Kapitel 11
Wir sind nun fast bei der Brück angekommen. Wenn man sie so vor sich sieht, sieht sie noch viel unstabiler aus. Vor allem, wenn der Wind sie hin und her wehen lässt.
Den Wind kann ich aufhalten, doch davon wird die Hängebrücke aus Holz nicht stabiler. Ich lasse wenigstens den Wind nicht weiter rauschen. Ich stelle mir lediglich vor, wie der Wind aufhört zu wehen und schon ist er nicht mehr da.
«Und da wollen wir rüber?» Motzt Cera schon wieder einmal.
«Sagt der einte zum anderen: 'Und wenn alle von der Brücke springen, springst du dann auch?' Der andere: 'Nee, dann ist das Problem ja gelöst! '» Scherzt Vincent schon wieder. Ich befürchte, dass aus seinem Mund nicht viel mehr als Dreck rauskommt.
«So jetzt geht da rüber. Ich habe keine Lust lange zu warten.» Schmolle ich.
«Also gut. Du da gehst mit deinem Pferd als erste rüber. Du bist unser Versuchskaninchen.» War ja klar, dass Arek mich als erste darüber schickt.
Er bindet mich von seinem Sattel los, doch hält das Lange Seil weiterhin in der Hand umschlungen.
Ich bücke mich runter, während Echec auf den Abgrund losläuft.
«Du musst keine Angst haben Echec. Kannst du überhaupt mit deiner Verletzung da rüber?» Flüstere ich.
«Jaja. Die Wunde tut fast nicht mehr weh. Ich glaube deine Textur hat geholfen.» Sagt er genauso leise.
«Gut dann könne wir jetzt rüber.» Sage ich schon ein wenig lauter.
«Na toll, die redet wieder mit dem Pferd.» Ich hasse sie!! Ich ignoriere sie wieder einmal, während Echec den ersten schritt auf die Holzbrücke macht.
Diese knarzt gefährlich. Echec macht einen weitern schritt wir stehen jetzt vollkommen auf der Brücke. Es ist totenstill, während Echec fast lautlos, über die Hängebrücke läuft. Ich zittere vor Angespanntheit, auch wenn man mir die Angst wahrscheinlich nicht anmerkt.
Wir sind schon fast über die Brücke. Ich atme erleichtert aus, als Echec den letzten Schritt von der Brücke macht.
«Das hast du super gemacht.» Flüstere ich Echec zu. «Wenn wir dann eine Rast machen, werde ich deine Wunden versorgen und dann können wir auch ungestört reden. Hier geht das leider nicht.»
Echec nick mit seinem Kopf.
Arek ist gerade in der Mitte der Brücke angelangt, als sein Pferd anfängt aufgeregt mit den Füssen zu stampfen. Ich schaue, was das Pferd hat und erkenne, wie eine kleine Schlange auf sie zugeht. Das Pferd fängt an zu wiehern und wird geradezu hysterisch.
Arek versucht das Pferd zu beruhigen, doch es hilft nichts. Die Schlange schlängelt auf das Pferd zu und ich bekomme es mit der Angst zu tun.
Ich springe von Echec runter und laufe schnell hinter einen Stein. Ich tu so, als würde ich das Seil an den Stein reiben, um mich zu befreien, doch stattdessen lasse ich eine Flamme entstehen, die das Seil sogleich durchtrennt. Nun bin ich frei und greife schnell zum Seil.
Die Schlange ist mittlerweile nur noch ungefähr zwei Meter vom Pferd entfernt. Ich wickle mir das Seil um die Hand, um Arek aufhalten zu können, wenn das Pferd ihn runter werfen würde.
Und tatsächlich Das Pferd springt in die Höhe, da die Schlange ihre Zähne in dessen Fleisch versenkt. Doch dabei wirft das Pferd Arek ab. Dieser Fällt über die Seilbrüstung und stürzt in die Tiefe.
Ich stemme die Füsse gegen den Stein, bei dem ich so getan habe, als habe ich die Fesseln abgeschliffen. Verdammt Arek ist schwer. Ich drohe mit ihm in die Tiefe zu stürzen. Doch ich werde nicht aufgeben!
Ich versuche ihn mit aller Kraft hochzuziehen. Doch es ist mir nicht möglich.
«Jetzt hilf ihm doch!!» Schreit Cera. Kann sie nicht einfach einmal ihre Klappe halten?!
Ich ziehe und ziehe, doch Arek bewegt sich wahrscheinlich kein bisschen hoch.
Mir muss was einfallen! Aber was?
Ich könnte meine Kräfte benutzen, aber dann währe mein Geheimnis gelüftet und es könnte böse für mich Enden.
Ich muss aber, wenn ich nicht will, dass ich mit Arek in die Tiefe stürze.
Hier gibt es fast keine Pflanzen und jetzt eine vom Erdboden heraufbeschwören geht eher schlecht. Wasser fällt weg. Zu auffällig. Feuer, bringt nichts. Ein Blitz würde ihn grillen. Dann bleibt mir nur Luft übrig.
Ich habe es schon geschafft Objekte und mich zum Schweben zu bringen, doch das braucht viel Konzentration.
