Bestrafung

Der Raum ist voller verstümmelter Leichen! Einzelne Körperteile liegen verstreut herum. Hätte ich noch etwas im Magen, wäre dies jetzt auf dem Boden, obwohl ich nicht weiß, ob ich dazu in diesem Zustand fähig wäre.
An der Wand hängt der Körper von Tyron, kopfüber und die Handgelenke über einem Eimer, der mit einer roten, dickflüssigen Substanz gefüllt ist. 'Lass es dir eine Warnung sein! Dies wird nicht nur ihm geschehen', sagt Lysander mit gespenstisch hallender Stimme. Mein Blick wandert langsam durch den Raum, über Leichenteile und dunkelrote Blutpfützen hinweg und bleibt an einem Körper hängen, der sich in der gleichen Position, wie der von Tyron befindet.

Meine Augen weiten sich und ich keuche entsetzt. Der Körper ist meiner!

Leichenblass, ausgeblutet. Tot. 'Nein, nein, nein! Ich komme hier raus! Das dort wird niemals geschehen!' schreie ich Lysander's Gestalt an. Dieser lächelt nur traurig. Dann sehe ich nur noch schwarz.

"Ani, wach auf! Wir müssen hier weg, also wach bitte auf!", schreit mich eine andere Stimme an. Ich werde durchgeschüttelt und öffne schlagartig die Augen. Ich schaue in Tyrons blasses Gesicht. Blass, jedoch lebendig. Abwesend nicke ich und stehe mit ihm zusammen auf.
Hier im Keller sucht anscheinend niemand nach uns. Trotzdem müssen wir hier irgendwie raus! Mein Blick wandert zu der Wand, durch die Lysander mit mir verschwunden ist. Eine Tür! "Warte, ich will nur kurz etwas nachsehen", sage ich zu Tyron und gehe mit schnellen Schritten auf die Tür zu.

Ich lege meine warme, verschwitzte Hand auf den kalten Metallgriff und drücke ihn runter. Die Tür lässt sich öffnen, doch dann fällt mein Blick direkt auf eine Backsteinmauer. Erleichtert stoße ich die angehaltene Luft aus. Mein Gedankensalat entwirrt sich für einen Moment, doch kommt dann neu in Fahrt. Was ist hinter den Backsteinen? Ist es der Raum, indem ich mit Lysander war? Und gibt es einen anderen Eingang?
Eine Hand legt sich von hinten auf meinen Mund und ich werde unsanft durch den Raum zu Treppe geschleift. Mein Blick schießt in die Ecke, in der Tyron kauert. Er will zu mir eilen, doch ich schüttele den Kopf. Er sieht mich flehend an, doch mein Blick ist felsenfest. Er muss hier bleiben! Das ist unsere Chance hier rauszukommen. Doch zuerst muss ich den hier los werden! Ich schlage und trete so gut es geht um mich, doch ich bin einfach zu schwach! Hätte ich doch nur mehr Sport gemacht! 'Du weißt, was sie jetzt mit dir machen oder?', fragt die gesprächigste Stimme im Flüsterton. 'Nein, was denn?', denke ich. 'Hahaha! Sie weiß es nicht! Jetzt kommt deine echte Bestrafung!', lacht die Stimme. Angst nistet sich in jedem Zentimeter meines Körpers ein und lähmt mich. Schreckliche Bilder tauchen vor meinem inneren Auge auf. Bilder der verstümmelten Leichen!
Wieder werde ich durch labyrinthartige Gänge gezerrt und schließlich grob in einen hell erleuchteten Raum geworfen. Ryan sitzt auf einem Bett und sieht mich belustigt an. Keine Spur von Wut, nur Belustigung...
"Hast du allen Ernstes geglaubt, du würdest dich hier unbemerkt bewegen können?" Ich antworte ihm nicht, sondern Blicke an ihm vorbei. Mein Blick ruht auf jemandem, der Stumm in der Ecke steht und alles wachsam beobachtet. Lysander.

Ryan bemerkt es anscheinend nicht, denn er redet einfach weiter. "Unartige Mädchen müssen bestraft werden", sagt er und kommt jetzt grinsend auf mich zu. Schnell springe ich auf und renne zur Tür. Hoffnungslos rüttele ich an ihr, verschlossen. Ich drehe mich um und sehe direkt in das gefährlich grinsende Gesicht von Ryan. "Niemand wird dir helfen, du bist jetzt in meinen Händen!" Er lacht und sein Lachen wird von den Wänden zurückgeworfen.

Seine starken Hände umschließen meine Oberarme, schleppt mich zum Bett und schmeißt mich darauf. Er lässt mir keine Zeit mich aufzusetzen, denn schon sitzt er auf meinem Bauch und drückt mit einer Hand meine Arme auf das Bett. Seine andere Hand wandert zum Bund meiner Hose und öffnet den Knopf. Quälend langsam zieht er sie mir aus und wendet sich meinem Slip zu. So sehr ich es versuche, ich fühle mich wie gelähmt. Mein Blick ruht auf Lysander.
Er könnte das hier beenden. Er könnte das tun, wozu ich zu schwach bin. Aber er sieht nur ausdruckslos. Ein letztes Mal versuche ich mich zu befreien, doch erneut wird mir klar gemacht, wie schwach ich bin. Ich gebe auf. Stumm liege ich da und lasse alles über mich ergehen. Ein Schwall Tränen läuft meine Wangen hinunter. Wie bin ich bloß in diese Situation geraten? Ryan stöhnt auf und dabei entwischt mir ein Schluchzer. "Schschsch, alles wird gut! Es ist bald vorbei", keucht Ryan.

Ich kneife die Augen zusammen und versuche mein Gehirn und meine Gefühle abzustellen. Ryan hält inne und blickt auf mich herab. Plötzlich steht er auf und kniet sich neben mich auf den Boden. "Lass es dir eine Lehre sein, denn das nächste Mal kommst du nicht so glimpflich davon", sagt er schon fast liebevoll. Mal ganz ehrlich, was stimmt mit dem Typen nicht?
Ich zittere am ganzen Leib und will einfach nur sterben. Das hatte ich jetzt wirklich nicht erwartet. Ich kleines naives Mädchen! "Lysander, wir gehen!" Lysander und Ryan verlassen den Raum und verriegeln ihn. Für die Mantelträger scheint es keine verschossene Tür zu geben.
Als erstes ziehe ich mir meine Hose wieder an, dann rolle ich mich zu einer kleinen Kugel zusammen und bleibe liegen. Ich fühle mich dreckig, beschmutzt und verbraucht. Einfach in die Ecke geworfen und dort vergessen. Ich kann nicht glauben, was da eben passiert ist. Ich kann es nicht ungeschehen machen! Was soll das alles nur?

Nach einer Weile richte ich mich auf und lasse meinen Blick durch das Zimmer schweifen und bleibe damit am Spiegel hängen. Meine langen rot-braunen Haare sind verstrubbelt und meine blau-grünen Augen sind leicht gerötet. Sogar mein Äußeres verrät, wie ich mich ganz tief innen fühle. Ich bekomme wirklich starke Sehnsucht nach meiner Familie und meinen Freunden, nach meinem Leben! Wie soll ich es nur hier raus schaffen? Mutlos stütze ich meinen Kopf in die Hände.

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