Kapitel 26 - Abendessen Teil 1

,,Bist du bereit, mein Hübscher? Bereit für das vielleicht beste Abendessen unseres Lebens?", fragt mich Liam grinsend und legt dabei seine Arme um meinen Nacken.

,,Das bin ich, also wollen wir?", frage ich zurück und halte ihm meinen Arm hin.

,,Warte... bist du sicher, dass du das tun willst?"

,,Ja bin ich, ich will allen zeigen, wie glücklich du mich machst, auch wenn mich Willowbrook so schrecklich geformt hatte, hat diese Stadt ab sofort keinen Einfluss mehr auf mich, ich bin homosexuell und habe einen männlichen Partner und bin darüber verdammt noch mal stolz."

,,Oh Nathan", setzt er breit lächelnd an und umarmt mich. ,,Du machst mich wirklich zum glücklichsten Mann auf dieser Welt."

Er entfernt sich wieder aus der Umarmung und küsst mich. Verdammt, wie ich das liebe, wenn er mich küsst, ich könnte glatt sabbern, aber nicht so wie beim ersten Treffen, das war mir wirklich peinlich, auf eine lustige Art natürlich.

,,Na dann komm mein Partner, ich habe einen Riesen Hunger", spricht er und hakt seinen Arm in meinen ein. Zusammen verlassen wir das Hotelzimmer, im Flur angekommen warten wir auf Mary.

,,Ah, das muss sie sein", sage ich, als ich eine Tür höre, doch sie ist es nicht, zwei Türen weiter kommen jedoch plötzlich zwei Jungs, schätzungsweise in unserem Alter, heraus. Ich muss echt sagen, heute treffe ich aber auch wirklich viele junge Menschen.

,,Ihr seid ein schönes Pärchen", sagt der Junge rechts mit dem wunderschönen Smaragd, grünen Augen und den dunkelblonden gestylten Haaren, welche ihm ins Gesicht fallen. Irgendwie erinnert mich das sehr an Draco Malfoy, irgendwie schon süß.

,,Danke", antworten Liam und ich synchron. Wir sehen uns überrascht an und müssen lächeln. Mit ihm zusammen fühlt sich einfach alles leichter an, ich hoffe auch, dass ich es schaffe, dass durch Zuziehen und ich endlich in der Öffentlichkeit zu meiner Liebe stehen kann.

,,Seit ihr denn auch zusammen?", fragt Liam neugierig. Die beiden kommen daraufhin auf uns zu.

,,Oh ja, das sind wir", sagt er und schaut zu dem Jungen mit dem braunen welligen Haar und den unglaublich schönen Mondgrauen Augen, dabei nimmt er seine Hand in seine.

,,Er ist wirklich der tollste Partner überhaupt", gibt er ganz verlegen von sich, worauf die beiden sich nur angrinsen.

,,Uns haben wirklich die verrücktesten Vorfälle zusammen geführt, witzigerweise wurde er sogar von meinem Vater adoptiert. Das ist aber eine andere, lange Geschichte."

,,Oh wow, das ist wirklich einzigartig, ihr seid ein wirklich schönes Paar, ich bin übrigens Nathan." Erfreut reiche ich den beiden meine Hand, Liam tut es mir gleich.

,,Schön euch kennenzulernen, ich bin Henry."

,,Ich bin Gracon, freut mich ebenfalls Liam und Nathan."

,,Woher kommt ihr eigentlich?", fragt Liam plötzlich ganz neugierig. ,,Ihr seht aus, als würdet ihr von ganz weit kommen?"

,,Wir sind tatsächlich aus Leipzig, das liegt in Deutschland, das waren mit der Lufthansa ganze zwölf Stunden Flug, aber die haben wir schon herumbekommen, stimmts mein Süßer?", sagt Henry schmunzelnd und zieht Henry an sich.

,,Ja, es war wirklich wunderschön", erwidert Gracon und küsst ihn. Das anzusehen war einfach nur süß, ich kann es förmlich im Bauch kribbeln spüren.

