22| Nachwirkungen und Nebenwirkungen!
Mit immer weiter schwächelnden Beinen gehe ich zum Eingang. Um diesen wieder zu öffnen. Ein Versprechen habe ich geben. Dieses muss ich einhalten. Mein Blick richtet sich zu ihrer abgetrennten Hand. Immer noch zuckt diese ein wenig, genauso läuft noch Blut aus dieser. Kann das wirklich sein? Kurz schaffe ich es diese mit dem Finger zu berühren. Sie ist warm und kalt zugleich. Der Gedanke wessen Hand ich gerade da abgespalten habe, treibt mir nun mein innerstes hoch. Mehrmals muss ich mich übergeben. Verdammt Jason, reiß dich zusammen. Die Zähne beiße ich so fest zusammen wie ich nur kann. Schnell greife ich mir ihre fast leblose Hand und renne taumelnd zu dem Scanner. Als ich diese darauf gelegt habe, öffnet sich der Eingang. Lediglich wie alles Schwarz um mich herum wird bekomme ich noch mit. Dann klappe ich auch schon zusammen.
Mein Körper ist komplett überfordert mit der Situation. Etwas schlägt immer wieder leicht gegen mein Gesicht. Voller Panik schreie ich los. Denke ich etwa es ist Sheera? „Beruhig dich Junge. Es ist vorbei Jason.“ Sofort verstummt mein Schrei. Nie hätte ich damit gerechnet ihn nochmal zu hören. Seine Hände stützen meinen Kopf. „Lass ruhig die Augen zu. Spar dir diese Kraft. Ich bin nur ein alter Mann der für seine Fehler büßen muss. Wir danken dir Jason das du uns befreit hast.“ Aber seine Worte interessieren mich nicht. Immer noch fühle ich mich wie benebelt. So kräftig, stark drückende Kopfschmerzen. „Wo ist Oliver. Bitte ich muss ihn sprechen.“ Eisiges Schweigen herrscht bis seine Antwort folgt. „Es gibt keinen Oliver unter uns.“ Warum sagt er das selbe wie Sheera? Ich habe ihn doch selbst gesehen. „Axel ich habe ihn doch gesehen im Gang. Er hatte mir den Weg zum Ausgang gezeigt. Nur durch ihn wusste ich Sheera's Schwachstelle.
Bitte erzähl mir was du über ihn weißt. Er hatte eine schwarze....“ Bevor ich meinen Satz beenden kann unterbricht er mich. „Maske? Sag mir bitte nicht das du diesen Oliver meinst. Sheera's erster und einziger. Damals war ich auf einem Auftrag, daher weiß ich nicht wie er aussah. Lediglich weiß ich das er Sheera's Liebe nicht erwiderte. Sie muss so Zorn entbrannt gewesen sein, dass sie seine Familie vor seinen Augen kaltblütig getötet hat. Trotzdem beugte er sich ihr nicht. Er ließ alles über sich ergehen. Ihre liebe erwiderte er nicht. Sie ertrug es nicht mehr. Jason, ich habe viele kaltblütige Morde begangen, aber so etwas hab ich noch nie gesehen. Gerade einmal 18 war sie doch erst. Dennoch kannte ihr Wahnsinn damals schon keine Grenzen. Sie Schnitt und riss ihm die Haut von seinem Gesicht. Langsam und elendig ließ sie ihn so verbluten. Jason er ist seit etlichen Jahren tot. Ich weiß es, weil ich seinen kalten leblosen Körper selbst beerdigt habe. Es tut mir Leid das ich dir mehr Fragen gebe, als sie zu beantworten.
Leider gibt es soviel auf der Welt was wir noch nicht verstehen.“ Das laute brummen von Hubschrauberpropellern ist zu vernehmen. „Aufwiedersehen Junge, pass gut auf dich und Myra auf. Versprich mir das bitte.“ Er lässt meinen Kopf los. Wieder verschwindet alles um mich herum. Töne werden leiser und stummer. Doch eine Frage bleibt. Was meinte er damit passt gut auf euch auf? Das Spiel ist doch jetzt zu Ende. Als ich wieder wach werde, höre ich das piepen von Instrumenten und Pumpen? Panisch Schreie ich vor Angst auf. Sanft legt sich ein Kopf auf meine Brust. „Jason, ganz ruhig ich bin bei dir.“ Diese Stimme. Kann das wirklich sein? Ich bin überglücklich als meine Augen sich endlich öffnen. Erblicken sie doch jetzt Myra in ihrer ganzen wunderschönen Pracht. Anscheinend befinde ich mich wohl in einem Krankenhaus.„Bitte schone dich. Du bist noch sehr geschwächt sagte der Doktor. Hör mir bitte einfach zu. Die Polizei hat die ganze Anlage geräumt. 20 weitere Leute konnten sie retten. Teilweise im gesunden Zustand.
