Palast Der Finsternis

Stille... Und das, war auch das, was mich beunruhigte. Dieser Vampir starrte mich kaltherzig, ja fast schon sadistisch an bei meiner Aussage, als würde es ihn fast freuen.
Seine Mundwinkel zuckten vor Erregung und seine roten Augen mit den Katzenpupillen weiteten sich.

Von draußen kam kein Geräusch.
Der Wind hatte aufgehört die Äste zum fallen zu bringen.
Aber trotzdem war alles verstummt.
Keine Vögel
Keine Grillen
Nur pure Leere...

"Wie ich bereits gesagt habe. Ich werde diesen..... Monstern... Nicht mehr trauen nicht helfen... Du hast nur gerade einer meiner Wutausbrüche erlebt, die ich nicht an dir auslassen wollte.... Nur deswegen..
Bilde dir darauf nichts ein, Mensch!"

Sein abwertender Blick neigte ein letztes Mal zu meinem Hals, bevor er still schweigend einen Verband um ihn legte.
Mir tropften schon fast wieder die Tränen hinunter. Nicht wegen dem Moment ansich.
Wegen des Schmerzes.
Er zog an dem Verband reichlich und schnürte mir fast das Blut ab.

"Fertig", knurrte er.

"D-danke", wisperte ich unbeholfen und doch zugleich schüchtern, wobei ich versuchte mit ihm Augenkontakt zu halten. Vergeblich.

"..."

Er packte alle Sachen weg.
Und versuchte den Arztkoffer auf das Regal zu schieben.
Doch dieses Teufelswerk war für Levi anscheinend zu groß. Erst jetzt fiel mir auf, wie klein er denn im Gegensatz zu unseren Burschen im Dorf war.
Er war zwar größer als ich,... Aber da ich sowieso eine ziemlich kleines Wesen war, wohl eher weniger beruhigend.

"E-ehmm... Könnt es sein, dass du einen Sessel (oder Stuhl... Imma sorry... Ich hab als Österreicher keine Ahnung was Deutsche verstehen und was nicht lol) brauchst?", ich hielt mir überrascht die Hand vor den Mund, denn...hatte er... Hatte er gerade wirklich rote Wangen aus Schamgefühl?

" I-ich brauch keinen dämlichen Sessel, Idiot"

Und ein Tsundere noch dazu.
Aye
Das würde vielleicht lustig werden
...

"Übrigens...", begann der Schearzgaarige mit einem stechenden Blick. "Heute ist Vollmond... Weißt du was das für Vampire bedeutet?"

Ich schaute ihn mit einem fragendem Blick an. Woher sollte ich das wissen? Sehe ich etwa so aus wie ein Blutsauger?
Ich schüttelte hastig meinen Kopf und wartete still-hoffend auf eine Antwort.

" Vampire... Werden... Verrückt.", meinte er zögernd, als er sich gegen die Wand lehnte.
"Sie verlieren die Kontrolle, töten und trinken wahllos und benehmen sich wie die ärgsten Idioten.. Deswegen... Mach niemanden auf und sei gefälligst still wenn du Geräusche hörst!"
Seine Stimme klang verärgert, fast schon schmerzerfüllt.
___
Wieso, sollte man sich fragen.
Nun, das lag daran dass Vampire schon vor dem Vollmond einen Vorgeschmack von den Schmerzen abbekomen.

Ihre Zähne wachsen
Der Durst wird nicht mehr zu stillen sein
Und das Verlangen  jedes erbärmliche Menschlein in Fetzen zu reißen unaustehlich

Und das Kinder,
...
Ist der Grund, warum inmitten des Dorfes Trubel und Aufregung herrscht und niemand mehr nach 6 Uhr auf die Straßen gehen darf.

Schreie erklingen in den Ohren der Menschen.
Sie kratzen bedauerlich an der Haustür.
Aber keiner wird den Vampiren öffnen.
Blutsaugendes Ungeziefer.
Wieso sollte es sie überhaupt geben?

Von ihrem Glaube her zufolge lag das an einem Engel, der die Undankbarkeit dieses Dorfes gesehen hatte und endlich dieses für ihre natzisstische Art bestrafen wollte.
Er setzte ungewollte Ausgeburten der Unterwelt auf die Erde, die jedoch bestens getarnt waren aus und hoffte auf das Beste.
Den Priestern zufolge möge der Fluch erst gebrochen werden, sobald genug Opfer gebracht wurde und alles Unreine beseitigt.

Möge diesen Menschen endlich die Augen geöffnet werden. Amen.
___

"urghh", grummelte der Schwarzhaarige schon die ganze Zeit ungeduldig während er sich an die Wand klammerte und Blut spuckte.
Besorgt hockte ich mich auf den Boden und täschelte den geqälten Vampir, der mir vor ein paar Sekunden höchst unsympathisch schien.
"Geh weg", murmelte er.
Er vergrub sein Gesicht in seinen Schoß und begann weiterhin angestrengt zu stöhnen.
"Etwas Wasser?", fragte ich sanft.

"Ich sche*ß auf dein Wassser, ich brauch Blut!", krächzte er und schüttelte seinen Kopf um den Gedanken nach Blut abzuschütteln.

