Kapitel 18 - Ein neues Zuhause?

Ich stehe vor einem alten Gebäude, das nun laut der Adresse, mein neues Zuhause werden soll. Es ist mittlerweile dunkel. Die Eingangstür wirkt dadurch so massiv und bedrohlich. Die Fassade ist von Jahren des Verfalls gezeichnet, und ich kann kaum glauben, dass hier wirklich Menschen leben.
Mein Herz schlägt schneller, als ich den Gedanken erwäge dort einfach hineinzugehen, schließlich scheint ja dort auch Licht zu brennen und die Hausnummer ist ebenfalls korrekt.

Ich atme einmal tief durch und betrete zögernd das Gebäude. Der Flur ist düster, und das Knarren der Dielen unter meinen Schuhen verstärkt meine Nervosität nur noch mehr.

,,Hallo?", rufe ich zittrig am Eingang, doch keine Antwort.

Jedoch nehme ich leises Murmeln und lautes Gelächter von weiter hinten wahr. Verunsichert schreite ich langsam durch die Eingangshalle. Ich hätte gedacht, dass ich von jemandem empfangen werde und mich nicht alleine durch ein altes Gebäude bewegen muss, welches auf mich sehr erdrückend wirkt. Aber wenigstens ist das besser als bei meinen Eltern weiter leben zu müssen.

Während ich mich dem Ende des Flurs immer mehr nähere, erblicke ich eine Tür, die leicht geöffnet ist. Je näher ich ihr komme, desto mehr nehme ich Gelächter und Unterhaltungen wahr. Vorsichtig lege ich meine Hand auf den Griff und öffne die Tür. Schnell erblicke ich eine gemütliche kleine Küche, in der vier junge Menschen sitzen. Das können doch nur meine neuen Mitbewohner sein.Der eine Junge bemerkt mich sofort und winkt mir freundlich zu, worauf es plötzlich ganz still in der Küche wird.

,,Hey, du musst der Neue sein, oder?", fragt er mich neugierig. Ich lächele leicht, dabei
versuche ich meine Anspannung zu verbergen, und nicke. ,,Ja ähm... ich bin Nathan", stelle ich mich zögernd vor und winke ebenfalls. Der Junge steht plötzlich auf und kommt auf mich zu. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie überfordert mich das gerade alles.

,,Ich bin Alex. Willkommen in unserer kleinen Familie." Er reicht mir die Hand, und ich ergreife sie vorsichtig. Er wirkt wirklich sehr freundlich und diese nette Geste beruhigt mich irgendwie. Er sieht außerdem auch ganz lieb aus, mit seinen kurzen dunklen Haaren, diesen grauen Pulli und seiner schwarzen Jogginghose.

,,Na komm, setz dich, du hast bestimmt einen langen Tag hinter dir", bietet mir Alex an und deutet auf den Platz vor mir. Sehr verunsichert setze ich mich langsam hin, dabei schaue ich immer wieder in die Runde. Alex setzt sich auch wieder hin, nämlich auf dem Platz gegenüber von mir.

,,Hey Nathan, ich bin Leila", streckt mir plötzlich das Mädchen mit den dunkelroten langen Haaren und einem schwarzen Pulli, links von mir die Hand entgegen. ,,Ich bin hier, weil meine Familie mich nicht akzeptiert hat, da ich lesbisch bin. Es war schwer am Anfang, aber hier habe ich Freunde, nein sogar eine Familie gefunden, die mich versteht und akzeptiert, wie ich bin und wie sieht es bei dir aus? Warum bist du hier?"

,,Ich... ähm...", stammele ich leicht überfordert.

,,Leila", mischt sich Alex ein.

,,Was denn?", antwortet sie genervt und sieht zu ihm.

