8| Krabbelgruppe √
„Platz Jason. Du wartest hier während ich mich um die kleine kümmere.“ Hastig entfernen sich ihre Schritte. Wieder öffnet und schließt sich die Tür. Obwohl diese so massiv ist, vernehme ich sehr deutlich laute und schmerzhafte Schreie. Wie ein brennender Stab der in mein Herz gestochen wird, empfinde ich einen jeden Schrei von ihr. Diese Klänge lassen mich erzittern und erschaudern zugleich. Alleine meine Schuld ist es doch das sie diese ertragen muss. Was wäre denn schon die Alternative gewesen? Leider aber nur ihr Tod? Doch es gibt keine andere Möglichkeit für sie, denn für dieses Leid habe nur ich mich entschieden. Nur damit sie überlebt. Kann sie mir jemals verzeihen? Ich hoffe für sie, dass Sheera sich beeilt, sie einfach nicht zu lange leiden lässt. Aber warum sollte sie das auch. Dafür hat sie schließlich mich jetzt. Bestimmt malt sie sich schon in ihrer Folterkammer Namens Gehirn aus, was sie mit mir jetzt anstellen kann. Jetzt wo ich die Verantwortung für ein anders Leben trage, ist das meine komplett wertlos geworden. Denn jetzt habe ich keine Freiheit oder Entscheidungsgewalt mehr. Jetzt geht es um zwei Leben.
Zwar dachte und fühlte ich mich schon vorher hilflos, aber erst jetzt erkenne ich das es nicht so war. Meine eigenen Wunden obwohl sie so viel unzähliger und schlimmer sind als ihre, beunruhigen mich eher weniger. Warum denn auch? Schließlich wird es ihr doch Freude bereiten, mich zu behandeln, nur um mich direkt wieder verletzten zu können. Sie liebt dieses Spiel der Schmerzen doch so sehr. Hat sie es etwa schon geschafft? Meine Gefühle komplett ausgelöscht bekommen? Diese vom Antlitz der Erde gefegt? Die Schreie verstummen, eilige Schritte kommen näher. Hinter mir wird eine Tür geöffnet. Auf meinem Rücken spüre ich einen Druck, mit größter Kraft muss ich gegenhalten um nicht zusammen zu brechen. Sitzt sie gerade etwa auf meinem Rücken? Mein Kopf wird schmerzend nach oben gerissen, als sie an meiner Kette zieht. Kette, nein, denn es ist meine Leine. „Hüa Hott Jason, immer gerade aus.“ Langsam versuche ich meine Hände nach vorne zu verschieben, dabei muss ich mit meinen Knien über den Boden schleifen. Zu groß sind ihr Gewicht welches auf meinen ohnehin so sehr geschwächten Körper lastet.
Der Stoff meiner Jeans wird somit bei einer jeden Bewegung an meinen Knien dünner und dünner. Bis dieser letztlich komplett verschwunden ist. Genauso reibt der kühle, kalte und eh schon raue Boden an den Wunden meines Beines. Diese Trance von eben ist mittlerweile komplett verschwunden, laut stöhne ich auf vor Schmerzen, bei einer jeden meiner Bewegung. Schritt für Schritt kämpfe ich mich durch. Plötzlich haut mir etwas spitzes in meine Rippen. Ein stechender Schmerz, lässt mich erstmal stoppen. Schnaufend versuche ich irgendwie wieder Luft zu bekommen. „Los jetzt Jason“, befehlend erklingt sie. Im gleichen Moment wird mir in meine andere Rippe nur noch heftiger getreten. Wieder bekomme ich keine Luft, dennoch mit einem zittern, schlapprigen Beinen und Arme welche jeden Moment drohen umzuknicken kämpfe ich. Kämpfe ich um mein Leben, nein denn ich kämpfe umso viel mehr. Es geht um das Leben dieser unbekannten Schönheit. Fehler und Schwäche von mir, sind nur ihr Schmerz. Minuten lang geht das so, wo ich nur an sie denke um es irgendwie ertragen zu können.
