22.Kapitel
Abby PoV
,,Heiß", meinte Lorenzo und ging um mich herum. ,,Du hast mich regelrecht in dieses Cocktailkleid gezwungen", sagte ich und strich über den dunkelblauen Stoff, der sich eng um meine Taille schmiegte. ,,Wir gehen heute essen mit Style", meinte er und berührte den Rückenauschnittes meines Kleides. ,,Ach und deshalb dieser Aufwand? Du im Anzug und mit gegelten Haaren...schade das mein Gedächnis nicht so gut ist wie deins", sagte ich und so ihn in die Augen. ,,Du trägst Kontaktlinsen?!", sagte ich verblüfft und Lorenzo strich sich verlegen durch die Haare. Seine sonst so schönen rubinroten Augen waren nun von braunen Kontaktlinsen bedeckt. ,,Oh der Abend wird ja echt interessant", sagte ich und lächelte. Wir verließen das Zimmer und traten in die leere Betriebshalle. Durch das kaputte Dach schien die Abendsonne und warf das Licht auf den staubigen Boden. ,,Abendsonne ist nicht so gefährlich für mich", meinte Lorenzo als ich ihn besorgt an sah.
,,Einsteigen, my Lady", meinte er und zog im Schatten der anderen verlassenen Betriebshallen eine Plane von einem Auto. ,,Du hast einen Ferrari und wohnst in einer verlassenen Betriebshalle?!", sagte ich erschrocken als ich das rote Auto sah. ,,Ich könnt mir auch ne Villa leisten, aber eine kostenlose Bleibe, immer gerne", sagte er schulterzuckend und öffnete die Beifahrertür. ,,Heute bist'e ja ein richtiger Gentleman", sagte ich grinsend und stieg ein. Er flitzte um das Auto und ließ sich neben mir in den schwarzen Ledersitz nieder. ,,Wenn ich das überlebe, hast du echt was gut bei mir", sagte ich als Lorenzo aufs Gas trat und ich in den Sitz gedrückt wurde. ,,Ich nehm dich beim Wort", sagte er lachend und raste durch die Straßen. Ich krallte mich mit meinen Fingern in die Armlehne des Sitzes. Wie ich schnelle Autos hasste!
Lorenzo fuhr zu einem riesigen weißen Gebäude. Vor dem Eingan war ein roter Teppich ausgelegt und an der Straße standen zwei Männer in Anzügen. Lorenzo stieg aus und drückte einem der Männer die Autoschlüssel in die Hand. Der andere Mann flixte um's Auto und machte mir die Tür auf. In was für einen Laden nahm mich Lorenzo hier bitte mit?! Lorenzo harkte sich bei mir ein und wir gingen langsam den roten Teppich entlang. ,,Bitte sag mir, dass das alles ein Traum ist", flüsterte ich als ich in die kleine Empfangshalle kam, die fast aus reinem Gold bestand. Ein riesiger Kronleuchter hing von der Decke und schimmerte in allen Farben. ,,Lorenzo...wo sind wir?", flüsterte ich ihm zu und sein Lächeln wurde breiter. Zwei Männer öffneten uns die weiße Flügeltür und lächelten uns an. Nun lag vor uns eine riesige Halle mit Spieleautomaten, nein keine billig Dinger, sondern richtig hochwertig gearbeitete, Billiardtische, wo sich Männer mit schicken Anzügen tummelten, Pokertische, wo es nur von reichen Leuten wimmelte und Roulette, wo ebenfalls nur reiche Leute rumstanden. Frauen in schwarzen Kleidern schlängelten sich durch die Gäste und verteiten Champagner.
,,Lorenzo...wieso?", mehr brachte ich nicht über die Lippen, weil mich gefühlt hundert Dinge gleichzeitig in den Bann zogen. Das ganze Geld was beim Pokertisch lag! Oder auch was die Frauen für Diamantketten trugen, aßen die Geld zum Frühstück?!
