Kapitel 37

Die Frau an der Kasse wirkte gestresst und drückte Lea rasch ihr Rückgeld in die Hand, die riesige Popcorntüte stellte sie auf den Tresen und wandte sich den nächsten Kunden zu. Das Kino war voll und Jolie hatte scheinbar nicht damit gerechnet das heute die Premiere des Films war. "Möchtest du nichts trinken Lea?" Jason stand neben ihr und sah sie fragend an doch er wartete keine Antwort ab und winkte bereits eine Verkäuferin zu sich "ja bitte?".

"Zwei mal Pfirsich Eistee" antwortete er. Nachdem Jason die Getränke entgegen genommen hatte verließen sie die Warteschlange und gingen zurück zu Mica und Jolie die bereits vor dem Kinosaal standen. "Woher wusstest du das ich Pfirsich Eistee gerne mag?"

Lea schaute Jason an doch er lächelte nur und überreichte ihr einen der Becher "danke" sagte sie leise ehe sie bei den anderen ankamen. Jolie war aufgeregt und zappelte mit ihrer Popcorntüte herum,sie begutachtete ein riesiges Filmplakat an der Wand das Dracula mit einer Frau im Arm zeigte. "Können wir rein?" fragte sie ungeduldig und konnte es kaum abwarten. Mica sagte nichts und wirkte angespannt, sie ließ Jason und Lea nicht aus den Augen.

"Na klar, welche Plätze haben wir denn?" Lea schaute Jolie an die ihr eine Colaflasche in die Hand drückte und in ihrer Tasche nach den Karten kramte "Reihe D, die Plätze liegen ziemlich mittig". Mica und Jason gingen vorraus, Jolie nahm ihre Cola von Lea zurück und grinste sie an während sie die Augenbrauen immer wieder hochzog und auf Jason deutete. Lea seufzte genervt "lass das Jolie".

"Warum den? ihr zwei seid echt niedlich, und wie er dich immer ansieht, ich wünschte mir würde auch mal ein Mann solche Blicke zuwerfen, es ist mehr als offensichtlich das er dich will". Jolie legte einen Finger auf Leas Bauch "du solltest aufhören so zu tun als würde nichts zwischen euch laufen, selbst ein Blinder sieht das du lügst". Jolie kicherte und folgte den beiden bevor Lea etwas sagen konnte, ein Glück denn sie lief schonwieder rot an.

Ihr Bauch Kribbelte, wie sehr hoffte Lea das Jolie recht hatte und er sie wirklich wollte, allein die Vorstellung daran ließ sie alles um sich herum vergessen. Mühsam verbannte sie ihre Gedanken und betrat nach kurzem zögern den Kinosaal. Die Polster der Plätze waren mit rotem Stoff überzogen und die Nummern der Sitze in Gold auf den Lehnen zu sehen. Lea stieg einige Stufen nach oben und sah sich um während sie zu ihren Freunden ging.

Viele der Plätze waren bereits belegt und es wurde laut getuschelt, einige Leute schauten wie gebannt auf die Leinwand um die aktuellste Kinowerbung anzusehen, andere spielten mit ihren Handys herum oder redeten. Jolie hatte neben Jason Platz genommen und gerade als Lea an ihr vorbei zu Mica gehen wollte rutschte Jolie eins auf.

Lea biss sich auf die Lippe ließ sich aber nichts weiter anmerken. Sie stellte ihr Popcorn sowie das Getränk in die Halterung und setzte sich hin.

Als Lea bemerkte das Jason sie beobachtete schlug ihr Herz wie wild,wenige Sekunden später beugte er sich zu ihr "ich bin mal gespannt ob der Film wirklich so gut ist wie Jolie gesagt hat". Lea schaute ihn an und lächelte "ich denke nicht, sie übertreibt gerne mal, sicher ist der Film totlangweilig, hoffentlich bist du am Ende nicht enttäuscht".

Jolie kniff Lea in die Seite "Hey, das habe ich gehört". Jason lachte und schob sich einen seiner Käsenachos in den Mund während er zur Leinwand blickte. Das Licht ging aus und die Leute verstummten,nur noch das Knistern von Popcorntüten sowie die Geräusche des Films waren zu hören.

Lea lehnte sich zurück und versuchte den Film zu genießen doch Jason war ihr viel zu nah und sie konnte sich einfach nicht auf die Handlung konzentrieren, ihre Gedanken schweiften immer wieder ab und so zog fast der gesamte Film an ihr vorbei ohne das sie etwas mitbekommen hatte. Gegen Ende folgten ihre Augen einer Fledermaus die sich in Dracula verwandelte und an einer Haustür klopfte.

"Liebste Lucy, nun weißt du das ich ein Monster bin aber ich hoffe du vertraust mir wenn ich dir sage das meine Gefühle für dich unendlich sind, ich kann ohne dich nicht Leben, werde meine Braut für die Ewigkeit dann kann uns nichtsmehr voneinander trennen".

