Kapitel 12 [Eve]

Daisys Zimmer war leer. Wie erwartet. Nichts wies darauf hin, wo sie sein konnte oder wie sie verschwunden war.

„Sie ist wahrscheinlich irgendwo draußen. Oder in der Küche. Oder halt irgendwo im Haus", sagte Cuinn, der neben mir in der Tür stand und den leeren Raum musterte.

Sein Blick richtete sich auf Seraya, die mit weit aufgerissenen Augen auf das Bett starrte. „Wie kommst du darauf, dass etwas passiert ist?"

„Weil sie hier irgendwo in den Stockwerken sein müsste", meinte Juna, die hinter uns aufgetaucht war. Ihr rotes Haar war zerzaust und ihr Blick war fassungslos, jeder Funken Optimismus war erloschen. Übrig war nur die blanke Angst. „Ich war die ganze Zeit über mit Paul im Gemeinschaftsraum. Und um in die Küche oder aus dem Haus oder irgendwohin zu gelangen, muss man den Gemeinschaftsraum durchqueren. Hat sie aber nicht. Ich habe nur Eve gesehen, wie sie raus gegangen ist", erklärte Juna und massierte sich die Schläfen. Sie schluckte schwer und ließ ihre Augen über uns drei schweifen.

„Dann muss sie in irgendein anderes Gästezimmer gegangen sein", warf ich ein. „Ihr dürft nicht vergessen, dass hier kein Zimmer abgesperrt war, als wir angekommen sind. Vielleicht wollte sie einfach nur alleine sein." Weil sie die Informationen in dieser verfluchten Akte nicht ertragen konnte.

„Und wieso sollte sie das tun? Sie hätte einfach ihr Zimmer absperren können", meinte Seraya und ließ sich auf Daisys Bett fallen. „Ich kann es einfach nicht fassen. Wieso passiert so viel?"

„Wir sollten jetzt den Anderen Bescheid geben", sagte Cuinn entschieden, woraufhin Juna nickte und wir uns auf den Weg nach unten machten.

Ich warf Cuinn einen überraschten Seitenblick zu, denn sonst war er immer sehr misstrauisch gegenüber den anderen Gästen, was vor allem auf die verschwundene Gästeliste zurückzuführen war. Er beugte sich leicht zu mir. „Wenn einer der Anderen fehlt, können wir vielleicht herausfinden, ob jemand von uns hinter Daisys Verschwinden steckt", murmelte er, damit die Anderen ihn nicht hören konnten.

„Oder aber Daisy ist gesund und sicher und will einfach nur in Ruhe gelassen werden", meinte ich und Cuinn lächelte matt. „Natürlich. Das könnte auch sein."

„Es könnte nicht nur so sein, es ist auch die wahrscheinlichere Antwort."

„Basiert dein ganzes Leben nur auf Wahrscheinlichkeiten, Eve?" In Cuinns Stimme schwang keine Feindseligkeit oder Zorn. Es war eine schlichte Frage. Ich antwortete nicht.

Wir fanden Kai und Noah in der Küche, während Paul immer noch im Gästezimmer saß und in einer Zeitschrift blätterte. Er blickte auf und sein freundliches Gesicht spannte sich an, als er unsere ernsten Mienen bemerkte. Nachdem Seraya erzählt hatte, was vorgefallen war, entschieden wir uns, alle Zimmer im ersten und zweiten Stockwerk abzusuchen, denn das waren die einzigen Orte, an denen Daisy sein konnte.

Noah, Juna und ich übernahmen den zweiten Stock, Kai, Cuinn, Paul und Seraya versprachen, sich im ersten Stock umzusehen. Mit jeder Zimmertür, die ich öffnete, um in ein leeres, unbewohntes Zimmer zu starren, verschlimmerte sich das seltsame Bauchgefühl, das sich in mir eingenistet hatte. Junas und Noahs ernste Gesichter sprachen Bände. Schweigend traten wir zum letzten leeren Zimmer. Noah riss die Tür fast schon aggressiv auf und wir betraten das Zimmer. Leer.

