13| Freiheit? √
Eiskaltes Wasser trifft mein Gesicht. Brennend zieht es meine unzähligen Wunden im Gesicht zusammen. Ein kalter Schauer durchzieht sofort sämtliche Gliedmaßen. Verhindert so im ersten Moment meinen Schrei, genauso ein rumzappeln. Gefolgt von unkontrollierbaren Zittern. Aber ich kann mich nicht wirklich bewegen. Was ist das? Diese Kälte unterdrückt meine Gedanken. Kann dabei sogar fühlen wie die Wunden in meinem Gesicht sich weiter zu ziehen. Allerdings erwacht jetzt auf einen Schlag, mein Herz welches sofort so schnell schlägt das ich anfange zu hyperventilieren.
Ich versuche zu schreien, doch mein Kiefer erlaubt es mir einfach nicht. Immer noch ausgerenkt. Aber dieses hyperventilieren versetzt mich in eine gefährliche Abwärtsspirale. Lässt weniger und weniger Luft in mich hinein. Eine gefährliche Trance beginnt wo ich um Gnade flehen möchte, es aber einfach nicht kann.
„Shh Jason, hab Kontrolle." Augenblicklich betrachte ich woher ihre Stimme kommt. Sheera steht in einem komplett schwarzen, engen ledernen Outfit vor mir. Etwas hält sie dabei in der Hand. Es ist zusammengerollt. Ihrem Rat Versuche ich zu befolgen, zwinge mich einfach ruhiger zu atmen. Minuten später habe ich es geschafft. Erst jetzt realisiere ich das Sheera mich mit Seilen in der Luft aufgehängt hat. Erinnert mich daran wie Tiere zum schlachten aufgehangen werden. Nur mit dem Unterschied das diese nicht mehr leben. Aber ich schon. Bei dem Versuch mit ihr zu reden, fallen nur undefinierbar klingende Worte aus meinem Mund, sowie Sabber. „Hast du etwa das sprechen verlernt? Warte ich helfe dir." Freude erstrahlt in ihrer Stimme, darf sie mich jetzt doch wieder wie so oft vorher schon verletzen. Schritte kommen näher. Dann spüre ich sie schon ihre Hände. Keine Wärme mehr. Kühle lederne Handschuhe trägt sie. Genau in diesem Moment laufen mir Tränen aus dem Gesicht. Habe ich etwa diese Zärtlichkeit und Wärme alles verspielt?
Ein lautes knacken, reißt meinen Schädel rüber, raubt mir für lange Sekunden die Luft. Sie hat mir meinen Kiefer wieder eingerenkt. „Es tut mir Leid. Das. Das. Ich versucht habe dich umzubringen Sheera." Vielleicht meine einzigste Chance es ungeschehen zu machen. „Du dummes Kind, kapierst aber immer noch nichts. Nichts gibt es wofür du dich entschuldigen müsstest. Schließlich beginnt unsere gemeinsame Beziehung jetzt doch erst wirklich Jason." Sie entfernt sich ein paar Meter. Steht genau vor einer Art Hebel. Der Raum ist so groß und in schwarz gehalten, dass ich nicht einmal die Wände erkennen kann. „Nein, bitte nicht", sofort dämmert es mir was nun folgt. Sie ignoriert mich, mit einem Grinsen im Gesicht. Betätigt sie diesen Hebel, wodurch ich jetzt auf dem Boden knalle. Dieser Schmerz betäubt mich. Ich kann mich nicht mehr bewegen. „Weißt du was? Ich bin gut gelaunt heute. Von mir bekommst du wieder die Wahl.
Gleich bringe ich dich in dein Spielzimmer zu ihr. Myra ist ihr Name. Entweder du darfst mir so folgen, mit aufrechten Gang. Dann musst du aber diese Nacht mit mir verbringen. Die Alternative wäre du krabbelst über den Boden und folgst mir wie ein Hund. Sogar mit bellen. Zeigst ihr wie wertlos du dann bist. Dafür dürftest du aber die Nacht mit ihr verbringen. Übrigens gefallen dir deine neuen Klamotten? Sind doch so viel bequemer oder?"