,,Lass ihn doch erstmal ankommen, wir hatten doch darüber geredet." Er zieht dabei eine Augenbraue hoch. Leila hingegen verdreht nur ihre Augen und sagt dann zu mir: ,,Tut mir leid Nathan, ich kann mir gut vorstellen, dass das hier für dich nicht sehr einfach ist, irgendwie hatte ich da eben nicht dran gedacht."

,,Ist okay", antworte ich mit gesenkter Stimme.

Die Stimmung wird plötzlich ganz ruhig. Sie scheinen alle nett zu sein, aber irgendwie fühlt sich das hier komisch an.

,,Ich bin Sara, es ist schön, dass du hier bist", durchbricht sie die Stille und winkt mir leicht zu. Sie hat tatsächlich auch einen coolen Style, sie hat blonde schulterlange Haare, hat einen Septum, zwei Tunnel und trägt einen Grünen Oversized Rollkragen Pulli.

,,Ich bin Luca", meldet sich der Junge neben ihr, welcher ebenfalls kurze Haare, eine schwarze Cap auf dem Kopf und ein schwarzes T-Shirt trägt. Ich jedoch zucke kurz bei seiner Stimme zusammen.

,,Irgendwie habe ich diesen verwirrten Blick bereits erwartet", sagt er leicht amüsiert und grinst dabei. ,,Um es kurz zu sagen, ich bin trans, also von Frau zum Mann. Meine Stimme ist zwar noch sehr hoch, was einen nach meinem Style her etwas verwirren kann, aber nicht mehr lange und dann bekomme ich endlich das Testosteron."

Ich bin gerade echt Baff. Ich mag mir kaum vorstellen, wie das sein muss Trans zu sein, vor allem weil er noch so jung aussieht. Alleine das einfach frei raus zusagen, braucht doch echt Mut, wenn man vor allem in dieser Stadt lebt. Er hat wirklich meinen größten Respekt und auch meine vollste Unterstützung. Ich weiß zwar nicht, was ich sagen soll, aber ich muss einfach lächeln.
Was er kurz darauf auch tut.

,,Ich bin stolz auf dich", spreche ich kurz.

,,Danke", antwortet er freudestrahlend zurück und reibt sich dabei etwas am Nacken.

,,Ich denke mal, ich spreche für alle, dass wir unglaublich stolz auf Luca sind, denn diesen Weg, den er beschreitet, ist mehr als nur unglaublich", spricht Alex laut und steht auf. Kurz darauf fangen alle an zu applaudieren.
Ich schließe mich dem an.

,,Ach ihr, hört doch auf, ihr seid echt knuffig", sagt er ganz bescheiden und erröte etwas.

,,Also Nathan", setzt Alex ab und geht zum Kühlschrank. ,,Ich wette du hast Hunger, was möchtest du denn essen?", fragt er mich und öffnet den Kühlschrank.

,,Ähm... ich... halt was da ist", antworte ich und reibe mir etwas unangenehm am Hals.

,,Wir haben tatsächlich eine Menge da, such dir ruhig was aus, wir haben noch von gestern Spaghetti Bolognese, von heute noch Kartoffeln mit Rahmsoße und Kasseler. Du kannst aber auch etwas Brot oder Toast mit Aufschnitt wie Wurst und Käse haben, sogar Nutella haben wir und da keine Sorge, hier ins Haus kommt nur die echte Nutella", zwinkert er mir zu und stützt sich gespannt auf meine Antwort an der Theke ab.

,,Das ist echt viel Auswahl... ähm... ich... ich... könnt ihr mir nicht einfach das geben, was ihr wollt... ich will echt keine Umstände machen...", antworte ich mittlerweile sehr überfordert. Ich weiß nicht wieso, aber die setzen mich alle so unter Druck, was ist hier nur los. Keine Sekunden später sehen mich alle komisch an, ihre Blicke wirken so verwirrt.

,,Nathan, wieso denkst du, dass das umständlich wäre?", fragt Alex ganz besorgt und stützt sich hinter seinem Stuhl ab.

