Kapitel 21
Was war geschehen? er konnte nicht klar denken.
Stiche, Schmerzen, Dunkelheit.
Dieser Geruch, er kannte ihn, er gehörte der Frau.
Nochmehr Schmerzen, nochmehr Leid, endlose Leere.
Wieviel konnte er noch ertragen? metallischer Geschmack auf seiner Zunge, Blut, ihr Blut.
Sanfte Berührung, zarte Lippen auf den seinen, ihre Lippen.
Sajon holte tief Luft als er die Augen aufschlug. Sein Herz raste wie wild und er konnte es nicht kontrollieren. Der Wolf in ihm wollte raus, jagen, reißen, zerfetzen ,verlangte nach Blut und Fleisch. Marie legte ihre warmen Hände auf seine Schultern und es beruhigte ihn. Sie lächelte und ließ ihn an den Kuss denken, an ihre weichen, sinnlichen Lippen.
Was war bloß los mit ihm ? Und wie konnte es sein das sie beide noch lebten? Wolfblut war tödlich für Vampire, selbst der kleinste Schluck reichte aus um ihnen ein Ende zu setzen, das galt für beide Seiten doch sein Herz schlug. Es schlug sogar schneller und kräftiger als sonst. Die Erinnerungen kehrten langsam zu ihm zurück.
Zereds befehle lauteten Marie zu holen und in die Höhle zu bringen, einen Moment der Unachtsamkeit hätte ihn beinahe sein Leben gekostet. Die Vampire griffen aus dem Hinterhalt an und fügten ihm tödliche Wunden hinzu. Vermutlich glaubten sie das er bereits tot, oder es zumindest bald wäre.
Es war naiv von ihnen gewesen davon auszugehen das er den Verletzungen erliegen würde, nun könnte sie nichts mehr vor seiner Rache retten. Wut stieg in ihm auf, doch der Zorn verebbte augenblicklich wieder als er in ihre blauen Augen sah. Marie hatte ihn gerettet, doch warum? Sajon dachte nach. Vermutlich kannte sie seine menschliche Gestalt nicht sondern nur das Tier in ihm welches einst ihr Leben nahm.
Die Entscheidung ihn nicht getötet zu haben würde sie sicher bereuen doch er musste ihre Lippen noch ein letztes mal schmecken ehe sie herausfand wer er war. Sajon drückte ihren zierlichen Körper vorsichtig an sich, legte eine Hand in ihren Nacken und küsste sie lange und leidenschaftlich. Seine Wunden schlossen sich vollständig und nichts deutete mehr darauf hin das er fast gestorben wäre. Die Wärme die ihn erreichte als sie leise gegen seinen Mund stöhnte brachte ihn um den Verstand. Sein Körper reagierte heftig auf sie, wie konnte sich der Kuss eines Vampirs nur so gut anfühlen? doch es war ja nicht irgendein Vampir und auch nicht irgendein Kuss.
Unsanft schubste er sie von sich als Sajon realisierte was er da dachte. Er war einer der mächtigsten Wölfe, genoss hohes Ansehen innerhalb des Rudels und war bekannt für seine Effizienz. Was würden die anderen denken wenn sie erfuhren das er sich zu einem der Feinde hingezogen fühlte? der große Beta und die kleine Vampirin, er würde zum Gespött aller werden und könnte sich nicht mehr bei ihnen sehen lassen.
Sajon spürte wie das Tier in ihm erwachte, der Kiefer breiter wurde, seine Reißzähne wuchsen und er sich langsam in jenen Wolf verwandelte der er war. Ihre Blicke trafen sich und pure Panik stand in Maries Augen geschrieben als er mit seiner Klaue eine Birke markierte die sich neben ihm befand.
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