„Scheiße", flüsterte Juna und auch mich erfasste eine plötzliche Welle der Verzweiflung. Kraftlos sank ich auf dem ordentlich gemachten Bett nieder und schloss die Augen. Nein, nein, nein. Wieso läuft einfach alles schief?

Junas Aufschrei ließ mich auffahren, doch ich schaffte es nicht mehr, sie zu fragen, was passiert war, denn sie raste bereits aus dem Zimmer, als wäre sie von etwas gebissen worden. Noah und ich tauschten verwirrte Blicke aus und meine Augen wurden schmaler, als ich aus dem Fenster blickte, das auf die Wiese vor dem Rubinpalast schaute. Sie war leer, doch etwas Rotes fing meinen Blick auf. Es war nur klein, kaum sichtbar, doch der rote Fetzen, der aus dem Schnee herausschaute, war nicht zu übersehen.

Als Noah und ich erneute Blicke wechselten, formten unsere Lippen das selbe Wort.

Daisy.

Meine gerade noch kraftlosen Beine trugen mich so schnell wie noch nie über den Dielenboden, an den Landschaftsbildern vorbei, die Treppe hinunter, wo ich beinahe mit Cuinn zusammenstieß, der anscheinend ebenfalls aus dem Fenster geblickt hatte, denn seine braunen Augen strahlten eine unglaubliche Angst aus.

Wortlos rannten wir weiter, bis wir letztendlich atemlos durch den kniehohen Schnee wateten. Juna grub wie wahnsinnig im Schnee, schaufelte mit bloßen Händen die kalte Masse, um den roten Stofffetzen frei zu bekommen. Auch ich kniete mich hin und ließ meine Finger in die Kälte sinken. Ich zuckte zusammen, doch ich hörte nicht auf zu schaufeln, bis ich meine Finger nicht mehr spüren konnte und langsam klar wurde, wer im Schnee vergraben lag. Ein Zipfel von Daisys rotem T-Shirt hatte aus dem Schnee hervorgeschaut.

Sonsten hätten wir sie nicht gesehen. Nie gefunden. 

Daisys schwarze Haare lagen fast schon ordentlich gerichtet da und hoben sich vom weißen Schnee ab. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen waren blau und ihr Gesicht blass. Ich beugte mich zu ihr, während ich panisch nach irgendwelchen Verletzungen oder Wunden suchte. Juna saß bereits da, ihr ganzer Körper zitterte, was möglicherweise aber auch an der Kälte lag, in der wir alle kurzärmlig standen.

„Sie ist unverletzt, glaube ich", flüsterte ich schließlich und wagte es, einmal tief auszuatmen. „Und wieso ist sie dann bewusstlos?", fragte Noah und seine dunklen Augen richteten sich fast schon anklagend auf mich. Ich presste die Lippen aufeinander, schwieg jedoch, da ich ganz genau wusste, dass Noah nichts für seinen Zorn konnte. Wir alle sind gerade gereizt. Kein Wunder aber auch, wenn nicht nur Brücken einstürzen, sondern auch Leute entführt werden.

„Wir müssen sie ins Haus tragen. Es ist kalt", entschied Cuinn und packte Daisys Schultern, während Noah ihre Füße übernahm. Vorsichtig näherte ich mich Juna und tätschelte sie etwas unbeholfen an der Schulter.

Sie verdiente es, auch einmal getröstet zu werden, nachdem sie es immer für alle tat. Ich war zwar nicht sonderlich gut in so etwas, doch das war gerade nebensächlich. „Ich will hier weg", sagte Juna schließlich und blickte mir in die Augen. Ihre grüne Iris glitzerte, doch sie blinzelte die Tränen weg und erhob sich auf wackeligen Beinen, ehe sie neben mir in Richtung Haus stapfte. Die Luft war eiskalt, doch ich spürte die Kälte kaum, nahm die eisigen Schneeflocken, die auf meiner Haut landeten, nicht wahr, denn alles, woran ich denken konnte, war Daisys bewegungsloser Körper, der im weißen Schnee gelegen hatte.

