9| Ich bin ein Star holt mich hier raus! √
Hoffnung, zwar nicht sehr viel, doch ein wenig davon wurde erweckt aus ihrem Schlaf. Zumimdest erlaubt sie mir das ich mich so verabschieden kann von meiner Familie. Bei dem Gedanken alleine, tritt Magensäure immer höher. Nur mit größter Not halte ich sie noch zurück. Übelkeit, überkommt mich bei dem Gedanken das meine Familie mich so sehen muss. Erniedrigt, verletzt, gefoltert. Warum nur? Verdammt warum verdiene ich das alles nur? Ich bin zwar nicht gläubig, aber falls es einen Gott gibt, muss er mich über alles andere auf der Welt hassen. Warum sollte man mich sonst so behandeln? Verletzten, erniedrigen, brechen? Nein, die einzige Antwort kann nur sein, dass es keinen gibt. Nicht für mich mehr. An meiner eisernen Leine wird jetzt gezogen, nach mir wieder verlangt. Ein Befehl in dem Raum einzutreten. Krabbelnd folge ich diesem, denn ungern möchte ich diese Chance auf einen Abschied vergeuden. Mit einem kräftigen Ruck an meinen Armen werde ich hoch gezogen.
Anschließend drückt man mich unsanft auf etwas was sich wie ein Stuhl anfühlt. Hinter mir vernehme ich Sheeras Stimme. „Es geht gleich los. Bereit ein Star zu werden Jason?“ Dabei kreischt sie mir in mein Ohr wie ein Teenie, der gerade seinem großen Idol begegnet. Das was auch immer meine Augen verdeckte, nimmt sie jetzt von meinem Gesicht ab. Zum Glück ist das Licht nicht so intensiv. Geradeaus vor mir befindet sich eine Leinwand, wahrscheinlich um Text ab zu lesen. Daneben steht eine Kammera, welche von einer vermummten Person bedient wird. Ansonsten ist der Raum komplett Schwarz gestrichen. „Also Jason, ließ genau vor was da steht. Du möchtest doch nicht das ich nachhelfen muss vor laufender Kamera. Für dich wäre das sehr schmerzhaft, aber für deine Familie wäre es nur noch sehr viel verstörender. Deine Show beginnt jetzt.“ Eilige Schritte entfernen sich von mir. Zahlen erkenne ich auf der Leinwand. 3, 2, 1. Meine Show beginnt jetzt, genau wie es mir befohlen wurde lese ich jetzt laut vor. „Mein Name ist Jason Kling. Wenn Sie das hier sehen, wurde meine Vermissten Anzeige bereits bei der deutschen Polizei in Berlin aufgegeben.
Ja ich lebe noch, aber jegliche Suche nach mir wird vergebens sein.“ Diese Kontrolle über mich verliere ich jetzt, breche in Tränen aus und stoppe mit dem ablesen. Es dauert keine 3 Sekunden dann spüre ich einen intensiven Faustschlag welcher mich mein gesamtes Gesicht verreißen lässt. Die Zähne beiße ich leicht auf meine Lippen zusammen. Schleunigst drehe ich meinen Kopf wieder zu der Kamera. Unter Tränen führe ich meinen Auftritt weiter. „Wir stellen keine Forderungen. Diese Aufnahmen dienen lediglich den Zweck, damit Jason sich noch einmal von seiner Familie, als auch der Welt welche er kannte verabschieden kann. Was habt ihr Monster vor mit mir?“ Sofort wird dieser Gefühlsausbruch von Sheera brutal in die Schranken gewiesen. Aber dieses mal schlägt sie unzählige Male auf mein Gesicht ein. Spürbar dicker wird mein linkes Auge, fängt an zuschwillen. Warmes Blut läuft aus meiner Nase. Zugleich bekomme ich immer weniger Luft und eine Schnapp-Atmung setzt ein.
