New York, Teil 2

Magnus kam langsam vom Boden hoch. Er hatte das Pentagramm von allen Blickwinkeln aus betrachtet, immer darauf bedacht nicht hinein zu treten, für den Fall, dass es doch eine Falle war. Er war sich sogar ziemlich sicher, dass es sich um eine Falle handelte, aber er war noch nicht dahinter gekommen, welchen Sinn sie verfolgte. Oder wer sie aufgestellt hatte und wie, in aller Himmels Namen, sie in Jace Zimmer kam.

In der Zwischenzeit hatte Alec die Sterne von der Decke geholt und entdeckt, dass sie genauso aus beschriebenen Papier gefaltet waren wie die meisten Rosen. Sein Gefühl sagte ihm dass das etwas zu bedeuten hatte und so begann er die Sterne und Rosen auseinander zu falten. Der schwarzhaarige erkannte die Blätter, die er Jace vor ein paar Tagen mitgebracht hatte, aber damals waren sie nicht beschrieben gewesen.
Die Sorge um seinen Parabatai wuchs in unermessliche, als er das Wort ‘Deal’ las. Dann ‘mein Sohn’, ‘Katzenaugen’.

“Magnus, ich glaube...” “Jace ist bei meinem Vater.” vollendete Magnus seinen Satz.
“Aber wieso sollte er das tun? Madzie sagte er wäre freiwillig in das Pentagramm getreten.” Magnus war verwirrt. Wer würde freiwillig nach Edom gehen? Er muss irgendwie erpresst worden sind. “Das erklärt natürlich auch warum euer Parabatai-Bund taub geworden ist. Die Verbindung wurde durch die Verschiebung in eine andere Welt unterbrochen.“

“Und ich glaube die beiden haben vorher eine ganze Weile miteinander geschrieben. Zumindest hat er an Jace geschrieben.” dabei schob Alec die beschriebenen Seiten zu seinem Hexenmeister.
“Das ist Asmodeus Schrift. Aber wie kommt sie hierher?” Magnus sah etwas verzweifelt auf den Stapel an Papier. “Ich versuche Jace mit dem Pentagramm zurück zu holen, du versuchst hieraus schlau zu werden.”

In zwei Schritten ist der elegante Hexenmeister neben dem Pentagramm, gegenüber des großen Spiegels, genau an der Stelle an der er vorhin Madzie gefunden hatte. Er untersuchte die Kreidelinien, damit auf keinen Fall eine verwischt war. So kleine Unachtsamkeiten konnten schnell zu einem großen Problem werden. Dann begann er leise mit fester Stimme die Worte, die Madzie zuvor gesprochen hatte zu wiederholen, mit zwei kleinen Änderungen. Schließlich wollte er Jace zurück holen und niemanden anderen  nach Edom schicken.

Blau zuckte die Magie aus seinen Händen und legte ich auf die weißen Linien. Sein Körper war angespannt, Alec konnte deutlich an seinen Nacken erkennen wie anstrengend die Beschwörung für ihn sein musste. Still beobachtete der Schattenjäger wie er seine Magie wirkte. Es dauerte lange, sehr lange.
Alec atmete schwer ein, sein Parabatai-Bund war immer noch taub.

Zu lange. Plötzlich ließ Magnus seine Arme sinken, die blauflammenden Linien verschwanden. Seine Schultern sanken kurz zu Boden, dann ballte der Hexenmeister die Fäuste und fuhr wutentbrannt herum.
“Der Mistkerl blockiert mich!” schrie er Alec an, der instinktiv einen Schritt zurück wich. Selten war Magnus so unbeherrscht in seiner Wut.

Mit einem Wischen seiner Hand ließ Magnus das Pentagramm verschwinden. Er musste einige Male blinzeln bis seine Augen wieder in warmen Braun erschienen. Jetzt ging Alec vorsichtig auf ihn zu und legte seine großen Hände auf seine angespannten Oberarme. “Dann sind wir auf dem richtigen Weg.” versuchte er einen Mann etwas zu beruhigen. “Lass uns die Blätter lesen, vielleicht bringen sie uns weiter. Und wir brauchen einen handfesten Plan. Offensichtlich hat dein Vater etwas vor und wir müssen vorbereitet sein.”

Nickend drehte sich Magnus aus der Umarmung. Natürlich hatte Alec recht. Aber er war so wütend, dass er kaum vernünftig denken konnte. Mit einem Schnipp waren die Blätter in ihr Loft transportiert. Direkt gefolgt von einem Portal durch das er zusammen mit Alec in ihr Wohnzimmer trat.
Egal was sie unternehmen mussten, hier würden sie niemand anderen in Gefahr bringen.

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