Pauls Gesicht wurde kreidebleich, als Cuinn und Noah mit Daisy auf dem Arm den Gästeraum betraten. Kai und Seraya sprangen uns schockiert entgegen. Niemand wusste, was zu tun war. Juna befreite Daisy schließlich im benachbarten Zimmer aus ihren kalten, feuchten Klamotten und streifte ihr Neue über, ehe sie sie in eine Wolldecke wickelte und ihre Hände warm rieb. Während sie immer noch bewusstlos auf eines der Sofas gebettet war, setzten wir Übrigen uns um die zusammengeschobenen Tische und musterten uns.

„Hier ist noch jemand außer uns. Wie sonst soll die Gästeliste verschwinden und Daisy entführt werden?", ergriff Noah schließlich das Wort, nachdem wir einige Minuten lang geschwiegen hatten. „Wann wurde Daisy denn das letzte Mal gesehen?"

„Als sie von der Toilette zurückgekommen ist", erwiderte Juna mit ernstem Blick. „Danach ist sie auf ihr Zimmer gegangen. Aber davor ist Eve noch auf ihr Zimmer gegangen. Eve, hast du sie oben noch einmal gesehen, während wir hier unten im Gemeinschaftsraum waren?"

Ihre Stimme war keinesfalls misstrauisch oder anklagend, doch mir entging nicht, wie die Anderen mich anblickten. So...vorsichtig.

Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe sie nicht gesehen. Ich bin direkt auf mein Zimmer gegangen und als ich wieder raus gekommen bin, stand Seraya schon vor Daisys Tür und hat nach ihr gesehen", erwiderte ich.

Kai sah in die Runde. „Ich finde es ja äußerst interessant, dass du und Daisy gleichzeitig ziemlich lange weg wart – und danach seid ihr beide ziemlich aufgebracht auf eure Zimmer gegangen." Sein Ton war deutlich feindseliger als der von Juna. Meine Schultern spannten sich an. „Ich hatte vor, euch den Grund dafür zu nennen, aber dann ist Daisy verschwunden und wir hatten echt andere Probleme", sagte ich kühl und blickte kurz zu Cuinn, der sich auf einem der Sofas zurückgelehnt hatte und mich ansah. Er nickte kaum merklich.

„Na dann erzähl uns mal davon", forderte mich Kai auf und seine Augen funkelten. „Ich finde Daisys und dein Verhalten nämlich ziemlich verdächtig."

Ich erwiderte seinen Blick ohne mit der Wimper zu zucken, doch in mir kroch sich alles zusammen, denn die Blicke die auf mir ruhten, waren erwartend und anklagend.

Ich räusperte mich und erzählte so kurz und knapp wie möglich von den Gästeakten, die Daisy und ich im Büro gefunden hatten. Stille trat ein und ich entdeckte in den Gesichtern jede Art von Emotionen. Während Kais Augen nur so brodelten, versteifte sich Noahs Gesichtsmuskulatur und Paul und Juna blass wurden. Serayas braune Augen wurden so kalt, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Einzig und allein Cuinn wirkte nicht schockiert. Was natürlich nicht verwunderlich war.

„Wieso hast du uns nicht gleich davon erzählt, Eve?", fragte Kai, wobei seine Stimme so zornig klang, als würde er mich gleich anspringen. Er schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass die halbleere Tasse, die noch vom Frühstück hier stand, klirrte. Ich versuchte, so ruhig wie möglich zu bleiben.

„Das tut mir Leid", presste ich hervor. „Ich war zu schockiert. Aber hatte wirklich vor, es euch zu sagen."

„Ach ja? Und wann denn? Lass mich raten, du hast alle unsere Akten durchgelesen und wusstest nicht, wie du uns erklären solltest, dass du alles über unsere Leben weißt?" Kai sprang auf und ich zuckte zusammen.

„Sie hatte wirklich vor, es uns zu sagen", schaltete sich Cuinn nun ein und erntete einen funkelnden Blick von Kai. „Du weißt auch davon?!"