Hat sie mir gerade die Nase gebrochen? „Lies weiter, oder du überlebst das hier nicht Jason.“ Zornig zugleich wutentbrannt zischt Sheera in meine Richtung. Wie eine tödliche Giftschlange klingt sie dabei. Weinerischer und schluchzender wird meine Stimme, doch ich versuche mich irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Nein ich muss es wenn ich überleben will. In diesem Moment fällt mir wieder ein das ich Verantwortung übernommen habe, für diese unbekannte Schönheit. „Jason ist jetzt Eigentum von Sicarius. Verabschiedung?“ „Du Dummkopf sollst jetzt letzte Worte an deine Familie richten.“ Brüllt Sheera mich an, ein Wunder das sie mich nicht noch mehr entstellt hat. Dennoch ihr anschreien, löst eine große Angst in mir aus. Unkontrolliert fange ich an zu zucken an meinem gesamten Körper. Ähnlich vergleichbar mit jemanden der Parkinson hat. „Mama, Papa, Lyra, Sammy ich liebe euch. Bitte macht euch keine Sorgen um mich.“ „Cut“, schreit Sheera dazwischen, dass Licht der Kamera geht aus.
„Sehr gut Jason, deine Verzweiflung konnte man regelrecht durch die Kamera spüren. Die hast du wunderbar gespielt. In dir steckt ein wahres Naturtalent. Lass dich mal ansehen.“ Sofort werden mir wieder meine Augen verbunden, noch immer weiß ich nicht wie sie aussieht. Zu schnell ging das eben. Ihre zierliche sanfte Hand umgreift meinen Hals, mit der anderen dreht sie mein Gesicht hin und her. Mein Herz fängt an noch schneller zu pochen. Was hat sie nur wieder vor mit mir. „Da hattest du echt Glück gehabt. Normalerweise verfehle ich ja nie, doch zu deinem Glück ist deine Nase doch nicht gebrochen. Tja jeder hat mal eine Premiere oder? Das was jetzt folgt ist leider nötig Jason, damit du mir nicht weg stirbst. Schließlich will ich ja noch laaaange Spaß mit dir haben. An deinem Bein die Wunden, ich muss sie dir ausbrennen, ansonsten könntest du es verlieren.“ Fast mit trauriger Stimme, versucht sie mich zu beruhigen, während sie mir zärtlich über meine Haare streichelt. Was meint sie? „Ausbren...?“
Doch bevor ich meine Frage zuende stellen kann, trifft etwas so heißes wie ich es noch nie erlebt habe die erste Wunde. Zwar bleibt es nur eine Sekunde darauf, aber es reicht um mich sofort aufschreien zu lassen. Regelrecht spüren kann ich wie, die Wunde sich zusammen zieht. Vor lauter unsäglichen Schmerz fange ich an mich zu krümmen, als ob man versuchen würde mir den Teufel persönlich auszutreiben. Wunde nach Wunde bearbeitet sie so. Lauter, verzweifelter werden meine Schreie, während mein Kopf sich hin und her reißt. Fast fühlt es sich so an, als würde meine Zunge raus fliegen, so laut brülle ich durch den gesamten Raum. Das brennende Eisen stoppt doch nicht so meine Schreie. „Jason, es ist vorüber. Jason?“ Immer weiter schreie und krümme ich mich denn aktuell bin ich machtlos. Dieser Schmerz er bleibt bestehen und verschwindet nicht. „Fuck“, anscheinend läuft es nicht nach Sheeras Plan. Es scheint so als würde ich neben mir stehen. Nicht mehr als ein Zuschauer meiner selbst bin ich, unfähig etwas zu denken, so sehr überlagert der Schmerz alles. Um meinen Hals herum spüre ich einen immer fester werdenden Griff.
Keine Luft bekomme ich mehr, wodurch meine Schreie langsam leiser werden. „Shhhh, es ist alles gut ich bin bei dir. Es ist vorüber. Schlaf gut Jason.“ Um mich zu wehren bin ich zu schwach, ich kann es nur so hinnehmen, dass sie mich in die Bewusstlosigkeit überführt, doch irgendwie bin ich gerade dankbar dafür. Hat sie so doch diesen Schmerz beendet. Der alles bisher erlittene hier bei weitem übertraf. Atmung und Puls werden flacher.
Sekunden vergehen und ich verliere das Bewusstsein.
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