Bis jetzt hatte ich noch gar nicht realisiert das sie mir Kleidung angezogen hatte. T-Shirt, Jogging Hose und Turnschuhe. Sie sind wirklich bequemer. Anscheind bindet sie mich gerade los, denn an meinen Gelenken spüre ich keine Seile mehr. „Tick Tack Tick Tack. Deine Zeit läuft Junge. Du weißt ja noch wer ich bin? Also Jason, was wählst du? Erniedrigung, aber dafür die kleine Chance auf Geborgenheit und Wärme. Vielleicht behandelt mich deine Tochter dann sogar sehr gut. Wenn ihre Stimmungsschwankungen es überhaupt zulassen. Lass mich mal kurz über die Alternative nachdenken.
Ebenfalls Erniedrigung, indem jeder hier mit Ansehen kann, wie du ihr wertloses Schoßhündchen bist. Wortlos einem jeden Befehl befolgst. Nur um an Ende vielleicht doch alleine in der Ecke kauernd mit Myra zu sitzen. Doch für diese Zeit wärst du frei, falls man das in Gefangenschaft überhaupt sein kann. Denn du hättest niemanden der dir etwas befiehlt, der dich kontrolliert." Er hat Recht ich kenne diese Stimme, es ist Sheeras Vater. Aber warum erzählt er mir das alles? Will er mir etwa auch Leid zufügen? „Es reicht Vater du bist alt und schwach! Du hast hier nichts mehr zu entscheiden. Mir wurde die Leitung übertragen. Diese ganzen alten Werte sind sinnlos. Wir müssen mit der Zeit gehen." Wutentbrannt brüllt Sheera laut in den Raum hinein. Einige Sekunden warten wir, doch es kommt keine Antwort mehr von ihm. Was wenn er Recht hat? Kann ich wirklich die Freiheit noch wählen? „Uff immer diese nervigen Väter.
Zeit ist um Jason. Wofür hast du dich entschieden? Doch bestimmt wieder für eine wundervolle so intensive Nacht mit mir!" Ihre Stimme klingt sich so sicher über meine Wahl. Bestens kann man diese Lust in ihrer Stimme raushören, wie sie sich neue Grausamkeiten ausmahlt für mich. Aber Axel hat Recht. So hatte er das bisher doch immer. Sheera dagegen hat mich immer nur verwirrt, belogen und Leid mir zugefügt. Vielleicht ist das jetzt meine Chance das Blatt zu wenden? „Nein Sheera, die Nacht bin ich nicht dein Spielball. Ich muss mich auch um Myra kümmern, schließlich warst du diejenige die mir die Verantwortung für sie übertragen hat. Ich darf dich doch nicht enttäuschen." Keine einzige Regung geht mehr von ihr aus? Nimmt sie das so hin? Sie entfernt sich einige Schritte von mir. Wie abgemacht krabbele ich ihr hinterher. „Bitte Jason lass es. Ich muss einsehen ich habe dich doch zutiefst gekränkt. Folge mir einfach ganz normal. Solltest du es dir später doch noch anders überlegen, dann sprich bitte: Sheera ich wähle dich." Enttäuschung entnehme ich ihrer Stimme. Aber nicht über mich sondern über sich selbst. Darüber das ihr ach so perfekter Plan gerade gescheitert ist. Für den Moment zumindest. Ist es das was Axel mir zeigen wollte? Hat sie etwa eine Schwachstelle? Minutenlang folge ich Sheera durch die strahlend weißen, endlos langen und gleich aussehenden Gängen. Dabei bin ich immer 2 Schritte hinter ihr. Nichteinmal redet sie mit mir, oder schaut sich um nach mir. Habe ich gerade etwa einen Teil meiner Freiheit erlangt?
Sie stoppt vor einer schweren Eisentür und öffnet mir diese.
„Ich hoffe du wirst deinen Spaß haben Jason."
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