21| Kopflos = ???
War eben ihr ganzes Gesicht noch ein einziges, riesiges Fragezeichen so ändert sich das nun. Ein fieses nahezu schon teuflisches Grinsen bildet sich in ihrem Gesicht. „Nein, Jason das würde keinen Spaß machen. In Ordnung. Ihr geht vorraus. Du trägst sie. Macht sie einen Mucks oder eine falsche Bewegung spalte ich ihren Schädel.“ Man kann es kaum überhören oder falsch verstehen, denn zu gerne würde sie diesen Worten wirklich Taten folgen lassen. Schlimm genug das ihre Worte schon so tief in meinen Verstand dringen. So tief das ich sie nicht mehr abschütteln kann. Fast als währe es eine Vorhersage sehe ich es vor meinen Augen. Nein, es darf keinesfalls Realität werden. Eilig greife ich mir Mira, werfe diese über meine Schulter. Dann folge ich auch schon Sheera. Wird sie ihr Wort halten? Wird der Teufel sein Reich verlassen? Fühlt sie sich wirklich derartig überlegen, dass sie es riskieren kann.
Für Angst und Spekulationen ist das sowohl der falsche Ort, als auch die falsche Zeit. Minutenlang treibt sie mich wieder durch diese Gänge. Bei einer jeden Tür hoffe ich. Das Oliver mir zur Hilfe eilt. Ihrem Treiben ein Ende setzt, doch mit jeder weiterer Tür werde ich nur bitterlich enttäuscht. Nach endlosen voran schreiten mit zittrigen Beinen stehen wir endlich vor ihm. Dem Ausgang aus diesem Wahnsinn. Ja, ganz deutlich spüre ich es. Hoffnung, denn nun beginnt der letzte Akt. Es ist mir nicht erklärbar woher diese aufeinmal kommt, doch vernehme ich sie so deutlich. Erfüllt sie mich mit einer unbändigen Energie. Sheera geht nun an uns vorbei, sanft streichle ich in dieser Zeit Myras Gesicht. Flüstere zu ihr sanft: „Alles wird gut. Ich lasse nicht zu das sie dir etwas antut.“ Dabei sehe ich es ihr so klar und deutlich an. Sie will mich davon abhalten, denn sie weiß genau was meine Worte eigentlich bedeuten. Innerlich habe ich gerade abgeschlossen. Rechne sogar mit dem schlimmsten. Mit meinem eigenen Tod, nur um ihren eigenen zu verhindern. Zu gut weiß sie, dass uns die Hände gebunden sind. Keine andere Wahl bleibt uns mehr. Mir bleibt keine andere Wahl.
In dem Moment wo Sheera an mir vorbei geht, lächelt sie mich nett an. Diesen Ausdruck kenne ich nur zu gut. Genauso kenne ich seine grausige Bedeutung. Endlich legt sie ihre Hand auf den Biometrischen Scanner. Der Boden vibriert als der Ausgang sich nun endlich öffnet. Meinen Kopf muss ich sofort zur Seite reißen, weil die Sonnenstrahlen so intensiv. sind. Wunderschön zwitschernde Vogel Melodien erreichen meine Ohren. Wie Noten von Engeln sind diese. Endlich die Freiheit ist so nahe. Ich rieche sie schon, diesen frischen Waldduft. Allerdings beginnt der wirkliche Kampf erst jetzt. Einladend zeigt Sheera's Hand auf den Ausgang lädt uns verlocken, freundlich ein in den Wald hinaus zu gehen. Schnell folge ich ihren Anweisungen. Ein herrlicher Wald den ich erblicke. Laubbäume soweit das Auge reicht. Es scheint so als wären wir auf einem Berg oder so etwas. Denn unglaublich weit kann ich über den Wald schauen. Mit einem lauten quitschen schließt sich nun wieder der Eingang. Jegliche Gefühle in mir versuche ich zu unterdrücken. Das was jetzt folgt bereitet mir gewiss keine Freude. Sanft setze ich Myra auf den Boden ab. Mit einem fast schon winselnden Blick voller Tränen schaut sie mich an. Für ein paar Sekunden umarme ich sie innig und so kräftig wie ich nur kann.