Teilweise in einem geistig sehr schlimmen. Von den Wachen war weit und breit keine Spur mehr.“ Ihre Hände umgreifen nun meine ganz fest. Es muss ihr wirklich ernst mit mir sein. „Jason ich mache mir sehr große Sorgen um dich. Auf Überwachungsaufnahmen warst du zusehen. Ganz alleine in diesem Gang, wie du dich unterhältst. Wen oder was hast du gesehen? Bitte geh für mich in Therapie. Ich werde es genauso. Wir müssen das hier verarbeiten.“ Soll ich es ihr wirklich erzählen? Das ich jemanden gesehen habe der nicht mehr existiert? „Oliver habe ich gesehen. Sheera's ersten Sklaven. Nur durch ihn wusste ich wie man sie brechen konnte.“ Sie versucht mir gar nicht erst das auszureden. Nur zu gut weiß sie, dass wir gerade so mit dem Leben rauskamen.
Es sollte noch einige Tage dauern bis die Ärzte mich entließen. Von der Polizei bekamen wir beide neue Pässe und Identitäten. Unsere Wege trennten sich aber nicht. Uns beiden war klar, dass Schicksal brachte uns zusammen. Beide Familien von uns waren überglücklich das wir noch lebten. Aber weitermachen wie bisher konnten und wollten wir nicht. Ein paar Tage blieben wir noch bei unseren Familien ehe wir uns von diesen verabschiedeten. Zu allen Personen die wir kannten oder besser gesagt uns kannten, brachen wir den Kontakt ab. Wir brauchten erstmal Zeit für uns, um herauszufinden wer wir überhaupt jetzt sind. Was auch gut so war. Denn wir hatten sehr viele Probleme. Meine Dominante Seite die immer wieder versucht Besitz von mir zu ergreifen. Es viel mir schwer diese zu unterdrücken. Alpträume die mich jede Nacht Plagen und schweißgebadet aus dem Schlaf reißen.
Ohne Myra, hätten diese mir längst den Verstand geraubt. Nur wegen ihr lebe ich somit noch. Verschont wurde sie von den Problemen auch nicht. Leidet sie doch unter einem ständigen Verfolgungswahn. Alleine rausgehen, dass kann sie nicht mehr. Nur zusammen können wir das Haus noch verlassen. Einen Monat etwa später erhielt ich eine Antwort auf eine meiner größten Fragen. Keiner kannte meine E-Mail Adresse doch trotzdem sollte ich etwas schockierendes erhalten. Der Absender ließ sich nicht mehr ausfindig machen. Es war nur ein einziges Bild und ein einziger Satz. Aber diese raubten mir damals jegliche Luft zum atmen. Oliver lateinisch abgeleitet von Ölbaum steht für Hoffnung. Darunter ein Bild eines Mannes. Er war höchstens 30 Jahre alt. Doch seine Gesichtszüge und Austrahlung waren genau dieselben wie bei mir. Fast so als würde ich in einen Spiegel schauen. Nur halt in einen gealterten. Das also fand Sheera in mir. Sie sah ihre Große Liebe in mir. In diesem Moment wurde mir schmerzhaft bewusst was er damals eigentlich wirklich auf dem Gang meinte.
Bis zu ihrem Tod wird sie nicht stoppen. Allerdings hat die Polizei ihre Leiche nie gefunden. Weltweit wurde sie zur Verfahndung ausgeschrieben, aber sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Jeden Tag habe ich die Angst das sie zurück kommt. Nur würde sie dieses Mal meine große Liebe Myra nicht verschonen. Deshalb trat ich in die Armee ein. Lernte den Umgang mit Schusswaffen. Selbstverteidigung und letztlich auch wie man tötet. Unser Zuhause, ließ ich mit Kameras ausstatten. Wir legten uns einen Wachhund zu. Panik Schalter wurden im ganzen Haus installiert, die mit einem örtlichen Wachdienst verbunden sind. 5 Minuten brauchen diese nur zu uns. Schließlich war ich nicht immer Zuhause. Dennoch rief ich sie jeden Tag an, wenn ich nicht bei ihr war. Ließ Nachbarn und neue Freunde nach ihr schauen. So gut es uns vergönnt ist versuchen wir ein normales Leben zu leben.
Schließlich müssen wir vorbereitet sein, für den Fall der Fälle. Auch wenn wir täglich dafür beten das dieser niemals eintreten darf.
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