religionsraum an. Diese zwei Stunden verlaufen, im Gegensatz zu den ersten beiden, wirklich schleppend. Dieser Unterricht ist wirklich an Langweile nicht zu übertreffen. Mehrmals seufze ich vor mich hin und lege meinen Kopf zwischen meinen Armen auf den Tisch. Immer wieder höre ich Aussagen, wie Homosexuelle seien nicht die Norm und seien vom Weg des Glaubens abgekommen. Die Religion, die in dieser Stadt ausgeführt wird, ist wirklich an Intoleranz nicht zu übertreffen und einfach nur beschämend. Ich sitze ja nur in diesem Unterricht wegen meinen Eltern, denn sie hoffen, dass ich durch den Lehrer, welcher sehr träge und langsam spricht, in Anführungszeichen zur Besinnung komme. Vor allem ist dieser Lehrer schon gefühlt über sechzig Jahre alt und schon längst Renten reif. Als der Gong ertönt, kann ich erleichtert aufatmen. Ich packe langsam meine Sachen zusammen und verlasse den Raum als letzter, halt wie ich es schon seit Jahren mache.
Wie auch in der ersten Pause treffe ich Mary wieder auf der Bank. Draußen sehe ich sie auch schon sitzen und kurz darauf, beginnt zu winken als sie mich bemerkt. Leicht grinsend setze ich mich zu ihr auf die Bank.
,,Na wie war der Religionsunterricht?"
Ich seufze und schaue kurz weg.
,,Was denkst du denn?"
,,Hmm, also nicht so gut?"
,,Sagen wir mal so, es war Sterbens langweilig und voller Intoleranz", erzähle ich Augen verdrehend.
,,Das tut mir leid."
,,Ist schon okay, schließlich bin ich das ja schon gewohnt, ist doch jede Woche seit Jahren dasselbe", antworte ich ermüdend von dem ganzen Thema. ,,Außerdem ist dieser Typ echt Renten bereit, der hat nämlich echt eine Stimme zum Einschlafen", bringe ich lachend hervor, um die Stimmung etwas aufzulockern, was mir gelingt. Denn in Mary ihr Gesicht hat sich wieder ein großes Lächeln eingeschlichen.
,,In Religion hast du Herr Bryer, oder? Der ist wirklich zum Einschlafen, genauso wie unsere Englisch-Lehrerin Frau Lang, ich glaube mit der brauchen wir gar nicht erst anfangen."
Lachend stupst sie mich nach dieser Aussage an. Frau Lang ist definitiv genauso schlimm, da muss ich ihr recht geben.
Es tut wirklich gut, mit Mary hier auf der Bank lachend zu sitzen, das brauche ich wirklich bevor ich nach der sechsten Stunde zur Therapie gehe. Ich bin ehrlich, darauf habe ich echt keinen Bock.
,,Du Nathan, da wir uns gleich nach der sechsten Stunde nicht direkt sehen, weil ich noch was klären muss und dich daher nicht begleiten kann, wollte ich dir sagen, viel Erfolg bei der Therapiesitzung. Du wirst das schaffen, das weiß ich, halte durch und komm danach zu mir", spricht sie aufmunternd zu mir, nachdem ich gerade noch darüber nachgedacht habe. Dabei nimmt sie meine Hände in ihre und schaut mich entschlossen an.
,,Danke", antworte ich ihr kurz und schwinge dabei unsere Arme hin und her. Wir lächeln uns nur noch bestärkend an, bis plötzlich der Gong ertönt.
,,Dann bis später, hab dich lieb"
,,Bis später, hab dich auch lieb", erwidere ich, umarme sie kurz und gehe zum Biologieunterrichtsraum. Biologie ist zumindest interessanter, als mein Religionsunterricht. Auch wenn ich da nicht wirklich was Wichtiges für mein späteres Leben lerne, ist er dennoch interessant und nicht von Vorurteilen und Intoleranz getrübt. Beim Raum angekommen, sehe ich, dass er bereits offen ist und alle Schüler bereits sitzen. Na toll, jetzt schauen mich wieder alle blöd an, während ich nach hinten durchgehe. Unangenehm aufgrund von dieser Situation weiche ich jeden Blick aller Schüler aus. Als ich endlich bei meinem Platz ankomme und das überstanden habe, betretet auch schon unser Lehrer, Herr Eck, den Raum. Ein flottes ,,Guten Tag" entfährt seinem Mund und er beginnt direkt etwas an die Tafel zu schreiben.
"Das Herz und das Herz-Kreislauf-System"
Okay, das ist wohl das nächste Thema und hört sich jetzt schon etwas komplex an.