Ich zucke mit den Schultern und sehe an mir runter. Ich weiß doch selber nicht, wieso ich so denke. Ich will hier einfach nur noch weg.

,,Nathan", höre ich Leila sagen, während sie ihre Hand auf meine legt. ,,Denkst du so wegen deinen Eltern?"

Wie aus Reflex blicke ich hoch. Ich schaue in die Runde und bemerke, wie mich alle ganz glasig ansehen. Wahrscheinlich hat Leila recht, je mehr ich darüber nachdenke.

Ich nicke nur und spüre dabei, dass meine Augen immer feuchter werden, was ich zu unterdrücken versuche.

,,Du bist hier in Sicherheit, okay", erhebt Alex wieder das Wort und geht dabei um den Tisch. ,,Wir sind deine neue Familie, wenn du so magst, wir würden dich nie verurteilen und du machst uns auch keine Umstände, wir sind wirklich glücklich darüber dich hier zu wissen und dich als einen neuen Teil unserer kleinen Familie begrüßen zu dürfen."

Er legt seine Hand auf meine Schulter und lächelt mich an. Die anderen unterstreichen mit einem Nicken und ihren freundlichen Gesichtern seine Aussage. Ich weiß noch nicht wirklich, was ich sagen sollen, aber was die gerade gesagt haben... ich... ich... fuck.

Wie mechanisch stehe ich auf und falle Alex um den Hals, dabei laufen mir schlagartig die Tränen über die Wangen. Keine Sekunde später kann ich spüren, wie sich die anderen der Umarmung anschließen.

,,Danke", flüstere ich in Alex seinen Pulli.

,,Dafür doch nicht", antworten die anderen Synchron. ,, Wir werden ab sofort immer für dich da sein, okay?"

Ich nicke spürbar auf Alex seine Aussage. Nach einem Moment löse ich mich aus der Umarmung und wische mir die Tränen aus dem Gesicht. Etwas unbeholfen lache ich und sage: ,,Ich hätte dann doch gerne ein paar Kartoffeln mit Soße und Kasseler."

Alle lachen kurz unbeholfen auf, da ich sehen kann, wie jedem die Tränen gekommen sind. Alex umarmt mich kurz erneut und sagt, als er wieder von mir ab geht: ,,Dann mache ich dir das zu essen, warm oder kalt?"

,,Warm", schluchze ich kurz auf und lächle dabei erleichtert. Alex geht wieder zum Kühlschrank und holt alles raus. Ich setze mich mit den anderen wieder hin uns reibe mir mit meinem Ärmel durchs Gesicht. Nachdem die Mikrowelle gepiept hat, nimmt Alex das Essen raus und bringt es zu mir."

,,Guten Appetit, lass es dir schmecken", sagt er, als er das Essen vor mir abstellt. Die anderen wünschen mir auch einen Guten Appetit. Ich muss wirklich sagen, das Essen sieht verdammt gut aus und da ich heute noch nicht wirklich was gegessen habe, muss ich sagen, dass ich einen tierischen Hunger darauf habe. Vor allem so etwas Gutes hatte ich schon lange nicht mehr bei mir zu Hause gehabt.
Ich zücke daraufhin die Gabel und zerdrücke mir die Kartoffeln zu Brei, da ich sie so am liebsten esse. Bevor ich mir jedoch etwas in den Mund stecke, bemerke ich die ganzen erwartungsvollen Blicke in der Runde, welche mich ganz neugierig ansehen.

,,Leute, wenn ihr mich so anstarrt, kann ich nicht essen, ich werde euch schon sagen wie es mir schmeckt", spreche ich lachend in die Runde. Alle beginnen in verschiedene Richtungen zu sehen. Ich bewege die Gabel mit Fleisch und Kartoffeln daraufhin zu meinem Mund, dabei bemerke ich das mich wieder alle ansehen, hat wohl nicht lange gehalten würde ich sagen. Mhmmm, Gott ist das gut. Wie das auf meiner Zunge vergeht, ein Träumchen.

