Einst am See 〰

Ich habe etwas Komisches geträumt und daraus ein Gedicht gemacht. :D

#achtungqualvollertod

Einst am See fand statt ein Fest
Die Lacher herzhaft, die Kleider adrett
Der Mond war hoch in die Wolken gerückt
Und der hölzerne Steg mit Girlanden beschmückt

Die gesamte Klasse war gekommen
Hatte sich einen Abend ersonnen,
An welchem wir plaudern, spielen und feiern
Und all den Stress des Alltags verschleiern

Ich erinnere mich gut zurück,
Die Stimmung, die war ausgelassen
So sollte doch im nächsten Augenblick
Das heitere Gemüt mich verlassen

Wir waren am Steg, mit acht, neun Leuten,
Die sich alle mächtig freuten
In keiner Ecke blieb es leise
Die Stimmung hoch durch Trank und Speise

Doch hinter mir ertönte es schrill
Und die Zeit stand plötzlich still
Ein Schrei zerfetzte die warme Luft
Riss in unsre Freude eine Kluft

Überall geschockte Gesichter
Es war, als verblassten all die Lichter
Ich drehte mich um und mir fehlte der Sinn
Im Wasser war eine Mitschülerin

Sie strampelte wie bei Gefahr
Und meine Befürchtung wurde klar:
Es schloss sich die Erkenntnis an
Dass das Mädchen nicht schwimmen kann!

Sofort rannten die Ersten los,
Wollten schleunigst Hilfe holen
Doch ich stand nur benommen daneben
Und konnte mich einfach nicht bewegen

Zwei Freundinnen sprangen hinterher
Sie taten sich mit dem Schwimmen nicht schwer
Näherten sich ihr mit jedem Hieb
Während das Mädchen ins Weite trieb

Das Mädchen, mit entgleistem Gesicht,
Schluckte einen Schwall von Gischt
Es war, als zerrte der See sie weg
Hinab an seinen finstersten Fleck

Ich stand noch immer da wie angewurzelt
Aus meiner Kehle war kein Ruf gepurzelt
Ich wollte helfen, aber konnte nicht
Sie war wie gelähmt, die ganze Sicht

Die Freundinnen nun bei ihr angekommen,
Noch war die Hoffnung nicht zerronnen
Sie packten die Hilflose am zitternden Leib
Unter Tränen gellte ein wilder Schrei

Sie stützten das Mädchen und blieben zusammen
Kurz konnte ich vom Steg aus entspannen:
Vielleicht würde es ja gut ausgehen!
Und wir die drei heil wiedersehen

Sie hielten die Arme mit aller Kraft
Doch die Rettung war noch nicht vollbracht
Es war ein Kampf vor panischen Augen
Verflucht, uns unsren Atem zu rauben

Es peitschte auf einmal ein tosender Wind
Machte uns vor Verzweiflung blind
Die Muskeln der Kämpfenden wurden starr
Und noch immer war keine Rettung da

Die Wellen wurden immer größer
Ein wirklich wahrer Furchteinflößer
Vom Trio kamen Stöhnen und Ächzen
Ihre Körper weinend nach Pause lechzen

Angst krallte sich ihren Platz
Zustande brachte ich keinen Satz
Sie waren davor, aufzugeben
Und damit ihrer Freundin Leben

Ihr Kreischen, ich weiß es noch genau
Stach wie hundert Nadeln in meine Haut
Die Wangen des Mädchens bleich und schwach
Aus ihrer Lunge drang ein blubbernder Krach

Meine Glieder blank erstarrt wie Eis
Ich war machtlos wie die andern zwei
Sie versuchten verzweifelt, sie hochzuziehen
Doch um die Arme war es geschehen

Wasser war mit Tränen vermischt
Böen um nasse Ohren gezischt
Es war, als zog der See sie nach unten
Bis auch ihr letzter Finger war verschwunden

Schock sprang laut aus allen Mündern
Ich konnte nichts davon verhindern

Warum war dieses Unheil passiert?
Hat sie sich in ihrem Leben verirrt?
Hat der Weg zum Glück sie ausgetrickst
Und der See sie in ihr Unheil geschickt?

Ich sitze heut' noch oft
Hier an diesem Ort
Doch egal, wie viele Jahre
Die Gefühle geh'n nicht fort

-

Einst am See fand statt ein Fest
Die Geschichte verbreitete sich wie die Pest
Kalt serviert, für den Tod eine Spende
Nahm er ihre Seele in seine Hände

Der Albtraum- er war nie zu Ende

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