,,Oh hallo, ihr seid ja süß", erklingt es plötzlich neben den beiden leicht kichernd, worauf Henry und Gracon rot anlaufen. ,,Ich bin Mary, meine Jungs hier kennt ihr ja schon", stellt sie sich vor und reicht den beiden die Hand. Sie stellen sich ebenfalls vor.

,,Also seid ihr zu dritt hier? Oder gibt es bei dir noch jemanden?", fragt Gracon neugierig. Mary schüttelt ihren Kopf.

,,Ähm nein, da gibt es niemanden", antwortet sie etwas unbeholfen. ,,Ich bin tatsächlich aromatisch, das heißt, ich empfinde keine romantische Anziehung beziehungsweise keine romantischen Gefühle. Den oder die richtige habe ich auch bisher nicht gefunden, das ist buchstäblich auch gar nicht so einfach, aber ich habe die beiden Jungs hier, welche ich wirklich über alles lieb hab. Vor allem Nathan, ich kenne ihn schon mein ganzes Leben lang, ich habe eine tiefe emotionale Verbindung zu ihm und mehr benötige ich auch gar nicht."

,,Mary, ich bin echt baff und auch unglaublich stolz auf dich, ich habe dich auch ganz doll lieb", erwidert Liam und verwickelt sie in eine tiefe Umarmung, welcher ich mich ohne zu zögern anschließen.

,,Na kommt ihr beiden", winke ich Henry und Gracon zu uns. Sie nicken schmunzelnd und schließen sich der Gruppenumarmung an.

,,Ihr seid echt die besten", nuschelt Mary und entfernt sich wieder aus der Umarmung.

,,Henry und Gracon, wollt ihr mit uns zusammen essen? Ihr lernt dann auch jemanden Unglaubliches kennen."

Sie sehen sich kurz an und nicken mir daraufhin zu. ,,Und wen lernen wir gleich kennen?"

,,A, a, a, nicht so neugierig, Henry", wackelt Liam mit dem Finger und grinst breit. Die Neugier in den Augen, von den beiden, kann man förmlich spüren, die werden wahrscheinlich gleich ausflippen, wenn sie den Kronprinzen Englands sehen.

Zusammen begeben wir uns in den Fahrstuhl und fahren runter. Meinen Arm lasse ich dabei weiterhin in Liam seinen verharkt, doch beim Aussteigen wage ich es und beginne seine Hand zu halten. Er schaut mich erst verwundert an, aber als ich zu grinsen beginne, tut er es auch und flüstert: ,,Ich bin unglaublich stolz auf dich, auf niemanden war ich jemals so stolz wie auf dich."

Henry und Gracon tun es uns gleich und halten auch Händchen, es ist einfach nur unglaublich süß. Nachdem wir quer durch die Eingangshalle gelaufen sind, treten wir durch eine doppelte Tür und erblicken etwas Unglaubliches.

Wie auch schon in der Lobby begrüßt uns direkt ein Duft von frischem Tannengrün und Zimt beim Überschreiten der Türschwelle. Vor uns erstreckt sich ein Riesenspeisesaal, bei dem wir nicht schlecht staunen. Ich kann förmlich spüren, wie uns allen der Mund offen steht.

Denn die riesige Decke ist mit funkelnden Lichtern geschmückt, die wie strahlende Sterne über uns schweben. Die Wände sind verziert mit üppigen Weihnachtskränzen und glänzenden Kugeln, die das warme Licht der festlich geschmückten Kronleuchter reflektieren.

Dutzende große runde Tische erstrecken sich vor uns, sie sind bedeckt mit eleganten weißen Tischdecken und funkelnden Weihnachtsdekorationen. Goldene Servietten sind kunstvoll in Form von Weihnachtssternen gefaltet. Jeder Platz ist mit glänzendem Besteck und funkelnden Kristallgläsern für das festliche Mahl vorbereitet. In den Ecken des Saals stehen majestätische Weihnachtsbäume, geschmückt mit einer Fülle von glitzernden Ornamenten.