,,Und sag schon, wie findest du es?", fragt mich plötzlich Leila ganz direkt. Ich jedoch verziehen nur den Mund.

,,Oh nein dir schmeckt es nicht, oder? Tut mir leid, ich... ich... mach dir was anderes", sagt Alex entschuldigend und will gerade aufstehen. Auch die anderen sehen mich ganz glasig an.

,,Haha", bricht es aus mir raus, nachdem ich das Essen heruntergeschluckt habe. ,,Es schmeckt wirklich gut, keine Sorge, ich liebe es, ich mache doch nur Spaß, das habt ihr davon."

,,Du Idiot", wirft Alex in den Raum und dreht sich wieder zum Tisch. ,,Ich merke schon, dir gefällt es hier sehr", sagt er amüsiert. Die anderen können nicht anders, als kurz zu lachen.

,,Du bist echt ein Idiot, weißt du das", wirft mir Sara dann ebenfalls lachend an den Kopf. Nachdem sich alle etwas beruhigt haben und ich mein Essen fast aufgegessen habe, höre ich wie sich hinter mir die Tür öffnet. Ich drehe mich wie die anderen zu ihr und erblicke eine Frau. Ihre blonden Haare fallen sanft über ihre Schultern, passend dazu trägt sie eine cremefarbene Bluse und eine dunkle Jeans. Dabei erkenne ich ein kleines Schildchen an ihrer Bluse.

,,Guten Abend, ihr Lieben, das hört sich ja an, als hätte ihr alle viel Spaß miteinander", spricht die Frau freundlich.

,,Ja das haben wir wirklich, Nathan ist wirklich toll und passt super in unsere Truppe", antwortet Leila ganz begeistert, während die anderen grinsend zustimmen.

,,Das hört sich ja toll an. Hallo Nathan, ich bin die Betreuerin Frau Anderson, aber nenne mich ruhig Mia", sieht sie zu mir runter und schüttelt mir die Hand. ,,Ich schaue immer mal so zwischendurch nach dem Rechten, wenn irgendwas sein sollte und ich bin nicht da, kannst du mich auch gerne anrufen, die Nummer hängt an meiner Bürotür. Ich heiße dich herzlich willkommen und freue mich, dich kennenzulernen. Deine Sachen befinden sich bereits in deinem Zimmer, magst du kurz mitkommen, dann kann ich dir alles zeigen und dir auch gleich den Schlüssel übergeben."

Ich nicke und stehe auf. Beim Hinausgehen blicke ich nochmal in die Runde. Alle sehen mich so freundlich an, das kann doch alles echt nur ein Traum sein, der ganze Tag, das Treffen mit Liam, einfach alles. Selbst die Betreuerin, sie ist unglaublich nett und gutherzig, ich muss im Himmel sein.

Ich gehe mit Frau Anderson, ich meine Mia, aus der Küche heraus und folge ihr nach links zu den Treppen. Ich kann einfach nicht mehr anders als durch und durch, zu grinsen. Ich bin so aufgeregt, wenn ich das alles Mary erzähle, wird sie durchdrehen und mir um den Hals fallen. Oben angekommen betrete ich nach links einen Flur mit sieben Türen. Er sieht genauso alt aus wie die Eingangshalle, selbst die Dielen knarren, aber das ist halb so wild. Irgendwie hat das was Altmodisches an sich, was ich wirklich schön finde. Wir gehen nach hinten durch und die letzte Tür links ist mein Zimmer.

,,Bist du bereit, Nathan, in dein neues zu Hause zu treten?"

Ich nicke. Sie beginnt die Tür auszuschließen und betretet mit mir zusammen den Raum. Ich erblicke sofort ein wunderschönes Zimmer, doch dann bleibt mein Blick an etwas an der Decke hängen. Ich halte mir nur die Hand vor dem Mund, als mir die Tränen kommen.