Dann stoße ich sie leicht weg. Ohne weitere Worte. Zögerlich setzt sie sich in Bewegung. Neben mir ertönt nun eine von schierem Hass zerfressene Stimme. Darüber das ich Myra umarmte und nicht sie. „Na los...geh. Was ist, bist du taub? Ich sagte: Hau verfickt nochmal ab du Misststück. Lauf Forest. Lauf. Du kleine Schlampe sollst um dein Scheiß Leben rennen. Vor mir kannst du nicht entkommen.“ Lediglich ein panisches schreien höre ich noch von Myra. Weit holt ihr Arm aus, bereitet sich darauf vor, dass Fleischbeil in ihren Rücken zu werfen. Schnell stelle ich mich mit ausgebreiteten Armen vor Sheera. „Du tust ihr nichts.“ Entschlossen stehe ich hier wie eine Mauer. Sie stellt sich vor mir, versucht es erneut, wieder blockiere ich sie. Einige Male geht es so. „Fuck. Jason. Verdammt jetzt ist sie weg. Sie wird unsere Zukunft zerstören! Willst du das wirklich?“ Voller Tränen in ihren Augen spricht sie zornig. Ich ignoriere sie. Mein Ziel habe ich erreicht sie ist in Sicherheit. Ab jetzt ist mir alles egal. Denn ich habe nicht versagt. Bin darüber einfach nur noch glücklich. Daher stelle ich Sheera eine Frage um verstehen zu können warum ich das alles erleiden muss. „Sheera warum ich?
Warum bist du so begierig auf mich? Ist es wegen Oliver?“ Als sie den Namen Oliver vernimmt, wird sie Kreidebleich als hätte sie gerade einen Geist gesehen. So habe ich sie noch nie erlebt. „W...Was?...Woher?....Nein, das kann nicht sein!“ Ihre Hände greifen an den Kopf. Wie benommen taumelt sie durch die Gegend. Als würden Erinnerungen erwachen und sie Plagen. „Ich habe ihn in den Gängen getroffen Sheera. Dein erster Sklave. Dem du das Gesicht genommen hast.“ Schnell greife ich mir fallen gelassene Beil. Nein, er hat Recht. Ich bin nicht dazu gemacht zu töten. Als ich das Beil halte spüre ich es. Aber da ist sie wieder diese so intensive Hoffnung. „NEIN, das kann nicht sein. Du kannst ihn nicht gesehen haben. Wie. Aber. Oliver. Ahhhhhhhhhh.“ Meinte Oliver genau das? Denn nun ergeben ihre Worte nicht einmal mehr Sinn. Voller Zorn aber auch in schierer Verzweilung kommt sie auf mich zugestürmt. Erklingt ihre einst so wunderschöne Stimme nur noch gebrochen. Ihre Augen sind nun der Wahnsinn selbst. In diesem Moment ist sie bereit mich zu töten. Leider bin ich es aber nicht. Aber das brauche ich auch gar nicht. Ohne eine Regung zu zeigen, lasse ich sie auf mich zu stürmen.
Dann mit einem kräftigen Schlag hole ich aus. Durchtrenne Knochen und haut. Habe ich etwa verborgenes Talent als Metzger? Beende dieses Spiel jetzt für immer. Schreie so laut, das sämtliche Vögel im Wald diesen fluchtartig verlassen, schallen nun durch diesen. Denn es sind ihre Schreie voller Schmerz. Blut strömt in strömen aus dem Arm, während sie sich die Stelle zuhält, wo eben noch ihre Hand war. Sofort ohne weitere Zeit zu vergeuden läuft sie davon in den Schutzes des Waldes. Ob sie überlebt oder nicht, ist mir egal. Lediglich die Zeit richtet jetzt über sie.
Denn ich habe gesiegt. Nun liegt es an mir die Reste ihres Reiches zu vernichten. Mir Antworten zu verschaffen.
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