12. Atemlos
Ich wusste was geschehen war, oder besser gesagt, WER geschehen war.
Es war die Bestie.
Und Dennis hatte recht gehabt.
Sie würde mich töten.
Beim Anblick Chlaires blutiger Leiche wurde mir schlecht. Ich war nicht einer dieser Menschen die Angst vor Blut hatten, aber vielleicht wurde mir übel weil ich wusste, dass auch ich in kürzester Zeit so aussehen würde. Meine dunkelen Augen stumpf nach oben starrend, meine Arme daliegend wie blutige Bruchstücke und ich selbst eine Erinnerung die bald schon jeder vergessen würde.
Tränen liefen mir über die Wangen. Unendliche Ströme und zahllose Tropfen, bis ich mich schließlich von dem Leichnahm abwendete und die Tür schloss. Ich konnte sie nie leiden aber selbst Chlaire hatte all das nicht verdient. Niemand hatte das.
Ich stolperte wie betäibt den düsteren Korridor entlang und suchte nach einem Halt, meine zitternden Beine wie sinnlos, hauptsache immer weiter laufen, vielleicht stoße ich so auf ein Ziel. Oder auf eine Bestie.
Endlich sah ich einen Raum, in dem ich mich verstecken könnte. Es handelte sich dabei um eine Art Garderobe, an einem Kleiderständer hingen Anziehsachen für jede einzelne Verdammte Persönlichkeit. Patricias Blusen und Röcke, ein alter blassgelber Trainingsanzug für Hedwig und auf einem langen Tisch daneben lag, wie gerade erst abgelegt, Dennis Brille.
Es schmerzte seinen Namen auch nur zu denken.
Und es verbrannte mich innerlich, zu wissen, dass er es sein wird, der mich tötet. Oder eben die Bestie aber... Gab es zwischen beiden einen Unterschied?
Ich kauerte mich unter dem Tisch zusammen und wartete. Worauf? Naja... auf meinen Tod.
Vielleicht eine Stunde danach.
Ich hörte etwas.
Es waren schnelle kratvolle Schritte auf dem Boden des Korridors.
Es war
Die Bestie.
Ich hatte keinen Zweifel und ich hatte mich damit abgefunden.
Jedoch stiegen mir heiße Tränen in die Augen, als ich es in der Tür stehen sah. Es war noch immer irgendwie Dennis, bloß war sein Oberkörper nackt und muskulös und überzogen von pulsierenden Adern.
Noch hatte es mich nicht entdeckt aber es war kein großer Raum also würde es nur eine Frage der Zeit sein.
Ich presste mir eine schwitzige Hand auf meinen Mund, aus dem kleine Schluchzer entfliehen wollten und beobachtete es aus wässrigen Augen wie es den Kleiderständer umwarf, wie ein Tier unter den Kleidern nach mir suchte und ein Regal mir gegenüber umstieß.
Dann, wendete es sich um, und mir war klar, dass ich meine letzten Momente erlebte, als es mich direkt ansah.
Seine Augen waren tief schwarz. Und bohrten sich durch meine Seele.
Schließlich packte es nach einem meiner Beine und versuchte mich unter dem Tisch hervor zu ziehen. Ich schrie und weinte und kreischte und klammerte mich an allem möglichen fest.
Aber natürlich war es stärker.
Es zog mich an meinem Bein nach oben, sodass ich kopfüber in der Luft hing und öffnete seinen Mund, an den spitzen Zähnen klebte bereits Blut.
Plötzlich starrte es auf meinen Bauch. Da ich in der Luft hing hatte sich das Shirt das ich trug nach oben gezogen und mein nackter Bauch wurde sichtbar.
Die schwarzen Augen fokussierten etwas. Ich folgte seinem Blick.
Mein Bauch
War geziert von
Meiner Selbstverletzung
In
Dutzenden Schnitten
.
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