Cuinns braune Augen ruhten unbewegt auf Kais auffahrendem Gesicht. „Nein", sagte er schließlich. „Ich wusste nicht, was sie uns sagen wollte. Sie hat mir aber vorhin, als wir draußen waren, gesagt, dass sie vorhat, uns alle zusammenzurufen, um uns etwas Wichtiges mitzuteilen."

Ich nickte schwach, doch in meinem Kopf kreiste sich alles. Cuinn log. Ich verurteilte ihn nicht, denn es war das Beste, den Anderen weiszumachen, er hätte von nichts gewusst. Denn wie hätte Kai reagiert, wenn er erfahren hätte, dass ich Cuinn von den Akten erzählt hatte, aber ihm und den Anderen nicht? Ja, es war zweifellos gut, dass Cuinn log, und dennoch schockierte es mich. Er hatte mich vorhin dafür gelobt, ich könnte gut lügen. Doch er konnte es auch.

Kai knirschte mit den Zähnen und Seraya legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Beruhige dich, Kai", meinte sie. „Wir sollten vielleicht nicht darüber reden, warum Eve uns nicht früher davon erzählt hat, sondern darüber, wieso es hier überhaupt so private Informationen über uns gibt." Ich erschauderte und auch die Anderen schienen nun zum ersten Mal darüber nachzudenken.

„Kannst du uns zeigen, wo du die Akten gefunden hast, Eve?", fragte Noah und ich nickte. „Wir sollten uns außerdem noch einmal umschauen. Vielleicht gibt es da noch mehr seltsame Dinge."

Kurz darauf saßen wir alle über den Ordner gebeugt. Wir entschieden uns, dass jeder seine Akte herausholen, alleine lesen und mit ihr anstellen durfte, was er wollte.

„Wo ist deine Akte, Eve?", wollte Seraya wissen, als jeder sein Blatt Papier in der Hand hielt, außer mir. Ich rutschte unruhig auf meinem Platz hin und her. Cuinns Mundwinkel zuckten, als er sich an Seraya wandte. „Sie hat ihre Akte schon genommen." Und zerstört, formten seine Lippen lautlos. Weil dort irgendetwas drin steht, was sie verängstigt.

Seraya legte den Kopf leicht schräg, doch dann zuckte sie mit den Schultern und begann, ihre Akte zu lesen. Die Stille, die sich über uns legte, war beunruhigend, mehr noch erschreckend. Fragend hob ich eine Augenbraue, als ich bemerkte, dass Cuinn seine Akte nur kurz angesehen und danach zusammengefaltet hatte. „Ich kann mir schon denken, was da drin steht", erklärte er schlicht und lehnte sich zurück. Mir fiel jedoch auf, dass seine Augen hin und her huschten und es vermieden, mich anzublicken.

Schweigend blickte ich in die Runde. Niemand sagte etwas, denn die Akten sagten genug. Irgendjemand wusste verdammt viel über uns. Ich wollte gerade meinen Mund öffnen, als ein leises Stöhnen aus Daisys Richtung erklang, das uns alle aufschrecken ließ. Daisy hatte sich aufgerichtet und ihre fiebrigen, desorientierten Augen huschten irritiert umher, als wüsste sie nicht, wo sie war. „Daisy!", rief Juna erfreut und stürmte zu der dunkelhaarigen Tänzerin, um sie zu umarmen. Alle schwiegen, doch in unser aller Gesichter stand nur eine einzige Frage geschrieben: Was ist passiert?

„Ich weiß es nicht", erwiderte Daisy mit krächzender, kraftloser Stimme und rieb sich die Schläfe, wobei sie noch einmal aufstöhnte. „Ich war in meinem Zimmer und muss wohl eingeschlafen sein. Und als ich aufgewacht bin, war ich in einem stockfinsteren Raum. Gefesselt." Sie schluckte und meine Augen weiteten sich geschockt. Das kann nicht sein. „Und da war jemand und hat mit mir geredet", flüsterte Daisy. „Keiner von uns. Jemand Anderes."

