10K Reader Special: Merry Christmas

"Danke, dass ich dich und deine Familie an Weihnachten stören darf", ich lächelte Percy an, der gerade die Haustür aufschloss. Das diesjährige Weihnachten würde ich mit dem Sohn des Poseidon und seiner Familie verbringen, denn ich hatte in dieser Welt niemanden, mit dem ich feiern könnte.

"Liebend gerne, Ny", der Schwarzhaarige stieß die Tür zu seinem Zuhause auf und wir wurden von Sally Jackson begrüßt, die ihren Sohn freudig anstrahlte. Etwas schüchtern trat ich hinter Percy ein, der seine Mutter sofort in eine Umarmung zog.

"Wie schön, dass du mit uns Weihnachten verbringst, Destiny", nachdem der Schwarzhaarige seine Mutter losgelassen hatte, wandte diese sich mit einem freundlichen Lächeln direkt an mich. Mein Herz machte einen Satz, sie war wirklich so, wie ich sie mir vorgestellt hatte.

"Ich freue mich sehr, dass ich mit Ihnen feiern darf, Ma'am", verlegen vermied ich den Blickkontakt. Immer wenn ich mich in einem neuen Umfeld mit neuen Menschen befand, wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte, ohne als entweder unhöflich oder angespannt zu erscheinen.

"Bitte, nenn' mich Sally", sie legte mir eine Hand auf die Schulter und schenkte mir ein noch strahlenderes Lächeln als zuvor. "Bis jetzt hat Percy nie jemanden außer Annabeth über Weihnachten hergebracht. Es ist schön zu sehen, dass sich sein Leben nicht nur um seine Freundin dreht

"MUM!", Percy unterbrach schroff unsere Unterhaltung, wobei er sehr vorwurfsvoll gegenüber seiner Mutter wirkte. Ich konnte nicht anders als kichern angesichts seiner roten Wangen. Wenn ihm schon ein einfacher Kommentar wie dieser zu viel war, könnte er nicht in der Nähe meiner Familie kommen. Mit einem Lächeln wandte ich mich wieder an Sally.

"Du müsstest ihn im Camp erleben. Dass die beiden noch nicht zusammen gewachsen sind, wundert mich", scherzte ich ein wenig, was Percys Wangen noch etwas röter werden ließ.

"NYYY!", panisch griff er mein Handgelenk, als ich zu einem weiteren Satz ansetzte. Verwundert sah ich ihn an, als er mich aus dem Flur zog. Im Gehen rief er seiner Mutter zu, dass er mir das Zimmer zeigen würde. Kichernd folgte ich ihm in ein kleines Gästezimmer, durch dessen kleines Fenster das schwache Licht von draußen fiel. Mit einem lauten Seufzen ließ der Sohn des Poseidon sich auf das Bett fallen und breitete die Arme aus.

"Was hast du denn, Perce?", ein Lachen unterdrückend, ließ ich mich neben ihn fallen. Unverständlich grummelnd, drehte er sich auf seine Seite, um mich direkt ansehen zu können. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich ihn, wobei mir das Blut in die Wangen schoss. Er war so nah, dass seine Nasenspitze fast meine Wange berührte. Plötzlich legte er seine Arme um mich und legte seine Stirn an meiner Schulter ab.

"Es tut mir leid, Ny...ich lasse dich immer allein, damit ich mit Annabeth sein kann...", wisperte er leise. Sein Atem kitzelte an meinem Hals, aber ich traute mich nicht, auch nur den Hauch einer Bewegung zu machen. Als er keine Antwort hörte, ließ er eine weitere Entschuldigung verlauten, bevor er seine Nase an meinem Hals rieb.

"P-Perce", stotterte ich mit hochrotem Gesicht. Götter, raffte er nicht, in was für eine Situation er mich gerade brachte?! Gleichzeitig konnte ich ihn aber auch nicht von mir wegstoßen. Was für eine beste Freundin wäre ich denn dann!

"Du riechst gut, Ny...", er ließ von mir ab und eine Sekunde konnte ich aufatmen, doch als ich meine Augen wieder öffnete, war ich mit seinen grünen Augen direkt über mir konfrontiert. Er hatte seine Hände neben meinem Kopf abgelegt, so dass er nun über mir war. Völlig unfähig etwas zu sagen, starrte ich ihn an, als auf einmal die Tür aufgerissen wurde. Schnell kniff ich die Augen zusammen und kurz darauf ertönte ein Rumpeln und Percy ließ einen leisen Fluch hören.

"Paul und ich wollen in den Park gehen, wollt ihr vielleicht mitkommen? Heute Abend gibt es dort ein Weihnachtsfest mit Feuerwerk und Essen", Sally stand in der Tür und tat so, als hätte sie unsere Position von vorher nicht bemerkt. Percy saß unter mir auf dem Boden. Offenbar war er von seiner Mutter genauso erschreckt worden.