Ein Kamin prasselt in einer Ecke, dessen Flammen eine gemütliche Atmosphäre erschaffen. Sanfte Klänge von Weihnachtsmusik füllen den Raum, während die Gäste in eleganten Abendroben und festlicher Kleidung sich in freudiger Erwartung auf das festliche Bankett vorbereiten. Die Fenster des Speisesaals bieten einen atemberaubenden Blick auf die funkelnden Lichter von New York City, die den Zauber der Feiertage widerspiegeln. Es ist, als ob der gesamte Raum von der festlichen Energie der Weihnachtszeit durchdrungen ist, und ich kann es kaum erwarten, mit meinen Freunden und den besten Partner auf der ganzen Welt, das festliche Bankett zu genießen.

,,Leute seit ehrlich... seid ihr genauso..."

,,Baff?", beenden die beiden meinen Satz synchron. Sie nicken langsam.

,,Ich auch und wie es hier riecht, einfach magisch", füge ich noch ebenfalls ganz erstaunt hinzu. Doch dann reißt mich etwas aus dem Gedankengang, ich sehe weiter hinten im Saal Blaine, wie er uns zu sich winkt.

,,Leute, seht mal, da ist Blaine, kommt schon."

Wie mechanisch, als auch die anderen ihn winken gesehen haben, gehen wir zu ihm. Dabei laufen wir an Dutzenden von den großen Tischen vorbei, bei denen mir auch gleich auffällt, wie viele Menschen von verschiedenen Herkünften sich hier versammelt haben. Einfach unglaublich, war dieses Rätsel tatsächlich weltweit? Was wird uns heute Abend denn noch erwarten? Ich kann es mir einfach kaum vorstellen. Bei dem Tisch von Blaine und Elijah angekommen, begrüßen wir die beiden und setzen uns neben sie. Jedoch bleiben Henry und Gracon wie erstarrt stehen.

,,Ah, hier seid ihr, wir haben... euch... schon..."

,,gesucht...", beendet Jay den Satz von Cayden als sie beiden am Tisch ankommen. Sie stehen wie angewurzelt neben Henry und Gracon da, kurz darauf tauchen zwei weitere Jungs neben Cayden und Jay auf, einer von ihnen hat dunkelblonde Locken und kurze Seiten. Noch dazu hat er, wunderschöne, große bernsteinfarbene Augen. Bist du es etwa, Edward? Ach, quatsch, Vampire existieren nicht, auch wenn er wirklich eine Ausstrahlung wie einer hat. Doch der Junge neben ihm gibt mir schon fast Eiskönigin Vibes, zumindest was seine schmalen eisblauen Augen betrifft, in welche ich mich sofort verlieren könnte. Aber nicht nur das, er hat schöne schwarz gestylte Haare und auch wirklich süß aussehende Sommersprossen. Also wenn die nicht zusammen sind, dann weiß ich auch nicht. Aber genau wie die anderen, stehen auch die beiden, die wahrscheinlich sogar zu Cayden und Jay gehören, ganz starr da. Ich weiß auch ganz genau warum, denn genauso standen wir drei auch im Bus, als wir den Kronprinzen von England erblickten.

,,Hört zu", erhebt plötzlich Blaine das Wort, nachdem er sich am liebsten mehrmals vergraben hätte und steht dabei auf. ,,Ich kann es sehr gut nachvollziehen, was ihr gerade denken müsst und ich wäre wahrscheinlich genauso aufgeregt und geschockt wie ihr, aber bitte... bitte nennt mich einfach nur Blaine... heute Abend will ich einfach wie ein ganz normaler Junge behandelt werden, ein Junge namens Blaine welcher Weihnachten ohne Förmlichkeiten genießen will. Tut einfach so, als würdet ihr mich nicht kennen, vergesst genauso die Leibwächter in den ganzen Ecken des Saals, okay?"

