Kapitel 17
Hellblaue Augen sahen uns belustigt an. An Wills Seite stand ein sehr verlegener Nico, der augenblicklich die Hand meines Bruders losließ, kaum hatte er Leo und mich erblickt.
"Oh...hallo, Will, Nico", Leo zögerte, als er die beiden sah. Seine Augen blitzten mit Freude, aber auch Unsicherheit. Sicherlich wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte, jetzt da zwei seiner Freunde zusammen waren und sich öffentlich geoutet hatten. Hoffentlich unbemerkt stupste ich ihn sanft an und lächelte, woraufhin der Lockenkopf aufsprang und die beiden angrinste.
"Wolltet ihr uns holen?", langsam stand ich auf, um mich neben Leo zu stellen. Nicos Wangen zierte ein tiefer Rotschimmer, das sekündlich stärker zu werden schien, besonders als Will ihn vollends in die Hütte und außerdem auch in seine Arme zog.
"Na ja...schon irgendwie...Nico und ich...ehm...", jetzt war es Will, der verlegen und tiefrot meinem Blick auswich. Es dauerte ein bisschen, bis ich verstand, jedoch nickte ich dann schnell, wünschte den beiden viel Spaß und schob einen verständnislosen Leo aus der Tür, die ich grinsend hinter schloss.
"Was war das denn?", fragte mich der Sohn des Hephaistos mit einem Blick, der tausend Worte sagte. Er verstand die komplette Situation, alles, das gerade vor wenigen Herzschlägen vorgefallen war, nicht.
"Die beiden wollen Zeit allein verbringen, Leo", ich rollte mit den Augen und wollte ihn schon mitziehen, als mir einfiel, dass er nicht mitkommen würde. Plötzlich wurde mein Herz etwas schwerer. Der Braunhaarige lächelte unsicher und küsste mich zum Abschied auf die Wange.
"Ich glaube, Calypso und du, ihr werdet euch gut verstehen", seine Stimme war leise, als wäre er in einen Traum versunken. Er liebte sie.
"Ich freue mich darauf, sie kennen zu lernen", antwortete ich ehrlich, bevor ich mich auf den Weg zu den anderen machte, die bereits ungeduldig warteten. Eigentlich wartete nur Annabeth ungeduldig. Von den anderen wurde ich strahlend begrüßt, wobei mir eine ganz neue Person im Kreis auffiel.
"Cassy!", rief ich. Die Hermestochter drehte sich zu mir um und nahm mich kurz in ihre Arme.
"Ny! Connor und Travis haben mich eingeladen, ich darf mit euch kommen", sie begann, auf der Stelle herumzuspringen. Offenbar freute sie sich wirklich sehr und wenigstens war ich nicht allein unter den ganzen Pärchen, die bereits zusammengefunden hatten. Percy hatte seinen Arm um Annabeth gelegt und stupste sie manchmal mit der Nase an, was sie wiederum zum Lachen brachte. In ihrer Nähe standen auch Jason und Piper, die Braunhaarige hatte sich vor ihren Freund gestellt und lehnte sich an ihn. Der Blonde hatte die Arme um sie geschlungen, wobei einer seiner Finger immer auf und ab strich. Katie und Travis waren auch nicht weit entfernt. Die Tochter der Demeter redete zwar genervt und weigerte sich, Travis' Umarmung von hinten zu erwidern, doch ihre Augen glitzerten voller Freude. Die einzigen beiden, die nicht in das Bild passten, war der andere Stollzwilling und ein Typ mit hellbraunem Haar und dunklen Augen. Seine gebräunte Haut passte sehr gut zu dem schwarzen T-Shirt und der dunklen Jeans. Es ließ ihn sportlich und schlicht wirken, was ihn sehr attraktiv machte.
"Das, meine liebe Ny, ist Joel Blair, Sohn der Hekate. Er ist noch nicht lange hier, deswegen kennst du ihn wahrscheinlich nicht", Cassy grinste und stupste mich an.
"Er ist attraktiv", gab ich zu, wobei ich den Sohn der Hekate beobachtete. Seine dunklen Augen trafen meine und er lächelte sanft, bevor er die Hand hob. Connor tippte ihn an und sagte etwas, das ich nicht verstand, woraufhin Joel lachte und den Kopf schüttelte.
"Ganz sicher haben sie über uns gesprochen", die Tochter des Hermes hakte sich bei mir unter, als Percy fragte, ob wir alle bereit waren. Wir nickten und brachen auf beziehungsweise stiegen in einige Wägen aus Neu-Rom. Cassy und ich saßen mit Connor und genanntem Joel in einem schwarzen Wagen. Ich kannte mich kein bisschen mit Automarken aus, weshalb ich das Auto auch nicht benennen konnte. Connor hatte sich vorne niedergelassen, während seine Halbschwester, der Sohn der Hekate und ich uns auf die Rückbank quetschten.
"Hey, ich bin Joel", der Braunhaarige hielt mir grinsend seine Hand hin, die ich lächelnd schüttelte.
"Destiny, freut mich", stelle ich mich vor. Der Junge nickte bedacht.
"Wenn man im Camp lebt, hat man von dir gehört, Tochter des Apollo, beste Freundin vom berühmten Percy Jackson", kam es mir nur so vor oder schwang in seiner Stimme wirklich etwas Hass auf den Sohn des Poseidon mit? Ich legte meinen Kopf etwas schief, um den Gesichtsausdruck meines Gegenübers besser betrachten zu können. Joels dunkle Augen blitzten wütend, obwohl er lächelte.
"Ich bin ja fast so berühmt wie Percy selbst", gekonnt warf ich die Haare zurück, doch leider stieß ich mir den Kopf. Meinem "Autsch"-Ruf folgte das Gelächter der anderen Halbgötter im Wagen. Cassy lachte am lautesten und kriegte sich gar nicht mehr ein, besonders als ich begann, mir mit einem Schmollmund den Kopf zu reiben.
"Hast du dir weh getan?", es war Joel, der mich durch sein Lachen nach meibem Wohlbefinden fragte. Lächelnd schüttelte ich den Kopf.
"Alles in Ordnung, bin solche Aktionen schon gewohnt", antwortete ich wahrheitsgemäß. Mir waren tatsächlich schon öfter Dinge dieser Art passiert...besonders beim Fangirling...aber darauf mochte ich wirklich nicht eingehen.
"Na dann", er zwinkerte mir zu, bevor er sich an Connor wandte, der sich immer noch den Bauch hielt. Die ersten zehn Sekunden hatte ich wirklich noch zuhören wollen, doch dann hatte ich realisiert, dass es um einen Streich an der Athene-Hütte ging und ich beschloss, einfach mal wegzuhören.
"Aufgeregt? Ich meine, New York, Ny! Lass dir das auf der Zunge zergehen", sie verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf und lächelte selig. Ein wenig aufgeregt war ich schon, immerhin war ich ein Mädchen vom Land, doch ich war bereits in anderen größeren Städten gewesen. Keine von ihnen war jedoch so groß wie New York gewesen. London und Paris waren trotzdem wundervolle Städte.
Nach einiger Zeit durften wir dann auch endlich aussteigen. Vor uns strahlte New York, was mein Herz schneller schlagen ließ. Von hinten legte mir ein gewisser schwarzhaariger Held seinen Arm um die Schulter.
"Willkommen in New York, Ny"
Gewidmet ist dieses Kapitel LeaTodorovic ;)
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