Nun ist auch Echec an meiner Seite und zieht an meinem Shirt, falls ich nicht mehr kann. Das ist der richtige Zeitpunkt, um Arek ein Stück höher zu ziehen. Oder bessergesagt so tun als ob.
«Mach schnell, ich kann mich nicht mehr lange halten.» Schreit Arek.
«Beeil dich. Ich bring dich um, wenn du ihn fallen lässt» Schreit Cera.
Ich konzentriere mich auch Areks Körper, der da unten baumelt. Dann stelle ich mir vor, wie er fliegen würde, wie ihn eine Windböe schnappen würde und ihn hochträgt. Tatsächlich rührt sich das Seil ein wenig und ich wickle das gewonnene Seil um meine Handgelenk und lasse Arek in Gedanken höher schweben.
Nun ist er schon fast oben, dann lasse ich ihn vorsichtig von der Windböe runter, sodass er nun an der Steinmauer ankommt und sich mit gestemmten Bienen hochziehen kann. Ich hoffe niemand hat etwas bemerkt!
Das tut er dann auch. Als er endlich oben ist, greife ich nach seiner Hand, damit er sich nicht auch noch vom Rand hochziehen muss.
Nun ist er oben und taumelt einen schritt nach vorne, stolpert über meinen Fuss und wir stürzen beide zu Boden.
Wieder einmal ist er über mir.
Er keucht.
«Du hast mir das Leben gerettet.» Er streicht mir eine Strähne vom Gesicht.
"Mhm."
«Aber das ist nicht möglich,» Sein Gesicht nimmt eine ernste Form an, «Du konntest mich am Anfang kaum halten. Doch dann, als währst du super stark, hast du mich mit einer Leichtigkeit hochgezogen.» Mein Mund wird trocken. «Es hat sich wie schweben angefühlt. Nein Fliegen trifft es besser.» er schaut mich gierig mit seinen grünen Augen an und ich werde Rot. «Wer bist du? Wer ist das Mädchen mit den strahlend blauen Augen, die auch die besten Jäger abhängt, die schöner als die Morgenrö...» Arek verstummt, als er bemerkt, was er vor sich hin faselt. Ich habe ihn noch nie so feinfühlig erlebt. Obwohl, ich kenne ihn auch erst seit heute. Egal!
Ich habe bisher staunend und bewundernd zugehört, doch dann merke auch ich unsere Situation. Schnell schiebe ich ihn von mir und mein Gesicht nimmt wieder einen normalen Farbton an. Hoffe ich zumindest.
Mein Geschichte verwandelt sich wieder in eine Maske, als Cera mit Areks Pferd angeritten kommt, wie eine Göttin vom Pferd springt und leichtfüssig auf Arek zu rennt.
«Ist alle sin Ordnung mein Schatz?» Das Wort Schatz geht mir durch und durch. Sie hat ihn nicht gerade Schatz genannt! Das muss ein Scherz sein.
Ich laufe mürrisch auf Echec zu während Cera beide Hände um Areks Hals legt.
«Na was war das den für eine Aktion gerade eben?» Neckt mich Echec leise.
«Halt die Klappe!» Schnauze ich ihn an.
«Na ist Prinzessin eifersüchtig?»
«Auf was? Dass ich nicht einen ach so tollen Freund habe, wie Arek. Nee so einen brauche ich nicht. Und vor allem bin ich nicht auf Cera eifersüchtig!»
Ich stapfe wütend zum verletzten Pferd davon. Um ihn, kümmert sich natürlich niemand. Ich komme zu ihm an und dieser stampf immer noch wild mit den Hufen.
Natürlich tut er das, die Schlange beisst sich ja immer noch an sein Bein fest.
«Pst, beruhig dich mein...» Ich schaue kurz nach. Es ist ein Mädchen, «...meine Gute.» Das Pferd beruhigt sich ein weinig dank meiner sanften Berührung. Ich gehe in die Knie und ziehe ruckartig die fiese Schlange aus der Haut des armen Schimmels. Dieser wiehert. Wahrscheinlich vor Schmerz. Blut tropf auf das schöne weisse Fell.
«Sehr beeindruckend.» Sagt eine stimme zu meiner linken. Es ist Miko.
«Das ist eine Kettelrassel. Eine sehr giftige Schlange. Möchtest du sie mal halten?» Die Schlange zappelt in meiner Hand. Ich drücke nur umso fester auf den Kopf.
«Nee. Lieber nicht.» Sagt er abwehrend.
«Gib mir mal ein Messer.» Er gibt mir eines ohne umschweif. Das nenn ich mal Vertrauen.
Ich hacke der Kettelrassel den Kopf ab, während ich frage: «Und du, hast du keine Angst, dass ich dich jetzt mit dem Messer angreife.» Ich lache.
«Nein, im Gegensatz zu den anderen vertraue ich dir. Du hast schliesslich nichts Schlimmes getan. Oder?»
ich nicke.
«Ich glaube wir sollten wieder zu den anderen gehen. Findest du nicht?»
Ich nicke erneut. Während ich Cera zu sehe, wie sie Arek einen Kuss auf die Wange haucht und mich mit einem arroganten Lächeln anschaut.
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