Es dauerte einen Moment, doch dann nicken alle. Blaine atmet erleichtert auf und setzt sich wieder hin, worauf Elijah seinen Arm um ihn legt. Die anderen zögern zwar kurz, aber setzten sich dann auch zu uns. Henry und Gracon setzen sich neben Elijah, daneben folgen Cayden und Jay und die beiden mir noch immer fremden setzen sich neben mich, während Liam und Mary links von mir, neben Blaine sitzen. Auch wenn alle mittlerweile etwas entspannter geworden sind, kann ich immer noch die Aufgeregtheit in der Luft spüren, wodurch noch etwas Stille herrscht. Aber dann, wie aus dem Nichts, macht Mary plötzlich den Anfang. Das wundert mich tatsächlich gar nicht, denn ich kenne keinen Menschen, welcher extrovertierter ist als Mary. Sie beginnt auf jeden Fall sich vorzustellen, was daraufhin Liam und dann der ganze Rest der Bande ebenfalls tut. Schnell beginnen wir uns zu verstehen und erzählen uns alles Mögliche an Erfahrungen, jeder spricht mit jemandem, mittlerweile ist sogar niemand mehr aufgeregt wegen Blaine, da er einfach als normaler Junge akzeptiert wird und die anderen auch seinen Wunsch berücksichtigen. Ich meine, er ist ja im grunde auch nur ein Mensch wie jeder andere.

Die mir eben noch fremden heißen Tristan und Timothy. Tristan ist der mit den Sommersprossen, den schwarzen gestylten Haaren und den schmalen wundervollen eisblauen Augen. Timothy ist jedoch der, mit den wunderschönen, vorallem großen bernsteinfarbenen Augen und den dunkelblonden lockigen Haaren mit den kurzen Seiten. Sie sind ebenfalls wie alle anderen in dieser Runde zusammen. Ich würde schon glatt sagen, Willkommen am LGBTQ+ Tisch.

,Hey, wo kommt ihr eigentlich her?", fragt mich Tristan neugierig, Timothy schaut ebenfalls interessiert her. Ich drehe mich zu den beiden. ,,Wir kommen aus einer Kleinstadt namens Willowbrook im Bundesstaat Oklahoma und ihr? Ihr kommt nicht wirklich von ihr, oder?"

Er schüttelt den Kopf. ,,Wir kommen tatsächlich aus Baden-Württemberg, das liegt in Deutschland. Wir flogen buchstäblich zwölf Stunden, das war echt ein langer Ritt", antwortet er amüsiert.

,,Henry und Gracon sind auch aus Deutschland, sie kommen aus Leipzig, ich glaube aber auch, dass heute Leute aus aller Welt hergekommen sind."

,,Ja, das glaube ich auch, es sind bestimmt hunderte Menschen, denn überall standen die Leute teils schon vor den Hotels Schlange."

,,Echt?", gebe ich erstaunt von mir.

Er nickt wieder. ,,Könnte aber auch an New York liegen, ich war nämlich auch noch nie hier, aber man weiß ja nie. Dennoch cool, dass Henry und Gracon beide aus Deutschland sind, vielleicht sollten wir mal die Nummern tauschen."

,,Haha ja, warum nicht, ist doch eine tolle Idee, ihr könntet ja Kontakt halten. Und was ich noch sagen wollte, ihr seid wirklich ein schönes Paar, ganz ehrlich, ich liebe auch eure Augenfarben, sie sind wirklich magisch", sage ich lächelnd.

,,Danke", erwidern die beiden freudestrahlend und küssen sich.

Was ein wirklich schönes, süßes und abschließendes Kapitel für den heutigen Tag. Es ist wirklich schön zu sehen wie sie sich alle kennengelernt haben und bereits Freunde sind. Auch wirklich schön ist, das Timothy und Tristan, bereits Cayden und Jay von der diesjährigen Halloween Party kennen. Noch lustiger ist der Zufall das die vier auch noch am selben Tisch geandet sind. Witzig ist aber auch das Henry von Gracons Familie adoptiert wurde, schon verrückt, aber auch irgendwie süß. Das muss einfach Schicksal sein. Ich freue mich aber auch schon riesig auf morgen um dann endlich die nächsten Kapitel mit euch zu teilen und zu schauen, wie es wohl weitergeht. Genießt auf jeden fall den heutigen Abend mit euren liebsten, ich wünsche euch noch ein schönes Fest, wir sehen uns morgen um 10 Uhr, wenn das nächste Kapitel kommt.

Lieb euch🫂❤️

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