Palast des Lebens

"Laalalalala~ Ich lass looss, lass jetzt looss~ die Kraft sie ist grenzenloooosss~"

So wurde es mir beigebracht, denke ich zumindest... Unser Pfarrer damals hat das immer vor uns Kindern gesungen zumindest...

"Ich hatte mich eingelebt.
Ich war glücklich.. Und trotzdem war es irgendwie einsam und traurig", dachte ich laut und stellte mein Frühstückstablett vor Levis Tür ab.

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Zuvor
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"Mhh~ was wohl hier ist?"

Ich riss jeden Schrank, jede Tür und generell alles was meine Augen noch nicht gesehen hatten auf.
Lächelnd und motiviert rannte ich weiter, jeden Schmerz und jede negative Energie vergessend.
Fand ein Badezimmer, eine Garderrobe, ein Gästezimmer, eine Waschküche und Speisekammern sowie mehrere Lager für den gazen Krempel, den er anscheinend nicht mehr brauchte.

Das war richtig.
Die Wendeltreppe führte nicht einfach nur nach oben, sondern ging auch tatsächlich in den Keller. Komischerweise schienen diese Kerzen fast schon unendlich zu brennen.
Je tiefer ich ging, desto kälter war es und es schien mir langsam zu frösteln und ich umarmte mich fest.
Ich fand haufenweise unbenutzte Putzsachen, Baumaterial, falls einmal der Boden kaputt werden sollte, Deko und sonstige Sachen.
-warte war das eine Peitsche?

Ich ließ das Teil schnell fallen und packte alles in einen Korb, den ich daneben fand.
Zum Glück war der riesig und es passte viel hinein.

Und dann gab es noch diesen anderen Korb mit irgendwelchen Dinge die ziemlich nützlich schienen. Ursprünglich waren mir beide Körbe zu schwer, als ich sie anhub.
Dann sah ich eine Spinne-

"KKYYYAAAAA-"

Ich rannte so schnell wie noch nie und hopste die Treppen nach oben.
Wenn man es positiv betrachten möchte... Ich hab beide Körbe ~

Ich lief in das Gästezimmer, welches mir am sympathischten schien und zu 'meinem Zimmer' machte.
Ich ließ alles fallen, viel zu Boden und lachte erstmal.

Wann war das letzte Mal, wo ich so viel Spaß hatte?

Nie-
GENAU!

Ich durchforstete mein neues Zimmer.
Es war simpel und doch elegant wie eh und je.
Für jemanden der keine hohen Standarts gewohnt ist, ist es fast schon wie mein eigenes Schloss.

Ich nahm alle Wäsche die ich fand.
Und wenn ich meine alle Wäsche, meine ich alle Wäsche.
Junge, der Typ hatte viel.
Kleider, Anzüge und auch ganz einfache Sachen.
Sogar eine Maid-Uniform fand ich.

... Mhh.. Genau.. Das würde meine Arbeitsuniform werden.

Ich machte mich auf ins Bad und begann alles händisch eines nach dem anderen fein säuberlich zu waschen.
Für einen Tag mehr als genug Arbeit.
Wenn ich Levi sehe, muss ich ihn auf jeden Fall ausfragen.
Ich kicherte und ließ mich erschöpft in mein frisches Bett fallen.

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Die Tage vergingen.
Ich machte mir jeden Tag Arbeitsstunden von 9- 12, dann aß ich zu Mittag und von 14- 22 Uhr arbeitete ich weiter.
Jetzt nachdem ich eine Uhr gefunden hatte.

Die Arbeit machte mir fast schon zu  viel Spaß.

Und jeden Tag ging ich zufrieden und erledigt ins Bett.
Mich noch nie so wohlfühlend.

Na? Was hab ich denn schon alles vollbracht, möget ihr euch fragen.

Nunja~
2 Wochen vergingen.
Ich hatte alle Fenster geputzt, außer in dem einen Raum, der aus irgendeinem Grund verschlossen war. Ich konnte mir gut vorstellen dass er sich dort versteckte , war mir aber nie so sicher...ich ließ ihn lieber alleine...(Noch)

Ich säuberte alle Böden und alle Wände und dank der effizienten Putzmittel war ich endlich von all dem Blut befreit was überall geklebt hatte.
Und die Küche hatte ich nocheinmal geputzt und eingeräumt und mein Zimmer, das Badezimmer ebenfalls: gekehrt, geschrubbt eingeschlichtet und aufgeräumt.

