Palast Des Fleißes

Vögel zwitscherten.
Das war das Erste was ich bemerkte, als ich aus dem Fenster schaute.
Wie spät es war, wusste ich nicht. Es war mir gleich und es spielte keine Rolle.
Wie gebannt starrte ich auf den riesigen Tannenbaum vor meinem Fenster. Es war ein edles Grün. Ein solches trugen die dicht verzweigten Äste, die raschelten als die Waldbewohner ihr Versteck verließen.
Eine Frage bleibt jedoch offen...

Wie kam ich hierher?
Ein Schlafzimmer.
Nobel wie eh und je.
Kein Schmutzfleck und keine Schäden. Alles roch frisch und sogar die Luft schien mir ziemlich erfrischend.
Ich weiß nur, dass ich irgendwann einmal aus Energielosigkeit zusammenbroch.
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Ich hatte es irgendwie geschafft aus meiner Schürze (wegen dem altmodischen Zeitalter, tragen Frauen meist nur Kleider mit Schürzen. - Dirndlähnlich, nur nicht so modern.. Und.... Ländlich . heh.. )
Einen Verband zu machen. Ich hatte den Verband fest um Fuß und Knöchel gebunden, sodass der Schmerz einigermaßen gemildert wurde und ich wieder stehen und gehen konnte.
Und so...
Aus irgendeeinem Grund beschloss ich zu putzen.
Alleine der Gedanke, dass jemand so einsam alleine in einem verstaubten Anwesen wohnen musste, gefiehl mir nicht.
Recht schnell entdeckte ich die Hilfsmittel.
Ich putze Küche, schlichtete neu ein, und räumte fein säuberlich den Dreck in eine Ecke, da ich ja nicht rausgehen konnte.
.. Außer ich warte auf ein Vampirattentat...
Nichts dergleichen.

Da ich erst jetzt einen Sinn gefunden habe, jemanden nützlich zu sein.
Selbst wenn es nur für kurze Zeit ist.

"Ne, sag (D/N)... Was soll aus dir eigentlich werden? Ich meine..keine Schande, aber du bist doch komplett nutzlos und niemand hier... Sieht einen Sinn... In deiner Existenz..."

"h-huh? A-aber.... Ich dachte-"

"Sprich nicht weiter mein Kind. Lügen erzählen darf man nicht", sprach sie sanft und setzte ihren Finger auf meine Lippen.

Und so...
Versank ich immer weiter in mein endloses Verlangen einen Sinn zu finden, der mich am Leben halten würde.

Das Wohnzimmer war so gut wie fertig entstaubt und alle alle Sachen nebenan geschlichtet.
Das Gelände habe ich auch sogar geputzt.
Jetzt wo ich sowieso nicht schlafen konnte, wegen meines noch immer aktiven Adrenalins, war es doch möglich sich nützlich zu machen.

Ich summte nebenbei eine leise Symphony, die mir gerade durch den Kopf ging.
Woher sie stammte, war mir nicht klar.
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Ich versank tiefer in allen Ereignissen.
Alles was hier geschehen war und warum ich hier aufgewacht war.

"Mädchen", grummelte eine unerreichbare Stimme.
Ich ließ meine Finger durch die Haare gleiten und schaute dem springendem Eichhörnchen zu, welches frei und wild von Ast zu Ast hüpfte, bis es-"Mädchen!"

Mich riss es augenblicklich wieder in die Gegenwart und und schaute mich um.
Am Türramen stand Levi.
Der Schwarzhaarige, der Brummige, der Schelchtgelaunte.

"Welches Wunder Sie wieder hier anzutreffen, Miss?", lächelte er sarkastisch. "Bin ich etwa so charmant?", sprach er hochmütig.

"heh.... Jemand der in rote Farbe getunkt nach Hause kommt und wie Picasso höchstpersönlich auftritt, braucht sich bloß nichts einzubilden, Sir. Riesen-Ego", brachte ich als Konter.

