6| Dinner. Der Geschmack von Blut. √

„Aber genug der Worte Jason. Ich bin zwar nicht die aller beste Köchin, trotzdem ist mir das essen gut gelungen. Wenn ich nur so gut kochen könnte wie ich aussehe. Ach wäre das herrlich." Freudig, fast sogar glücklich redet sie auf mich ein. Zur Zeit kreisen meine Gedanken aber nur um ein einziges Thema. Ich habe gemordet. Ein Mörder, genau das bin ich. Nur wegen mir ist ein Mensch gestorben. Wut, Panik vielleicht auch Angst, ich kann es einfach nicht mehr unterscheiden. Meine Verzweiflung hört man auch deutlich heraus. „Nein, du lügst ich bin kein Mörder!" Etwas warmes, stößt mehrmals gegen meine Lippen, doch ich halte sie geschlossen. Der Geruch von Steak zieht tief in meine Nase hinein. Sofort antwortet mein Magen mit einem lauten, fast mich auffressenden knurren. Kaum zu überhören wie mein Magen nach Essen schreit. Nach Essen ist mir aber absolut nicht mehr.

Schuldgefühle ergreifen immer mehr Besitz von mir. „Nein, der Appetit ist mir vergangen. Nein, ich darf nicht noch für meine Tat belohnt werden." Schnell entfernt sich der Geruch wieder. Ein lautes, intensives schmatzen ertönt. Immer mehr läuft das Wasser in meinem Mund zusammen. „Hm, köstlich." Ihr ist regelrecht der Genuss anzuhören. Saber läuft schon langsam aus meinem Mund, das knurren meines Magens wird sogar schon richtig schmerzhaft. Sekunden später sticht etwas eher stumpfes mit größter Wucht in mein linkes Bein, wodurch ein intensiver stechender Schmerz ausgelöst wird. Laut voller Qual erfüllt, schreie ich auf, doch bevor ich zu laut werde verdeckt eine Hand meinen Mund komplett. Von links nach rechts und immer wieder reiße ich mich hin und her. Zeitgleich schneiden meine Fesseln sich tiefer in meine Haut. Oder in das was davon noch übrig ist. Fast überall wo Fesseln sind, spüre ich jetzt warmes Blut austreten. „Verdammt Jason ich habe extra für dich gekocht und wie dankst du mir das ganze?

In dem du nichts essen willst." Einige laute Schmatzer, folgen darauf. Dieser Hunger in mir wird immer größer, einfach unerträglich. Zwar versucht mein Kopf dagegen anzukämpfen aber ich schaffe es nicht. „Es tut mir Leid, bitte ich habe Hunger." Bettelnd, muss ich mich entschuldigen. Wieder einmal bin ich abhänig von ihr und einfach nur nutzlos. Laut schreie ich auf als der Gegenstand aus meinem Bein gezogen wird. Doch ihre Hand dämpft den Schrei. „In Ordnung ich verzeihe dir deine Dummheit. Dieses mal noch. Öffne schön den Mund Jason, hier kommt dein Essen." Ihre Hand lässt von meinem Mund ab, gleichzetig kommt der Steak Geruch immer näher. Steak ist zwar mein absolutes Lieblingsessen. Davon könnte ich schier Unmengen verdrücken, doch dieses mal freue ich mich nicht mehr darüber. Denn jetzt ist es eine Notwendigkeit. Wieder hat Sheera es geschafft mir etwas zu nehmen. Die Freude auf etwas so sehr geliebtes von mir. Als ich das Steak in meinem Mund spüre, mit den Zähnen schon festhalte, damit sie die Gabel rausziehen kann, schmecke ich etwas warmes, metallisches.

Es dauert nicht lange bis mir klar wird, dass Sheera eben eine Gabel tief in mein Bein gerammt hat. Genau mit dieser füttert sie mich gerade. Der Gedanke alleine löst bei mir Ekel, als auch einen Würgereflex aus. „Oh nein Jason, du musst schön aufessen. Du musst lernen wie schön Blut schmecken kann, auch wenn es gerade nur dein eigenes ist. Keine Sorge es ist ja nur dein Blut. Ich reiße dir ja nix raus oder so." Kaum hat sie aufgehört zu reden, rammt sie wieder diese Gabel durch meine Klamotten in mein Bein hinein. So fest ich kann beiße ich meine Zähne zusammen um nicht zu schreien. Kurz danach zieht sie diese wieder heraus. „Der nächste Happen. Jason, du könntest schon schneller essen, sonst wird es kalt." Wieder füttert sie mich wie ein hilfloses Kleinkind. Wobei ein Kleinkind deutlich mehr Freiheit besitze als ich gerade. Happen für Happen, Gabel um Gabel geht das so. Jedes mal haut sie die Gabel schneller und tiefer in mich hinein. Schwindel und Übelkeit empfangen mich wieder mit offenen Armen, doch mir bleibt nicht anderes übrig als es auszuhalten. Was würde sie wohl erst mit mir anstellen wenn ich wieder Ohnmächtig werde?