Oh genau... Und das Wichtigste!
Ich hatte alle Vorhänge schon fast runtergerissen.
Grundsätzlich wollte ich sie eigentlich nur waschen, aber der sommerliche, helle Look stand diesem Anwesen schon ziemlich gut.

Ein Monat verging

Ich vermisste die Anwesenheit von Menschen, oder Vampiren.
Ich war alleine und selbst wenn ich glücklich war.. Ich brauchte den Menschenkontakt so sehr.
Und wollte mit jemanden Lachen, weinen, Geschichten teilen und Ausflüge machen und die Welt entdecken, aber bisher kann ich wohl nur diesen Haus erkunden.
Jedoch heute machte ich einen Fund.
Ein Portrait.
Es war enorm.
Gewaltig.
Bestimmt 3 Meter.

Es war das Familienportrait von Levi.

Hier stand 'Familie Ackermann'.
Seine Mutter, sein Vater.. Und der kleine süße Junge war er... Hehe... Er war wirklich knuffig.

Ich beschloss es mit rauf, aus dem Keller zu nehmen und fand sogar den Platz an dem es ursprünglich hing.
Es gab einen Abdruck.
Direkt vor dem Haupteingang.
Wenn man die Wendeltreppe nach oben gegangen ist, war eine riesige Leere Wand dort.
Irgendwie... Sollte ich. Dass doch aufhängen können, oder?

3 Monate sind vergangen...

Kein Lebenszeichen von Levi, obwohl ich es ab und zu bei Vollmond rumpeln hörte, wagte ich es nicht auch nur in die Nähe zu gehen. Seit ich hier mehr oder weniger alleine wahr, waren kurze Arbeitstage für mich Vollmondnächte nur allein. Ich hörte um 16 Uhr auf, hohlte mir etwas zum Nähen, oder ein Buch und flickte, häkelte, nähte oder laß  und sperrte mein Zimmer ab, da ich einen Schlüssel in dem Nachttischlein fand.
Dann verhielt ich mich ruhig.
Man merkte wie er Kontrolle verlierte und herumrannte und es polterte.
Jedoch eines wunderte mich...

Wieso waren keine der Möbel beschädigt, blutbeschmiert, oder zerstört? Hatte ich ihn nicht gesehen, wie er halbert sein gesamtes Anwesen in Stücken riss?

Sobald die Gefahrenquelle vorbei war, holte ich nur vielleicht noch etwas zu trinken, aber sonst verließ ich das Zimmer nie sondern schlief direkt in meinem Zimmer ein und erwachte erst, wenn alles vorbei war.

Jetzt hatte ich weniger zu tun. Ich musste mir zwanghaft etwas überlegen, damit mir nicht langweilig wurde.
Deshalb beschloss ich neben den Vollmondnächten den Sonntag als Ruhetag zu nehmen und Samstag schon um 12 aufzuhören mit der Arbeit.
Als kleines Extra dachte ich mir, dass Levi hungrig sein musste.
Ich machte ihm jeden Tag Frühstück und manchmal gab ich sogar ein paar Blutstropfen in seinen Kaffee... ob es etwas half wusste ich zwar nicht.. aber es wird schon hoffentlich das Aroma verbessern.

Nachdem ich alles geflickt hatte, jeden von Levis Anzügen, jeden der weiblicheren Kleidung,... Fiel mein Blick doch immer wieder an ein paar Dinge.
Der Boden war teils brüchig, und das Portrait noch nicht aufgehängt.
Oh ja... Ich musste das Handwerk erlernen.
Sonst durfte ich es nicht.
Meine Aufgaben waren zu Hause immer nur der Haushalt, die Familie, Kochen und das Lesen und Schreiben.

Aber rechnen und das andere hatte ich nich nie gemacht. Levis Bibliothek sollte doch etwas haben, nicht wahr?

Und so.... War das vierte Monat fast erreicht und ich hoffte weiter und immer weiter auf Kontakt mit ihm

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