"Ich dachte nie, dass sich ein Monster so für seinen Menschlichkeit einsetzt..", wisperte ich.

Levi weitete seine Augen.
Es war nichteinmal Ärger.
Es war eine Priese Selbsthass und Trauer.

"Ein Monster, was? Heh... Ich bin schon bedauernswert... Lass mich von einem Menschen tätscheln und zeige einer Art, die ich sonst so verabscheuliche auch noch Freundlichkeit. Ich hoffe wirklich.. Du verschwindest bald... Du bedeutest mir nichts Gutes.."

" Eh... EHHH?? "

" B-bitte lass mich hierbleiben! Du kannst mich auch töten, wenn ich zu nervig werde,.. Aber... A-aber.. "

Er schmunzelte.
" Also doch .. "
Ich schaute ihn schief an.
" Wieso bei einem Monster bleiben?"

Diesmal war es meine Zeit beschämt zu sein.
Ertappt, nicht wahr?

" Eh..... Naja... Eigentlich.... Mag ich dich mehr als unser ganzes Dorf zusammen.. Und.... So unsympathisch bist du mir nicht..", murmelte ich, während ich an meinem Kleid zupfte.

Er lachte kurt, bevor er wieder Blut hochstieß.

"Seblstmordlustiges Weib", meinte er grinsend.
"Wenn du mich erst mal kennenlernst dann-". Er begann schärfer und wilder zu husten.

5 Minuten bis es 12 Uhr war.

"B-bring mich hier raus!.. SCHNELL!"

Ich rannte los. Die Wendeltreppe hinunter. Selbst in so einem Augenblick wo ich eigentlich rannte, wirkte sie endloser als jemals zuvor.

"Mach schnell M-Ä-D-C-H-E-N~", buchstabierte er sadistisch.

Seine brutale Vampirseite schien überhand zu gewinnen.

Immer wieder nach hinten schauend rannte ich schneller und schneller. Paranoid drehte sich mein Kopf in jede Richtung.
Ein Schatten huschte an mir vorbei und ich stolperte.
Mein Fuß knöchelte um und ich stieß einen Schmerzschrei aus als ich unten angekommen am Boden aufstieß.

"Hahha hat etwa unser erbärmlich jammernder Mensch etwa Angst?"

Diese Stimme war mehr als nur verstörend.
Ich hatte schon das Gefühl, dass sich seine blutroten Augen belustigt in meinen Hals bohrten.
Ich kroch am Boden.
Mein Fuß war zu verletzt um jetzt aufzustehen. Es ging nicht mehr.

" ts ts ts... Was bist du denn? Ein Schwächlich? Schrei Mädchen! Belustige mich mit deinem Schmerz und deinen Qualen bevor ich dich langsam auseinander nehme und in Fetzen reiße.", erklang seine tiefe Stimme.
Sie war belustigt. Wie sie klangvoll hallte.

Aber ich krabbelte nur weiter. Davon konnte ich mich nicht abhalten lassen.
Der Schmerz zog sich durch mein ganzes Bein und ich fletschte die Zähne um nicht aufzujaulen.

Meine Hand berührte die goldene Klinge. Die, die das Tor in die Freiheit öffnete.

...

"Nicht so hastig Mädchen~", zwitscherte er in seiner vernarrten Manie.

Seine Pupillen verengten sich bei meinem Anblick und er kniete sich auf den Boden und grummelte.

"L-levi?"

"Öffne einfach die verdammte Tür du Idiot, bevor ich es komplett verliere!",

Ich drückte die Klinge nach unten und zog daran.
Im sitzen war alles viel schwerer als man dachte.

Mein Arm spannte an und schüttelte zugleich vor Anstrengung.
Levi huschte mit seiner Vampirgeschwindigkeit nach draußen und in dem Moment....wo ich die Türklinke losließ...

..

War ich noch nie so erleichtert in meinem Leben.

Ich atmete aus.
Meinen Puls versuchte ich zu beruhigen..
Aber es half nichts.
Einen Wahnsinnigen da draußen zu haben.. Ist... Beunruhigend.

Es war still.

Die Turmuhr schlug zwei mal.
Es waren beschwehrliche Klänge.
Und zum ersten Mal seit langen, waren auch wieder die Grillen zu hören.
...

"MÄÄDDCCHHEEENN~~ öffne doch die Tür, huh??~"

Ein heftiges Rumpeln brach mich wieder in die Unruhe, als der Vampir gegen die Tür hämmerte und sein sadistisches Lachen ausließ, welches wirklich zutiefst verstörend war.

"Ich will doch nichts böses Kleine~"

Er kratze an der alten Tür.
Ein wirklich ohrenbetäubendes Geräusch.

"T-tut mir Leid Levi... Ich kann nicht...", murmelte ich..

Stille.

Und in der nächsten Sekunde höhrte ich seine verärgerten und verrückten Beleidigungen.

"Nutztier. Nutztier. Nutztier! ÖFFNE  DIE TÜR DU *****!"

Es war grauenvoll.
Er wollte nichtmal mal so sein.
Er wollte das alles nicht.
Und doch...

Tur mir leid.

Und irgendwann...
Begann alles zu verstummen und man hörte wie seine Schritte Richtung Westen immer leiser wurden.

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