Immer wieder tritt sie mir in die Rippen gibt mir dabei Kommandos. „Machst du etwa schon schlapp Jason? Mach so weiter und du langweilst mich. Du weißt ja wenn ich gelangweilt bin, suche ich mir neue Opfer. Wie wäre es mit deiner kleinen Freundin von vorhin. Ahhh wenn ich nur daran denke wie viel Spaß es machen würde dich angekettet zusehen zu lassen, wie ich sie langsam auf schlitze. Wie sie in ihrem eigenen Blut hilflos ertrinken würde.“ So etwas wie Glücklichkeit strahlt ihre Stimme aus. „Bitte, bitte nicht.“ Bettelnd flehe ich sie an. Noch strammer wird meine Leine gezogen, bekomme daher schon keine Luft mehr. Sporadisch bekomme ich nur noch Luft wenn sie die Leine lockert. Immer schwächer werden meine Schritte. Trotzdem bis sie mich erlöst muss ich Meter für Meter kämpfen. Schweißtropfen plätschern auf den Boden, hinterlassen eine Spur des Schmerzes, der Erschöpfung und der Hoffnungslosigkeit. „Ich hab echt gedacht du wärst ein besseres Pferd. Deine Schwester Lyra reitet doch Jason. Sogar noch sehr erfolgreich soweit ich weiß. Weißt du ich hatte echt gedacht, dass hätte auf dich abgefärbt. Immerhin als Hündchen machst du dich ganz akzeptabel.
Sammy heißt euer Hund oder?“ Ganz deutlich hört man ihren provozierenden Ton heraus. „Was hast du mit ihnen angestellt. Mit meiner Familie?“ Jedes einzelne meiner Worte raubt mir nur noch mehr Kraft. Kopfschmerzen so penetrant als würde man mit einem Pressluft Hammer mein Gehirn zerstören bilden sich gnadenlos. „Was denkst du wohl habe ich nur mit ihnen gemacht Jason. Was denkst du bitte warum ich das alles über dich weiß?“ Eine ungezügelte und unbändige Lust erkenne ich in ihrem Klang. Was hat dieses Monster nur mit ihnen angestellt? Nein das ist einfach zuviel für mich. Starr vor Angst werde ich jetzt, als meine Gedanken sich überschlagen. Tränen fließen nur so an meinem Gesicht herunter. „Mama, Papa, Lyra“. Weinend, mit letzter Kraft spreche ich. Zeitgleich werden mir in beide Seiten meiner Rippen getreten. Danach breche ich kraftlos und erschöpft zusammen. Laut schreie ich den gesamten Flur zusammen. Minutenlang, wo sie nur weiter auf mir sitzt. „Ist das nicht herrlich? Alle andere Zellen hören deine Aufgabe, können sie jetzt noch ihren eigenen Willen behalten?
Du hast es geschafft Jason. Die Tür liegt noch genau 2 Meter vor dir. Du kamst weiter als ich dachte.“ Endlich steht sie auf, aber das ist mir egal, schließlich ist gerade alles sinnlos für mich. Regungslos liege ich hier, ohne Sinn und Verstand. An der Leine schleift sie mich über den Boden, überall spüre ich, wie ich anfange aufzureißen. Wie Blut aus diesen Stellen läuft. Genauso schleift mein Gesicht über diesen Boden. Der Zug an meinem Hals ist so heftig, dass sie mir diesen gefühlt fast raus reißt. „Uff, na schön Jason. Eigentlich wollte ich dir das erst im Raum sagen, aber deine Familie lebt noch.“ „Woher weiß ich das du nicht lügst?“ Für den Moment unterdrücke ich mein weinen. Gibt es tatsächlich noch Hoffnung?
„Ganz einfach Jason, weil wir ihnen gleich eine Nachricht senden werden. Du wirst der Hauptdarsteller sein in dieser Aufführung. In dieser Nachricht für Sie und der ganzen Welt!!!“
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