12. Kapitel

"Was macht ihr denn hier?!" Meine Mum steht auf der Wiese, die Hände in die Hüften gestemmt. Wir sind gerade auf dem Weg zum Garten. "Wir haben...ähm..." "Gedacht, dass da Leute am Waldrand waren. Es hätte ja sein können, dass es eure Gäste sind.", ergänzt Fabian meinen Satz. "Hmmm, ist klar. David, was habt ihr gemacht?" Natürlich antwortet er wie aus der Pistole geschossen. "Wir haben Verstecken gespielt, ich war in der Holzhütte beim Wald. Fabi und Lilly haben lange gebraucht, um mich zu finden." Mistkerl. Das gibt Rache. "Aber auch nur, weil wir ausgemacht haben, dass wir nur im Garten spielen!" Tia. "Gar nicht war!", schreit er sofort. Meine Mum schaut nicht sehr begeistert. Sie liebt ja immer diese Geschwisterkriege. Das gibt es in jeder Familie mit mindestens zwei Kindern. Ich habe diesen Krieg eindeutig gewonnen. Meine Mutter läuft mit David auf unser Grundstück. Währenddessen ruft sie: "Lilly, willst du nicht wissen, wer da ist?" Neugier überwältigt mich und ich renne hinterher. Auf Fabian warte ich nicht.
Ich sehe Winnie an der Gartentür stehen und sage ihren Namen, sodass sie mich gerade so noch hören kann. "Hallo Lilly." "Hey. Es tut mir alles so fürchterlich leid. Mein Verhalten war erbärmlich. So etwas wird nie wieder passieren. Ich bin so froh, dass du da bist!" "Nein, mir tut es so mega leid. Ich hätte wissen müssen, dass das Basketballspielen für dich sehr wichtig war. Aber nein, ich musste ja mal wieder ein Drama daraus machen, weil ich den Film unbedingt sehen wollte. Verzeihe mir bitte!" Ich nicke, gehe zu ihr und umarme sie ganz lange und fest. "Hab dich doch lieb.", sagte ich ihr ins Ohr.
"Oh, wie süß." Durch eine Stimme wird unsere Umarmung unterbrochen. Fabi. Den hatte ich ganz vergessen. Egal. Beste Freundin geht eindeutig vor. Den Fehler mache ich nicht noch einmal. Winnie dreht sich herum und ihr Mund bleibt offen stehen. "H...ii. Ich bin...äh...Fabian.", stottert er. Oh mein Gott. Bin ich in einer Liebesschnulze gelandet, bei der sich beide zum ersten mal sehen? Süß. "Du hast grüne Augen!", schreit Winnie etwas zu laut. Fabi grinst und bestätigt die Aussage. Damit ich nicht nur daneben stehe, sage ich selbstbewusst: "Ich stelle vor: Meine beste Freundin Winnie, die zugleich auch noch das talentierteste, hübscheste und sportlicheste Mädchen des Universums ist. Sie spielt Gitarre und ist in einem Sportverein. Und du siehst ja selbst, wie toll sie aussieht." Und das stimmt. Ihre Haare sind zu einem ordentlichen Dutt gemacht worden, sie trägt ein knallrotes, trägerloses und kurzes Kleid. Dazu kombinierte sie die schwarzen Ballerinas, die zugleich auch ihre Haare betonen. Diese sind nämlich so schwarz wie Ebenholz. Man kann sagen, sie sieht aus, wie Schneewittchen. Meine Aussage bestätigt Fabi nur mit einem Nicken. Wow. Zwischen ihnen scheint es ja richtig zu funken. Die zwei starren sich die ganze Zeit nur an, ohne etwas zu sagen. Ich unterbreche die beiden mal wieder und mache den Vorschlag, nun etwas zu essen und schon sind sie auf dem Weg. Aber denkt ja nicht, dass sie aufgehört haben mit dem Anstarren!

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