„Also sind wir nicht alleine hier", zischte Kai, doch in seinen Augen stand Angst geschrieben. „Aber was will die Person von uns?" Daisy blinzelte und blickte auf ihre Hände. Dann hob sie einen zerknüllten Papierzettel hoch.

„Der hier wurde mir in die Hand gesteckt." Mit zittrigen Fingern faltete sie ihn auseinander und betrachtete die Schrift für einen kurzen Moment.

„Was dein Feind nicht wissen soll, das sage deinem Freunde nicht", begann sie stockend zu lesen und runzelte einen Moment die Stirn. „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die größte Lügnerin im ganzen Land? Ihr Frau Königin. Aber Schneewittchen in den Bergen, bei den sieben Zwergen ist noch tausend mal verlogener als Ihr. Und, konntet ihr das Mädchen mit den Schwefelhölzern retten?"

„Was zur Hölle?", sprach Cuinn unser aller Gedanken aus, doch Daisy hob die Hand, um zu zeigen, dass sie noch nicht fertig war. „Ich liebe Märchen. Ich hoffe, ihr auch. Kennt ihr das Märchen von Dornröschen? Oder das Märchen von der Kleinen Meerjungfrau?"

„Wir haben es mit einem Psychopathen zu tun", rief Juna voller Panik. „Verdammt! Ich habe Angst!"

Die Worte waren unzusammenhängend, ergaben überhaupt keinen Sinn.

„Wir müssen hier weg", flüsterte ich und ballte die Fäuste.

„Ach wirklich?", meinte Cuinn und auch wenn seine Stimme einen sarkastischen Ton hatte, konnte ich ein Zittern heraushören. Ich erhob mich fröstelnd, denn auf einmal kam mir der Raum kalt und trostlos vor. Meine Augen ruhten an der Wand und ein Gedanke begann, sich zu formen. Erst zaghaft, doch er wurde rasch klarer und mein Blick wurde verstehender. Mit großen Augen trat ich an eines der Fenster und strich mit den Fingerspitzen über den rauen Bilderrahmen des Gemäldes, welches neben dem Fensterrahmen hing.

„Schaut mal an die Wände", sagte ich leise, woraufhin sich sieben Köpfe in Richtung Wand drehten. Zuerst wirkten ihre Mienen verwirrt und fragend, doch schon kurz darauf, wandte sich Seraya an mich.

„Märchenbilder", hauchte sie und meine Augen huschten von einem Bild zum Anderen.

„Im Büro waren auch ganz viele Märchenbücher", erinnerte sich Daisy und ihre Augenlider flackerten. „Das ist alles komplett durchgeplant. Jemand hat das alles inszeniert. Die Brücke ist nicht zufällig zusammengestürzt, die Gästeliste ist nicht einfach so verschwunden...meint ihr die Besitzer dieses Gasthauses sind dafür verantwortlich?"

„Aber wieso?", fragte Seraya. „Wieso würde jemand so etwas tun?"

Cuinn lachte auf und strich sich durch seine blonden Haare. „Das ist doch offensichtlich. Jemand will uns fertig machen."

„Und woher wussten sie, dass genau wir kommen würden, damit sie die Akten über uns anfertigen konnten?", warf ich ein, während ich immer noch entgeistert die Märchenbilder anstarrte. Mein Blick huschte zu Cuinn. „Ich habe mein Zimmer erst einen halben Tag vor meiner Ankunft gebucht. Wie konnten sie so schnell die Informationen über mich herbekommen?"

„Ich glaube, du weißt die Antwort darauf selber", erwiderte Cuinn düster.

Ich starrte ihn an und befeuchtete meine Lippen. Alles in mir sträubte sich dagegen, die Worte auszusprechen. Doch ich tat es. „Das kann nur heißen, dass sie bereits geplant haben, dass wir kommen. Dass es irgendjemand irgendwie eingerichtet hat, dass genau wir hierherkommen. Weil irgendjemand will, dass genau wir leiden." 

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