Reue - Mick x Felipe [Ersatzfahrer F1 x Ersatzfahrer F1]

für: mylittlelibrary

Gefühl: Reue

Stichpunkte: Race of Champions, frieren, Kuscheldecke, Entschuldigung

Charaktere: Mick Schumacher x Felipe Drugovich

A/N: Hiermit endet dieses Buch. Mick und Felipe sind der letzte OS. 😱
Habt dank für all eure ⭐️ und 📃🖋 
Ich hoffe ihr hattet Spaß an diesem Buch. Ich hatte es. 😁 Eigentlich sieht man das Schließen eines Buches immer mit einem weinenden und lachenden Augen, aber ich freue mich das ich es heute beenden kann.😄😘
Es warten noch viele andere Projekte auf mich und auch euch. Diesen Projekten gilt jetzt meine Konzentration.☺️

+.+.+.+.+.+.+.+.+

Pite Havsbad Piteå / Schweden / 28.01./29.01.2023

Hallo Felipe,

ich hoffe inständig, dass Seb es geschafft hat, dir den Brief zu geben. Es ist meine letzte Chance, dir zu erklären, wieso ich mich so dumm verhalten habe.

Du hast keine meiner Nachrichten beantwortet, weswegen ...

Blöd.

Natürlich hast du keine Nachrichten beantwortet. Hätte ich an deiner Stelle auch nicht getan.

Felipe, es tut mir leid, was ich getan habe. Niemals hätte ich unsere Beziehung beenden dürfen. Wahrscheinlich Sicherlich wirst du mir nicht glauben. Aber ich bereue es jeden Tag, jede Minute und Sekunde, dass ich unsere einzigartige Beziehung beendet habe.

Ich möchte versuchen, dir zu erklären, warum ich dies getan habe.

Es gab jemanden in meinem Leben, von dem ich sehr enttäuscht und verletzt wurde. Dieser jemand war vor dir an meiner Seite. Ich habe ihn geliebt und immer geglaubt, es würde auf Gegenseitigkeit beruhen. Aber dem war nicht so.

Ich habe diesen Menschen in die innere Mitte meiner Familie gelassen, habe ihm den Mick gezeigt, der ich wirklich bin. Zum Glück habe ich ihm nie Papa vorgestellt. Vielleicht war das schon ein Zeichen, welches ich damals mit der rosaroten Brille aber nicht wahrhaben wollte. Er wollte Papa immer kennen lernen. Hat mich immer gedrängt, aber ich wollte das nicht. Zum Glück hatte ich damals auf mich selbst gehört.

Wenigstens in diesem Punkt.

Ich war so blöd! So blind vor Liebe!

Mama und Gina mochten ihn nicht. Sie hatten von Anfang an das Gefühl, dass er es nicht ernst mit mir meinte. Und was soll ich sagen? Der weibliche Instinkt hat sich nicht getäuscht.

Er war ein Arschloch! Er war nur wegen meines Namens mit mir zusammen. Er wollte auch etwas von dem Kosmos Schumacher haben, wollte Informationen über Papa sammeln und geldbringend verkaufen.

Es tat so weh, die Wahrheit zu erfahren.

Ich hasse ihn! Ich hasse ihn!

Er ist der Grund, weswegen ich noch vorsichtiger geworden bin. Ich wollte niemanden mehr an mich heranlassen, wollte meine Familie nicht noch einmal solch einer Gefahr aussetzen. Und nur, weil wir sehr gute Anwälte haben, hat er die Klappe gehalten. Sonst wüsste wohl schon jeder, dass Mick Schumacher schwul ist.

Ich habe es so bereut, diesen Menschen in mein Leben gelassen zu haben. Es verging kein Tag, an dem ich meine Entscheidung nicht bereut habe, indem ich JA zum Date gesagt hatte.

Aber noch mehr bereue ich es, dass ich dir nicht davon erzählt habe. Ich habe dieses Kapitel einfach geschlossen und in den Tiefen meines Unterbewusstseins verdrängt. Als du Interesse an mir bekundet hast, war ich unsicher. Ich wollte nicht ein weiteres Mal verletzt und ausgenutzt werden.

Auch hier kommen Mama und Gina mit ihrem weiblichen Instinkt ins Spiel. Ich hatte ihnen von dir erzählt. Davon, dass du mir deine Gefühle gestanden hattest. Mama war hin und weg. Sie findet dich so großartig und Gina mag dich auch. Sie haben mich darin bestärkt, uns eine Chance zu geben und DIESE ENTSCHEIDUNG habe ich nicht bereut.