,,Willkommen Zuhause Nathan, wir lieben dich jetzt schon als einen teil unserer Familie", lese ich auf einem Regenbogen Farbenden Banner welches von der Decke hängt. Das ist einfach nur unglaublich, ich muss träumen.

,,Glaub mir Nathan, du wohnst jetzt mit den wundervollsten Menschen überhaupt zusammen, sie alle haben ein tolles Herz und ich weiß, dass du auch eins hast, denn du bist mir auch schon bereits sehr ans Herz gewachsen."

Ich kann gerade nicht anders, als meine Betreuerin kurz zu umarmen. Wenn dies ein Traum sein sollte, wünsche ich mir niemals wieder aufzuwachen.

,,Ich lasse dich jetzt mal allein, schau dir gerne das Zimmer an, richte es vielleicht schon etwas ein und wenn du willst, kannst du ja auch nochmal herunterkommen zu den anderen. Die sind wahrscheinlich gleich neben der Küche im Wohnzimmer, den Schlüssel lege ich dir hier auf die Kommode neben der Tür."

Ich nicke. ,,Danke."
Sie nickt zurück. ,,Gerne und spätestens Morgen erkläre ich dir dann den Rest, auch was das Thema Hausregeln betrifft. Das Badezimmer hast du ja eben gesehen, es ist direkt hier vorne im Flur die zweite Tür rechts wenn du hoch kommst, es ist auch ausgeschildert."

Ich nicke erneut. Sie verlässt das Zimmer und schließt die Tür. Erneut sehe ich mich um. Das Zimmer ist fast so groß wie das bei meinen Eltern. Links ist direkt ein großer Kleiderschrank und an der Fensterbank ist eine Kommode. Rechts davon, ein oder zwei Meter entfernt, befindet sich das Bett, welches nach einer Mischung aus einem Einzel und Doppelbett aussieht und direkt davor befindet sich eine weitere Kommode, wo sogar noch ein, ich würde sagen 50 Zoll Fernseher, draufsteht. Ich finde es einfach nur schön hier. Erleichtert und zufrieden lasse ich mich neben den ganzen Kartons auf mein Bett fallen und sehe zur Decke hoch.

Zum ersten Mal seit langem, auch wenn ich öfters mal allein war, habe ich das Gefühl mich wirklich zum ersten Mal endlich fallen lassen zu können und einfach zu entspannen, denn jetzt habe ich wirklich das Gefühl mal richtig allein sein zu können. Verdammt, jetzt kommen mir schon wieder die Tränen. Was solls, ich weiß eh nicht, wann ich damit angefangen habe nicht mehr gegen sie anzukämpfen, es ist einfach nur noch erleichternd, wenn sie mir hoch kommen.

Ich denke ich schreibe Mary mal, sie wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf eine Antwort, sofern sie nicht schon schläft, da es mittlerweile echt spät ist.

,,Hey sweetheart, ich glaube, ich hatte den besten Tag überhaupt und bin endlich bei einem richtigen zu Hause angekommen. Ich erzähle dir morgen alles. Da du wahrscheinlich schon schläfst, sage ich einfach mal gute Nacht, hab dich lieb."


Ich sende die Nachricht ab und verlasse den Chat. Schnell bemerke ich, dass mir Liam bereits geschrieben hatte. Ich öffne den Chat.

,,Ich hoffe, du bist gut angekommen und dass deine Gruppe sehr nett zu dir ist. Ich fand den Tag wirklich schön mit dir und auch wenn ich es vorhin vielleicht nicht gesagt hatte, ich brauchte das wirklich sehr und danke dir für diesen Tag. Ich hatte einfach das Gefühl bei dir ich selbst sein zu können, denn das konnte ich eigentlich noch nie richtig, schon komisch, oder? Ich sage dann mal gute Nacht, ich versuche jetzt zu schlafen, vielleicht hören wir uns ja wieder morgen um 5 Uhr voneinander, wenn wir beide wieder viel zu früh wach liegen haha. Und da fällt mir noch was ein, träume nicht zu viel von mir, zwinker."


