11. Kapitel

Die Gäste trudeln langsam ein. Fabian und ich spielen mit David verstecken, damit wir etwas Zutun haben. Fabi hat den Vorschlag gemacht. Ich glaube, er mag meinen Bruder. Ich begrüße meine ganzen Verwandten, meine Tanten, Onkels und Omas. Während David gerade weggrennt, um sich ein Versteck zu suchen, fängt meine Mutter mit einer Begrüßungsrede an. Ich rufe David, doch er hört mich nicht. "Hallo alle zusammen! Wir freuen uns, dass ihr zu unserer Gartenparty gekommen seid! Ich hoffe, wir werden viel Spaß haben. Es gibt auch noch ein paar neue Gesichter hier, neue Freunde der Familie. Das ist Fabian. Die Familie Dötsch ist neu in unsere Straße gezogen. Seine Eltern kommen aber erst später. Jedenfalls wird es heute noch so einige Überraschungen geben. Aber erstmal könnt ihr euch bei diesem leckeren Buffet bedienen. Viel Spaß und guten Appetit!" Wir stoßen an. Fabian ist noch immer ganz rot, da ihn vorhin ja alle angeschaut haben. Er lächelt mich an und ich gehe durch die Menge zu ihm. "Na du. Ist es dir peinlich gewesen?" Er grinst mich verlegen an und kratzt sich am Hinterkopf. "Sagen wir es mal so: Ich mag es nicht wirklich, im Mittelpunkt zu stehen und außerdem haben ein paar ältere Frauen mich angesprochen und mich gefragt, ob ich denn mit dir zusammen bin. Ich war so überrumpelt und konnte bloß so 'Äh...was...ich...nein. Sie ist nicht...' herumstottern. Darauf sagten sie, das ich mich doch nicht schämen brauche und ich ja jetzt zur Familie gehöre. Sie freuen sich für uns. Und gleich danach kamst zum Glück du." "Ojee, entschuldige bitte, ich habe eine schreckliche Familie." "Schon okay. Wo ist eigentlich David?" Oh Mist. Ich schaue ihn erschrocken an. Wie konnte ich ihn bloß vergessen? Fabian guckt mich verblüfft an. "Sag jetzt nicht...Lilly, er ist dein Bruder!" "Ja ich weiß. Komm, wir müssen ihn suchen!" Wir rennen anfangs planlos im Garten herum. Wir rufen seinen Namen aber nicht, sonst bekommt meine Mutter das alles mit und wir griegen riesigen Ärger. Ich habe eine Idee. "Fabi, lass uns mal in das Holzhüttchen am Waldrand gucken. David mag es nämlich so und manchmal, wenn er traurig oder wütend ist, geht er dahin." "Okay, hoffen wir auf das Beste. Los, komm!" Und wir laufen über die Wiese zum Waldrand. Unser Haus hat einen großen Garten und die Wiese grenzt direkt an ihm. Ich weiß, es ist sehr unwahrscheinlich, dass es eine Wiese und einen Wald in der Stadt gibt. Doch hier ist das eben so. Ich wohne ja auch nicht mitten in der Stadt.
Wir sind an der alten Holzhütte angekommen. Früher, als ich etwa 8 war, habe ich sie mit Winnie und meinem Vater gebaut. Wir spielten darin immer und besprachen Geheimnisse, die keiner wissen durfte. Hach, Winnie. Ob sie heute kommt? Ich hoffe, sie hat mir verziehen.
"Die Tür klemmt, darf ich treten?" Ich war so in Gedanken vertieft, sodass ich den Versuch, die Tür aufzumachen, gar nicht mitbekam. "Äh, ja klar. Nur zu.", antworte ich. Und er tritt gegen die Tür. Sie geht zum Glück auf Anhieb auf. Nur ist die Tür jetzt pfutsch. Hm. Egal. Ich schaue in die Hütte und rufe Davids Namen. Fabian geht hinein und sagt: "Wen haben wir denn hier in der Ecke kauern?" Und ich sehe David in 3D und Farbe.

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