Die anderthalb Jahre mit dir waren die schönste Zeit meines Lebens. Auch wenn wir oft Tage hatten, wo es wegen den Terminen nicht möglich war, sich zu sehen, waren die Stunden, als wir uns sahen, wunderschön.

Ich habe jeden Tag mit dir genossen, Felipe. Ich liebe dich so sehr. Ich liebe dein Lächeln, deine braunen Augen, deinen Humor. Ich liebe es, wenn du versuchst, Deutsch zu sprechen, um meine Familie zu beeindrucken. Ich liebe deine zurückhaltende Art. Ich liebe deine Familie. Sie ist so großartig, hat mich sofort mit offenen Armen empfangen.

Ich bin so dumm. So dumm. Alles verloren wegen Gespenstern der Vergangenheit.

Es gibt nur eine Handvoll Menschen, die wissen, dass ich manchmal depressive Phasen habe. Dass mich Gedanken beschäftigen.

Nachdem mich der Mistkerl erfolgreich belogen und benutzt hat, war ich der Meinung, dass es alle nur wegen meines Namens auf mich abgesehen hatten. Niemand interessierte sich für Mick. Für den Menschen. Für mich. Alles, was zählte, war der Name Schumacher.

Ich weiß, dass ich eine große Verantwortung mit diesem Namen trage. Und ich möchte meinen Papa, meine Familie stolz machen und unseren Namen in Ehre tragen.

Weißt du, diese Gedanken überkommen mich nicht oft. Aber regelmäßig. Ich hinterfrage dann alles.

Es tut mir so leid, dass ich das auch in Bezug auf deine Liebe getan habe. Ich habe nicht mal eine Erklärung, woher diese Gedanken mit einem Mal kamen, aber sie waren da und ich habe mich in einem Gedankenstrudel wiedergefunden, welcher am Ende dazu geführt hat, dass ich unsere Beziehung beendet habe.

Mama, Seb und Gina haben mich gefragt, ob ich dir davon erzählt habe. Von meinen Gedanken, von meinem Ex. Ich habe verneint.

Du konntest nicht wissen, was mich beschäftigt. Und ich wollte dich nicht damit belasten. Mein Ex ist Vergangenheit. Du warst meine Zukunft.

Felipe, es tut mir so leid. Ich bereue es und ich hoffe so sehr, dass du mir verzeihen kannst. Ich weiß nicht, ob du mich noch liebst. Aber ich weiß, dass sich in den letzten 175 Tagen nichts an meinen Gefühlen zu dir geändert hat. Ich liebe dich aus tiefstem Herzen.

Ob die Worte dir helfen konnten, meine Entscheidung zu verstehen, weiß ich nicht. Ich weiß, dass es mir gutgetan hat, dir alles zu schreiben, dir die Wahrheit zu sagen.

Wenn wir noch eine Chance haben, dann triff mich in Schweden.

In Liebe

dein Mick

Geräuschvoll schnäuzte sich Felipe die Nase. Sein Herz pochte heftig, während seine Gefühle Achterbahn fuhren. Solch emotionalen Worte konnten nur von Mick kommen. In jedem Wort konnte er die Gefühle des Blonden lesen, sah die Spuren von Tränen, die auf das Papier getropft waren.

Zum Glück war Sebastian so hartnäckig geblieben, als dieser ihm den Brief gegeben hatte. Anfangs wollte Felipe diesen nicht haben, als der Deutsche ihn im Fahrerlager abgefangen hatte. Mit deutlichen Worten hatte der Ältere ihn dazu bewegt, den Brief an sich zu nehmen und auch wirklich zu lesen.

Hektisch wischte er sich die Tränen vom Gesicht, sprang von seiner Couch auf und stolperte zur Tür.

Er musste zu Mick. Jetzt sofort.

Dass Mick seine Unterkunft im Fahrerlager ungefähr am anderen Ende hatte, wurde Felipe bewusst, als eisige Kälte seinen Körper umhüllte. Er hatte weder eine Jacke noch Mütze, Schal oder Handschuhe angezogen. Nur im dünnen Pullover, Jeans uns Schuhen hatte er seine Unterkunft verlassen. Brief und Handy hatte er dafür aber mitgenommen.

Da es in Schweden sehr schnell dunkel wurde, waren die Wege sehr gut ausgeleuchtet. Es waren sicher keine drei Minuten, die er zu Micks Unterkunft gebraucht hatte. Und trotzdem fror er erbärmlich, als er an der Tür klopfe. Da kam dann doch das brasilianische Blut hervor, welches er in sich trug. Er war eben durch und durch der sonnenliebende Mensch.