,,Essen mit Style, du weißt gar nicht wie viel Geld ich allein durch's Pokern verdient habe", meinte er und lächelte mich wieder an. So kam es also, dass ich Lorenzo bei einer Pokerrunde zusah...er war ein Vampir, unschlagbar, war klar. Ich stand hinter ihm und nippte an einem Champanger Glas...interessant..nein eigentlich nicht ich verstand davon null, außer das Lorenzo immer gewann. Nur eins wusste ich, dass ich nie zu den hochnässigen Tussen gehören wollte, die in der Nähe von mir standen und über ihre Luxusvillen redeten. Na solange ich hier wartete konnte ich mich ja weiter umsehen. Ich ging an den Billiardtischen vorbei und sah wie auch hier mit Geld gewettet wurde. Casino der reiche Schnösel...aber eigentlich war ich ja nur zum Essen hier. Ich ließ mein Blick über die Menge schweifen, wieso kamen mir paar Gesichter bekannt vor? Das war unmöglich...aber das war doch...Fuck! Ich eilte zurück zu dem Pockertisch, wo eine Frau in einem viel zu knappen Kleid Karten austeilte. ,,Bist du bald fertig?", fragte ich fast flehend und legte meine Hand auf Lorenzos Schulter. ,,Nur noch eine Runde", sagte er und warf mir ein schnelles Lächeln zu. Abby beruhig dich...Lorenzo ist bei dir...alles ist gut.
Plötzlich legte sich eine Hand an meine Taille. ,,Welch ein Zufall dich hier zu sehen", flüsterte jemand und mir stellte sich die Nackenhaare auf. Ich drehte mich um und sah in die eisblauen Katzenaugen von Nick. Er hatte seine hellblonden langen Haare zurück gebunden und hatte einen weißen Anzug an. ,,Nick", sagte ich erschrocken und er lächelte. Seine Hand lag immer noch an meiner Taille, als wollte er verhindern, dass ich wegrannte. ,,Du erinnerst dich an mich. Ich fühle mich geschmeichelt", sagte er lächelnd. ,,Wie viele hast du von deinem Vampirclan um dich versammelt?", sagte ich und sah mich beiläufig im Raum um, wieso fühlte ich mich gerade so beobachtet?!
,,Einige. Anscheinend hast du also mein kleines Geheimnis mitbekommen", sagte er, als ob dies so schwer war! ,,Ja hab ich...Lynn's Vampirclan, wie du das geschafft hast interessiert mich aber brennend", sagte ich kalt und hielt seinen Blick stand, den er mir zuwarf. ,,So viel muss ich nicht preisgeben, wieso bist du ohne deine gewöhnliche Begleitung da?", fragte er und warf einen Blick auf Lorenzo. ,,So viel muss ich nicht preisgeben", sagte ich kalt und Nick sah mich amüsiert an. ,,Ich könnte dich auf der Stelle mitnehmen, aber ich will nicht so unmenschlich sein", flüsterte er mir ins Ohr und zog mich näher an sich. ,,Unter zwei Bedingungen, du verwandelst dich nicht in einen Vampir und verlässt nicht New York, als ob dies ein Problem wär...ich find dich überall, aber es ist viel zu aufwändig und eine Zeitverschwendung", flüserte er und ich keuchte kurz erschrocken auf. Lorenzo war plötzlich hinter mir und zog mich von Nick weg. ,,Gibt's ein Problem?", fragte er und schlang einen Arm um meine Taille. Nick sah uns amüsiert an. ,,Wenn du dagegen verstößt, müssen andere leiden und das willst du doch nicht", meinte Nick und ich zuckte zusammen. Ich nickte nur knapp und senkte den Blick. ,,Damit ich dir auch noch weiter im Gedächnis bleibe. Ich wünsche euch eine gute Heimreise", sagte Nick und verschwand mit einem teuflischen Lachen. ,,Wir müssen hier sofort verschwinden", sagte ich und der Pokertisch fing Flammen. Die brechtigen Kronleuchter rauschten brennend von der Decke und steckte auch die Billiardtische in Flammen. Das blanke Chaos brach aus.
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