Schlösslein Des Verlangens

Sie bürstete vorsichtig ihre Haare und schaute sich im Spiegel.
Ihr Augenringe,-komplett verschwunden.
Ihre Lippen blutrot.
Ihre Pupillen riesig.
Lag es wirklich nur an der Erholung?
Sie setzte ihren Verlobungsring auf und öffnete die Tür für Jean.

"P-Prinzessin.... Sie sehen wunderschön aus.....", stammelte er nur begeistert mit einem Teint pink auf den Wangen.
Sie kicherte nur amüsiert und begann mit ihm auf ihrem Weg gemütlich zu plaudern.
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Jean verschwand kurz darauf nachdem sie an Grisha Jaegers Portrait ankamen.
Wahrscheinlich ging er die lange Treppe nach unten.
Doch nur er war der Einzige, der wusste wohin er gehen wollen würde.
Nach unten.
Ganz unten.
Dort lag eine Person angekettet, die von außen hin wie aus Stein war. Je tiefer man doch zu ihm gelangte desto mehr wusste man von der weichen und verletzbaren Seite.

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Ein leichtes Klopfen war von innen aus zu hören.

"Ja? Komm herein", ertönte eine tiefe und entspannte Stimme. Sie hegte jedoch Verzweiflung. Er stöhnte laut schnaufend, die ganze Luft aus seinem Brustkorb heraus und fuhr sich durch die Haare. Er war tief in Gedanken.

Die Tür ging vorsichtig auf.
Eine kleine Prinzessin in einem wunderschönen Kleid trat hinein.

Eren schaute desinteressiert auf, wurde jedoch sofort von dem Anblick wachgerüttelt.

"V-V/N?... W-was machst du hier?"

Er stotterte.
Sein Gesicht wurde leicht rot.
Trotzdem erschien es ihm unmöglich auch nur zu blinzeln.

"Ich dachte, ich leiste dir Gesellschaft. A-aber Wenn ich störe, kann ich auch gehen—"

Sie drehte sich um und tapste vorsichtig zurück, als ein Arm um ihrer Taille sie davon abhielt.
Eren beugte sich nach unten zu ihrem Ohr.
"Nein--bitte... Bleib hier..

Ich brauche dich", flüsterte er ihr sanft ins Ohr und strich ihr eine Haarsträhne nach hinten.
Dann ließ er diesen Arm um ihre Schulter gewickelt ruhen.

Sie war in seiner Falle.
Mit dem Rücken zu ihm.
Das Blut stieg ihr zu Ohren, während Eren ihr weiterhin süße Worte ins Ohr wisperte.
Sie war seine Handlungen nicht gewohnt.
Sie kannte ihn nur als einen Playboy.... Als eine Gefahr

Er ließ seinen Kopf auf ihre Schulter fallen und blieb eine Zeit lang still.

D/N bewegte sich nicht. Sie ließ alles über sich ergehen.
Sie wusste nichteinmal, ob sie den Moment genoss, da sie nur jemanden anderen im Kopf hatte.

"Woran denkst du, meine Braut? Du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst~"

Sie nahm sich diese Worte zu Herzen.

"Mhh...Daran, dass du noch vor ein paar Monaten der größte Playboy warst, jeden beleidigt hast, alle niedergemacht hast und dass ich dich über alles gehasst habe", sprudelt sie einfach raus.
Sie war auch irgendwie neugierig, was er sich wohl gedacht haben muss, während er das alles getan hatte.

Sein Griff verstärkte sich.
So stark, dass sie kurz erschrocken quietchte und sich ihr Körper versteifte.

"Vergiss das D/N. Du mögest solche Sachen vor mir nie wieder sagen", zischte er, sein Blick auf sie fixiert.

"Aber du hast doch gesagt-"

Er ließ sie los und schmiss sie brutal gegen die Wand. Er schloss sie bei sich ein und starrte kalt auf sie herab.

"Du würdest das nie verstehen, Mädchen. Den Spaß den ich hatte allen zu zeigen, wer am meisten draufhatte, wer der einflussreichere war, wer der Beste war. All das gehört mir.... SCHAU DICH UM V/N! ALL DAS HAST DU DANK MIR!"

'und trotzdem warst du die Einzige in die ich je verliebt war....'

Verschreckt zuckte die Prinzessin zusammen und schaute beängstigt auf den Boden.
Aber es war zu spät.
Sie hatte sich schon längst in seinem Netz verfangen....

Er packte sie am Kinn und zog ihren Kopf wieder nach oben, sodass sie zu ihm schauen musste.
Er küsste sie gegen ihren Willen.
Packte sie gegen ihren Willen an.
Und riss ihr das Gewand vom Leib.... Gegen ihren Willen

Aber es hatte keinen Zweck, nicht wahr?
Er hatte alles: Macht, Einfluss, Geld, Sklaven, Soldaten und ein Anwesen.

Wieso nicht jemanden in seine Sammlung hinzufügen?

Er pinnte ihr Hände nach oben, während er sie weiterhin in sämtliche Küsse tränkte.
Einer wilder als der anderer.
Was für ihn nur ein Spiel war, war für sie purer Ernst.

Er ließ seine warmen Hände über ihre Wange, weiter zu ihrem Hals, zu ihrer Schulter und immer weiter nach unten führen.