Er lachte nur kurz in seinem typischen Vampirstyl, verstummte jedoch nach kurzer Zeit.
Dann ließ er seinen Kopf schief hängen und musterte mich mit seinen Gefährlichen Augen.

"Wie idiotisch kann man sein?
Mädchen....
Das ist keine Farbe...die an mir klebt..", stellte er fest.

Meine Knie wurden weich und ich plumpste auf den Boden. Nie hätte ich gedacht, dass mich der Anblick so stören würde.... Ich meine.... Wirklich jetzt D/N? Er ist ein Vampir, gestern zum Berserker geworden und dazu noch der größte Sadist den du kennst.
Breit lächlend, auf eine nicht gute Weise, setze der Vampir einen Schritt in meine Richtung und ich zuckte augenblicklich zusammen. "Du bist ängstlicher geworden ", stellte er zufrieden fest.
In einer Mordsgeschwindikeit lag ich mit dem Rücken am Boden. Levis Hände umfassten meine Handknöchel und drückten mich zu Boden. Sein Knie befand sie gefährlich nahe zwischen meinen Beinen.

"Heh? ~ Auch wenn ich stolz auf mein kleines Mädchen bin~ du warst mir so eine Hilfe, wie ich weg war~ du bist ja ein richtiges Aschenputtel... "

Ich schaute ihn ängstlich an, meine Beine zappelten wild umher. Und meine Arme versuchten Halt auf dem kalten Boden zu erlangen.

"... Aber dein Prinz wird dich niemals finden", beendete er bevor er sich zu nahe an meinem Gesicht befand und aud mich herabschaute.

Sein Kopf näherte sich meinen Hals und er atmete den Geruch meines Blutes ein. Er schloss genussvoll seine Augen und wartete auf einen delikaten Moment endlich anzupacken.

Den gab ich ihn in meiner Angst nicht.
Ich hab mir das ganz anders vorgestellt. Ich dachte ich wäre damit einverstanden, aber.... Heute nicht!

Ich schaffte es, fragt mich nicht wie, ihm zwischen die Beine zu schlagen, sodass er aus Schock locker los und ich mich aus seinem festen Griff befreien konnte.
Ich stand geschickt auf und rannte zur Tür und öfnete sie, ohne zurück zu blicken...

Das hieß wohl... Ich ließ mich wieder auf ein Katz und Maus Spiel ein.
Ich rannte an den blutverschmierten Portraits vorbei und berührte sanft das Gelände, welches ich entlang rannte.

"HAHAHAA~ JA GENAU DAS IST ES! RENN MEIN KLEINES LAMM! BELUSTIGE MICH! Ich will dich verzweifeln sehen.

Schreiend.

Wie du dich an den Boden klammerst und auf Rettung wartest! Hahaha! PERFEKT!", hörte man es laut hallen.

Ich drehte mich um.
Nein.
Da war eine Sackgasse.
Ich rannte in eine andere Einbiegung und gelang in die Küche, in der mich dann natürlich auskannte und griff nach dem größten Messer.

" Ohh~ Mädchen~.. Unser Versteckspiel ist gleich vorbei, ich rieche dein Blut und höre deinen Herzschlag."

Und dann...
Kam er um die Ecke.
Mit geöffneten Armen.

"Aww... Empfängst du mich etwa mit einem Entrée, vor der Hauptspeise?", lachte er.
Ich hielt mein Messer in seine Richtung.
Meine Hände schüttelten.

Levi verschwand.. Seine Fähigkeit...
Und ich spürte seinen heißen, und blutigen Atem neben mir.

"Careful Honey~", flüsterte er in einem angenehmen Englischen Ton. "Du könntest jemanden damit verletzten~"

Kaum versah ich mich, war ich auch schon wieder in einer Zwickmühle.

Es ging nicht mehr weiter.
Und so schnell konnte ich gar nicht blinzeln, bevor sich der Vampir an meinen Hals gekrallt hatte und seine Fangzähne sich in mein Fleisch bohrten.

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