Die rothaarige Schönheit mit den hochgesteckten Haaren ließ Dracula in ihr Zimmer und blieb neben einem brennenden Kamin stehen, sie trug ein elegantes braunes Kleid und blickte in die Flammen während eine Träne ihre Wange entlanglief " ich fühle mich verloren und nichteinmal Arthur vermag die Qualen in meinem Herzen zu lindern, ich liebe dich und verspüre nichts als Trauer wenn ich nicht bei dir sein kann"

Dracula legte seine Klauen an Lucys Hüfte und sie neigte den Kopf zur Seite, bot ihm ihren Hals an "ich möchte die Ewigkeit mit dir verbringen Liebster, selbst wenn es mich mein leben kostet". Er küsste ihren Hals um gleich darauf seine Fangzähne in ihn zu schlagen, Blut lief Lucys Hals entlang doch sie wehrte sich nicht. Dracula hielt sie liebevoll im Arm und wiegte sie vor und zurück "oh meine Lucy es ist geschehen, nun sind wir für immer vereint".

Die beiden küssten sich Leidenschaftlich und ohne darüber nachzudenken drehte Lea ihren Kopf zu Jason um der sie ebenfalls anschaute. Schnell bemerkte Lea das dies ein Fehler gewesen war denn nun fühlte sie sich ebenfalls verloren, genauso wie Lucy. Jasons dunkle Augen sagten mehr als tausend Worte und hielten sie so fest das sie es kaum wagte ein zu atmen. Immer tiefer versank sie in seinem Blick und bald schon hatte sie das Gefühl im Treibsand gefangen zu sein der sie immer weiter nach unten zog je stärker sie sich wehrte.

Dunkelheit breitete sich um sie herum aus, Lea wollte sich von seinem Blick losreißen und ihm entkommen, kämpfte verzweifelt gegen die Finsternis an die sie zu verschlingen drohte doch sie konnte sich nicht ewig wehren und letztendlich siegte er.

Lea stand alleine in der Schwärze, es war eiskalt und sie hatte das Gefühl zu erfrieren, mit klappernden Zähnen umklammerte sie ihren zitternden Körper und bemerkte das sie nackt war. Keine Geräusche drangen durch die Leere als es anfing zu Schneien und einige der Schneeflocken in ihren braunen Haaren landeten.

Sie konnte ihren eigenen Atem sehen, den weißen Nebel der sich vor ihrem Mund ausbreitete wenn sie ausatmete. "Lea.." erklang eine tiefe Stimme in ihrem Kopf, Jasons Stimme. Der einzige Grund warum sie nicht die Augen schloss und die Kälte in ihrem Körper willkommen hieß. "Es ist dein Herzschlag der dich verrät, dein Puls der sich beschleunigt wenn du mich siehst, ich weiß genau was du für mich empfindest".

Jemand näherte sich hinter ihr, schlang die Arme um sie und presste sie an einen durchtrainierten Oberkörper. Lea konnte nicht anders als zu stöhnen denn die Wärme die von diesem Körper ausging hüllte sie völlig ein und ließ sie die Kälte vergessen "ich habe dieselben Gefühle für dich und es wäre ein leichtes für mich ihnen nachzugeben aber ich möchte das du den ersten Schritt machst".

Lea schämte sich keineswegs dafür das sie sich an ihn kuschelte denn alles was hier passierte war nicht real und entsprang ihrer Fantasie. Sie brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen das Jason derjenige war der hinter ihr stand,sein Duft verriet ihn. " Trau dich meine Schöne, ich werde dich nicht zurückweisen" seine Finger berührten ihre Wange und streichelten sie sanft "dazu wäre ich nicht in der Lage". Er hauchte zarte, kaum spürbare Küsse über ihren Hals als würde er sie dort mit einer Feder Berühren. Während Jason sie weiterhin festhielt und an sich drückte genoss Lea die Wärme, das Reiben von seiner Haut an ihrer und das Prickeln das er dabei auslöste.

"Nun schließ deine Augen und kehre zu mir zurück in die Wirklichkeit". Sie lehnte sich an Jasons Schulter und tat was er sagte, seine Stimme war viel zu zärtlich als das sie sich hätte dagegen sträuben können.

Mit einem Mal war sie zurück im Kino, die Geräusche des Films im Hintergrund nahm sie nur leise wahr denn sie hatten völlig an Bedeutung verloren. Es schien kaum Zeit vergangen zu sein denn Jasons Augen ruhten noch immer auf ihr nur diesmal versuchte sie nicht zurück zu weichen was ihm scheinbar gefiel denn er grinste sie an.

Leas Herz schlug immer schneller und die Intensität seines Blicks sorgte dafür das sie mehr als angespannt war doch plötzlich ging ein Ruck durch ihren Körper der sie Dinge fühlen ließ die eigentlich nicht möglich waren. Lea konnte spüren was in in ihm vorging, nahm die verschiedensten Gefühle und den tosenden Sturm wahr der in ihm tobte, eine Mischung aus Selbstbeherrschung Sehnsucht und Begehren die wie riesige Wellen über sie einschlugen.

Es war ihr nicht möglich dem Strudel der Gefühle zu entkommen denn sie rissen Lea mit sich, sprangen auf sie über und trugen sie wie von selbst in seine Richtung.

"Tu es meine Süße" raunte er leise als sie sich zu ihm beugte. Ihre Wangen färbten sich rosig doch Lea wollte nicht darüber nachdenken was sie gerade im begriff war zu tun, das alles wirkte nicht Echt und so wagte Lea genau das was sie sich schon die ganze Zeit wünschte.

Vorsichtig legte sie ihre Lippen auf die seinen und Jason gab ihr einen Kuss den sie in ihrem Leben niemals vergessen würde.













































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