"Heute wirst du nur an mich denken können V/N.
Ich werde dir nicht erlauben, an andere Männer zu denken."

Sie stöhnte kurz verächtlich auf und ihre Augen rollte nach hinten.

"Vergiss nicht brav zu lernen Prinzessin~. Unsere Hochzeit ist gerade mal 1 Monat entfernt. Bald gehörst du ganz mir."

Sie reagierte nicht mehr.
Wieso war sie überhaupt hier?
War das die Gesellschaft, die Jean gemeint hatte?

Ihr wurde von Minute zu Minute schlechter.. Die Sachen die Eren tat und ihr zuwisperte fühlten sich so falsch an. Sie wollte nichts davon.

Aber konnte sie sich wirklich wehren?
War es okay sich zu wehren?
Er hatte alle Macht über sie.
Er kannte ihre Schwachpunkte und wusste wie sie ihn am meisten verletzen konnte.

"W-warte Eren"

"Warten? Was willst du noch?", meinte er leicht aggressiv, aber mit einer gewissen Seriösität. Sein Augenkontakt schien wahrhaftig Interesse an ihren Verlangen zu zeigen.

"I-Ich fühle mich nicht bereit.... Hab Geduld"

"Ich besitze nur wenig Geduld, wie du weißt. Ich bin gerade an meinen Grenzen. Was sollte mich aufhalten?", hauchte er ihr verführerisch in ihr Ohr.

Er hatte natürlich recht.
Was sollte ihn aufhalten?
Niemand würde dem ausgeschlossenen und verschwundenen Mädchen von damals glauben.

Ihr verzweifelter Blick, als sie ängstlich an ihrem Nagel biss, ließ Eren zu denken geben.

" Sag mir deinen Wunsch.. Und ich nenne dir meinen Deal."

Er kam ihr abermals näher.
Wahrscheinlich versuchte er sie in seinen eigenen gierigen Plan einzubinden.
Es machte jedoch keinen Unterschied.
Sie stieß wütend gegen seine Stirn, sodass er überrascht hochschreckte, jedoch sich wieder fing und zu grinsen begann...
Oh jaa... Eine weitere Herausforderung.
Eine weitere Überraschung, die er an ihr liebte.

"Lass den Vampir während dem traditionellem Hexenfest gehen", rief sie,- ihr Augenkontakt blieb.

"Hehh~ du willst keine Rache? Du willst, dass er frei ist und weiter tötet?"

"Ich halte ihn nicht für eine schlechte Person...."

Seine Augen verdunkleten sich. Sein Griff an ihr verengte sich und sein Ton wurde düsterer.

"Sag mir V/N.... Warum ausgerechnet während eines Festes? Wo die ganze Stadt da sein wird? Willst du...all diese Menschen nur für diesen Vampir opfern?"

"H-huh? Nein... Ich möchte, dass er uns besser versteht und uns lachen sieht....
Ich will, dass er Spaß hat und dann seinen eigenen Weg findet..."

Die Art wie seine Verlobte über diesen Nichtsnutz sprach verbitterte ihn. Er verfluchte in seinen Gedanken Grisha die ganze Zeit.. Er wird dafür bezahlen

Er würde dafür büßen, seine Verlobte verdorben zu haben

Rache

Er soll dafür bezahlen

Ein unschuldiges Lächeln setzte auf Erens Gesicht ein.

"Natürlich Liebste~ ich würde alles fùr dich tun"

Etwas skeptisch ließ sie ihren Blick auf seine Haltung schweifen um zu sehen wie stark er sich verspannen musste um einen Satz so richtig klingen zu lassen.
Aber nichts... Alles war locker..

Leider merkte sie erst zu spät, dass Eren Jaeger Künstler im Lügen und Verraten war.

"Und nun zu meiner Bitte"

Er ließ seine Finger über ihren Hals laufen.

"Ab jetzt werde ich nicht mehr nett sein V/N.... Wenn du mich nach dieser Nacht auch nur einmal zurückweisen solltest, werde ich schmutzige Methoden anwenden, bei denen du nachts nicht mehr schlafen kannst. Sag daher lieber immer ja zu meinen Wünschen, verstanden?"
Sein Ton war düster und todernst.

Dem Mädchen lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Sie wusste genau, wie sehr er diese Macht die er über sie hatte genoss.
Oh, wie er sie liebte.

" Nun~ Hier ist dein Gewand... Oder zumindest, dass was noch heil ist...."

Eren ließ von ihr ab und setzte sich abermals auf seinen Schreibtisch und beobachtete sie.
Wortlos zog sie sich an und wusste nicht recht was sie tun sollte.

"Geh mir aus den Augen."

Traurig nickte sie und öffnete halb zitternd die Tür.

"Ach,- und Zuckerstück...
Überleg dir einen netten Trauzeugen.. Ich hab meinen schon...aber überleg dir jemanden, der nicht nervt. Unsere Kultur besagt, dass er dir danach dienen muss bis zum Tod.

Naja... Jean und Erwin werden sich sicher freuen, weiter an dir kleben zu dürfen, nicht wahr? "

Er lachte kurz, bevor er sie mit einem Winken loswurde.

Würde Grishas letzter Wunsch wirklich in Erfüllung gehen?

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