"Ehm klar, Mum...", antwortete der Schwarzhaarige immer noch verlegen. als sich die Tür wieder schloss, atmete er tief aus. "Das hätte anders laufen sollen"

"Und wie bitte, Perseus Jackson?", zischte ich wütend. Was hatte er vorgehabt?! Und warum war gerade ich ein Teil seines Plans gewesen.

"Ich wollte Rache für eben, aber meine Mutter war nicht eingeplant. Na ja, komm mit!", er reichte mir seine Hand, die ich gekonnt ignorierte, als ich aufstand.

"Ich ziehe mich noch um, bevor wir gehen, dauert nur eine Sekunde", mit diesem Worte schob ich Percy aus der Tür und schloss diese hinter ihm. Mit einem tiefen Seufzer riss ich meinen Rucksack auf und nahm meinen schwarzen Pullover mit der passenden, schwarzen Jeans heraus. Dann zog ich mich schnell um.

Percys Sicht:

Ob Destiny wohl wütend war? Unruhig schritt ich im Flur auf und ab, während meine Mutter mit Paul redete. Ich konnte hören, dass sie sich sehr über den gemeinsamen Ausflug freute. In dem Moment, als Ny durch die Tür gekommen war, hatte ich gesehen, dass Mum sie mochte. Aber das war auch leicht zu verstehen.

"Ich bin fertig", gerade trat die Braunhaarige in den Flur und ich konnte sie nur anstarren. Sie hatte ihre Haare wie immer zurückgebunden, aber anstelle eines oversized Pullis trug sie einen eng anliegendes, schwarzen Rollkragenpullover, der ihre Figur betonte. Ich schluckte schwer.

"Dann können wir ja jetzt los", ich hängte mir meine Schlittschuhe über die Schultern und sah zu meiner Mutter, die gerade ihren Mantel anzog.

"Geht doch schon einmal los! Wir treffen uns nachher beim See", scheuchte sie uns nach draußen. Lachend zog ich Ny hinter mir her, als ich merkte, dass sie sehr angespannt war. Verwundert drehte ich mich zu ihr um. Ihr Blick war gesenkt und sie wich mir komplett aus.

"Was ist denn los?", ich fiel in einen Gleichschritt mit ihr, wobei ich sie immer noch durch die Straßen leitete. Verlegen sah sie mich an.

"Ich bin eine Niete im Schlittschuhlaufen", flüsterte sie kaum hörbar. Ich starrte sie an, dann brach ich in Lachen aus.

"Das ist doch nicht schlimm, ich bringe es dir bei", lächelnd legte ich meinen Arm um sie, glücklich, dass sie nicht wütend war.

Destinys Sicht:

Nachdem ich zum fünften Mal auf dem Eis gestürzt war, rutschte ich einfach an die Bande und blieb dort mit verschränkten Armen sitzen. Percy, unterdessen, drehte mit einer Leichtigkeit, die mir völlig unverständlich war, seine Runden auf dem glitschigen Eis. Als er mich am Rande der Bahn hocken sah, kam er ins Straucheln, weil er so lachen musste. Dabei lief er jedoch zu mir herüber.

"Du gibst doch nicht etwa auf, Ny", lächelnd hockte er sich vor mir hin und reichte mir seine Hand.

"Vergiss es, Mister, ich stehe nicht mehr auf. Du kannst mich gerne tragen, wenn du willst", um meiner Aussage noch etwas Nachdruck zu verleihen, verschränkte ich meine Arme noch stärker und vermied den Blickkontakt, indem ich in den Himmel sah. In diesem Moment fielen die ersten Flocken des Tages und ich hörte bereits Herzschläge danach die freudigen Rufe der Kinder. Mein Herz ging bei dieser ganzen Weihnachtsstimmung auf.

"Gut, wenn das so ist", auf einmal wurde ich hochgehoben und ich starrte mal wieder in Percys grüne Augen, die frech funkelten. Aus einer dummen Idee, die ich ihm geliefert hatte, heraus, hatte er mich knallhart im Brautstil hochgehoben und drehte jetzt seine Runden mit mir auf dem Arm, während ich mich panisch an ihm festkrallte.

"Du Idiot, lass mich runter", jammerte ich und zappelte etwas, aber sein Griff war eisern.

"Wenn du so weitermachst, lass ich dich noch fallen, Ny!", er grinste mich breit an, was meine Wangen rot werden ließ.

"Guck mal, Mama! Ich will auch, dass mich jemand einmal so liebt", als ich die Stimme eines kleinen Mädchen vernahm, die auf Percy und mich zeigte, erstarrte ich. Wirkten wir beide etwa wie ein Paar? Meine Wangen brannten mittlerweile.

