Palast Der 100 Vorwürfen

Das Erste was ich hörte als ich aufwachte war Jaulen und Jammern gemischt mit weinen.

Wie lange habe ich sie hier drinnen?
Keine Ahnung... Ich bin erst aufgewacht.
Könnte ne Zeit lang gewesen sein.
Mich schwer streckend stand ich auf.
Ich war fertig.
Auf eine komische Art und Weise.
Ich stand beschwert auf, da es sich in meinem Kopf drehte.
Wie es mich belästigte.
Zu viel Menschenschmerz ist nicht gut für meine empfindlichen Ohren.
Ich schritt mit den Armen nach hinten gefalten aus der Bibliothek.
Weiteres Hämmern.

"B-bitte Levi...", kam eine leise Stimme.

"Jammer nicht so rum'"

"Es waren 4 Tage! 4!"

"Als würde das mich kümmern", gab ich mit der Schulter zuckend zu und drehte mich um.
Ein schweres gedämpftes Geräusch war zu hören.
Kein Jammern.
Warte...
4 Tage...
Sie ist ein Mensch...

Ich drehte mich so schnell wie noch nie um und rannte zu Tür, brach sie ein und fand ein halbtotes Mädchen am Boden. Bewusstlos.

'ich Idiot, Idiot, Idiot'
Menschen brauchen Wasser.
Menschen brauchen Essen.
Menschen brauchen Bewegung.
Menschen brauchen Mentale Unterstützung.

'WaS HabE IcH geTAn???' In meinem Kopf drehte es sich immer weiter.
Ich habe sie zerstört, gebrochen.

Ich kniete mich zu ihr nieder.
Legte ihren Kopf auf meinen Schoß.
Mein Herz fühlt sich an als würde es zerbrechen.
Sie würde sterben.
Wegen mir.
Wegen meinem Stolz und meiner  Selbstgefälligkeit.
Ich klatschte ihr leicht gegen die Wange, doch sie schien nicht zu reagieren.
Meine Ohren nahmen nur einen schwachen Puls war und ich schien noch nie so verzweifelt zu sein in meinem Leben.

"Verdammt"

Ich blickte auf die Vene an meinem Handgelenk.
Etwas Blut von mir und sie wäre...
Ich überlegte nicht lange-
Schnitt mir seitwärts in das Handgelenk und ließ es in meinen Mund rinnen.

'Bitte überlebe....
Ich will nicht...
Noch einmal alleine sein..
Du bist die Einzige die mir etwas neues zeigen konnte... Eine neue Welt, die Farbe besitzt... Deswegen... Hatte ich vorhin zu sehr Angst du würdest wegrennen... Ich wollte...
Dich nur für mich haben..
Wie eingebildet'

Ich lehnte mich nach vorne, ihren Lippen näher, bis sie sich trafen.
Sie waren ausgetrocknet und bewegte sich nicht.

Genau..solange das Blut in ihren Kreislauf gelangen würde....

Ich ließ sanft von ihr ab.
Meine Augen brannten.
Waren meine Hoffnungen.... Unmöglich auszuleben?
Nichts regte und bewegte sich... Kein Zucken.

"Bitte... Lass mich nicht alleine...", meinte ich verkrampft und ließ den Kopf hängen und schaute ihr weiter ins Gesicht.
...

         ....
              
                 ....

....

"Ne... Levi...
Warum weinst du?"

Ich schreckte hoch, fasste mir ins Gesicht.
Sind.. Das Tränen? Die.. Wenn Menschen traurig sind?

Sie bewegte ihren Arm und wischte mit ihrem Daumen meine Tränen weg.

"Wieso bist du traurig?", fragte sie, doch ich konnte ihr keine Antwort geben. Ich starrte weiter.

"Warum sagst du nichts?"
Doch ich bewegte mich weiter nicht.
Stattdessen begann ich zu zittern.
Ich zitterte. Ich hatte noch nie gezittert.

"Ne... Levi... Wieso lächlest du nicht?"

Nein.
Ich hatte keine Angst mehr.
Ich werde probieren immer treu zu meinen Gefühlen zu stehen.
Ich ließ mich fallen, vergrub mein Gesicht oberhalb ihrer Brust und umarmte sie so fest, dass sie sogar leicht aufstöhnte.

Anstatt mich jedoch wegzudrücken...
Streichelte sie mich zärtlich und ließ ihre Hand durch meine Haare fahren.
"Was ist denn mit dir geschehen, huh?", meinte sie schon fast neckend, doch ich verfestigt nur meinen Griff.
"Ich... Werde versuchen meine Gefühle nicht zu unterdrücken... Ich hatte Angst Mädchen! Ich wollte dich nicht verlieren! Ich will nicht... Bitte verlasse mich nicht!",  schrie ich verzweifelt, merkend wie ich förmlich zerbrach, als sie sich aus meinem Griff befreite und meine Wagen in die Hände nahm.
" Levi.. Schau mich an... "

Ich konnte anfangs nicht.
Es war... Beschämend.

" Was du getan hast war wirklich  gemein!"

Ich blickte kurz zur Seite.

"Aber.. Ich könnte dich dafür nie hassen, Idiot!"

Erneut umarmten wir uns beide.
Naja.. Es war eher von mir erzwungen.
Aus Erleichterung.
Aber sie schien zum Glück nichts dagegen zu haben.
Es war ein Gefühl welches ich nie vergessen will.
Zwei Personen, die einander brauchen, die einsam sind.

"Ich werde es gut machen!"

"Mhhh.... Aber nur wenn du mir diesen besonderen Platz draußen zeigst, von dem du gesprochen hast...", sagte sie summend.

Ich hielt kurz die Luft an, brachte ein schmales Lächeln heraus.

"Gerne"

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