New York, Teil 7

Unruhig lief Alec durch ihr Wohnzimmer. Zum Glück ließ er den Teppich aus und blieb auf den Holzdielen, sonst hätten sie bald einen neuen benötigt. Magnus saß erschöpft auf dem Sofa. Das Auflösen des Bann hatte ihn ausgelaugt. Mit einer kräftigenden Tinktur hatte er verhindern können, dass er auf der Stelle einschlief.
"Bitte Darling, er wird seinen Teil einhalten, schließlich hat er dem Deal zugestimmt." Der Hexenmeister fühlte sich bei weitem nicht so zuversichtlich, aber er wollte zumindest seinen Mann beruhigen. Um ehrlich zu sein, Alec Nervosität stresste ihn gerade noch mehr als das angespannte Warten.
"Warum teilen wir uns nicht auf? Ich bin mir nicht sicher ob er wirklich hierher kommt. Du könntest die Stadt vom Institut aus überwachen und ich bin nur ein Portal von dir entfernt." Alec wollte sofort ablehnen, aber der Gedanke war vielleicht gar nicht so verkehrt. Er musste sowieso nach dem Rechten sehen, nachdem Izzy sich immer noch nicht gemeldet hatte. Und er musste ein paar sehr ernste Worte mit Simon wechseln, falls er wirklich dafür verantwortlich war das gesamte Institut mit Alkohol außer Gefecht zu setzen. Es war pures Glück, dass in den letzten Tagen nichts passiert war. Nichts - außer, dass ihr bester Soldat nach Edom entführt worden war.
Wie konnte das ganze Team nur so viel trinken, dass sie zwei Tage lang ausgenoggt waren? Erst jetzt erschien ihm das ziemlich abwegig. "Du hast Recht, ich sollte dringend nach dem Rechten sehen. Ich kann nicht glauben, dass nur ein kleiner Streich das ganze Institut lahm gelegt  hat. Sobald die Scanner anschlagen rufe ich dich an. Bitte ruh dich aus." Mit den Worten drückte er Magnus einen sanften Kuss auf die Stirn und lief aus der Wohnung.

~~~

Magnus hatte nur einen kurzen Moment die Augen geschlossen nachdem Alec aufgebrochen war, da spürte er das bekannte Knistern in der Luft. Die Portale seines Vaters hatten eine ganz eigene Signatur, wie keine Reißzähne, die die Grenzen zwischen den Dimensionen zerrissen. Kaum stand Magnus defensiv in der Mitte des Lofts trat Asmodeus durch das Portal, dicht gefolgt von einem erröteten Jace.
"Was für ein schöner Ort. Und die Luft ist so erfrischend." Asmodeus grinste während er weiter auf Magnus zu ging. "Eine Freude dich so ohne stöhrende Einschränkungen zu sehen. Ich wollte nur meinen Gast nach Hause begleiten." Er sah über seine Schulter zu Jace, der etwas betreten zu Boden sah. "Wobei ich dachte, dass dein Zuhause besser geeignet ist als das Institut. Dort würde ich wohl auffallen wie ein bunter Hund." Der Höllenfürst legte seine Hand um Jace Schulter und schob ihn sanft zu seinem Sohn. Bevor Magnus antworten konnte drehte sein Vater sich wieder zu dem Portal und verschwand mit einem "Wir sehen uns."

In dem Moment in dem sich das Portal schloss klingelte Magnus Smartphone. Alexander.
"Wir haben eine Aktivität in deinem Block gemessen. Du solltest Asmodeus sehen können."
"Das habe ich, Darling. Er hat Jace direkt in unser Wohnzimmer gebracht."
"Ich komme sofort."
"Alexander warte. Gib mir ein paar Minuten um einen Blick auf Jace zu werfen, dann kommen wir mit einem Portal direkt in dein Büro." antwortete der Hexenmeister bevor er den Anruf beendete.

Jace hatte immer noch nichts gesagt und beobachtet Magnus genau der einmal tief durchatmete und dann mit bemüht ruhiger Stimme zu sprechen.