Minuten vergehen bis es endlich endet. „So Jason das war alles. Hast du wirklich fein gemacht. Du bekommst noch einen Nachtisch von mir?" Ihre Stimme klingt wieder so herzhaft und vertrauenswürdig. Doch weiß ich es jetzt besser. Immer wenn sie so nett wird, kommt etwas sehr schlimmes genauso qualvolles. Entsprechend fange ich an zu verkrampfen an meinem gesamten Körper. Etwas warmes, sanftes, weiches nach Kirsche schmeckendes, drückt sich gegen meine Lippen. Für einige Sekunden hält es an, genauso lange dauert es bis ich merke was das überhaupt war. Es waren Sheeras Lippen. Als ich realisiere das sie mich gerade geküsst hat, fällt sofort meine gesamte Anspannung ab. Leicht hebe ich meinen Kopf nach hinten, genieße diesen Kuss im nachhinein so sehr. Genauso aber diese Wärme, Nähe und für den Moment mal eben keine Schmerzen. „Ah, wusste ich doch das dir der Nachtisch gefällt. Jetzt musst du nur noch schön die Flasche austrinken." Blind vertraue ich ihr. Wie viel Wasser es war, weiß ich nicht, aber ich trinke es so schnell ich kann begierig aus. Einen jeden einzelnen Tropfen. Erst jetzt im nachhinein macht sich mein Durst wirklich bemerkbar. Halt ich habe doch gerade erst getrunken? Wie kann ich denn dann schon wieder Durst haben?

In meinem Mund beginnt sich alles zusammen zuziehen. Verdammt sie hat mich gerade Salzwasser trinken lassen. In mir kocht eine Wut hoch, während meine Hände sich zu Fäusten ballen. Das die fesseln dabei in mein Fleisch schneiden ist mir jetzt vollkommen egal. „Verdammt du Miststück, das war Salzwasser. Warum machst du das alles mit mir? Kannst du mich nicht endlich töten?" Laut, voller Hass brülle ich sie an. Die Konsequenzen sind mir gerade egal. So oder anders, sie wird mir wieder weh tun. Die Frage ist nur das wann. In meinem Mund brennt es regelrecht vor Durst. Vergleichbar mit einem Waldbrand, nur in meinem Mund eben. „Wie hast du mich gerade genannt? Naaa warte, das wirst du noch bereuen. Zeit für einen kleinen Spaziergang Jason. Zeit dein Spielzimmer zu wechseln." Dabei erwidert sie meinen Hass zwar nicht, doch ich höre genau raus, dass alles nach ihrem Plan läuft. Schon wieder eine Falle, oder bilde ich mir das nur ein? Lange darüber nachdenken kann ich nicht. Denn etwas schweres, kaltes wird um meinen Hals gelegt.

Es raschelt, gibt dabei aber metallische Klänge von sich. Weitere spüre ich an meinen Händen und Füßen. „Legst du mich etwa gerade in Ketten?" Fast mit einem beleidigenden Ton, schrei ich sie wieder an. Als Antwort schneidet sie mir die alten Fesseln aus Seil auf. Zumindest glaube ich das, denn der Schmerz, genauso dieser Druck verschwinden nun. Kurz darauf spüre ich einen kräftigen Ruck der mich runter von meinem Stuhl reißt. Dabei knallt mein Schädel schmerzhaft auf den Boden. Penetrante Kopfschmerzen zierren jetzt meinen Gesichtsausdruck, verhindern ein jegliches denken. „Bleib schön am Boden. Wie ein reudiger Köter, denn nichts anderes bist du. Meinst du wirklich du könntest mich einfach so beleidigen? Ohne das ich es dir heimzahlen werde? Bitte deine Entscheidung, wenn du ein Tier sein möchtest mache ich dich gerne dazu Jason. Erst wenn du mich um Gnade anflehst und mir beweist das du würdig bist, verzeihe ich dir das hier. Vorher bekommst du keine Milde  mehr von mir.“ In dem Moment wo mein Mund sich öffnet um zu antworten, bekomme ich etwas spitzes glattes in den Mund gesteckt. Es riecht nach Leder. „Na, wie schmecken meine High Heels? Lecker oder?"

Bei dem Gedanken daran das es vielleicht stimmen könnte wird mir schon ganz schlecht. „Es läuft jetzt wie folgt ab Jason! Ich ziehe an der Kette, sofort krabbelst du mir auf allen Vieren hinterher. Für den Anfang reicht das." Leider bleibt mir auch dieses mal keine andere Wahl. Ich kann ihr nur ihren Willen geben. Dieses mal habe ich es echt verbockt. Minutenlang zieht sie mich hinterher sich her. Ein paar mal vernehme ich Stimmen, zumindest glaube ich das. Denn mit jeden Schritt spüre ich wie die Wunden und der Durst an mir zerren, sowohl körperlich als auch nervlich. Sie müssen so etwas gesagt haben wie: „Sheeras neues Spielzeug. Eher ihr neues Hündchen. Ahh, sie nur Sheeras Bitch." Bin ich etwa nicht der einzige? Bilde ich mir das vielleicht auch nur ein? Zum Glück reißt mich Sheeras Stimme aus meinen Gedanken. „Hier sind wir an deinem neuem Spielzimmer Jason. Eigentlich dürftest du mir sogar danken.

Extra für dich habe ich eine Bildhübsche Spielgefährtin ausgesucht. Sie ist sogar hübscher als ich. Das kann natürlich nicht so bleiben Jason. Genau das wirst du ändern Jason.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top