Der Rabe [𓅂]
[Some goth poetry about Mord und Totschlag.]
Rabe, hörst du, was ich sage?
Dein Glanz ist mein ganzer Segen
An deinem Geist ich mich labe
Dir stets nur das Gute gebe
Im Nebeldunst tanzen wir
Wie lackiert schillert das Kleid
Dein Gesang rau wie Papier
In der schwarzen Dunkelheit
Unser Moment ist ein Sog
Der Verstand wird schleppend leer
Die Angst klettert schleichend hoch
In das graue Wolkenmeer
00:01
Und so still
Kühler Wind wie im April
Aus Tinte entspringt ein Gewässer
Eingeritzt von meinem Messer
Rabe, hörst du, was ich sage?
Oh, bist du nicht für immer meins?
All das Leid ich in mir trage
Ein Bund, der uns so tief vereint
Rabe, schlag mit deinen Flügeln
Schenk mir ewig dein Vertrauen
Ich brauch' gar nichts auszuklügeln
Dein Blick wird mich nicht durchschauen
Dein Rücken so graziös
Dein Schnabel scharf gebogen
Durch mich wirst du sein erlöst
Die Liebe nur gelogen
Ein Zauber legt sich auf die Nacht
Du bist ein Quell der Wärme
Von Lust getrübt ist dein Verdacht
Deine Augen hell wie Sterne
Habe zuvor nie verstanden
Was ein Happy End bedeutet
Dann ist dieser Durst entstanden
Und der Kirchturm hat geläutet
Ich weiß, was es ist
Ich weiß, wie es geht
Ich bin der, der uns beide versteht
Wenn ich deinen Körper lenkte
Sähst du nicht mehr die Morgenröte
Wenn ich dir die Freiheit schenkte
Wenn ein Messerstich dich töte
11:59
Taub werden die Fingerspitzen
Lauter erschallt dein Geschrei
Sterne auf der Klinge blitzen
Und keine Rettung für uns zwei
Ich bin der König meiner Lügen
Rabe, duck dich und sei klein
Lass mich dich nicht länger trügen
Stoße weg den lieblichen Schein
Rabe, nun folge brav meinem Trieb
Ich werde dein Grab beschmücken
Singe mir ein fröhliches Lied
Ich geb' dir Blumen für meine Tücken
Rabe, lauf mir blindlings nach
Wie es immer war gewesen
Wenn ich vergess', wer ich war
So kannst du nicht genesen
Ich bin dein Herr mit der Gewalt
Du willst mich nicht verlassen
Als ich war jung, als ich bin alt
Du kannst mich nicht verlassen
Ich werde für dich beten
Deinen Sarg werd' ich küssen
Dich mit Tränen belegen
Und dich nicht vermissen
11:59:59
Auf meiner Haut brennt der Schweiß
Fang die letzte Sekunde
Schwimmst in einem roten Kreis
Duftend ist deine Wunde
Der Raum ist in Milde getaucht
Blutrot gefärbt das finstre Kleid
All meine Liebe aufgebraucht
Gefangen in der Ewigkeit
Die Augen hast du geschlossen
Erfolgreich war die Gaunerei
Ich habe den Tanz genossen
Sag mir, mein Rabe, sind wir frei?
Wenn die Turmuhr Mitt'nacht schlägt
Bist mit Tinte du beklebt
Dein schwaches Herz in meiner Macht
So ist's deine letzte Nacht
Wenn die Turmuhr Mitt'nacht schlägt
Will ich, dass es zu Ende geht
Von dir bekam ich nie genug
Und so ist's dein letzter Flug
1 // 2
Die Engel sind nah
3 // 4
Dein Gefieder zart
5 // 6
Liebliche Nacht
7 // 8
Zur Hölle gemacht
9 // 10
Nur Schreie gesprochen
Die Flügel zerbrochen
11 //
Gib sie mir, Darling, so ist es besser
00 ///
Verlern dir die Gabe
Zu sein
Ein Rabe
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