"Also lass mich dich erst einmal durchchecken." Dabei ließ er seine Magie über Jace fließen und nickte mehr zu sich selbst.
"An dir klebt noch Energie aus Edom, aber körperlich scheinst du vollkommen gesund zu sein. Was man von deinem mentalen Zustand nicht sagen kann." Dramatisch drehte sich Magnus direkt vor Jace und sah ihm drohend in die Augen.
"Wie kommst du auf die hirnrissige Idee freiwillig nach Edom zu gehen? Freiwillig! Und auch noch zu meinem Vater bei all den Dämonen." kopfschüttelnd drehte er sich ab. Wie konnte der Blonde nur so kurzsichtig sein. War ihm überhaupt bewusst was es gekostet hatte ihn zurück zu holen?
Und warum sagte er nichts? Normalerweise war Jace nicht auf den Mund gefallen. Skeptisch drehte Magnus sich wieder zu ihm, diesmal mit deutlicher Sorge in seinen Augen. "Was ist passiert Jace? Sprich mit mir."

"Ich, ich weiß nicht." waren die ersten Worte, die den sonst so selbstsicheren Blonden verließen. Er konnte seine sonst übliche Fassade nicht aufbauen. Die ganzen Erlebnisse hatten ihn tief berührt und er war sich nicht sicher wie er darüber denken sollte. Magnus Wut und Besorgnis konnte er gut nachvollziehen, auch wenn er während seiner Abwesenheit nicht einmal daran gedacht hatte. Sein Schwager schien seine Zerrissenheit zu spüren, denn er sprach nicht weiter, sondern wartete bis Jace weitere Worte fand.

"Ich.... Mir war so langweilig. Niemand hatte Zeit, keine Mission zu erfüllen. Alle waren mit sich zufrieden.... Und ich passe da nicht mehr rein.
Du und Alec, ihr werdet nach Alicante gehen. Izzy ist mit Simon zusammen und Clary hat mich einfach vergessen. Noch nicht mal die Dämonen scheinen sich noch für New York zu interessieren. Nicht eine Mission in den letzten drei Wochen." Betrübt sah der Blonde auf seine Hände. Das war nicht nur Langeweile. Er fühlte sich gnadenlos überflüssig. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ihr mich vermissen würde. Und Asmodeus war so aufmerksam. Er hatte meinen Fuß geheilt, und wir haben uns so gut unterhalten. Er mag Bücher." fügte er leise an und ein kleine Lächeln verirrte sich auf sein Gesicht. "Und er wollte mich wirklich kennen lernen. Sonst hätte er mich doch nicht nach Edom eingeladen, oder? "

"Es sah eher so aus als hätte er dir dazu durch einen Deal gezwungen. " wandte Magnus, immer noch besorgt, ein.

"Wahrscheinlich hätte ich dann nur ein paar Tage länger gebraucht um selbst auf die Idee zu kommen." antwortete Jace verträumt und Magnus sah ihn skeptisch an. Hatte sein Vater den Schattenjäger etwa verzaubert? Er wußte, dass der Höllenfürst sehr charmant sein konnte, aber so wie Jace von ihm sprach. Das beunruhigte ihn. Hatte er etwa?

“Hast du etwa mit ihm geschlafen?" fragte er vorsichtig an. "Du weißt schon, Sex in Edom ist wie Essen am Lichten Hof, es bindet dich an die Welt. Das ist wie Persephone die immer wieder zu Hades zurückkehren muss, weil sie während ihrer Zeit dort einen Granatapfel gegessen hat.”
“Aber Edom ist doch nicht das Reich der Toten sondern der Dämonen.” verteidigte Jace sich.
“Du hast bestimmt auch keinen Granatapfel geschluckt.” erwiderte Magnus trocken, die Reaktion den Blonden war Bestätigung genug, und Jace Wangen nahmen einen tiefroten Ton an.

"Bei den alten Göttern, das wirst du Alec erklären." beendete der Ältere ihr Gespräch und öffnete schon ein Portal in das Institut.

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