Glut

Verfliegt im Kalender ein Blatt
Schleppen sich Gedanken matt
Sie legen sich nicht zur Ruh'
Gefangen noch in unsrer Glut

Immer, wenn ich Fieber hab'
Denk' ich zurück an diese Nacht
Hast deine Späßchen nur getrieben
Und ein paar Tote sind geblieben

Und können wir es nicht ertragen
Kann's ein bisschen Scherz vertragen
Lasst es uns in Schwärze tränken
Und uns unsre Leichen schenken

Losgelöst von Zeit und Raum
Taumeln wir von Traum zu Traum
Hängen Gutes an den Haken
Ein bisschen Maske kann nicht schaden

Ich verberg, wie sehr ich zitter'
Dass ich jeden Tag verbitter'
Kann es dir dann besser geh'n?
Muss dir nichts Schlimmes mehr gescheh'n?

Damals ist Hoffnung geblieben
War trotz Schwermut mein Getriebe
Ich habe mich ans Kreuz genagelt-
Dann musst du's nicht alleine tragen

Jährt sich alle Jahre wieder
Und nährt klagend meine Lieder

Immer, wenn ich einsam bin
Zieht es mich zum Leiden hin
Immer, wenn ich ins Licht schreite
Zieht es mich in seine Bleibe

Eigentlich bin ich drum froh
Wenn ich brenne, lichterloh
Alles ist's, von dir geblieben
Das Relikt unser's Vergnügens

Und eigentlich bin ich's gewöhnt
Dass nichts davon mehr Glanz verströmt
Hab' mich selbst hinein verdammt-
Ich bin schon etwas länger krank

Ein Chaos, das nach Opfern schreit
Ich tanze nach jenem Geleit
Kennt Ausdauer ihren Preis?
Ich musst' dafür nur sterben, meist

Denk mir:
Immer, wenn ich Panik habe
Wenn in Trauer ich verzage
Wusst' ich nicht, dass es anders geht?
Vergiss es, jetzt ist es zu spät

Diese Welt bricht ihre Seelen
Vermag, sie durch den Dreck zu ziehen
Der ihnen keine Obhut bietet
Sind sie dann vom Kämpfen müde

Wir haben uns zu oft verirrt
Wir haben uns nur selbst verwirrt
Niemand konnt' die Wahrheit tragen
Jemand musst' alles zerschlagen

Trinke weiter deine Schwärze
Ich helf' nicht mehr, sie auszumerzen
Habe ich ohnehin nie-
Doch die Kontrolle lockt so schön

Gefahr lauerte überall
Zerstörte sich in einem Schwall
Frostkinder, sie frieren ewig
Feuerkinder gibt's nicht wenig

Würden wir sie ernster nehmen
Wär' so manches nicht geschehen
Ich schöpfe nun von anderm Blut
Doch in mir glüht ewig
Unsre Glut.

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