"Siehst du, Ny? Ich liebe dich doch einfach nur", er zwinkerte mir zu, bevor er mich sanft zurück auf den Eisboden ließ. Dann reichte er mir seine Hände und fuhr rückwärts, um mir helfen zu können. Langsam zogen wir nun unsere Kreise, bis Sally uns rief. Lächelnd zog Percy mich hinter sich her, doch leider schätzte er mein Können doch noch etwas zu schlecht ein und ich verhakte mich in einer unebenen Stelle. Beim Fallen riss ich ihn zusätzlich auf noch nach unten, wobei ich noch die weiche Landung auf ihm hatte.

"Oh, das tut mir so leid, geht es dir gut?", besorgt rollte ich mich von ihm runter und krabbelte an seine Seite, um sanft durch seine Haare zu streichen. Grinsend rieb er sich den Kopf, als er sich aufsetzte.

"Dafür bezahlst du den Kakao!", legte er fest. Ich nickte einfach nur, zu froh, dass ich ihm nicht sonderlich weh getan hatte.

"Ok!"

Paul und Sally waren schon vor einigen Stunden aufgebrochen, aber Percy und ich hatten uns noch das Feuerwerk anschauen wollen. Nun war es vorbei, aber wir hatten uns nicht von dem Anblick der strahlenden Sterne lösen können, die den ganzen Himmel bedeckten. Natürlich war ich für die nächtliche Kälte nicht gewappnet gewesen, weshalb ich jetzt schrecklich fror. Percy hatte daraufhin angeboten, uns noch einen Kakao zu holen und ich hatte freudig zugestimmt. Ich wollte nicht, dass dieser Tag endete. Das Weihnachtsgeschenk für Percy, das ich in meiner Tasche versteckt hatte, wirkte plötzlich schwer. Ich hatte vor, es ihm gleich zu geben, aus meiner familiären Tradition, die Geschenke am Weihnachtsabend und nicht am Morgen danach zu schenken.

"Ich bin wieder da, Ny!", Percys Stimme ertönte und ich riss mich vom Anblick der Sterne los. Der Halbgott hielt zwei dampfende Tassen in seiner Hand und lächelte mich strahlend an. Als er bei mir angekommen war, reichte er mir eine der blauen Tassen, deren Berührung mit meiner Haut mich bereits wärmte.

"Danke, Perce", ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln. Die Kälte war immer noch nicht ganz verschwunden.

"Ach, ehm...ich habe noch eine Kleinigkeit für dich gekauft", er zog aus seiner Tasche einen lilafarbenen Schal, den er mir mit wenigen Handgriffen um den Hals gelegt hatte. Sofort begann die Kälte zu verschwinden. Mit roten Wangen sah ich zu ihm auf.

"Danke...", wisperte ich.

"Gar kein Problem", er räusperte sich und lachte dann, obwohl wirklich nichts Witziges an dieser Situation war. Dann betrachtete er die Sterne wie ich zuvor.

"Percy? Ich weiß, dass es eigentlich zu früh ist, aber ich habe eine Kleinigkeit für dich...", zögernd holte ich den Anhänger aus meiner Tasche.

"Ny", die Augen des Halbgottes wurden größer als er den funkelnden Anhänger sah.

"Es ist ein Topas...er soll dir das Gefühl geben, dass die Welt alles für dich bereits hält...ich möchte, dass du jeden Weg vor dir siehst-jeden", ich lächelte ihn an und nahm vorsichtig seine Hand, um den Anhänger hinein zu legen. Percy starrte mich an.

"Halt mal kurz", sagte er schließlich und übergab mir seine Tasse. Erstaunt sah ich zu, als er seine Halskette abnahm und die Hälfte der Holzperlen in seine Hand schüttelte. Mit geschickten Fingern brachte er den Anhänger an und ließ die perlen wieder folgen.

"Percy..."

"So habe ich immer ein Stück von dir bei mir, Ny...danke für die besten Geschenke, die ich jemals bekommen habe!"

"Mehrzahl?"

"Den Anhänger und die Zeit mit dir"

Er zog mich an sich und legte sein Kinn auf meinen Kopf. Das war wirklich das beste Weihnachten.


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Da ich an Weihnachten nicht im Land sein werde, habe ich mir gedacht, bringe ich das Weihnachtsspecial und das Readerspecial in einem unter :) Ich hoffe, das stört niemanden. Damit wünsche ich euch noch eine wundervolle Vorweihnachtszeit und einen fantastischen Rest vom 3. Advent :)

Weihnachtliche Grüße

Destiny ♥♥♥

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