Kapitel 23

Kaum waren wir alle wieder im Camp und hatten über den Vorfall berichtet, brach die Hölle los. Einige waren verängstigt, andere wollten sich unbedingt auf Monsterjagd begeben, aber Percy und Annabeth unterstützten Chiron so weit, dass die Ruhe schnell wieder einkehrte. Ich saß etwas abseits und beobachtete das Treiben vor mir, während ich an den Höllenhund dachte, der auf mich so verletzlich gewirkt hatte, bevor Joel ihn...Hastig schüttelte ich meinen Kopf, ich durfte wirklich nicht daran denken, sonst würde mir nur wieder schlecht werden. Seufzend lehnte ich mich zurück, wobei ich mich auf meine Hände, die hinter meinem Rücken den Boden berührten, stützte. Der Himmel war getaucht in ein frisches, beinahe beruhigendes Blau, als ich zu ihm hinaufstarrte.

"Destiny?", erst als jemand meinen Namen sagte, schreckte ich hoch. Dabei verlor ich leider meinen Halt auf den beiden Händen und stürzte in das weiche Gras. Stöhnend rieb ich mir den schmerzenden Kopf, der unglücklicherweise ungebremst den Boden berührt hatte. Die Augen geöffnet, blickte ich in die besorgten, dunklen Augen, die zu Joel gehörten.

"Du hast mich erschreckt", stellte ich trocken fest, während ich mich wieder in eine sitzende Position begab, in welcher ich den Sohn der Hekate auch schmunzeln sehen konnte. Er setzte sich mir gegenüber und lächelte mich unsicher an, sein Blick war jedoch auf den Boden gesenkt.

"Ich wollte mich nur für eben entschuldigen...ehm...ja...ich-...ich glaube, wir sollten das einfach...vergessen?", vorsichtig hob er den Blick, weshalb ich mir schnell ein Lächeln abrang. Ich sollte meinen ersten Beinahe-Kuss vergessen? Wow, netter konnte er wirklich nicht sein. Trotzdem nickte ich eifrig.

"Gute Idee!", stimmte ich zu, bevor ich schnell aufsprang und in Percys Richtung deutete. "Ich werde mal nachfragen, ob Percy Hilfe braucht. Bis nachher!"

"Okay", ich konnte seinen Blick auf mir spüren, nachdem ich mich umgedreht und mich auf den Weg zu meinem besten Freund gemacht hatte. Bemüht, nicht zu schnell zu sein, um unnötige Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, senkte ich auch noch den Blick auf den Boden, bis ich bei Percy ankam.

"Kannst du Hilfe gebrauchen?", fragte ich mit leiser Stimme, was den Dunkelhaarigen aufschrecken ließ. Seine Augen fanden schnell meine und er lächelte mich an.

"Gerade nicht, aber ich bin hier fertig. Ist etwas passiert?", sein Blick wanderte kurz zu Joel, der unterdessen aufgestanden war und sich zu Connor begeben hatte. Ich folgte Percys Blick, bevor ich schnell meinen Kopf schüttelte.

"Nicht wirklich, wo ist Annabeth?", fragte ich, wobei ich über seine Schulter blickte, um ihn etwas abzulenken, was glücklicherweise funktioniert. Als er sich umdrehte, konnte ich erst einmal ausatmen.

"Eben war sie noch hier...sie muss mit Chiron sprechen", Percy sah sich nachdenklich um, doch er konnte seine blonde Freundin immer noch nicht ausmachen, wodurch sich die Sorge auf seinem Gesicht ausbreitete. Nachdenklich betrachtete ich die Emotionen auf seinem Gesicht, die sich sekündlich zu ändern schienen.

"Hey, Schwesterchen! Wen sucht Percy denn?", in diesem Moment kam Will-mit einem wenig begeisterten Nico im Schlepptau-auf uns zu. Sein Grinsen war blendend und ich verdrehte die Augen.

"Seine Freundin, Dummi", lächelnd blickte ich zu Nico, dessen Hand von meinem Bruder umschlungen worden war, als wäre sie ein Rettungsring und er ein Ertrinkender. Sofort wurde der Sohn des Hades rot, während er versuchte, seine Hand von dem Sonnenscheinchen zu trennen.