„Felipe?"

„Mi-ck." Seine Zähne schlugen aufeinander, so sehr zitterte er. Das schien auch der Deutsche zu sehen und merken, als er ihn mit einem kräftigen Ruck ins Innere beförderte und die Tür rasch schloss.

„Himmel, Felipe. Du zitterst schlimm. Warum hast du keine Jacke an?" Suchend blickte sich Mick um, als er den gesuchten Gegenstand fand und holte.

„Mei-ne Kusch-el-decke."

Errötend nickte Mick, legte Felipe die Kuscheldecke um die Schultern und rieb diese kräftig, damit wieder Wärme in den ausgekühlten Körper kam.

„Immer, wenn die Sehnsucht nicht auszuhalten war, habe ich die Decke genommen und mich in diese gekuschelt."

Noch genau erinnerte sich Felipe daran, als er die Decke gekauft hatte. Er fror eben schneller als Mick und hatte sich oft in die Decke gekuschelt, während er in den Armen von Mick lag. Als Mick Schluss gemacht hatte, lag die Decke noch beim Deutschen in dessen Wohnung.

„Ich habe den Brief gelesen."

„Oh. Ich ... wow ... Ich habe nicht damit gerechnet ..."

„Sebastian war sehr überzeugend."

Ertappt senkte Mick den Kopf, führte Felipe gleichzeitig zur Couch und ließ diesen Platz nehmen. Mit etwas Abstand setzte er sich neben den Brasilianer.

„Mick, du hättest mit mir reden sollen."

„Ja. Ich habe mich nicht getraut. Ich wollte keinen Schatten über unsere Beziehung bringen. Tut mir leid, dass ich so dumm war."

Es war noch nie seine Stärke gewesen, bei Mick stark zu bleiben. Und im Grunde hatte er ja nun auch eine Erklärung. Wieso also sollte er den Deutschen und sich noch mehr strafen? Vorsichtig streckte er seine Hände aus, griff nach denen des anderen und grinste frech, als er sich an dessen warmen Händen aufwärmte.

„Du weißt, dass ich nicht dieses Arschloch bin, oder? Ich liebe dich, Mick, und ich habe wirklich nicht verstanden, warum mit einem Mal alles vorbei sein sollte. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn du offen mit mir geredet hättest, dann wären die letzten 175 Tage nicht so schmerzhaft gewesen, aber ich habe deinen Brief gelesen und kenne nun die Wahrheit. Ich habe keine Ahnung, inwieweit dich diese Person verunsichert hat, aber ich verspreche dir, dass ich dich nicht wegen deines Namens liebe. Ich will keine Insiderinfos über deinen Dad. Ich will dich. Genauso wie die anderthalb Jahre davor auch. Ich will dich so, wie du bist. Alles, was dich ausmacht."

Schmetterlinge schwirrten durch seinen Bauch. Sein Herz setzte sich langsam wieder zusammen.

Als seine Mama ihm vorgeschlagen hatte, einen Brief zu schreiben, war Mick sehr skeptisch gewesen. Warum hätte Felipe solch eine altmodische Methode eher annehmen sollen als all seine Entschuldigungen, die er per Nachricht geschrieben hatte? Und trotzdem hatte er sich ans Schreiben gemacht und all seine Gefühle in jede Zeile gelegt.

„Danke, Felipe."

„Wofür?"

„Dass du den Brief gelesen hast und mir noch eine Chance gibst."

„Uns. Ich gebe uns eine Chance, da weiterzumachen, wo wir kurzzeitig aufgehört haben. Ich möchte dich nicht mehr vermissen müssen, Mick. Ich möchte wieder neben dir im Bett liegen, mit dir in der Küche stehen oder mit Angie und dir herumtoben."

Mick nickte eifrig, näherte sich Felipe vorsichtig, noch etwas zurückhaltend. Aber als er dessen liebevolles Lächeln sah, konnte er nicht anders. Sanft bedeckte er die Lippen des anderen mit den seinen. Zärtlich verbanden sie ihre Münder zu einem noch kurzen, etwas schüchtern Kuss.

All die Reue, die sein Herz und seine Gedanken zerfressen hatten, waren weggeblasen. Mit dem Mut zur Wahrheit und dem Entgegenstellen seiner Vergangenheit hatte er sich Felipe offenbart und diesen zurück an seine Seite bekommen.

ENDE

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