,,Idiot", flüstere ich kurz und muss dabei grinsen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich antworten soll? Mein in diesem Moment rasendes Herz, begleitet von einem Stechen in der Brust und einem Kribbeln im Bauch, lenkt mich komplett ab, ich kann mich gar nicht richtig konzentrieren und muss einfach nur breit grinsen. Diese Nachricht war wirklich einfach nur süß, ich meine wie kann man nur so toll sein? Ich freue mich aber auch, dass er sich so gut bei mir gefühlt hat, denn das hatte ich mich auch bei ihm. Er ist wirklich der beste Freund, den man haben kann, vielleicht werden wir ja noch die besten Freunde überhaupt.

Jedoch reißt mich plötzlich ein klopfendes Geräusch aus meinen Gedanken. Ich setze mich auf und blicke zur Tür.

,,Herein", rufe ich. Irgendwie ist das komisch, ich meine, dass hier niemand einfach hereinplatzt und dass sogar geklopft wird.

,,Hey Nathan, ich bin es Alex", sagt er leise und öffnet die Tür. ,,Ich hoffe ich störe nicht, ich wollte dich Fragen, ob du vielleicht noch zu uns kommen willst? Wir dachten nämlich, dass wir diesen wunderschönen Tag, mit einem neuen Familie Mitglied und einer schönen Runde Mario Kart feiern könnten?"

Ich überlege tatsächlich nicht lange und stehe auf. ,,Ja unbedingt, ich bin dabei."

,,Dann komm, ach ja, ähm ich soll dir noch was von Mia sagen, du wirst morgen erst zur dritten Stunde in die Schule gehen. Sie ist nämlich nicht das Wochenende da und will daher morgen früh noch einiges mit dir klären, da es noch einiges zu besprechen gibt."

Ich nicke und folge ihm. Bei der Tür angekommen fällt mir auf der Kommode jedoch noch etwas auf, ein schwarzer Umschlag, welcher an mich adressiert ist. Das ist doch Umschlag wie von Liam. Ohne zu zögern, öffne ich ihn direkt, da steht jedoch was anderes drauf als bei Liam. Ein E und darunter das Wort Feiern. Aber was kann das bedeuten? Dieses Rätsel ist schon wirklich verwirrend, aber wenn ich den Umschlag auch schon kriege, dann muss doch Mary bestimmt auch einen erhalten haben. Ach egal, darüber mache ich mir morgen Gedanken, das hat Zeit. Ich folge nun Alex nach unten. Im Wohnzimmer angekommen sehe ich bereits alle auf einem großen Sofa, vor einem Riesenfernseher sitzen. Alex setzt sich zu ihnen. Sie alle blicken mich einfach nur freudestrahlend an, ich kann nicht anders als zurück zu lächeln.

,,Kommst du jetzt oder willst du da noch Wurzeln schlagen?", befiehlt mir Leila regelrecht und klopft mit ihrer Handfläche auf die freie Sofa stelle. ,,Schließlich will ich wissen wie gut du bist, ich bin nebenbei die beste im ganzen Haus", spricht sie entschlossen worauf die anderen nur die Augen verdrehen.

,,Na gut, dann mach dich auf was gefasst", entgegne ich ihr ebenfalls herausfordernd und setze mich zwischen Leila und Luca aufs Sofa und schnappe mir einen Controller.


Na wie fandet ihr das Kapitel und was sagt ihr zu Nathan seinem neuen Zuhause? Irgendwie gibt mir ja dieser Ort ,,Haus Anubis" vibes😅. Und was denkt ihr über die Bewohner und die Betreuerin? Wirken auf einen ja eigentlich ganz nett?🥰

Lasst es mich es gerne wissen und habt ihr schon eine Theorie zum Nathan seinen neuen Kryptischen Umschlag?🤔

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