"Kein Grund, ausfallend zu werden, Ny", Will zog einen Schmollmund, bevor er sich zu Nico drehte, um etwas zu fragen, jedoch hörte ich das schon nicht mehr zu, denn ich blickte wieder zu Percy, der mittlerweile etwas enttäuscht aussah.

"Alles in Ordnung? Wollen wir sie suchen?", bot ich meine Hilfe an, woraufhin der Sohn des Poseidon sich wieder zu mir wandte. Schnell legte sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen, als er seinen Kopf schüttelte.

"Sie wird schon wieder auftauchen. Alsooo, was machen wir jetzt?", sein Blick fiel kurz auf das redende Pärchen hinter mir, die völlig in ihre Unterhaltung vertieft schienen. Dann wandte er seine volle Aufmerksamkeit erneut mir zu.

"Hm...gute Frage, ich-"

"NY!", Cassys aufgeregte Stimme unterbrach meine Antwort für Percy. Gerade kam die Hermestochter rennend auf uns zu, bevor sie direkt vor mir zu einem abrupten Halt kam. Mit einem knappen Nicken begrüßte sie Percy, der das Nicken lediglich erwiderte. Warum bekam ich immer mehr das Gefühl, das Percy nicht von allen gemocht wurde?

"Was ist denn, Cassy?", hastig verwarf ich den Gedanken, warum sollte sie ihn nicht mögen? Nur weil sie vielleicht nicht besonders gesprächig ihm gegenüber war?

"Du wolltest mir unbedingt noch etwas erzählen, erinnerst du dich nicht?!", aufgeregt blinzelte sie mehrere Male hintereinander, was völlig irritierend für mein eigenes Blinzeln war und ich kam total aus dem Takt.

"Ich habe es nicht vergessen", gab ich schließlich zu, obwohl ich auf etwas mehr Zeit gehofft hatte. Entschuldigend wandte ich mich zu Percy. "Offensichtlich müssen wir das hier-was auch immer es ist-auf später verschieben, ist das okay für dich?"

"Natürlich, geh nur...ich werde dann Annabeth suchen", er schenkte mir ein Lächeln, bevor er sich auch schon wieder aufmachte, um nach der Tochter der Athene zu suchen. Damit wandte ich mich nun voll und ganz Cassy zu, die Percy etwas komisch nachschaute.

"Was schaust du so?", neugierig stupste ich ihre Wange an, was sie aus ihrer Gedankenwelt holte. Sie lächelte mich etwas verwirrt an.

"Ich versuche nur herauszufinden, warum Joel ihn so hasst", erklärte sie mit einem weiteren Blick auf den Sohn des Poseidon, der mittlerweile zwischen den immer noch aufgeregten Campbewohnern verschwand.

"Hasst?"

"Ja, offenbar hat er etwas gegen Percy, aber ich kann so wirklich nichts finden-außer vielleicht seine manchmal durchschimmernde Dummheit", sie zwinkerte mir belustigt zu. "Aber auch die ist eher niedlich als zum Hassen"

"Sag mal...wie ist Joel eigentlich so...?", versuchte ich, das Thema auf den Sohn der Hekate zu lenken, was Cassy offenbar vollends zu mir holte.

"Wie Joel so ist? Interessiert, Ny?", erneut zwinkerte sie mir zu, doch dieses Mal weniger belustigt als wissend. Sofort spürte ich das Blut in meinen Wangen, als ich mich hustend weg drehte.

"Ich? Nein, absolut nicht", brachte ich schließlich doch noch heraus, weshalb meine Freundin nur laut lachte.

"Durchschaut, Ny! Komm mit, ich erzähl dir, was ich weiß", sie griff meine Hand und zog mich von den anderen weg.


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Soooo!

Jetzt muss ich mich wirklich mal entschuldigen, ich war eine grauenvolle Schreiberin, weil ich sooo lange nicht mehr weitergeschrieben habe. Natürlich könnte ich euch mal wieder mit langweiligen Ausreden überschütten, doch ich sehe heute mal davon ab. Sagen wir nur, ich hatte in der letzten Zeit mal wieder einer Findungsphase (die damit endet, dass ich mir lila farbende Haare mache) und bin zu dem Entschluss gekommen, dass Destiny ihre Vergangenheit bald enthüllen wird :)

Liebe Grüße und Gute Nacht/Guten Morgen

Destiny ♥♥♥

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