,,Kann jemand erklären, warum das Herz so wichtig ist?", spricht unser Lehrer direkt zu uns, lehnt sich an seinem Pult und stützt sich mit den Händen dort ab.
Okay, wow, das ist eine einfache Frage. Da ich mich diese Woche noch nicht gemeldet habe und ich nicht komplett dumm aussehen möchte, melde ich mich jetzt einfach, denn dann habe ich meine wöchentlichen Meldungen beinahe hinter mir.
,,Ja Nathan, bitte."
,,Das Herz pumpt Blut durch unseren Körper, um Sauerstoff und Nährstoffe zu den Organen zu transportieren", antworte ich lächelnd auf die Frage, dabei ignoriere ich gekonnt das Getuschel meiner Mitschüler.
,,Sehr gut Nathan, perfekte Antwort. Kann mir denn auch jemand einen der Hauptteile des Herz-Kreislauf-Systems nennen?"
,,Ja George", nimmt Herr Eck den Schüler vorne dran, welcher sich eben gemeldet hat.
,,Ähm, das sind die Blutgefäße, die das Blut transportieren?"
,,Korrekt, kannst du uns auch noch mehr darüber erzählen?"
,,Sicher, es gibt Arterien, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen zu den Organen transportieren, und Venen, die sauerstoffarmes Blut von den Organen zurück zum Herzen bringen."
Mittlerweile ist die ganze Klasse aufmerksam, als der Lehrer die nächste Frage stellt: ,,Und wie nennt man den größten Blutkreislauf im Körper?"
Meine Mitschülerin Lina wird dran genommen und antwortet etwas unsicher: ,,Der systemische Kreislauf?"
Herr Eck nickt und fragt in die Runde: ,,Wer kann uns erklären, wie dieser Kreislauf funktioniert?"
,,Ja Max."
,,Der systemische Kreislauf transportiert sauerstoffreiches Blut vom linken Herzen zu den Organen und sauerstoffarmes Blut zurück zum rechten Herzen. Es ist also wie eine Art Rundreise für das Blut."
,,Ein sehr guter Einstieg, schön das ihr noch so viel vom letzten Jahr behalten habt. Dann würde ich sagen, ihr macht jetzt einmal noch ein paar Aufgaben zum Auffrischen und dann legen wir nächste Woche richtig los. Schlagt daher bitte Seite 312 auf und bearbeitet alle Aufgaben. Viel Erfolg euch."
Zufrieden von unserer Mitarbeit setzt sich unser Lehrer lächelnd hinter seinem Pult. Ich bin gerade echt stolz auf mich, dass ich mich heute gemeldet habe und den blicken der Schüler trotzen konnte, auch wenn die ganze Situation mir dennoch sehr unangenehm war und mir auch ganz warm wurde als ich dran kam. Zufrieden bearbeite ich die Aufgaben und warte ungeduldig auf den Gong, welcher dann auch kam. Ich packe meine Sachen zusammen und verlasse den Raum, nachdem alle anderen ihn verlassen haben.
Endlich Feierabend würde ich sagen, nur leider trifft das nicht ganz zu, denn jetzt muss ich zur Therapiestunde. Ich schlucke schwer bei dem Gedanken. Mir wird jetzt schon ganz flau im Magen. Komm Nathan, es ist nur kurz, dann kannst du bei Mary entspannen, du schaffst das. Zeig einfach dem intoleranten Arschloch, das er dir gar nichts kann und spiele einfach sein Spiel mit. Dieser Gedanke gibt mir viel Kraft und genau mit diesem verlasse ich auch das Schulgebäude. Nach etwas weg bin auch schon angekommen, ich atme einmal tief ein, gehe die Treppen hoch und drücke auf die Klingel. Plötzlich vibriert auch mein Handy.
,,Hey, ich wünsche dir gleich viel Erfolg, halte durch und zeig ihm wer hier der intelligentere ist. Bis gleich, hab dich lieb mein starker bester Freund."
Ich muss kurz Grinsen, sie ist wirklich echt die beste und weiß wie man einem Kraft gibt. Ehe ich ihr aber noch antworten kann, öffnet sich plötzlich vor mir die Tür.
,,Dann mal los", murmle ich schwerfällig vor mich hin und betrete das Gebäude.
,,Guten Tag Nathan, nimmst du schon mal Platz, ich bin gleich bei dir", begrüßt mich mein Therapeut an der Tür, ohne auch nur eine Mimik zu verzeihen und schließt die Tür hinter mir.
,,Guten Tag Herr Mitchel, ja mache ich", antworte ich ihm leicht genervt und setze mich seufzend auf den eiskalten Metal Stuhl, während er den schönen Ledersessel hat.
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